Wie wir das Gute tun sollten
„Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.“ — Pred. 12:14.
1. (a) Nach wessen Maßstab sollte sich gemäß 5. Mose 12:28 unsere Handlungsweise richten, und wieso stimmt das mit dem oben angeführten Text nach Prediger 12:14 überein? (b) Was setzt das voraus, wenn wir das Gute tun wollen? (c) Wie wird das durch Philipper 4:9 bestätigt?
EINES der Gebote, die Jehova Gott seinem Volk der alten Zeit gab, lautete: „Habe acht und höre auf alle diese Worte, die ich dir gebiete, auf daß es dir und deinen Kindern nach dir wohlgehe ewiglich, weil du tust, was gut und recht ist in den Augen Jehovas, deines Gottes.“ (5. Mose 12:28) Heißt das, daß man die Dinge, die Gott wohlgefallen, tatsächlich tun muß? Ja, es bedeutet offensichtlich nicht, nur zu reden, was recht ist, sondern auch, das Rechte zu tun. Im Hinblick auf die Anwendung der im vorangegangenen Artikel erwähnten Grundsätze bedeutet es, die Frucht der Güte hervorzubringen oder das Gute zu tun. Ein christlicher Diener Gottes bestätigte diesen Gedanken mit folgenden Worten: „Die Dinge, die ihr gelernt und auch angenommen und gehört und in Verbindung mit mir gesehen habt, diese setzt in die Tat um, und der Gott des Friedens wird mit euch sein.“ (Phil. 4:9) Wenn wir diese Dinge in die Tat umsetzen, das heißt sie entsprechend anwenden, tun wir das Gute. Andernfalls wird das Gute nicht offenbar; es bleibt verborgen.
2. Was für Probleme und Gegensätze möchten wir nun betrachten?
2 Wir möchten nun einige Probleme, die uns allen in dieser oder jener Form begegnen und uns allen mehr oder weniger zu schaffen machen, gemäß den vorangegangenen Darlegungen betrachten. Wie das Gute im Gegensatz zum Bösen oder Schlechten steht, so gibt es auch bei jedem der nachstehend erwähnten Probleme zwei gegensätzliche Handlungsweisen. Die gute Handlungsweise ehrt Jehova und fördert die Interessen seines Königreiches, sie wirkt sich zum Wohl anderer aus und stärkt unser gutes Verhältnis zu Jehova.
CHRISTEN SAGEN DIE WAHRHEIT
3. Was beweist unter anderem, ob jemand ein Christ ist?
3 Das Gegenteil von Wahrheit ist Unwahrheit. Echte Christen sagen die Wahrheit. Wahrhaftigkeit ist eines der Merkmale, die erkennen lassen, ob jemand ein Christ ist.
4. (a) Führe einige Ansichten über Lügen und das Lügen an. (b) Wie betrachten Jehova und die Bibel Lügen? (c) Warum ist Ehrlichkeit unerläßlich?
4 Man wird zugeben müssen, daß das Lügen heute im allgemeinen nicht besonders verpönt ist und nicht als etwas betrachtet wird, was man meiden sollte. Manche Leute sagen sogar, man müsse lügen, um Erfolg zu haben und damit man mit seinen Mitmenschen einigermaßen oder überhaupt auskomme. Manche lügen, um der Strafe für ein Unrecht, das sie begangen haben, zu entgehen, um Schwierigkeiten oder Unbequemlichkeiten zu vermeiden oder sich einem Tadel zu entziehen. Wer lügt, ist auch zu Kompromissen bereit und ist nicht redlich. Lügen ist das typische Merkmal von Feiglingen und von Personen, denen es an Herzensgüte mangelt. Jehova Gott haßt Lügen und Lügner. (Spr. 6:16-19) Die Bibel lehrt, daß rechtschaffene, ehrliche Menschen Jehova Gott, den Allmächtigen, fürchten, unehrliche, lügnerische Personen ihn jedoch verachten. (Spr. 14:2) Ehrlichkeit ist unerläßlich, um die gute Frucht des Geistes und, wie wir bereits gesehen haben, auch „die Frucht des Lichts ... [die] aus jeder Art von Gütigkeit [Güte, RSt] und Gerechtigkeit und Wahrheit“ besteht, hervorzubringen. — Eph. 5:9.
5. Auf welches Versagen der Lehranstalten werden wir aufmerksam gemacht?
5 Wird in deinem Land die Jugend in den Schulen gelehrt, die Wahrheit zu sagen? Diese Frage ist angesichts des folgenden Kommentars, der über die amerikanischen Hochschulen veröffentlicht wurde, berechtigt: „Dieses Problem [unehrliche Angestellte] ist zum Teil darauf zurückzuführen, daß man den Studenten an unseren Hochschulen keine zuverlässigen Sittenmaßstäbe und nicht den richtigen Sinn für moralische Werte beibringt. Viele Akademiker treten in das industrielle Leben ein mit dem Ziel im Auge, möglichst schnell zu Ansehen und Geld zu kommen, ohne Rücksicht auf moralische oder ethische Grundsätze. Meistens sind es solche Leute, die sich der Beteiligung an Interessenkonflikten, Unregelmäßigkeiten bei Bestandsaufnahmen, Verrat von Betriebsgeheimnissen, Bestechungen, Preisabsprache und der Fälschung von Aufstellungen und Finanzberichten schuldig machen.“ — Advance, Juli/August 1963.
6. Wozu werden wahrheitsliebende Menschen angespornt?
6 Wenn du Lügen und Unaufrichtigkeit verabscheust, kannst du sicher sein, daß du den richtigen Standpunkt einnimmst. Man braucht nicht zu lügen. Christen wissen, daß sie die Wahrheit sagen müssen. Jemand, der bis jetzt gelogen hat, kann sich ändern. Er kann seine Lügen sühnen, denn Jehova sagt uns in seiner großen Liebe: „Durch Güte und Wahrheit wird die Missetat gesühnt, und durch die Furcht Jehovas weicht man vom Bösen.“ (Spr. 16:6) Sei daher mutig genug, die Wahrheit zu sagen, auch wenn es andere nicht tun. Wer wahrheitsliebend ist, befindet sich auf dem richtigen Weg, dem Weg, der zu Leben und Glück führt, dem Weg der Liebe, auf dem wir Gelingen haben werden. Es ist der christliche Weg, den die Bibel lehrt und der verlangt, daß wir unseres großen Schöpfers gedenken.
CHRISTEN STEHLEN NICHT
7—9. Führe einige Gedanken aus dem angeführten Pressekommentar über Veruntreuungen an.
7 Stehlen und Lügen gehen miteinander Hand in Hand. In der gleichen Publikation, der das oben angeführte Zitat über das Versagen der Lehranstalten entnommen ist, erschien auch folgender Kommentar: „Laut Statistiken von Veruntreuungs- und Unterschlagungs-Versicherungsgesellschaften stehlen bis zu einem gewissen Grad 25 Prozent aller Angestellten, wenn sie das Gefühl haben, ungestraft davonzukommen. Weitere 50 Prozent lassen sich von den guten oder schlechten Beispielen, die sie vor sich haben, beeinflussen ... Inspektoren und Geschäftsführer veruntreuen an Geld oder Waren an jedem Arbeitstag über vier Millionen Dollar. In diesem Jahr werden auf diese Weise insgesamt weit über eine Milliarde Dollar veruntreut werden ...
8 An Waren wird siebenmal mehr veruntreut als an Bargeld. Wegen Unterschlagungen scheiden jährlich 250 Firmen aus dem Geschäftsleben aus ... Bestechungen, Interessenkonflikte und Verrat von Betriebsgeheimnissen sind an der Tagesordnung. Falsche Angaben, um eine höhere Prämie zu erhalten, sind gang und gäbe.
9 Noch größere Verluste als die soeben beschriebenen entstehen durch das Fernbleiben vom Arbeitsplatz durch Vortäuschung von Krankheit, durch die Fälschung von Arbeitsberichten, durch eine falsche Einstellung zu Ausschußwaren und beschädigtem Material, durch die ungerechtfertigte Verzögerung des Arbeitsvorgangs und die Nichterfüllung der Akkordzeitnormen. Diese Verluste gehen in den Geschäftsunkosten unter. Sie sind aus den Büchern nicht ersichtlich.“
10. (a) Was ehrt Jehova? (b) Wie wird nach Römer 2:19-21 jeder, der vorgibt, ehrlich zu sein, vor diese Frage gestellt?
10 Wer stiehlt oder wissentlich Diebesgut kauft, ehrt Jehova nicht. Ein Christ sollte die Eigentumsrechte anderer respektieren. Die Bibel stellt Christen die Frage: „Und du bist überzeugt, daß du ein Leiter der Blinden bist, ein Licht für jene, die in der Finsternis sind, ein Zurechtweiser der Unvernünftigen, ein Lehrer von Unmündigen, der den Rahmenbau der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz besitzt — du aber, der du einen anderen lehrst, lehrst dich selbst nicht? Du, der du predigst: ‚Stiehl nicht‘, stiehlst du?“ — Röm. 2:19-21.
CHRISTEN SIND GESETZESTREU
11. (a) Wem oder was müssen Christen in erster Linie gehorchen? (b) Wo oder wem müssen sie ebenfalls gehorchen? (c) Warum ist die gesetzestreue Handlungsweise der Christen gut?
11 Die Bibel verlangt von Christen jeden Alters, daß sie unter allen Umständen gehorchen. Obwohl Christen in erster Linie Jehova Gott, seinem Wort und seinem Gesetz gehorchen müssen, sind sie auch verpflichtet, zu Hause, in der Schule und der Obrigkeit zu gehorchen. Sie dürfen nicht den Geist der Gesetzlosigkeit offenbaren, der in der Welt allgemein vorherrscht. Die Gesetzestreue bringt gute Früchte hervor und ehrt Jehova Gott. Was die Kinder betrifft, so heißt es in der Bibel: „Ihr Kinder, seid euren Eltern in allem gehorsam, denn das ist wohlgefällig im Herrn.“ Zu den Vätern wird in diesem Zusammenhang gesagt: „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden.“ (Kol. 3:20, 21) Die besten Bürger gehorchen Gott, geben seinen Geboten den Vorrang, halten sich ans Gesetz und sind echte Christen. Sie beteiligen sich nicht an Ausschreitungen gegen die Regierung, an Tumulten, Plünderungen, Überfällen oder irgendeiner anderen Form von Gewalttat. Sie kämpfen mit geistigen Waffen und benutzen diese zum Nutzen aller und zum Lobe des Gottes, dessen sie gedenken. — Eph. 6:10-18.
CHRISTEN SIND EHRERBIETIG
12. (a) Stelle Ehrerbietung der Überheblichkeit gegenüber. (b) Welche dieser Eigenschaften ist notwendig, um gute Früchte hervorzubringen?
12 Eng verbunden mit Gehorsam und Gesetzestreue ist Ehrerbietung. Da Überheblichkeit in der Welt eine weit verbreitete Erscheinung ist, solltest du den Standpunkt kennen, den Christen in dieser Hinsicht einnehmen. Ehrerbietung ist das Gegenteil von Überheblichkeit. Alleswisser sind eingebildet und hochmütig, benehmen sich oft rüpelhaft und führen eine gemeine Sprache. Sie sind anmaßend und haben keinen Respekt vor ihren Mitmenschen und noch viel weniger vor Jehova Gott. Überheblichkeit ist eigentlich eine Form der falschen Religion, eine Form der Dämonenanbetung; sie hat nichts mit der Anbetung des großen Schöpfers zu tun. „Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille [vermessenes Vorandrängen, NW] wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, so hat er dich verworfen, daß du nicht mehr König seiest.“ (1. Sam. 15:23) Die Überheblichkeit oder „hohe Augen“ gehören zu den Dingen, die Jehova haßt, die „seiner Seele ein Greuel“ sind. (Spr. 6:16, 17) Respekt und Ehrerbietung sind Äußerungen der Frucht des Lichts und des Geistes Gottes, und es geziemt sich nicht nur, daß Christen ehrerbietig sind, sondern sie müssen es sogar sein. Wie angenehm ist es doch, mit ehrerbietigen Menschen zusammen zu sein!
DURCH REINHEIT BEWEISEN, DASS MAN DAS GUTE TUT
13. Welche Möglichkeiten gibt es, durch Reinheit zu beweisen, daß man das Gute tut?
13 Reinheit oder Sauberkeit ist eine Eigenschaft, die Christen in jeder Hinsicht an den Tag legen. Die Bibel, ihre Richtschnur, verlangt dies von ihnen. Sie müssen schmutzige Redensarten meiden, müssen ihren Körper und ihre Wohnung rein halten und natürlich auch einen einwandfreien Lebenswandel führen. Auf allen diesen Gebieten steht Reinheit im Gegensatz zu Unreinheit. „Rühret nichts Unreines an! ... Reinigt euch [haltet euch rein, NW], die ihr die Geräte Jehovas traget!“ (Jes. 52:11) Es ist gut, daß die Bibel so unmißverständlich Reinheit fordert, denn Unreinheit ist heute in den verschiedensten Formen verbreitet; sie gehört mit zu dem Zeichen der Zeit, in der wir leben.
14. Warum sollten wir keine schmutzige Sprache führen?
14 Viele Menschen führen eine gemeine, schmutzige Sprache und zweideutige, schlüpfrige Redensarten. Christen wissen, daß das Sprachvermögen eine Gabe Gottes und die Fähigkeit, sich zu äußern, ein großer Segen ist. Sie möchten Gott mit ihren Lippen ehren, nicht entehren. — Hebr. 13:15.
15. Was ist gut in bezug auf (a) unseren Körper und (b) in bezug auf unsere Wohnung?
15 Ein Christ ist auf körperliche Reinheit bedacht. Die Bibel verlangt von ihm nicht, daß er sich vornehm kleidet; aber sauber kann sich jedermann kleiden, und das sollte auch ein Christ tun. Dasselbe ist von seinem Heim zu sagen. Selbst die bescheidenste Wohnung kann rein und ordentlich gehalten werden und kann so denen, die Gott dienen, nicht nur zur angenehmen Wohnstatt sein, sondern kann auch als Zentrum benutzt werden, an dem sich eine Gruppe von Personen regelmäßig zum Bibelstudium einfindet. Wohlhabende Leute können eine reine oder eine schmutzige Sprache führen, können sich reinen oder unreinen Gedanken hingeben und einen reinen oder einen unsauberen Wandel führen. Auch arme Leute können, was sie selbst betrifft und was ihre Wohnung, ihre Sprache, ihre Gedanken, ihren Wandel und ihr Herz betrifft, beweisen, ob sie auf Reinheit bedacht oder schmutzig sind. Die Bibel verlangt von einem Christen, daß er in allem auf Reinheit hält. Daß dies angebracht und schicklich ist, wird jedermann zugeben.
TRUNKENHEIT UND SCHLEMMEREI
16. (a) Wer versorgt uns mit Speise und Trank? (b) Wie verwenden wir sie gut? (c) Welchen Rat finden wir hierüber in der Bibel?
16 Trunkenheit ist die Folge übermäßigen Alkoholgenusses. Schlemmen heißt übermäßig essen. Könnte man sagen, daß dadurch der Schöpfer irgendwie geehrt wird? Speise und Trank sind Dinge, mit denen uns der Schöpfer, der die gute Erde als Wohnstätte für den Menschen geschaffen hat, versorgt, und die Erde bringt diese Dinge in Fülle hervor. Der Mensch sollte diese Fülle von Dingen dem Willen dessen entsprechend gebrauchen, der ihn damit versorgt. Es wird dich interessieren, zu erfahren, daß die Bibel folgendes sagt: „Sei nicht unter Weinsäufern, noch unter denen, die Fleisch verprassen; denn ein Säufer und ein Schlemmer verarmen.“ (Spr. 23:20, 21) Mit Maß von diesen Dingen zu genießen macht glücklich und bereitet Freude. Völlerei und Trunkenheit machen nicht glücklich, bereiten keine Freude und befriedigen nicht.
17. (a) Was ist Trunksucht in Wirklichkeit? (b) Was schwächt das Sittlichkeitsempfinden? (c) Was stärkt es? (d) Wozu spornen uns diese Tatsachen an?
17 Der Christ sollte sich nicht von dem falschen Gedanken leiten lassen, Trinker seien einfach physisch oder geistig krank und die Trunksucht sei ein Leiden, weshalb man einem Trinker keine Vorwürfe machen könne. Nein, Trinker sind in moralischer Hinsicht krank. Es fehlt der Menschheit im allgemeinen an moralischer Kraft. Die Genußsucht schwächt das Sittlichkeitsempfinden eines Menschen, und die Nichtbeachtung der Zucht Jehovas durch sein Wort führt zur Entsittlichung. Trinker und andere unmoralische Menschen haben keine moralische Kraft, weil sie sich durch Gottes Wort nicht züchtigen lassen. Ein Trinker braucht nicht unbedingt ein Trinker zu bleiben. Trunksucht kann durch die Beachtung der biblischen Forderungen überwunden werden. Wer das tut, handelt weise. „Der Wein ist ein Spötter, starkes Getränk ein Lärmer; und jeder, der davon taumelt, wird nicht weise.“ (Spr. 20:1) Moralische Kraft kann man erwerben und anwenden. Ein vernünftiger Mensch ißt und trinkt mäßig und sagt dem Schöpfer für seine liebende Fürsorge Dank. Er gedenkt des Schöpfers, indem er das Gute tut.
CHRISTEN SIND FLEISSIG
18. (a) Was steht im Gegensatz zum Fleiß? (b) Auf welche Gebiete sollte sich der Fleiß erstrecken? (c) Kann die Beteiligung an Glücksspielen als etwas Gutes bezeichnet werden?
18 Ein fleißiger Mensch steht im Gegensatz zu einem faulen, der unnötig Schulden macht und sich an Glücksspielen beteiligt, um für nichts etwas zu bekommen. „Der Gesetzlose schafft sich trüglichen Gewinn [trügerischen Lohn, ZB], wer aber Gerechtigkeit sät, wahrhaftigen Lohn.“ (Spr. 11:18) Der Christ ist während der Arbeitsstunden, für die er bezahlt wird, die ganze Zeit an der Arbeit. Sein Fleiß zeigt sich aber auch darin, daß er anderen hilft, zu einer Erkenntnis der Wahrheit des Wortes Gottes zu gelangen, daß er sich um seine Angehörigen kümmert, mit seiner Versammlung zusammenarbeitet und die Königreichsinteressen fördert. Er läßt sich durch die allgemeine kirchliche und staatliche Anerkennung verschiedener Arten von Glücksspielen nicht beirren, sondern spielt nicht um Geld, weil er weiß, daß dadurch höchstens der Geldbeutel gewisser Religionsorganisationen gefüllt wird, daß man aber auf diese Weise nicht das Gute tut und dadurch nicht des Schöpfers gedenkt.
19. Was ist besser als die Beteiligung an sogenannten harmlosen Gesellschaftsspielen?
19 Manche Leute sind auf gewisse Glücksspiele, die sie als harmlose Gesellschaftsspiele bezeichnen, so sehr versessen, daß sie nur noch selten im Kreise ihrer Familie sind und auch der Versammlung des Volkes Gottes fernbleiben. Das ist ein Fehler. Wie gewohnheitsmäßige Trinker, so können auch Spielsüchtige durch die Zucht des Wortes Gottes moralisch gestärkt werden. Es ist weit besser, ehrlich zu arbeiten, als um Geld zu spielen. „Zweierlei Gewichtsteine sind Jehova ein Greuel, und trügerische Waagschalen sind nicht gut.“ — Spr. 20:23.
BESCHEIDENHEIT
20. Erkläre den Begriff Bescheidenheit, und zeige, warum Christen bescheiden sein sollten.
20 Bescheidenheit ist eine Eigenschaft, die Christen wohl ansteht; Unbescheidenheit dagegen nicht. Bescheiden sein heißt nicht nur seine Fähigkeiten nicht zu hoch einschätzen, also nicht eingebildet sein, sondern auch die Anstandsregeln beachten, sich nicht unanständig oder unzüchtig benehmen. Bescheidenheit schließt demnach eine reine Gesinnung, einen anständigen Wandel und Zurückhaltung in der Kleidung ein. Man kann durch seine Kleidung Bescheidenheit oder Unbescheidenheit zum Ausdruck bringen. Christen sollten sich bescheiden kleiden, denn das ist schicklich und angebracht und darum gut; man vermeidet dadurch den schlechten Eindruck, den Unbescheidenheit erweckt.
21. Was ist in Verbindung mit der Mode und Form der Kleidung (a) von der Bibel, (b) über Beeinflussung und Wechsel und (c) über die Tendenz zur Schamlosigkeit zu sagen?
21 Die Bibel schreibt niemandem vor, wie er sich kleiden sollte. Sie ist kein Modeheft. In manchen Ländern scheint sich die Form der Kleidung im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert zu haben, während in anderen Ländern die Herren- und die Damenmode ständig wechselt. Der Einfluß, der von den Ländern ausgeht, in denen die Mode einem ständigen Wechsel unterworfen ist, wirkt sich in anderen Ländern oft nicht nur auf die Kleidung, sondern auch auf andere Dinge aus. Die technisch besser entwickelten Länder haben die größten Kriege geführt und mit ihren modernen Kriegswaffen die meisten Menschen vernichtet; sie sind in der Wirtschaft maßgebend und beeinflussen dadurch unter anderem auch die Kleidung vieler Menschen. Zur Förderung der Wirtschaft und zur Befriedigung der Sinnlichkeit hebt man in diesen Ländern den Sex besonders hervor. Diese Überbetonung des Sexes, die auch in der wechselhaften Mode zum Ausdruck kommt, veranlaßt heute viele, in ihrer Kleidung immer weniger zurückhaltend zu sein.
22. Wofür ist der Exhibitionismus ein Beweis?
22 Ein Beweis für die Entartung und die Überbewertung des Sexes ist der Exhibitionismus oder Selbstentblößungsdrang, der bei Männern und Frauen zu beobachten ist. Dieser Exhibitionismus nimmt überall, wo der Einfluß der heutigen Modetorheiten hindringt, überhand. Männer und Frauen, bei denen sich alles um den Sex dreht, finden eine unnatürliche Befriedigung darin, durch möglichst enge oder kurze Kleidung ihren Körper zur Schau zu stellen.
23. (a) Wie sollte man in dieser Hinsicht eingestellt sein? (b) Welcher Gefahr setzt man sich durch schamlose Kleidung aus? (c) Was hat Matthäus 5:28 mit unserer Betrachtung zu tun? (d) Wieso ist Zurückhaltung in der Kleidung bei Darbietungen auf der Bühne eine Hilfe?
23 Diese Art Kleidung hat nichts Gutes an sich und schickt sich nicht für einen Christen. Christen sollten sauber und ordentlich gekleidet sein, sich aber vor der gegenwärtigen Tendenz, sich schamlos zu kleiden, hüten. Man kann „mit der Mode gehen“ und dennoch Bescheidenheit zum Ausdruck bringen. Um ordentlich auszusehen und die örtlichen Sitten zu beachten, braucht man in seiner Kleidung nicht extrem zu sein. Eine christliche Frau, die sich schamlos kleidet, stellt sich den Frauen des alten Systems der Dinge gleich. Christliche Frauen und Mädchen sollten daran denken, daß viele Männer es als „stillschweigendes Einverständnis“ auffassen könnten, wenn sie sich so kleiden. In einem Artikel, der im New Yorker Journal American erschien, wird jungen Frauen davon abgeraten, „übertrieben kurze Kleider zu tragen und beim Sitzen zuviel von ihren Beinen zu zeigen“, und dann gesagt: „Man erwartet von dir, daß du das, was du versprichst, auch hältst!“ Christliche Frauen und Mädchen sollten nicht absichtlich dazu beitragen, daß die Situation entsteht, über die Jesus nach Matthäus 5:28 sagte: „Ich aber sage euch, daß jeder, der fortwährend eine Frau ansieht, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen, in seinem Herzen schon mit ihr Ehebruch begangen hat.“ Sucht die Frau nicht gerade das beim Mann zu bewirken? Der beste Weg für alle ist der gute, christliche Weg. Wenn man ihm folgt, entstehen weder für die Programmteilnehmer auf der Bühne noch für die Zuhörer im Königreichssaal peinliche Situationen. — 1. Petr. 3:3, 4.
24. (a) Wie kommt der Grundsatz, daß wir unseres großen Schöpfers gedenken sollten, in diesen Fällen zur Geltung? (b) Handeln wir weise, wenn wir Jehovas auf allen unseren Wegen gedenken?
24 In diesen und in anderen Fällen, in denen sich ein gerechtigkeitsliebender Mensch für das Gute entscheiden kann, kommt der Grundsatz, daß wir des Schöpfers gedenken sollten, zur Geltung. Die gute Handlungsweise ist ein Abglanz der Liebe, die Jehova den Menschen erwiesen hat. „Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, irregeführt und Sklaven von mancherlei Begierden und Vergnügungen, lebten in Boshaftigkeit und Neid dahin, waren verhaßt und haßten einander. Als jedoch die Güte und die Liebe zum Menschen auf seiten unseres Retters, Gottes, kundwurde, rettete er uns, nicht zufolge von Werken, die wir in Gerechtigkeit vollbracht hätten, sondern gemäß seiner Barmherzigkeit durch das Bad, das uns zum Leben brachte, und durch unsere Neugestaltung durch heiligen Geist. Diesen Geist goß er durch Jesus Christus, unseren Retter, reichlich über uns aus, damit wir, nachdem wir kraft dessen unverdienter Güte gerechtgesprochen seien, Erben würden gemäß einer Hoffnung auf ewiges Leben.“ (Tit. 3:3-7) Der in diesem Text niedergelegte Grundsatz ist auf alle anwendbar, die Jehova gefallen, sein Wohlwollen erlangen und schließlich in seinem gerechten neuen System der Dinge leben möchten. Wir sehen also, daß, wer das Gute tut, wirklich weise handelt. Eine solche Handlungsweise bringt auch Glauben an Jehova zum Ausdruck und ist ein Beweis für echte christliche Demut. „So spricht Jehova: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu erkennen, daß ich Jehova bin, der Güte, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht Jehova.“ — Jer. 9:23, 24.