In wessen Händen liegt das Recht auf Weltherrschaft?
JEDERMANN erkennt heute — ganz gleich, welcher Nation er angehört —, daß unsere Welt einem Entscheidungskampf in der Frage der Weltherrschaft entgegensieht. Es gibt viele Ideologien. Die eine sagt aus, alles und jedermann sei dem Staat unterworfen. Nach einer anderen Ideologie wird dem einzelnen ein Mitspracherecht zugebilligt, so daß jeder gewissermaßen an der Herrschaftsausübung beteiligt ist. Wieder eine andere Ideologie klammert jede Religion aus und ersetzt sie durch den Atheismus, was allerdings letzten Endes auch auf Religion hinausläuft. Dabei wird der Versuch unternommen, alle Bürger zu den Lehrsätzen des Atheismus zu bekehren. Wieder eine andere Ideologie sagt aus, man brauche die Religion — irgendeine oder die „Religion deiner Wahl“ — für den Bestand einer guten Regierung.
Gibt es irgendeine Herrschaftsform, die einen Rechtsanspruch auf Weltherrschaft erheben könnte? Wenn ja, wäre das eine gerechte Regierung, die die Macht hätte, diese Herrschaft zu übernehmen und sie zum Nutzen der Menschheit auszuüben? Steht der Religion ein Platz in dieser Regierung zu? Und schließlich: Hat die Wahl, die du in bezug auf Regierung oder Religion triffst, irgendeine Auswirkung darauf, wie unsere Erde beherrscht werden wird, oder vielmehr: Entscheidet diese Wahl, ob es dir gestattet sein wird, unter dieser Herrschaft zu leben oder nicht?
Der Schöpfer von Himmel und Erde wußte schon lange im voraus von diesem gegenwärtigen Dilemma und sagte es voraus. Mit Verständnis und Mitgefühl legte er die gerechten Maßstäbe für jene Regierung fest und bestimmte, wer die Herrschaft ausüben sollte. Nicht nur das, er gebrauchte auch eine Nation, um ein vollständiges Muster seiner von ihm bestimmten Herrschaftsform zu liefern. Damit ließ er erkennen, in welchem Verhältnis unsere Wahl in bezug auf diese Herrschaft und in bezug auf Religion zu unseren Aussichten auf ein Leben unter einer von ihm eingesetzten Regierung stehen würde.
Der Schlüssel, der uns den Weg zum Verständnis dieser Angelegenheit eröffnet, ist in 1. Mose, Kapitel 49, Vers 10, zu suchen: „Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.“ Der Name Schilo bedeutet: „Der, dessen es ist.“ Um herauszufinden, wer damit gemeint ist und was die Herrschaft unter seinem Zepter für uns bedeutet, müssen wir zu den Menschen zurückgehen, an die diese prophetische Äußerung erging, und sehen, wie Gott mit ihnen handelte, um Vorbilder für diesen kommenden Schilo und seine Herrschaft zu schaffen.
GOTT, DER UNSICHTBARE SOUVERÄN
Es ist hier passend, uns in die Zeit zu versetzen, in der diese Menschen gerade dabei waren, Pflichten in Verbindung mit der Besetzung und Beherrschung eines Landes zu übernehmen. Es ist gerade Frühjahr; wegen des Hochwassers für die Überquerung des Jordan die ungünstigste Zeit. Die Israeliten und das „viele Mischvolk“ kommen an den Fluß. Sie wollen ihn überqueren und in das Land Kanaan einziehen. Für den Souverän des Universums ist das kein Problem. Sowie die Füße der Priester, die die goldene Bundeslade tragen, die flutenden Wasser berühren, beginnen diese auf wunderbare Weise abzuflachen. In kurzer Zeit fließen sie in das Tote Meer ab und lassen das Flußbett trocken zurück. Solange diese Priester in der Mitte des Flußbettes verharren, überquert die über zwei Millionen Menschen zählende Volksmenge mit dem Vieh den Fluß und zieht in das Land Kanaan ein. Dann folgt die Bundeslade Gottes, und die flutenden Wasser überschwemmen erneut die Ufergebiete.
Das haben die heidnischen Einwohner Kanaans beobachtet; und wie sie vor Schrecken erblassen! Israel überquert den Jordan unter der vollkommenen Führerschaft Gottes und zu seiner von ihm bestimmten Zeit, am zehnten Tag des Monats Nisan, genau an dem Tag, da sie das Passahlamm in ihre Wohnstätten nehmen sollten. Bevor aber das Passahmahl gefeiert werden kann, muß unter den männlichen Angehörigen des Volkes eine allgemeine Beschneidung stattfinden. Josua, Kaleb und die Priester und Leviten sind bereits beschnitten worden, nicht aber die anderen, die im Laufe der vierzigjährigen Wanderung durch die Wildnis geboren worden sind. Am 14. Nisan sind alle vollständig wiederhergestellt, und sie feiern in Gilgal, unweit der befestigten Stadt Jericho, rechtzeitig das Passah. — Josua 5:1-10.
Nun sind die Israeliten in dem „Land, das von Milch und Honig fließt“. So hört Gott genau zur rechten Zeit auf, sie mit dem Manna zu versorgen, von dem sie sich vierzig Jahre lang ernährt haben. (Josua 5:11, 12) In diesem Jahr beginnt für sie auch die Zeit für die Beobachtung der Sabbatjahre und der Befreiung bringenden Jubeljahre zu zählen. Nur wenn sie treulich diese Feste feiern, werden sie in dem ihnen von Gott verliehenen Land verbleiben können. Von diesem Jahr an, dem Jahr 1473 v. Chr., bis zum Ende der Herrschaft ihres letzten menschlichen Königs, Zedekia (607 v. Chr.), sind sie durch das Gesetz Gottes verpflichtet, 17 Jubeljahre und dazwischenliegend 121 Sabbatjahre zu feiern.
Für die nächsten sechs Jahre sind nun die Israeliten unter Josua, dem von Gott ernannten Richter, dabei, die Nationen des Landes zu unterwerfen und das Gebiet unter den zwölf Stämmen aufzuteilen. Nun wird ihr Glaube einer echten Prüfung unterzogen, denn in dem vor ihnen liegenden Jahr müssen sie das erste Sabbatjahr beobachten. Unter dem Segen Gottes bleiben die gehorsamen Israeliten bis zur Ernte des achten Jahres am Leben. — 3. Mose 25:18-22; Josua 14:1 bis 17:18.
Nun sind seit Abraham mehr als 300 Jahre vergangen. König Melchisedek ist schon längst nicht mehr in Salem (dem jetzigen Jerusalem), und die heidnischen Jebusiter, die von einem Vetter Nimrods abstammen, sind im Besitz der Stadt. Jerusalem liegt in dieser Zeit im Gebiet des Stammes Benjamin, an der Grenze zum Gebiet Judas hin, und es ist derart stark befestigt, daß die Jebusiter in der Lage sind, es während der ganzen Zeit der Richter zu halten. — Ri. 1:21.
Die Israeliten stellen die Stiftshütte bei Silo auf, etwa dreißig Kilometer nördlich von Jerusalem und etwa fünfzehn Kilometer südlich der Levitenstadt Sichem. Dorthin, nach Silo, begeben sich die zwölf Stämme, um zu opfern und das Passah und das „Fest der Wochen“ oder „Pfingsten“ zu feiern. Sichem ist auch eine „Zufluchtstadt“ für unabsichtliche Totschläger, die dort hineilen können, um sich vor dem Bluträcher zu schützen. — Josua 20:7; 21:20, 21.
EINE WAHL MUSS GETROFFEN WERDEN
In Sichem hält Josua kurz vor seinem Tod der Nation eine Abschiedsrede, in der er sie kraftvoll vor die Wahl stellt, entweder den Göttern Babylons oder dem einen lebendigen und wahren Gott, Jehova, zu dienen. Er sagt:
„So spricht Jehova, der Gott Israels: Eure Väter wohnten vor alters jenseit des Stromes [Euphrat], Tarah, der Vater Abrahams und der Vater Nahors, und sie dienten anderen Göttern. Und ich nahm Abraham, euren Vater, von jenseit des Stromes ... und ich mehrte seinen Samen ... Jakob und seine Söhne zogen nach Ägypten hinab. Und ich ... schlug Ägypten ... Und danach führte ich euch heraus.
Und nun fürchtet Jehova und dienet ihm in Vollkommenheit [Lauterkeit, Fußnote] und in Wahrheit; und tut die Götter hinweg, welchen eure Väter jenseit des Stromes [Euphrat] und in Ägypten gedient haben, und dienet Jehova. Und wenn es übel ist in euren Augen, Jehova zu dienen, so erwählet euch heute, wem ihr dienen wollt, ob den Göttern, welchen eure Väter gedient haben, die jenseit des Stromes wohnten oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnet. Ich aber und mein Haus, wir wollen Jehova dienen!“ — Josua 24:1-15.
So müssen sie sich, hinschauend auf den kommenden Schilo („Der, dessen es ist“), für die wahre Religion entscheiden, um nach seinem Kommen unter seiner Herrschaft leben zu können. Josua stellt sie vor die Entscheidung, zwischen den Göttern Babylons und Jehova Gott zu wählen. Das ist zu der Zeit, da sich im alten Babylon das Herrschaftsgebiet der dritten Königsdynastie weit gegen Osten hin erstreckt. Die Menschen werden kaum gewahr, daß sie auch heute, in diesen letzten Tagen Groß-Babylons, dessen Fall in den Prophezeiungen der Heiligen Schrift vorausgesagt wird, vor derselben Entscheidung stehen.
Hier haben wir nun ein Beispiel für die rechte Art Entscheidung, die wir heute treffen müssen. Die Israeliten antworten: „Auch wir wollen Jehova dienen, denn er ist unser Gott!“ (Josua 24:16-22) Wirkt sich diese rechte Entscheidung in bezug auf die Anbetung und ihren Dienst unter der Herrschaft Jehovas, ihres Königs, zum Guten aus? Der Bericht lautet: „Da diente das Volk dem HErrn, solange Josua lebte und während der ganzen Lebenszeit der Ältesten, welche Josua überlebten und all die großen Taten gesehen hatten, die der HErr an Israel vollbracht hatte.“ — Ri. 2:7, Me.
Jehova herrscht jetzt als der wirkliche König, der himmlische König Israels, von der Zeit des Richters Josua an, 356 Jahre lang. In dieser Zeit sorgen seine von ihm ernannten Richter für Gerechtigkeit und befreien Israel von seinen Feinden. In den Tagen des letzten Richters, Samuels, des Propheten, bewahrheitet sich das Wort Jehovas: Die Israeliten verlangen nach einem sichtbaren, menschlichen König. Jehova tröstet den betrübten Samuel mit folgenden Worten: „Höre auf die Stimme des Volkes ...; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen.“
In seinen weiteren Worten läßt Gott den Propheten Samuel erkennen, daß sie die wahre Anbetung ausüben müßten, um Gott als König über sich zu haben: „Sie machen es jetzt mit dir ebenso, wie sie es mit mir immer gemacht haben seit der Zeit, wo ich sie aus Ägypten hergeführt habe, bis auf diesen Tag, indem sie mich verlassen und anderen Göttern gedient haben.“ Samuel warnt sie daraufhin vor den Folgen, die eintreten würden, wenn sie nicht mehr ausschließlich Gott als König über sich hätten. Die Israeliten aber sagen: „Nein, es soll dennoch ein König an unserer Spitze stehen! Wir wollen es ebenso haben wie alle anderen Völker [einschließlich Babylon].“ — 1. Sam. 8:1-20, Me.
EINE PRÜFUNG IN VERBINDUNG MIT EINEM MENSCHLICHEN KÖNIG
Der Stamm Juda hatte bei der Unterwerfung der Bewohner des Verheißenen Landes die Führung übernommen. (Ri. 1:1-4) Jehova aber erwählt Saul aus dem Stamme Benjamin zum ersten menschlichen König Israels. Gott räumt hier nicht dem Stamm Benjamin die Gelegenheit ein, den Messias oder Christus, den verheißenen gesalbten König, zu stellen, der sich als der im Garten Eden verheißene Same des „Weibes“ Gottes erweisen sollte. Schilo sollte aus dem Stamm Juda kommen. König Saul kann aber nun zeigen, ob er es verdient, daß das Königtum in seiner Familie verbleibt. — 1. Sam. 9:1 bis 11:15; 1. Mose 49:27.
Nach nur zweijähriger Herrschaftszeit aber versagt Saul in dieser Prüfung, indem er sich die Befugnisse eines Priesters in der Verrichtung des Opferdienstes anmaßt, um gleich dem Priesterkönig Melchisedek zu handeln. Gott sagt daher zu ihm: „Nun ... wird dein Königtum nicht bestehen. Jehova hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und Jehova hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt; denn du hast nicht beobachtet, was Jehova dir geboten hatte.“ (1. Sam. 13:1-14) Acht Jahre später, im Jahre 1107 v. Chr., wird dieser Mann in Bethlehem in Juda geboren.
Saul schreitet vom Schlechten zum Schlimmeren. Schließlich rebelliert er auf eine Weise, die so schlimm ist wie die „Sünde der Wahrsagerei“, die im alten Babylon gepflegt wurde. Daraufhin erklärt Jehova, die Königsherrschaft werde unabänderlich von ihm und seiner Familie „abgerissen“. (1. Sam. 15:1-29) Jehova sendet im geheimen Samuel nach Bethlehem, damit er dort den jungen Hirten David aus dem Stamm Juda zum künftigen König über Israel salbe. Später tötet David in der Kraft Gottes den Philisterriesen Goliath und wird von Saul als Heerführer in sein Heer aufgenommen. — 1. Sam. 16:1-23; 17:20 bis 18:5.
Schließlich wird Saul wegen der Erfolge Davids von Mißgunst erfüllt. Er sieht in David den, der möglicherweise der Mann nach dem Herzen Jehovas sein könnte und dem das Königtum zuteil werden würde. (1. Sam. 18:6-9) Er bedroht sogar das Leben Davids, macht ihn zu einem Geächteten und jagt ihn gleich einem wilden Tier. David und seine Begleiter aber schlagen nie gegen den „Gesalbten Jehovas“ zurück. David steht ständig unter dem Schutz Jehovas, und Jehova schult ihn für das Königtum. David ist gleich einem jungen Löwen, von dem in 1. Mose 49:9 die Rede ist. David sollte ein prophetisches Bild des verheißenen Schilo sein.
DIE ENTSCHEIDUNG FÜR DIE BABYLONISCHE RELIGION FÜHRT ZUM STURZ
Im vierzigsten Jahr seiner Herrschaft sieht König Saul einer Schlacht gegen die Philister in der Nähe des Berges Gilboa entgegen. Erkennend, daß ihn Jehova Gott verlassen hat, wendet er sich der Wahrsagereia zu, die er einst aus seinem Königreich verbannt hat. Bei Nacht sucht er in Endor eine am Leben gebliebene Hexe auf. Er sucht Rat und möchte durch sie mit dem toten Samuel in Verbindung kommen. Saul nimmt damit Zuflucht zum Dämonismus. Ein Dämon erscheint in der Gestalt Samuels vor dem geistigen Auge der Hexe und übermittelt durch sie an König Saul eine Botschaft des Untergangs. Nicht am anderen Tag, „morgen“, wie der Dämon fälschlich sagt, sondern einige Tage später fallen König Saul und drei seiner Söhne — nicht alle — in der Schlacht am Berge Gilboa. König Saul, von einem Pfeil der Philister getroffen, beschleunigt seinen eigenen Tod, indem er sich in sein königliches Schwert stürzt. — 1. Sam. 28:4-25; 31:1-13.
Daraufhin kommen die Männer Judas aus der Priesterstadt Hebron und salben David zum König über das Haus Juda, und das im Jahre 1077 v. Chr. (Josua 21:9-12; 2. Sam. 1:1 bis 2:4) Einige Zeit später kommen die übrigen Stämme zu König David nach Hebron und gehen mit ihm vor Jehova einen Bund ein und salben ihn zum König über Israel. „Dreißig Jahre war David alt, als er König wurde; er regierte vierzig Jahre. Zu Hebron regierte er sieben Jahre und sechs Monate über Juda, und zu Jerusalem [zu Benjamin gehörend] regierte er dreiunddreißig Jahre über ganz Israel und Juda.“ Jerusalem ist zu dieser Zeit (1070 v. Chr.) immer noch eine Festung der Jebusiter. — 2. Sam. 5:1-5.
„DER, DESSEN ES IST“
Mit dieser dritten Salbung Davids kommt das Zepter und der Herrscherstab über ganz Israel an den Stamm Juda, damit sich an diesem Stamm die Prophezeiung des Patriarchen Jakob erfülle: „Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.“ — 1. Mose 49:10.
Der Apostel Paulus erklärte, wie sich diese Prophezeiung tatsächlich als wahr erwies. Er sagte:
„Nach diesen Dingen gab er ihnen Richter bis zum Propheten Samuel. Doch von da an verlangten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul den Sohn des Kis, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, für vierzig Jahre. Und nachdem er ihn weggetan hatte, erweckte er ihnen David zum König ... Aus der Nachkommenschaft dieses Mannes hat Gott, seiner Verheißung gemäß, für Israel einen Retter, Jesus, gebracht.“ — Apg. 13:16-23.
König David war der Sohn Isais, und an Jesus, einem Nachkommen Davids, erfüllte sich die Prophezeiung aus Jesaja 11:1, 2 und 10: „Ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpfe Isais, und ein Schößling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. Und auf ihm wird ruhen der Geist Jehovas ... Und es wird geschehen an jenem Tage: der Wurzelsproß [die Wurzel, Fußnote] Isais, welcher dasteht als Panier der Völker, nach ihm werden die Nationen fragen; und seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein.“ Dieser Jesus, der durch David von Isai abstammte, wurde auch „die Wurzel Isais“, und zwar von den folgenden drei Gesichtspunkten aus betrachtet: Erstens erhielt Jesus Christus die Geschlechtslinie Isais dadurch am Leben, daß er der bleibende Erbe Isais wurde. Zweitens ist er zum Herrn Davids und damit auch zum Herrn Isais, des Vaters Davids, geworden, so wie das der Apostel Petrus am Pfingsttag des Jahres 33 n. Chr. in Jerusalem erklärte:
„Tatsächlich ist David nicht in die Himmel aufgestiegen, sondern er sagt selbst: ‚Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füße hinlege.“‘ Daher erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn [des Königs Davids] als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet.“ — Apg. 2:14, 34-36; Ps. 110:1; Matth. 22:41-45.
Drittens ist nun Christus zu einem Retter geworden, und während seiner Tausendjahrherrschaft über die Menschheit wird er sowohl Isai als auch Isais Sohn David auferwecken. — Jes. 9:6; Joh. 5:26-29.
Es steht außer Frage, daß der Schöpfer und Souverän des Universums diesen Jesus Christus zu dem, „dessen es ist“, gemacht hat. Er hat das durch sein Vorgehen mit der Nation Israel und durch die Bündnisse, die er mit diesem Volk geschlossen hat, gezeigt. Er hat aber auch diesen Einen geprüft, diesen Vollkommenen, dessen Integrität gegenüber Jehova nicht zu brechen ist, der die Richtersprüche Gottes vollkommen unparteilich und gerecht vollziehen und Gottes gerechte Grundsätze und Gesetze auf der ganzen Erde in Kraft setzen wird. Er ist für immer ein Priesterkönig nach der Weise Melchisedeks. Damit ist er sowohl von Gott in die oberste Herrschaftsstellung als auch als Hoherpriester seiner wahren Anbetung eingesetzt worden. So muß in bezug auf Anbetung und Herrschaft eine Entscheidung getroffen werden. Wir sind selbst nicht in der Lage, die Herrschaft Schilos auf Erden aufzurichten. Die Entscheidung, die wir treffen, hat einen Einfluß auf unser Leben und unsere Aussicht auf Leben unter der Friedensherrschaft des großen Schilo („Der, dessen es ist“). — Darüber werden in den nächsten Wachtturm-Ausgaben weitere Beweise folgen.
[Fußnote]
a Über die Wahrsagerei im alten Babylon lesen wir: „Zauberer und Hexen waren eine weitere Gruppe, die die Babylonier sehr fürchteten. Hier handelte es sich gewöhnlich um Männer und Frauen, die verkrüppelt waren oder sonst irgendeine physische Absonderlichkeit hatten, wodurch ihre Landsleute zu dem Glauben veranlaßt wurden, diese wären eng mit dem Teufel verbunden und ihnen wohnten zeitweise böse Mächte inne. Als solchen, die menschliche Intelligenz besaßen, wurden ihnen noch verderblichere Kräfte zugeschrieben als den Teufeln selbst. Sie waren insbesondere Meister des ‚Zauberblicks‘ und der ‚Bannsprüche‘. Sie übten Praktiken der teufelaustreibenden Priester aus, allerdings mit schlechten Motiven und in der Absicht, jemandem zu schaden. Die Priester waren Meister der weißen Magie und die Zauberer und Hexen Meister der schwarzen Magie. Der Zauberspruch im Mund eines Priesters machte einen Kranken gesund; wurde er von einer Hexe ausgesprochen, rief er seinen Tod hervor.“ — Babylonian Life and History von Sir E. A. Wallis Budge, KT, 1925, Seite 150.