Liebst du die Menschen?
LIEBST du die Menschen? Der Schöpfer des Himmels und der Erde liebt die Menschen. So groß wie er auch ist, so weit sein himmlischer Thron auch von unserem irdischen Bereich, in dem wir leben, entfernt ist, ist er doch an den Menschen interessiert; er liebt die Menschen. ‘Gott liebte die Welt’ der Menschen sehr, wie Jesus Christus, der Sohn Gottes, sagte. — Joh. 3:16.
Aber warum sollte man die Menschen lieben? Warum liebt Gott, der Schöpfer, die Menschen? Zweifellos gibt es viele Gründe. Eins ist sicher, er sah, daß in den Menschen etwas Gutes steckte, etwas, was der Mühe wert war. Er sah, daß die unvollkommenen Menschen auf der Erde die Möglichkeit hatten, seiner Güte entsprechend zu handeln. Wir könnten sogar sagen, daß Gott in den Menschen einige seiner eigenen, vortrefflichen Eigenschaften erkannte. Klingt das weit hergeholt? Durchaus nicht, denn hatte nicht Gott den Menschen zu Anfang in seinem eigenen Bild und Gleichnis erschaffen? Und selbst in den unvollkommenen Menschen blieb genügend von diesem Gleichnis nach, um die Liebe Gottes, dessen Name Jehova ist, hervorzurufen. — 1. Mose 1:26, 27.
Mehr als das, Gott liebt die Menschen, weil er die Bedürfnisse der Menschen versteht und er gern seine Geschöpfe glücklich zu sehen wünscht. Das menschliche Elend erweckte in ihm Mitleid und Erbarmen, die Äußerungen der Liebe sind. Über Gottes Sohn Jesus Christus, der die geistige Einstellung seines Vaters widerspiegelt, lesen wir: „Als er die Volksmengen sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie zerschunden waren und umhergestoßen wurden wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ — Matth. 9:36; Joh. 5:19.
Neben anderen Gründen, warum Gott und sein Sohn die Menschen lieben, könnte man erwähnen, daß der Ausdruck solcher Liebe ihnen selbst, nach dem Grundsatz „Beglückender ist Geben als Empfangen“, Segen einträgt. Tatsächlich berichtet uns die Bibel, daß es unvollkommenen Menschen möglich ist, durch einen weisen Lebenswandel Gott selbst Freude zu bereiten. — Apg. 20:35; Spr. 27:11.
Die Gründe, die Jehova Gott und Christus Jesus haben, die Menschen zu lieben, sind bestimmt ausreichend dafür, daß wir andere Menschen lieben, nämlich wegen ihrer vortrefflichen Eigenschaften oder Möglichkeiten, Gutes zu tun, auch weil sie unsere Liebe brauchen und weil es für beide Seiten zum gegenseitigen Glück beitragen kann, die Menschen zu lieben. Doch als unvollkommene Menschen haben wir noch weitere Gründe, die Menschen zu lieben. Sind wir nicht alle miteinander verwandt? Sowohl Adam wie Noah sind unsere gemeinsamen Vorfahren. Und außerdem schuf Gott uns so, daß es für uns nicht gut ist, irgendeine längere Zeit allein zu bleiben. Wir brauchen einander. Kein Einsiedler, Klausner oder Einzelgänger ist jemals ausgeglichen und wahrhaft glücklich gewesen, denn solche Menschen sind auf sich selbst eingestellt, was sich nicht damit verträgt, glücklich zu sein. — 1. Mose 2:18.
Wie kannst du zeigen, daß du die Menschen liebst? Vor allem dadurch, daß du mit den Menschen zusammen bist. Als Jesus auf der Erde war, war er immer mit den Menschen zusammen. Die Menschenmengen strömten zu ihm, und obwohl er ermüdet gewesen sein mag, stieß er sie nicht von sich. (Mark. 6:30-34) Sei deshalb nicht jemand, der sich selbstsüchtig nach innenkehrt, der sich allezeit nur für sich hält; sei kein „Sonderling“. Zeige, daß du die Menschen liebst, indem du dich mit ihnen abgibst. Nicht, daß es keine Zeiten gäbe, in denen es gut wäre, daß du allein bist, wie zum Beten und Nachsinnen, wie wir es auch von Jesus lesen. (Matth. 14:23; Luk. 4:42) Aber laß dich nicht durch etwas wie die Geldliebe oder selbst durch das Streben nach Wissen einseitig und unausgeglichen machen. Aus diesem Grund hat Gott es für die Menschen so eingerichtet, daß sie in der Familie aufwachsen, und deshalb wird den Christen gesagt, zusammenzukommen. — Hebr. 10:23-25.
Eine andere Art, wie du zeigen kannst, daß du die Menschen liebst, besteht darin, daß du wegen der Rasse und Nationalität keine Unterschiede machst. Gott hat nicht nur weiße Menschen oder schwarze Menschen geliebt, sondern er hat die Menschen geliebt. Deshalb wird den Nachfolgern Christi gesagt: „Macht Jünger aus Menschen aller Nationen“, aus allen Arten von Menschen. — Apg. 10:34, 35; Matth. 28:19.
Ja, die Menschen zu lieben bedeutet, ihnen zu dienen, ohne Ansehen ihrer Rasse und Nationalität. Im Februar vergangenen Jahres entschied der Oberste Gerichtshof von New Jersey, daß ein Friseur sich nicht weigern dürfe, jemandem die Haare zu schneiden, nur weil dieser ein Neger ist. Der Friseur hatte behauptet, daß er persönliche Dienste verweigern könne und daß er nicht befähigt sei, das Haar von Negern wegen dessen „außergewöhnlicher Struktur und Beschaffenheit“ zu schneiden. Offensichtlich liebte er keine Menschen, wenn sie nicht Weiße wären. Er wollte sich über die biblische Wahrheit, daß Gott „aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht“ hat, hinwegsetzen. — Apg. 17:26.
Die wichtigste Art, wie du zeigen kannst, daß du die Menschen liebst, ist die Art, wie auch Gott und Christus zeigten, daß sie die Menschen liebten, indem sie etwas für sie taten. — 1. Joh. 4:9.
Es gibt tagein und tagaus so viele kleine Gelegenheiten, bei denen du zeigen kannst, daß du die Menschen liebst: wenn du zuvorkommend bist, wenn du bereit bist, zu lächeln und mit deinem Nächsten eine Unterhaltung anzufangen. Ein Fremder, der ruhig und für sich allein ist, wird das Interesse, das jemand anders ihm entgegenbringt, indem er ein Gespräch beginnt, eher begrüßen als ablehnen. Einfühlungsvermögen wird dir helfen, das zu tun.
Zeige, daß du die Menschen liebst, indem du bereit bist, ihnen Hilfe zu leihen, und nachsichtig mit ihnen bist, nicht zu viel von ihnen erwartest und ihre Möglichkeiten, Gutes zu tun, anerkennst. Besonders müssen Lehrer, Ärzte, Missionare und christliche Prediger die Menschen lieben, wenn sie Erfolg haben wollen. Und ebenso ist es bei Personen, die Menschen beaufsichtigen.
Einer der Hauptgründe, warum christliche Prediger immer wieder an den Wohnungen der Menschen vorsprechen, um ihnen von Gott und seinem Königreich zu berichten, ist, daß sie die Menschen lieben. Wo man sie aufnimmt, machen sie ein Jahr oder zwei Jahre lang oder sogar noch länger wöchentlich weitere Besuche, wie es bei einer sechsköpfigen Familie im nördlichen Teil des Staates New York der Fall war. Das Endergebnis war dann, daß alle sechs nicht nur die Wahrheit des Wortes Gottes annahmen, sondern sie alle wurden Vollzeitprediger dieser Wahrheit.
Liebst du die Menschen? Du solltest es, denn die Menschen zu lieben bedeutet, wie Gott und Christus zu sein, und es macht sich bezahlt, weil es beide Seiten glücklich macht. Bekunde diese Liebe, indem du mit Menschen zusammenkommst und keine parteiischen Unterschiede machst und so, wie sich Gelegenheit dazu bietet, deine Hilfe darreichst!