Die Bibel und unser Problem des Überlebens
„Auf dem Berge Zion und in Jerusalem wird es Entronnene geben, wie Jehova es gesagt hat, und unter den Überlebenden, die Jehova beruft.“ — Joel 2:32, NW.
1. Was erwies sich in bezug auf die Buchdruckerkunst als ein passender Tribut, den man dem berühmtesten Buch aller Zeiten zollte?
SCHON im achten Jahrhundert unserer gewöhnlichen Zeitrechnung druckte man in China, Asien, mit Hilfe hölzerner Druckstöcke. In Europa wurde die Kunst, Literatur mit beweglichen Lettern zu drucken, gegen Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts, nicht lange vor der Entdeckung Amerikas, erfunden. Das erste Buch, das aus der Druckpresse des Erfinders kam, war die Übersetzung des berühmtesten Buches der Geschichte, nämlich der Bibel, und zwar in der internationalen Sprache jener Zeit, in Lateinisch. Das war ein passender Tribut, den man dem Wert und der Bedeutung dieses großen Buches zollte.
2. (a) In welcher Sprache wurde der größte Teil der Bibel geschrieben, und wem wurde dieser Teil der Bibel zuerst gegeben? (b) Wozu benutzte man die Buchdruckerkunst schnell, und welches Buch ist, was seinen Umlauf betrifft, ohnegleichen gewesen?
2 Die Heilige Schrift, die Bibel, wurde größtenteils in der Sprache der ehemaligen Patriarchen, nämlich Abrahams, Isaaks und Jakobs, geschrieben. Diese Sprache wurde als die hebräische bezeichnet, weil Abraham ein Hebräer war. Der hebräische Teil der Bibel war zuerst den Juden oder Israeliten gegeben worden. Nach der Erfindung der Buchdruckerkunst in Europa machte man sich das neuerfundene Mittel schnell zunutze, um die inspirierten Heiligen Schriften zu reproduzieren. Im Jahre 1477 wurde eine Auflage von 300 Exemplaren eines Teils der hebräischen Bibel auf einer Druckpresse für hebräische Schriften in Europa gedruckt. Dann, im Jahre 1488, druckte eine jüdische Druckerei in Europa die erste vollständige Ausgabe der hebräischen Bibel mit Vokalen und Akzentzeichen. Seither hat die aus sechsundsechzig Büchern bestehende Bibel einen Umlauf erreicht, der von keinem anderen Buch in der ganzen Menschheitsgeschichte erreicht worden ist, das heißt über zwei Milliarden Exemplare in mehr als tausend Sprachen. In allen Jahrhunderten ihres Bestehens hat sie sich als ein Buch erwiesen, das die Aufmerksamkeit, das Studium und die Beachtung aller Menschen verdient.
3. Weshalb wird hier von der Bibel gesprochen, und welche Entwicklung der Dinge hat sich in Übereinstimmung mit der vorausgesagten Verkündigung ihrer Botschaft ergeben?
3 Warum aber sollten wir hier von der Bibel sprechen? Was hat die Bibel denn mit unserem Weiterbestehen als Menschengeschlecht zu tun? Menschen, die den Inhalt der Bibel nicht kennen, werden diese Frage vielleicht stellen. Jene, die in der Bibel gut bewandert sind, werden darauf erwidern, daß die Bibel sehr viel mit der Frage zu tun habe, ob wir in der vor uns liegenden Zeit, während der unserer Generation drohenden Ereignisse, am Leben bleiben werden. Angesichts dieser Tatsache ist es zeitgemäß, daß die Bibel heute die größte Verbreitung findet, die je ein Buch seit dem Dasein des Menschen in so vielen Sprachen gefunden hat, wodurch es möglich ist, daß mehr als neunzig von je hundert Menschen darin lesen können. In der Bibel selbst hat uns Gott, ihr Autor, ausdrücklich sagen lassen, daß ihre für unsere Tage bestimmte Botschaft auf der ganzen bewohnten Erde zur Unterweisung der Menschen aller Nationen gepredigt werden sollte. Es ist also kein Zufall, daß die weite Verbreitung der gedruckten Bibel in so vielen Übersetzungen direkt mit diesem göttlichen Vorhaben zusammenwirkt. Jetzt aufrichtig das zu betrachten, was die Heilige Schrift, die Bibel, über die Frage unseres Überlebens zu sagen hat, gereicht uns zum ewigen Nutzen.
4. Welche Frage hat sich als von dringender Wichtigkeit in diesem Zeitalter der Atombomben aufgedrängt, wie wurde auf diese Besorgnis bei der Sitzung der Nationalen Konferenz über Sozialtätigkeit (in den USA), die kürzlich stattfand, Bezug genommen?
4 Wir leben im Zeitalter der Atombomben und der Raketengeschosse, die diese um ein Drittel des Erdumfanges befördern können. Die Frage, ob die Menschheit einen Atomkrieg überleben werde, erweist sich somit als dringend notwendig. Sind wir aber gewappnet, um ihn überleben zu können? Diese Frage entstand bei einer Sitzung der National Conference on Social Work (der Nationalen Konferenz über Sozialtätigkeit) in Atlantic City, New Jersey, USA, am 8. Juni 1960. Ein Korrespondent der New York Times berichtete darüber, und am nächsten Tag wurde dieser Bericht unter folgenden Schlagzeilen veröffentlicht: „PSYCHIATER STELLT FEST, DASS DIE MENSCHEN NICHT DARAUF VORBEREITET SIND, EINEN ATOMKRIEG ZU ÜBERLEBEN.“ Es wurde darin die Ansprache von Dr. Brock Chisholm von Victoria, British Columbia, einem früheren Generaldirektor der Welt-Gesundheitsorganisation, erwähnt. Er sagte auf der Konferenz, daß man sich nie zuvor habe Sorgen machen müssen über das Weiterbestehen des gesamten Menschengeschlechts. Somit befinde sich der Mensch heute in einer so großen Krise, wie sie für gewisse Lebensformen auftrat (z. B. die Dinosaurier), die in prähistorischen Zeiten vernichtet wurden. Bisher hätten sich die Menschen nur um das Überleben kleiner Gruppen, wie ihrer Familie oder Sippe, ihrer Stadt oder ihres Staates, gekümmert. — New York Times, 9. Juni 1960.
5. (a) Auf welche Weise wurde dann indirekt die Bibel angetastet? (b) Wie steht die Bibel da im Vergleich zu den Überlieferungen bezüglich einer weltweiten Katastrophe, und über welche Weltkatastrophe, in der die Menschheit am Leben blieb, berichtet sie?
5 So wahr das klingen mag, so hat dieser Psychiater doch indirekt die Bibel in bezug auf die Frage des Überlebens angetastet. Wieso denn? Laut Bericht soll er gesagt haben, es sei fraglich, ob der Mensch im Atomzeitalter überleben werde, weil es keine Tradition dafür gebe. Indes gibt es heute auf dem ganzen Erdenrund in weit voneinander entfernt liegenden Orten Traditionen oder Spuren hinsichtlich einer erdenweiten Katastrophe, die allgemein durch Wasser herbeigeführt wurde und in der Menschen, wenn auch nur wenige, am Leben blieben. Die Bibel liefert uns aber etwas Besseres als nur eine Tradition, denn sie liefert uns den Tatsachenbericht über eine solch erdenweite Katastrophe, die in historischen Zeiten eintrat, und auch darüber, wie unsere menschliche Familie diese durch einige ihrer Glieder überlebte, so daß sie bis heute am Dasein geblieben ist. Die Bibel stützt sich nicht auf die vielen Überlieferungen, die unter den verschiedenen Völkern bestehen; die biblischen Aufzeichnungen werden dadurch lediglich bestätigt. Die Bibel hat nichts von den Traditionen geborgt, die aus alter Zeit überliefert worden sind, und der Bibelbericht ist auch nicht bloß — wie der Bericht des babylonischen Gilgamesch-Epos oder -Mythos — eine Abart irgendwelcher solcher Traditionen. Die Katastrophe, durch die einst die Sorge um das Überleben des ganzen Menschengeschlechts entstand, war die weltweite Flut, die im vierundzwanzigsten Jahrhundert vor unserer gewöhnlichen Zeitrechnung Tatsache wurde. Das Menschengeschlecht überlebte sie, indem unsere gemeinsamen Vorfahren Noah, seine drei Söhne und die Frauen dieser vier Männer, also insgesamt acht Seelen, am Leben blieben! Von Noahs drei Söhnen stammen die drei großen Zweige des Menschengeschlechts ab.
6. In welches Bibelbuch sind die Augenzeugenberichte über die Sintflut aufgenommen worden, und wer hat mit dem Schreiben der Bibel begonnen, und wer hat sie beendet?
6 Im ersten Buch der Bibel, 1. Buch Mose oder „Genesis“ genannt, finden wir die Augenzeugenberichte Noahs und seiner drei Söhne über die Sintflut. Ihre Berichte wurden von dem hebräischen Propheten Mose in sein erstes Buch, die Genesis, aufgenommen. (Siehe 1. Mose 5:32 bis 10:1) Das erste Buch Mose ist das erste der sechsundsechzig Bücher der vollständigen Bibel, und ihre Bücher wurden in einer Zeitspanne von ungefähr 1610 Jahren geschrieben. Im Jahre 1513 vor der gewöhnlichen Zeitrechnung begann Mose, seinen Teil der inspirierten sechsundsechzig Bücher zu schreiben, und die treuen Nachfolger Jesu Christi brachten sie um das Jahr 98 unserer gewöhnlichen Zeitrechnung zum Abschluß.
7, 8. (a) Durch welchen kürzlich gemachten archäologischen Fund wird bewiesen, daß andere Bibelschreiber den Augenzeugenbericht über die Sintflut anerkannten? (b) Was steht auf Seitenspalte 45 der Jesaja-Schriftrolle über die Sintflut geschrieben, und wie bestätigt Hesekiel den Bericht über die Flut als geschichtliche Tatsache?
7 Der Augenzeugenbericht über die Sintflut wurde von den anderen inspirierten Schreibern der Bibel nie verworfen. Er wird durch einen Fund bestätigt, den Archäologen jüngst machten, durch die Schriftrollen vom Toten Meer, welche die Prophezeiung Jesajas enthalten. Sie wurden im Jahre 1947 gefunden, und ihr Alter wird auf mehr als 2000 Jahre geschätzt. Der erwähnte hebräische Prophet Jesaja schrieb im achten Jahrhundert (um das Jahr 775 bis 732) vor unserer gewöhnlichen Zeitrechnung eine Reibe von Prophezeiungen nieder. Im Namen seines Gottes, Jehovas, sprechend und schreibend, bestätigte Jesaja, daß die Flut der Tage Noahs eine geschichtliche Tatsache war.
8 Auf Seitenspalte 45 der Jesaja-Schriftrolle vom Toten Meer erhalten wir die Zusicherung, daß die Menschheit nie mehr von einer weltweiten Flut bedroht werden wird. Auf der erwähnten Seite der Schriftrolle vom Toten Meer lesen wir heute zu unserem Trost folgendes: „‚Für mich ist dies, wie die Tage Noahs waren. Gleichwie ich geschworen habe, daß die Wasser Noahs nie mehr die Erde überfluten werden, so habe ich geschworen, daß ich über dich nicht zürnen noch dich tadeln werde. Denn die Berge selbst mögen beseitigt werden, und die Hügel mögen wanken, aber meine liebende Güte wird nicht von dir weichen, noch wird mein Friedensbund wanken‘, hat Jehova gesagt, der barmherzig mit dir handelt.“ (Jes. 54:9, 10, NW) Dreimal bezog sich auch der Prophet Hesekiel, der hundert Jahre nach Jesaja lebte, auf die Tatsache, daß Noah die Flut überlebt hatte, und bestätigte so, daß Noah eine historische Gestalt war. — Hes. 14:14, 18, 20.
9. Wessen Geburt, die durch ein Wunder erfolgte, sagte Jesaja voraus, und wie prophezeite dieser, daß das Weiterbestehen des Menschengeschlechts in unseren Tagen ebenso zu einem Problem würde, wie es dies zur Zeit Noahs war?
9 Der Prophet Jesaja sagte die irdische Geburt und die Erfahrungen des Messias oder Gesalbten voraus, den Jehova Gott zu senden versprach, um die Menschheit vor der ewigen Ausrottung zu retten. Diese Prophezeiungen Jesajas erfüllten sich an Jesus Christus, der durch ein Wunder von einer Jungfrau auf Erden geboren wurde. Auch Jesus Christus bestätigte, daß die Sintflut Tatsache war. Wie war ihm das möglich? Nun, als Sohn Gottes war er davon Zeuge gewesen, als er vor seiner Menschwerdung noch im Himmel war. Jesus Christus prophezeite, daß das Weiterbestehen des ganzen Menschengeschlechts in unseren Tagen wieder ein Problem sein werde, so wie es dies in den Tagen Noahs gewesen war. Er sagte: „Von jenem Tage und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern allein der Vater. Denn gleichwie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein. Denn wie die Leute es in jenen Tagen vor der Flut taten: sie aßen und tranken, heirateten und wurden verheiratet bis zu dem Tage, da Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen davon keine Notiz, bis die Flut kam und sie alle wegfegte: so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein.“ Diese Worte waren ein Teil seiner Prophezeiung über die sichtbaren Ereignisse, die die Zeit des Endes des heutigen Systems der Dinge kennzeichnen sollten. — Matth. 24:36-39, NW; siehe auch Lukas 17:26, 27.
10. Wie drückte sich der Schreiber an die Hebräer über die Wichtigkeit des Glaubens an das Überleben des Menschengeschlechts aus?
10 In Verbindung mit der Frage des Überlebens des Menschengeschlechts ist der Glaube an Gott, den Allmächtigen, wichtig. Dies bezeugend, sagte der Schreiber des Briefes an die Hebräer: „Durch Glauben bekundete Noah Gottesfurcht — nachdem ihm eine göttliche Warnung vor Dingen erteilt worden war, die man noch nicht sehen konnte — und baute eine Arche zur Rettung seines Hauses; und durch diesen Glauben verurteilte er die Welt, und er wurde ein Erbe der Gerechtigkeit, die dem Glauben entspricht.“ — Heb. 11:7, NW.
11. Wie brachte Petrus zum Ausdruck, daß die Menschheitsfamilie mit knapper Not ihrer Vernichtung in der Sintflut entging?
11 Simon Petrus, ein persönlicher Gefährte Jesu Christi, zeigt in seinen zwei Briefen, die in der Bibel enthalten sind, wie die ganze Menschheitsfamilie mit knapper Not ihrer Vernichtung in der weltweiten Flut entging. In seinem ersten Brief sagte Petrus: „Die Geduld Gottes wartete in den Tagen Noahs, während die Arche gebaut wurde, in der wenige Personen, nämlich acht Seelen, sicher durch das Wasser getragen wurden.“ (1. Pet. 3:20, NW) In seinem zweiten Brief sagt Petrus über diesen erstaunlichen Akt Gottes: „[Der] nicht davon abstand, eine alte Welt zu strafen, sondern Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben anderen in Sicherheit hielt, als er eine Sintflut über eine Welt gottloser Menschen hereinbrechen ließ.“ Es gab „in alten Zeiten Himmel sowie eine Erde, die, festgeworden, aus dem Wasser herausragte und sich inmitten des Wassers befand durch das Wort Gottes, und dadurch wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde“. — 2. Pet. 2:5; 3:5, 6, NW.
12. Wodurch wird es so bemerkenswert, daß die Menschheit durch die Sintflut hindurch am Leben erhalten blieb, wenn man an die damalige Entfesselung der Naturkräfte denkt?
12 Stelle dir den winzig kleinen Teil der Menschheit vor, der während einer solch aufregenden Zeit entfesselter Naturkräfte durch Gottes Macht am Leben bleibt! Selbst heute noch sind Orkane als Energie-Entladungen ein Geheimnis. „Die Kräfte, die bei einem Orkan entfesselt werden, stellen jene der größten Wasserstoffbomben in den Schatten. Daher ist die Beherrschung solcher Stürme so schwierig“, hieß es in einem Artikel über Orkane, der am 4. Oktober 1959 in der New York Times erschien. Was eigentlich einen solchen Sturm auslöst und ihn eine gewisse Zeit toben läßt, ist wissenschaftlich noch nicht bekannt. Doch Gott, der Allmächtige, Jehova, löste die Sintflut aus und bewirkte, daß sie ein solch erdenweites Ausmaß annahm. Alle Atom- und Wasserstoffbomben, über die die vier Atommächte heute verfügen, entsprechen nur einem kleinen Bruchteil der dynamischen Kräfte, die bei der Flut in den Tagen Noahs entfesselt wurden. Die Wasser, welche vierzig Tage und vierzig Nächte vom Himmel fielen, überschwemmten die ganze Erde, so daß sie selbst über den höchsten Bergen fünfzehn Ellen hoch standen. (1. Mose 7:19, 20) Und dennoch erhielt Gott das Menschengeschlecht und Tiere, auch Vögel, durch alles hindurch am Leben, so daß wir heute hier sind!
13. Weshalb besteht angesichts dieser Tatsache keine Notwendigkeit, am Weiterbestehen des Menschengeschlechts im Atomzeitalter zu zweifeln?
13 Die Bibel unterrichtet uns hiervon, und sie stützt sich dabei nicht auf Traditionen, sondern auf Augenzeugenberichte, deren Wahrhaftigkeit von einer Anzahl Bibelschreiber, ja vom Sohne Gottes selbst bezeugt wird. Tatsächlich brauchen wir nicht daran zu zweifeln, daß der Mensch „alle Ereignisse im Atomzeitalter“ überleben wird, denn dafür haben wir mehr Gründe als nur die Tradition.
WAS UNSERER GENERATION BEVORSTEHT
14, 15. (a) Welche Hoffnung bieten die Ereignisse in Verbindung mit der Sintflut der heutigen Menschheit? (b) Wieso wissen wir bestimmt, ob wir vor einer weiteren weltweiten Flut stehen oder nicht?
14 Die Ereignisse in Verbindung mit der Flut der Tage Noahs bieten den Menschen, die sich von neuem Sorgen darüber machen, ob sie als Geschlecht überleben werden, eine Hoffnung auf die Weiterexistenz des menschlichen Lebens auf Erden. Die Sintflut ist nicht bloß eine Tatsache der fernen Vergangenheit. Gemäß den prophetischen Worten Jesu Christi, des Sohnes Gottes, schattete die Lage während jener Zeit unsere eigene, die heutige Lage vor. Es ist eine Tatsache, daß unsere Welt oder unser System der Dinge nach der Flut seinen Anfang nahm, in der Gott die damalige ungöttliche Welt vernichtete, die von der Zeit an bestanden hatte, da die Menschheit der Sünde anheimgefallen war. Das heißt nicht, daß wir etwa einer weiteren Sintflut entgegengingen, in der die vom Himmel strömenden Wasser sogar den Himalaja überfluten würden! Jehova Gott, der die Flut der Tage Noahs verursacht hatte, gibt uns diesbezüglich eine Zusicherung. Der Regenbogen, den wir in den Wolken sehen, ist immer noch eine Gewähr dafür. Nachdem Noah und seine Hausgenossen auf dem Gipfel des Gebirges Ararat aus der Arche hinaustraten, sagte Gott zu Noah und seinen Hausgenossen, als sie an ihrem Altar Anbetung darbrachten:
15 „Meinen Regenbogen setze ich in die Wolken, und er soll als Zeichen des Bundes dienen zwischen mir und der Erde. Und es soll geschehen, daß, wenn ich eine Wolke über die Erde bringen lasse, dann der Regenbogen gewißlich in der Wolke erscheinen wird. Und ich werde bestimmt meines Bundes gedenken, der zwischen mir und euch und jeder lebenden Seele unter allem Fleisch besteht, und nie mehr werden die Wasser zu einer Sintflut werden, um alles Fleisch zu verderben.“ — 1. Mose 9:13-15, NW.
16. (a) Inwiefern widerspricht Gottes Wort den Wissenschaftlern und Astronomen in bezug auf das Weiterbestehen unserer Erde? (b) Welchen Stand der Dinge haben wir, gemäß den Äußerungen weltlicher Wortführer, erreicht?
16 Welchen Dingen stehen wir denn nun gegenüber, die unser Überleben heute zu einem Problem machen? Natürlich braucht sich unsere Generation nicht vor dem zu fürchten, was Wissenschaftler und Astronomen voraussagen, nämlich, daß unser Planet zu Schlacke ohne Leben werde, denn sie verlegen eine solche mutmaßliche Weltkatastrophe einige Milliarden Jahre in die Zukunft. Das, was diese Wissenschaftler und Astronomen sagen, steht im Widerspruch zu dem, was Jehova Gott, der Schöpfer der Erde, in seiner Bibel sagt: „Er hat die Erde auf ihre Grundfesten gegründet, sie wird nicht zum Wanken gebracht werden, bis auf unabsehbare Zeit und für immer.“ (Ps. 104:5, NW) „Die Erde selbst besteht auf unabsehbare Zeit.“ (Pred. 1:4, NW) Aber die Staatsmänner der Welt, Militaristen und unterrichtete weltliche Wortführer weisen immer wieder auf den Grund hin, den sie zu haben glauben, wonach nun gewisse Dinge der Menschheit bevorstünden. Ihren Äußerungen gemäß befinden wir uns heute in einer Welt, in der zu leben zu gefährlich geworden sei.
17. Was stand im US-Kongreßprotokoll über die Möglichkeit einer Weltvernichtung zu lesen?
17 Im Congressional Record (Kongreßprotokoll) der Vereinigten Staaten vom 13. Juni 1960 lesen wir auf Seite A 5022: „Senator Kennedy … führte kürzlich Zahlen an, die bedeuten würden, daß unser Arsenal jetzt das Äquivalent von 1 250 000 Bomben von der Art enthält, die Hiroshima dem Erdboden gleichmachte. Dies wurde dem Sinne nach von Thomas E. Murray, einem ehemaligen Mitglied der Atomenergie-Kommission, bestätigt, als er sagte, daß wir [die USA] jetzt mehr als genug Waffen hätten, um die Welt zerstören zu können.“ Darin sind die Atomwaffen anderer Nationen nicht inbegriffen.
18. Was sagte ein bekannter amerikanischer Professor über die Zweifel, die man in Amerika in bezug auf das Weiterbestehen hegt, und über die Verausgabung großer Werte zur Entwicklung von Waffen?
18 In einem Artikel, betitelt „Nationales Ziel: Rossiter-Plan — Ein Aufruf, sich über die eigenen Interessen zu erheben, um dem ‚ganzen Menschengeschlecht‘ Hilfe zu leisten“, der in der New York Times vom 13. Juni 1960 veröffentlicht wurde, sagte Professor Clinton Rossiter, daß das amerikanische Volk von Zweifeln befallen sei an seiner Fähigkeit, zu gedeihen und vielleicht sogar weiterzubestehen, und daß, auch wenn wir uns von der Krise eines Krieges fernhalten könnten, die größer sei als der Krieg selbst, das amerikanische Volk „tief in der Krise eines Friedens stecke, der kein Frieden ist“. „Wir wenden eine Menge Geld, Mittel, Kenntnisse und Kraft für die Entwicklung und Produktion von Waffen auf und beten dabei zu Gott, er möge helfen, daß wir sie nie gebrauchen müssen.“
19. Was sagte ein bekannter amerikanischer Physiker über die Bestattung unserer Toten nach einem weiteren großen Krieg und über eine neue Ursache eines unheilvollen Krieges?
19 Der bekannte amerikanische Physiker, Dr. J. Robert Oppenheimer, sagte bei einer internationalen Zusammenkunft, die unter den Auspizien des Kongresses für Kulturelle Freiheit in Berlin, Deutschland, am 16. Juni 1960 tagte, alle Menschen sollten heute wissen, daß im Fall eines weiteren großen Krieges „keiner von uns damit rechnen könnte, genügend Lebende zu haben, um unsere Toten zu begraben“. Er sagte ferner: „In diesem Jahrzehnt ist die Todesgefahr, die Zerstörungsgewalt der Atomwaffenvorräte weit mehr als hundertmal größer geworden — wieviel mehr, das zu sagen mag weder erlaubt noch dienlich sein. Heute … könnte, außer der Reizung zum Zorn, auch noch durch Zufall eine Katastrophe entstehen.“ — New York Times, 17. Juni 1960.
20. Welche Frage überschattete in Amerika — gemäß einer sozialistischen Zeitung New Yorks — im Wahlfeldzug 1960 selbst die Streitfrage um den Präsidenten?
20 Durch ihre Schlagzeilen schrie die sozialistische Zeitung Weekly People der Stadt New York auf der Vorderseite ihrer Ausgabe vom 21. Mai 1960 die Worte in die Welt hinaus: „DIE FRAGE, WIE DAS MENSCHENGESCHLECHT ÜBERLEBEN KANN, ÜBERSCHATTET DIE STREITFRAGE IM WAHLFELDZUG 1960.“
21. Wie betrachtete der Träger des Nobelpreises für 1959 die Aussichten, die die Welt für die nächsten zehn Jahre hat?
21 Im Jahre 1960 sagte der Empfänger des Nobelpreises vom Jahre 1959, Lord Philip Noel-Baker, ein britischer Staatsbeamter: „Ich erachte es für ganz wahrscheinlich …, daß die Regierungen in zehn Jahren noch nicht abgerüstet haben werden, so daß wir einen Atomkrieg erleben werden, und wir und unsere Kinder und Enkel werden alle tot sein, und ein radioaktiver, verkohlter Erdball, auf dem es kein Leben mehr gibt, wird bis in Ewigkeit im Weltall kreisen.“ — Times Magazine, New York, 14. August 1960.
22. Was ist CBR-Kriegführung, und als was wird sie bewertet?
22 Nun ist auch von CBR-Kriegführung die Rede, das heißt von einer chemischen, bakteriologischen, radiologischen (auf Strahlung beruhenden) Kriegführung, von der ein amerikanischer Oberst, ein Leiter des US-Armee-Orientierungskurses über die CBR-Waffen, gesagt haben soll: „Ich bin von der biologischen und chemischen Kriegführung begeistert. Das, glaube ich, ist eine große Sache! Es ist humaner als irgend etwas sonst, was wir haben.“ (Herald Tribune, New York, 29. August 1960) Die CBR-Kriegführung sei deshalb vorteilhaft, weil sie den materiellen Besitz der Feinde, die dabei umkommen, intakt lasse.
23. Was sagte der damalige Präsident Amerikas in der fünfzehnten Sitzung der UN-Generalversammlung in bezug auf die Notwendigkeit der Abrüstung?
23 In einer Ansprache in der historischen fünfzehnten Sitzung der UN-Generalversammlung in der Stadt New York, die der damalige Präsident Amerikas, General Eisenhower, am 22. September 1960, an einem Donnerstagmorgen, hielt, sagte er vor der größten Zahl versammelter Staatsmänner, die je an einer Zusammenkunft der UN teilgenommen hatte: „Die Rüstungen hier auf Erden müssen auch überwacht werden, wenn Gewähr dafür geboten werden soll, daß die Zivilisation weiterbesteht.“
24. Welche Aussichten hat diese Welt, gemäß den Worten solch prominenter weltlicher Wortführer, und wieso zeigt dies die Bezeichnung, die man im Pentagon gewissen Waffen gibt?
24 Das sind nur einige wenige Beispiele von all dem, was gutunterrichtete prominente Männer der Welt sagen, deren Äußerungen nicht leichtgenommen werden dürfen. Ihren Darlegungen gemäß ist ihr Weltsystem durch ihre eigenen Mittel zur Vernichtung verurteilt. Diese Aussicht für unsere überbewaffnete Welt wird sehr ausdrucksvoll dadurch beschrieben, daß man in Arlington, Virginia (also Washington, D. C., gegenüber), im Pentagon, wo sich die meisten Büros des Hauptquartiers der US-Armee befinden, von „Untergangswaffen“ spricht.
25. Welche Frage stellen wir entrüstet, und wie also haben sich die Nationen in direkten Konflikt mit dem Schöpfer des Menschen gebracht?
25 Entrüstet fragen wir: Welche Gruppe von Kriegshetzern, Wissenschaftlern oder politischen Herrschern hat das Recht, die Vernichtung des ganzen Menschengeschlechts zu verursachen oder auch dessen Dasein zu gefährden und seinen Fortbestand zu einem sorgenvollen Problem zu machen? Das ist eine Gefahr, Genocida (Gruppenmord) weltweiten Umfangs zu begehen, also den ganzen genus homo, die Gattung Mensch, die Menschheitsfamilie, zu vernichten. Die Tatsache, daß die Weltfamilie der blutschuldigen Nationen sich mit den Mitteln bewaffnet hat, durch die diese heimtückische Gefahr Wirklichkeit werden könnte, hat die Nationen direkt mit dem Schöpfer des Menschen, Jehova Gott, in Konflikt gebracht. Nach seinem Willen soll die Menschheitsfamilie die Erde in Frieden und Glück immerdar bewohnen. „Du sollst nicht morden“, heißt es im sechsten Gebot der Zehn Gebote, die er durch seinen Propheten Mose gegeben hat. „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Totschläger, und ihr wißt, daß kein Totschläger ewiges Leben bleibend in sich hat“, sagt der christliche Apostel Johannes, ein Anbeter Gottes, Jehovas. — 2. Mose 20:13; 1. Joh. 3:15, NW.
26. Wen drohen die haßerfüllten Nationen zu vernichten, und welcher Tag ist für sie angebrochen, und was haben sie zu gewärtigen?
26 Durch die Vernichtung der Menschheitsfamilie würden die haßerfüllten weltlichen Nationen nicht nur ihre eigenen Patrioten und Nationalisten vernichten, sondern auch die treuen Diener Jehovas, die nicht von dieser Welt sind, da sie für Gottes gerechte neue Welt eintreten. Diese Vernichtung seiner Diener durch Nationen, die seinem Vorhaben entgegenwirken, wird Jehova Gott aber niemals zulassen. (Ps. 145:20) Weil die Nationen der Welt sich selbst in diese bedrohliche Lage bringen, müssen sie Rechenschaft ablegen, allerdings nicht vor den Vereinten Nationen oder ihrem Internationalen Schiedsgerichtshof, sondern vor Gott, dem Schöpfer, dem „Richter der ganzen Erde“. (1. Mose 18:25) Der Gerichtstag, an dem die Nationen vor Gott im Gericht stehen, hat begonnen. Sie haben von ihm den Vollzug des Gerichts zu gewärtigen.
27. Welche ernste Veranschaulichung eines solch kommenden Gerichtsvollzuges gibt es, und was muß nach den Worten des Petrus erwartet werden?
27 Demzufolge steht allen Nationen der ungerechten Welt die Vollstreckung des göttlichen Gerichts bevor. Der Vollzug des Gerichts Gottes, Jehovas, an der ehemaligen Welt der gottlosen Menschen in den Tagen Noahs ist eine ernste Veranschaulichung dessen, was die gewalttätige, gottlose Welt von heute zu erwarten hat. Die heutige Welt nahm nach der Sintflut ihren Anfang, in der die Erde auf Gottes Wort hin überflutet wurde. Der Apostel Petrus sagt: „Durch dasselbe Wort werden die jetzigen Himmel und die Erde aufbewahrt für das Feuer, aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen.“ — 2. Pet. 3:7, NW.
28, 29. Weshalb können wir ohne Zögern bei den Gerichtsvollstreckungen einen Vergleich anstellen?
28 Was den von Menschen regierten, souveränen Nationen dieser Welt bevorsteht, wird deshalb mit der Sintflut der Tage Noahs verglichen. Das können wir gemäß den prophetischen Worten, die Jesus Christus selbst sprach, ohne Zögern erklären. Sein Hinweis auf Gerichtsvollstreckungen, von denen sein Jünger Lukas berichtet hat, lautet:
29 „Gleichwie es in den Tagen Noahs geschah, wird es auch in den Tagen des Sohnes des Menschen sein. Sie aßen, sie tranken; Männer heirateten, Frauen wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche hineinging und die Flut kam und alle vernichtete … Desgleichen wird es an dem Tage sein, an dem der Sohn des Menschen geoffenbart werden soll.“ — Luk. 17:26-30, NW.
30. Weshalb haben wir um so mehr Grund, Jesu diesbezüglichen Worten zu glauben, und wie betonte er, daß dies die schlimmste Drangsal des Menschen sein werde?
30 Wir haben allen Grund, diesen Worten zu glauben, denn Jesus Christus wird nicht vergessen, was er sagte, wenn er als Gottes Vollstrecker, der die Lebendigen und die Toten richten muß, geoffenbart werden wird. Außerdem ist Jesus Christus ein zuverlässiger Prophet, denn in seiner Prophezeiung über das Ende des Systems der Dinge dieser Welt sagte er die Weltereignisse und Zustände voraus, die seit dem Jahre 1914 n. Chr. eingetreten sind. Hätte er das nicht getan, so hätte er uns auch nicht gesagt, auf welche Weise wir hoffen können, aus diesem Weltschlamassel herauszukommen. Die Tatsache, daß es die schlimmste Drangsal der Menschheit sein wird, in der das Überleben von Fleisch und Blut in der Schwebe sein wird, sagte er in derselben Prophezeiung voraus: „Denn dann wird eine große Drangsal herrschen, wie es keine gegeben hat von Anfang der Welt an bis jetzt, nein, noch je wieder geben wird. Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber wegen der [von Gott] Auserwählten werden jene Tage verkürzt werden.“ Und er fügte bei: „Wahrlich, ich sage euch, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen.“ — Matth. 24:21, 22, 34, NW.
31. Weshalb ist dies die Generation, auf die Jesus hinwies?
31 Da die vorausgesagten Ereignisse im Jahre 1914 n. Chr. begonnen haben, ist die Generation der Menschheit, die seit jenem Jahr lebt, die Generation, von der Jesus Christus sprach. Bis heute haben wir gesehen, wie sich die welterschütternden Merkmale des „Zeichens“ seiner (Christi unsichtbarer) „Gegenwart und der Vollendung des Systems der Dinge“ erfüllt haben. (Matth. 24:3, NW) Welche Merkmale? Der erste Weltkrieg, der nicht der „Krieg“ war, „der allen Kriegen ein Ende machte“, ferner Hungersnöte, Nahrungsmittelknappheit, Erdbeben, die Verfolgung der wahren, gehorsamen Nachfolger Christi, das Auftauchen falscher religiöser Propheten in der Christenheit, die beunruhigende Zunahme der Gesetzlosigkeit, der Umstand, daß wahre Christen an den Ort wahrer Sicherheit fliehen, um am Leben zu bleiben, weil sie das vorausgesagte Zeichen von der kommenden Verödung sehen und verstehen, die Tatsache, daß trotz aller Verfolgung, aller schlechten Zeiten und schlechten Nachrichten „auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis“, die gute Botschaft von Gottes Königreich verkündet wird. (Matth. 24:7-28, NW) Diese Dinge haben sich seit dem Jahre 1914 eingestellt, was die Millionen Menschen der heutigen Generation wissen können. Darüber sind auch veröffentlichte Aufzeichnungen vorhanden und irgendein Fragesteller kann sie selbst nachprüfen.
32. Warum steht diese Generation vor dem Problem des Überlebens?
32 Wir gehören also zu der Generation, die nicht vergehen wird, bis die „große Drangsal, wie es keine gegeben hat von Anfang der Welt an bis jetzt, nein, noch je wieder geben wird“, Wirklichkeit geworden ist. Sie zu überleben ist nun unser Problem, da wir zu „dieser Generation“ gehören!
[Fußnote]
a Genocid wird wie folgt definiert: „die Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder zum Teil zu vernichten“.