Vergrößerung der Zentrale der Zeugen Jehovas
DAS Werk der Zeugen Jehovas, das der Verkündigung der Königreichsbotschaft gewidmet ist, breitet sich auf der ganzen Erde, in 200 Ländern, immer mehr aus. Im Jahre 1968 waren 1 155 826 oder fünfmal mehr Zeugen Jehovas tätig als vor zwanzig Jahren!
Damit die internationale Zentrale, von wo aus dieses gewaltige Predigtwerk geleitet wird, mit dieser Ausdehnung Schritt halten kann, muß sie fortwährend vergrößert werden. Am 2. Mai 1969 wurde ein neues Haus, das ihrem Gebäudekomplex in Brooklyn (New York) hinzugefügt worden ist, eingeweiht. In diesem siebenstöckigen Gebäude wird ein Teil ihrer Mitarbeiter untergebracht, deren Zahl ständig zunimmt.
ERSTMALIG IN SEINER ART
Dieses Gebäude ist das erste in den Vereinigten Staaten, das in einem unter Denkmalschutz stehenden Gebiet gebaut wurde. Im Jahre 1965 wurde das als Brooklyn Heights bekannte Gebiet zu New Yorks erstem „historischen Viertel“ erklärt. Das gab der Denkmalschutz-Kommission nicht nur das Recht, zu verhindern, daß alte Gebäude abgerissen wurden, sondern auch zu bestimmen, in welchem Stil neue Gebäude zu errichten waren.
Die Pläne der Zeugen Jehovas für ein zwölfstöckiges Haus mußten daher den Vorschriften dieser Kommission entsprechend abgeändert werden. In einem Leitartikel der New York Times vom 4. Oktober 1967 konnte man in diesem Zusammenhang folgendes lesen: „Die Wachtturm-Gesellschaft hat ihre ursprünglichen Baupläne wesentlich abgeändert, damit das Gebäude in das Stadtbild hineinpaßt. Dieses freundliche Entgegenkommen der Grundeigentümer ist ebenso wichtig wie die Vorschriften zur Erhaltung des Stadtbildes.“
Die Denkmalschutz-Kommission verlangte unter anderem, daß die Fassade von drei sehr alten Gebäuden erhalten bleibe. Das neue Haus an der Ecke der Columbia Heights und Pineapple Street wurde daher so gebaut, daß die Fassade dieser drei Gebäude erhalten blieb. Das große Wohnhaus neben dem neuen Gebäude (Columbia Heights 129) gehört ebenfalls den Zeugen Jehovas. Es wohnen bereits über hundert Mitarbeiter der Zentrale dort, und mit der Zeit wird dieses Haus mit dem neuen Gebäude verbunden werden.
BESICHTIGUNG
Nach dem Einweihungsprogramm beteiligten sich die 1 042 Mitarbeiter der Zentrale und über 60 Missionare, die kurz vorher ihre Ausbildung beendet hatten, an der ersten offiziellen Besichtigung des neuen Gebäudes. Sie waren alle begeistert.
Durch den langen unterirdischen Verbindungstunnel gelangten sie in das Kellergeschoß des neuen Gebäudes, in dem die Wäscherei untergebracht ist. Im Erdgeschoß sahen sie die Garage, den Anmelderaum, die Bibliothek und einige Zimmer. Im ersten Geschoß befinden sich weitere Zimmer, zwei Klassenräume und ein 1,2 Meter tiefes und 5 × 8,5 Meter großes Taufbecken. In den vier weiteren Geschossen befinden sich ausschließlich Wohnräume.
Das neue Gebäude bietet 104 Personen Platz. In dem angrenzenden Wohnhaus können aber mit der Zeit noch etwa 250 weitere Mitarbeiter der Zentrale untergebracht werden.
DIE VERGRÖSSERUNG DES HEIMES
Während des Einweihungsprogramms beschrieb Nathan H. Knorr, der Präsident der Watchtower Society, die Entwicklung der Zentrale der Zeugen Jehovas vom Jahre 1909 an, dem Jahr, in dem sie nach Brooklyn verlegt worden war. Im Jahre 1908 wurde das alte vierstöckige, aus rotem Sandstein gebaute Pfarrhaus (Columbia Heights 124), das Henry Ward Beecher gehörte, und ein angrenzendes ähnliches Gebäude gekauft. Diese beiden Gebäude wurden umgebaut und dienten dann den dreißig Mitarbeitern der Zentrale der Gesellschaft als Heim.
Im Jahre 1911 machte die gewaltige Ausdehnung des Werkes es nötig, daß hinter dem Haus an der Columbia Heights ein großes neues Wohngebäude errichtet wurde. Da im Jahre 1927 eine weitere Vergrößerung der Zentrale erforderlich geworden sei, erklärte N. H. Knorr, seien die Gebäude an der Columbia Heights abgerissen und sei ein neues neunstöckiges Gebäude mit ungefähr 120 Zimmern gebaut worden. Zu jener Zeit waren in der Zentrale ungefähr 180 Mitarbeiter tätig.
Bis zum Jahre 1949 war diese Zahl auf 284 angestiegen. Da die Stadt New York den Bau einer Autobahn geplant hatte, mußte ein fünfzehn Meter breiter Streifen abgetreten und ein Teil des Gebäudes an der Furman Street abgerissen werden. Im Jahre 1949 wurde deshalb an der Columbia Heights ein neues zwölfstöckiges Haus an das 1927 errichtete Gebäude angebaut. Dadurch konnten nun 450 Personen untergebracht werden.
Da sich aber die Familie der Mitarbeiter in der Zentrale innerhalb von zehn Jahren fast verdoppelte, wurde auf der gegenüberliegenden Seite der Columbia Heights ein weiteres Gebäude errichtet. Im Jahre 1960 wurde dieser gewaltige Bau, bei dem 11 483 Tonnen Beton, 428 Tonnen Stahl und 230 000 Backsteine verwendet wurden, vollendet. In diesem Gebäude sind ein großer Saal, ein Vortragsraum, vier Klassenzimmer und große Büroräumlichkeiten untergebracht. Die Zahl der Zimmer wurde dadurch mehr als verdoppelt, so daß das Heim nun ungefähr 950 Personen Platz bot.
Der 1969 vollendete siebenstöckige Bau ist also das neuste Gebäude der Zentrale der Zeugen Jehovas. Die verschiedenen im Laufe der Jahre errichteten Gebäude sind durch unterirdische Tunnel miteinander verbunden.
VERGRÖSSERUNG DER DRUCKEREIGEBÄUDE
Der Bedarf an Bibeln und biblischen Schriften in der ganzen Welt bedingte diese Vergrößerung der Zentrale. Im Jahre 1919 kauften Jehovas Zeugen Fabrikräumlichkeiten in der Nähe (Myrtle Avenue 35) und begannen im Jahre 1920 dort, die Zeitschrift Der Wachtturm und andere biblische Schriften zu drucken.
Bald waren die Räume dort zu klein, und so wurde die Druckerei im Jahre 1922 in ein sechsstöckiges Gebäude in der Concord Street 18, nur einige Häuserblocks entfernt, verlegt. Fast über Nacht wurde eine weitere Vergrößerung nötig. Im Jahre 1927 wurde deshalb in der Adams Street 117, etwa 10 Minuten zu Fuß von dem Heim an der Columbia Heights entfernt, ein neues achtstöckiges Druckereigebäude errichtet
Im Jahre 1949 wurde die Grundfläche der Druckerei fast verdoppelt, indem an das Gebäude in der Adams Street ein neues neunstöckiges Gebäude angebaut wurde. Nun hatte der Gebäudekomplex die Größe eines ganzen Häuserblocks. Der Bedarf an biblischen Schriften ließ jedoch nicht nach, und so wurde 1956, also nur sieben Jahre später, ein dreizehnstöckiges Druckereigebäude vollendet, ebenfalls von der Größe eines ganzen Häuserblocks. Im Jahre 1958 wurde ein neunstöckiges Gebäude gekauft, das zum angrenzenden Häuserblock gehörte. Dieses Gebäude dient fast ausschließlich als Papierlager.
Zusammen mit diesem neuen Gebäude hatte die Druckerei nun eine Grundfläche von insgesamt 40 500 Quadratmetern. In den Jahren 1957 bis 1964 stieg die Zahl der Königreichsverkündiger, die biblische Schriften verbreiteten, jedoch von 650 000 auf über eine Million, und es mangelte schon wieder an Platz in der Druckerei. Folglich wurde im Jahre 1966 auf einem angrenzenden Grundstück mit dem Bau des größten und neusten Druckereigebäudes der Zeugen Jehovas begonnen. Es ist ein elfstöckiger Bau mit einer Grundfläche von rund 21 000 Quadratmetern. Obwohl dieses Gebäude erst zwei Jahre benutzt wird, ist es schon bald wieder zu klein!
Vom Herbst 1967 an sind hier einundsiebzig neue Maschinen zur Herstellung von Büchern und Bibeln in Betrieb genommen worden, und siebenundzwanzig weitere sollen binnen kurzem noch geliefert werden. Vier der neuen Maschinen sind Rotationsmaschinen von je 40 Tonnen Gewicht. Damit hat sich die Zahl dieser großen Druckpressen auf 22 erhöht. Sieben weitere werden bis Ende nächsten Jahres noch hinzukommen! Ferner sind drei neue Fertigungsstraßen zum Binden von Büchern und Bibeln eingerichtet worden, und zwei weitere werden dieses Jahr noch eingerichtet werden.
DIE KÖNIGREICHSBOTSCHAFT WIRD IN DER GANZEN WELT VERBREITET
Die Vergrößerung der Zentrale der Zeugen Jehovas ist ein Zeichen dafür, daß die Königreichsbotschaft in der ganzen Welt verbreitet wird. Allein in den ersten acht Monaten des laufenden Produktionsjahres — September bis April — sind 17 718 518 Bücher und Bibeln hergestellt worden, um den weltweiten Bedarf zu decken, während es in der gleichen Zeit des letzten Jahres 6 548 791 waren. Der Bedarf an biblischen Schriften in allen Sprachen ist so groß, daß nicht nur neue Druckpressen und Buchbindereimaschinen gekauft werden mußten, sondern es mußte auch eine zweite Schicht eingerichtet werden. In diesen Monaten wurden außerdem 132 Millionen Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! gedruckt, etwa 21 Millionen mehr als letztes Jahr in der gleichen Zeit. Allein in der Druckerei der Gesellschaft in Brooklyn werden die Zeitschriften in 31 Sprachen gedruckt, und jeden Monat werden 69 verschiedene Ausgaben der Zeitschriften hergestellt. Sie werden in solchen Mengen versandt, daß täglich mehrere große Lastwagen, gefüllt mit Zeitschriften, die Druckerei verlassen.
Aber nicht nur in Brooklyn ist die Produktion in der Druckerei der Zeugen Jehovas wegen des Bedarfs an biblischen Schriften gestiegen. Zum Beispiel in Wiesbaden (Deutschland), wo in den ersten sieben Monaten des letzten Produktionsjahres 469 719 Bücher hergestellt wurden, sind in diesem Jahr in der gleichen Zeit 1 911 981 hergestellt worden! Auch die Herstellung der Zeitschriften ist in der gleichen Zeit von knapp 17,5 Millionen auf über 24,5 Millionen gestiegen.
Es ist in der Tat begeisternd zu sehen, wie sich die Prophezeiung Jesu über die weltweite Verbreitung der Königreichsbotschaft erfüllt! Es ist ein weiterer Beweis dafür, daß wir in den letzten Tagen des gegenwärtigen Systems der Dinge leben. — Matth. 24:3, 14.
[Bilder auf Seite 572]
Die zur Zentrale der Watchtower Society gehörenden Gebäude von 1911, 1927 und 1949
Das Gebäude des Bethelheimes, dessen Bau 1960 vollendet wurde.
[Bilder auf Seite 573]
Im Vordergrund das neuste Gebäude des Bethelheimes; in dem angrenzenden Wohnhaus sind ebenfalls Glieder der Bethelfamilie untergebracht.
Der Gebäudekomplex der Wachtturm-Druckerei entspricht vier Häuserblocks. Von den Gebäuden im Vordergrund aus werden monatlich über 16 Millionen biblische Zeitschriften versandt.
[Bild auf Seite 574]
Im Vordergrund das neuste und größte Druckereigebäude der Zeugen Jehovas; hier wurden in den letzten acht Monaten 17 718 518 Bücher hergestellt.