Ist die Welt von deiner Handlungsweise befremdet? — Sie sollte es sein!
„Daß ihr diesen Lauf zu demselben Tiefstand der Ausschweifung nicht mit ihnen fortsetzt, befremdet sie, und sie reden fortgesetzt lästerlich von euch.“ — 1. Petr. 4:4.
1, 2. Wie zeigt die Bibel, daß es töricht wäre, Gott gefallen und gleichzeitig ein Freund der Welt sein zu wollen?
WIE töricht sind doch Christen, die vorgeben, Gott und Christus zu dienen, gleichzeitig aber auch Freunde der Welt sein wollen! Das ist das gleiche, wie wenn man Öl mit Wasser vermischen wollte. Es geht einfach nicht! Warum nicht? Weil, wie der Apostel Johannes sagt, ‘die ganze Welt in der Macht dessen liegt, der böse ist’. — 1. Joh. 5:19.
2 Deshalb haßt uns die Welt auch. Jesus sagte warnend: „Weil ihr nun kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt.“ Und der Apostel Johannes gibt uns den vortrefflichen Rat: „Liebt nicht die Welt, noch die Dinge in der Welt. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles in der Welt — die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Schaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat — stammt nicht vom Vater, sondern stammt von der Welt. Überdies, die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar.“ — Joh. 15:19; 1. Joh. 2:15-17.
3. Was schrieben Paulus und Jakobus über Personen, die Gott und gleichzeitig auch der Welt gefallen möchten?
3 Es kann auch gar nicht anders sein, denn das Sinnen der Welt ist auf die Dinge des Fleisches gerichtet, und darüber lesen wir: „Das Sinnen des Fleisches [bedeutet] Feindschaft mit Gott, denn es ist dem Gesetz Gottes nicht untertan und kann es in der Tat auch nicht sein. So können denn die, welche mit dem Fleische in Übereinstimmung sind, Gott nicht gefallen.“ Es ist daher nicht verwunderlich, daß Jakobus, der Halbbruder Jesu, schrieb: „Die Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist, ist diese: ... sich selbst von der Welt ohne Flecken zu bewahren“, und ferner: „Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar.“ — Röm. 8:7, 8; Jak. 1:27; 4:4.
4, 5. Welche Handlungsweise verfolgt die Welt, wie das aus der Bibel und aus den Tatsachen ersichtlich ist?
4 Da diese Welt in der Macht Satans, des Teufels, liegt, sollte es uns nicht wundern, daß sie so schlecht ist und der Beschreibung des Apostels Paulus in Epheser 4:17-19 so gut entspricht: „... daß ihr nicht mehr so weiterwandelt, wie auch die Nationen in der Nutzlosigkeit ihres Sinnes wandeln, während sie wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Gefühllosigkeit ihrer Herzen in geistiger Finsternis und dem Leben, das Gott gehört, entfremdet sind. Da sie jedes sittliche Gefühl verloren haben, haben sie sich einem zügellosen Wandel hingegeben, um mit Gier jede Art Unreinheit zu treiben.“ Welch deutliche Sprache! Denken wir auch daran, daß diese Worte für die heutige Welt ganz besonders zutreffen, wie dies aus der Prophezeiung in 2. Timotheus 3:1-5 hervorgeht.
5 Ja, der allgemeine Sittenverfall tritt überall zutage. Filme, Fernsehprogramme, Bühnenstücke, Romane, Zeitungen und bekannte Zeitschriften bieten Schmutz und Schund feil und appellieren an die niedrigen Triebe der Menschen. Filme, die von schlüpfrigen Szenen und obszönen Handlungen strotzen, werden als „nur für Erwachsene“ oder als „für Jugendliche ungeeignet“ angekündigt; doch die Kinos sind voll von Jugendlichen und Erwachsenen, die sich an diesen schamlosen Szenen ergötzen. Es ist daher nicht zu verwundern, daß sich die Geschlechtskrankheiten seuchenartig ausbreiten und die Zahl der unehelichen Geburten so gewaltig ansteigt. Früher konnte man sich nur auf Umwegen schmutzige, obszöne und pornographische Unterhaltung oder Lektüre verschaffen. Heute ist es umgekehrt; heute wird man von allen Seiten damit bombardiert, und jemand, der eine anständige, gute und auferbauende Unterhaltung oder Lektüre wünscht, muß sehr wählerisch sein und aufpassen, daß er nicht ungewollt Herz und Sinn befleckt. Die Schlager drehen sich je länger, je mehr um ein und dasselbe Thema; ihr Inhalt ist anzüglich und erotisch. Auch die Tanzmusik und die Damenmode weisen diese Tendenz auf. Die Welt verehrt wiederum den Sex, und dieser moderne Phalluskult ist, obwohl er nicht im Namen der Religion getrieben wird, eine Form des Götzendienstes, der Habsucht. — Kol. 3:5.
6. Warum passen sich so viele Menschen der heutigen Welt an, und wer ist deren Druck ganz besonders ausgesetzt?
6 Warum passen sich so viele Menschen dieser alten, von Satan, dem Teufel, beherrschten Welt an, obwohl sie moralisch so verderbt, so hoffnungslos bedrängt und zum Untergang verurteilt ist? Warum möchte jedermann bei jedermann angesehen sein? Warum fürchten sich so viele davor, anders zu sein und dadurch aufzufallen, besonders wenn es um Grundsätze geht? Warum geraten sie in den Fallstrick der Menschenfurcht? (Spr. 29:25) Weil sie für die Verhaltensvorschriften, die sie sich selbst aufgestellt haben, keine sichere Grundlage haben und in geistiger, seelischer, moralischer, religiöser und weltanschaulicher Hinsicht unsicher und im ungewissen sind. Da sie Gottes Wort als Autorität verworfen haben, gleichen sie Unmündigen, „die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von Irrtum“. (Eph. 4:14) Vor allem junge Menschen laufen Gefahr, durch den trügerischen Wunsch, allgemein beliebt zu sein und von allen verstanden, geachtet und anerkannt zu werden, der Menschenfurcht zum Opfer zu fallen. Wegen ihrer Unreife schrecken sie vor dem Gedanken, anders zu sein als ihre Schulkameraden, zurück, ja manchmal lehnen sie sich sogar gegen diesen Gedanken auf. Sie fürchten sich davor, als „komischer Kauz“ bezeichnet zu werden.
7. Womit müssen wir uns abfinden, wenn wir Jehova treu bleiben möchten?
7 Angesichts der gegenwärtigen Sachlage sollten wir jedoch stolz darauf sein, daß wir offensichtlich anders sind als die Welt. Wir müssen uns damit abfinden, daß dem so ist, sonst können wir Jehova nicht treu sein, sondern werden ein Opfer der Unzufriedenheit und Enttäuschung oder geraten in den Fallstrick der Menschenfurcht. Wir müssen die warnenden Worte Jesu im Sinn behalten: „Wehe, wenn alle Menschen wohl von euch reden, denn desgleichen taten ihre Vorväter den falschen Propheten.“ (Luk. 6:26) Wir sollten, ja müssen statt dessen den Wunsch haben, den Aposteln zu gleichen, über die wir lesen, daß sie, nachdem sie öffentlich geschmäht und ausgepeitscht worden waren „voll Freude [ihres Weges gingen], weil sie gewürdigt worden waren, um seines Namens willen in Unehre zu kommen“. Ja, wir sollten uns darüber freuen, daß wir anders sind als die Welt, und sollten darauf stolz sein, daß unsere Handlungsweise sie befremdet, ihr rätselhaft ist und daß sie uns nicht verstehen kann und denkt, wir seien lauter Toren — wie der Apostel Paulus „Toren um Christi willen“. — Apg. 5:41; 1. Kor. 4:10.
DEIN GLAUBE AN JEHOVA BEFREMDET SIE
8, 9. Was an unseren Ansichten über die Grundlage unseres Glaubens und an unserem Namen befremdet die Welt?
8 Deine Handlungsweise befremdet die Welt, wenn du als ein vortrefflicher Diener der guten Botschaft Jünger machst. Die Welt kann es einfach nicht fassen, daß du die Bibel der sogenannten, weltlichen Erkenntnis vorziehst, wie der Apostel Paulus es gemäß 1. Timotheus 6:20 empfiehlt. Sie hält dich für komisch und einfältig, weil du auf dem Standpunkt stehst, daß „es unmöglich ist, daß Gott lügt“, und dafür eintrittst, daß „Gott ... als wahrhaftig erfunden [werde], wenn auch jeder Mensch als Lügner erfunden würde“. Du kannst hören, wie die Leute ungläubig sagen: „Wollen Sie damit sagen, daß Sie tatsächlich an die Bibel glauben? An alles, was darin steht? Wie können Sie nur? Wie altmodisch! Wie naiv!“ — Hebr. 6:18; Röm. 3:4.
9 Ferner befremdet deine Handlungsweise die Welt, wenn du den Namen Jehovas annimmst und dich als Zeuge Jehovas bekennst. Die Welt findet diesen Namen eigentümlich. Sie spottet über den Gott der Hebräischen Schriften und spricht von Jehova als von einem blutdürstigen Kriegsgott, dem Stammesgott der Juden. Dein Name war jedoch nie ein Spottname wie die Namen verschiedener Religionsgemeinschaften der Christenheit, zum Beispiel die Bezeichnungen „Lutheraner“, „Methodist“, „Baptist“ und „Quäker“. Nein, sondern Jehova Gott bezeichnete seine Diener selbst so. Wir lesen in Jesaja 43:10-12: „Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und mein Knecht, den ich erwählt habe ..., und ich bin Gott.“
10. Was an unserer Form der Anbetung befremdet die Welt?
10 Deine Handlungsweise befremdet die Welt auch, wenn du bei jedem Wetter regelmäßig und gewissenhaft den fünf wöchentlichen Zusammenkünften der Versammlung beiwohnst. Man stempelt dich zu einem religiösen Fanatiker, weil du lieber die dem Bibelstudium gewidmeten Zusammenkünfte besuchst, als an Sportveranstaltungen teilzunehmen oder irgendwelche Vergnügungsstätten aufzusuchen. Die Welt kann nicht verstehen, daß es dir „Spaß“ macht, gewissenhaft den Rat des Apostels zu befolgen, das Zusammenkommen mit anderen Christen nicht zu versäumen. Selbst ihre frömmsten Leute sind der Ansicht, Gott verlange nicht, daß man mehr als einmal in der Woche zusammenkomme! — Hebr. 10:24, 25.
11, 12. Unsere Beteiligung an welchen theokratischen Tätigkeiten befremdet die Welt?
11 Ferner befremdet es deine weltlichen Bekannten zu sehen, daß du den gleichen verzehrenden Eifer hast wie Jesus. (Joh. 2:17) Da du, um die gute Botschaft zu predigen und Jünger zu machen, an Straßenecken stehst, bei Wind und Wetter von Haus zu Haus gehst und auf die Gefahr hin, auf Ablehnung zu stoßen, bei jeder Gelegenheit Zeugnis ablegst, fragen sie sich, was mit dir wohl geschehen sei. Sie können es einfach nicht verstehen, da sie selbst möglichst wenig — wenn überhaupt etwas — für Gott und Jesus Christus zu tun bereit sind.
12 Vor allem aber befremdet deine Handlungsweise die Welt, wenn du um der guten Botschaft willen buchstäblich alles zurückläßt und deinem Vorbild Jesus Christus folgst, indem du in den Pionier-, Missionar- oder Betheldienst eintrittst. Die Welt kann nicht verstehen, warum du es den Aposteln Jesu gleichtun und Angehörige und Freunde, Haus und Hof sowie finanzielle Sicherheit und eine aussichtsreiche Laufbahn aufgeben solltest, um als christlicher Prediger zu wirken. Sie steht auf dem Standpunkt: Eine Religion zu haben ist gut, aber man sollte es damit nicht allzu ernst nehmen. Gestützt auf das, was Jesus gemäß Markus 10:28-30 zu Petrus sagte, wissen wir jedoch, daß der Vollzeitpredigtdienst die aussichtsreichste Laufbahn ist, die jemand einschlagen kann, da alle, die dies tun, jetzt, in diesem Leben oder in diesem System der Dinge, hundertfach empfangen: Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter, und daß sie die Aussicht haben, in dem kurz bevorstehenden neuen System der Dinge ewig zu leben. Je eifriger du dich am christlichen Predigtdienst beteiligst, desto mehr befremdet deine Handlungsweise die Welt.
DEINE NEUTRALE STELLUNG BEFREMDET SIE
13, 14. Welche Einstellung der Christen dem Staat gegenüber erscheint vielen befremdend?
13 Deine Handlungsweise befremdet die Welt ferner, wenn du als Christ der Politik und den Kriegen der Nationen gegenüber neutral bleibst und wenn du den Standpunkt vertrittst, daß das Königreich Christi kein Teil der Welt ist und daß das Bürgertum eines Christen in den Himmeln ist. (Joh. 18:36; Phil. 3:20) Nach der Ansicht der Welt sollten alle gutgesinnten Menschen sich an der Förderung von Bürgerrechtsbewegungen beteiligen und die besten Politiker, Parteien und Parteiprogramme unterstützen, vor allem aber die Vereinten Nationen als des Menschen einzige Hoffnung auf ewigen Frieden. Da sich die Geistlichkeit — sowohl die der Christenheit als auch die der heidnischen Welt — intensiv an der Politik beteiligt, kann die Welt nicht verstehen, warum du dies nicht auch tust.
14 Deine Handlungsweise befremdet die Welt ferner, wenn du dich nicht als Patriot bekennst, wenn du die Landesfahne nicht grüßt und nicht aufstehst, wenn die Nationalhymne gespielt wird. Man mag dir irgendwelche hinterhältige Beweggründe unterschieben, wenn du durch deine Handlungsweise dazu beiträgst, daß Schwerter zu Pflugmessern und Speere zu Winzermessern geschmiedet werden, und wenn du dich weigerst, eine Uniform anzuziehen und hinzugehen und deine Mitmenschen zu töten. Man mag dich fragen: „Was würde geschehen, wenn jedermann so denken und handeln würde wie Sie?“ Nun, wenn jedermann so denken und handeln würde, dann gäbe es keinen Krieg mehr, und das wäre doch bestimmt etwas sehr Erfreuliches! — Jes. 2:4.
DEINE TREUE ZU BIBLISCHEN GRUNDSÄTZEN BEFREMDET SIE
15. Was an den Christen in den Tagen des Petrus befremdete die Welt?
15 Auch dein Wandel befremdet die Welt, sofern du dich an christliche Grundsätze hältst. Der Apostel Petrus schrieb an damalige Christen: „Denn es ist genug, daß ihr in der vergangenen Zeit den Willen der Nationen vollbracht habt, als ihr in Zügellosigkeiten dahinlebtet, in Lüsten, übermäßigem Weingenuß, Schwelgereien, Trinkgelagen und gesetzwidrigen Götzendienereien. Daß ihr diesen Lauf zu demselben Tiefstand der Ausschweifung nicht mit ihnen fortsetzt, befremdet sie, und sie reden fortgesetzt lästerlich von euch.“ (1. Petr. 4:3, 4) Da die Welt moralisch ebenso tief gesunken ist wie die vorsintflutliche Welt und wie die Bewohner der alten Städte Sodom und Gomorra, kann sie nicht verstehen, warum du dich an den weisen Rat hältst: „Hurerei und jede Art Unreinheit oder Habgier sollen unter euch nicht einmal erwähnt werden, wie es sich für Heilige geziemt, auch kein schändliches Benehmen, noch törichtes Reden, noch unzüchtige Späße, Dinge, die sich nicht schicken, sondern vielmehr Danksagung.“ — Eph. 5:3, 4.
16, 17. (a) Wodurch unterscheiden sich Jehovas Diener von der Welt, was Ehrlichkeit am Arbeitsplatz betrifft? (b) Wie unterscheiden sie sich, wenn es darum geht, dem Cäsar zu geben, was ihm zusteht?
16 Es befremdet die Welt ferner, wenn sie sieht, daß du dich im Berufsleben, zum Beispiel in deinem Verhältnis zu deinem Arbeitgeber, an biblische Grundsätze hältst. In der Welt ist man der Ansicht, man sollte für sein Gehalt oder seinen Lohn ein Minimum an Arbeit leisten, man sollte sich beim Arbeiten Zeit lassen, lange Kaffeepausen einlegen und möglichst wenig Verantwortung übernehmen. Man begreift nicht, daß Christen den Rat in Kolosser 3:22, 23 befolgen und an allem, was ihnen aufgetragen wird, mit ganzer Seele arbeiten sollten. Man macht sich sogar nichts daraus, seinen Arbeitgeber zu bestehlen. In einer Autoverleih-Agentur auf einem bekannten New Yorker Flughafen zum Beispiel beobachtete man, daß ständig große Mengen Benzin fehlten. Man brachte daher in einem Versteck eine Fernsehkamera an, um zu ermitteln, wer das Benzin stehle. Man stellte fest, daß 18 von 20 Angestellten ihren Eigenbedarf mit dem Benzin der Firma deckten. Bis auf zwei wurden daher alle entlassen. Die Geschäftsführung fragte die beiden verwundert, warum sie nicht auch von dem Benzin der Firma genommen hätten. Sie erklärten: „Wir sind Zeugen Jehovas!“ Einem der beiden wurde die Stelle eines Geschäftsführers in der Firma angeboten, aber er lehnte ab. Das befremdete seine Arbeitgeber wiederum. Das Predigen der guten Botschaft vom Königreich, wodurch andere zu Jüngern gemacht werden, ließ ihm nicht genügend Zeit und Kraft, um den Posten eines Geschäftsführers auszufüllen. Bestimmt befremdete es auch die 18 Angestellten, die sich des Benzins der Firma bedient hatten, daß die Zeugen ihrem Beispiel nicht gefolgt waren. Tue heute, was recht ist, und die Leute wundern sich über dich!
17 Es befremdet die Welt ferner, wenn du dem Gesetz des Landes gehorchst, wenn du „des Cäsars Dinge dem Cäsar“ zurückgibst, wie wir es in Matthäus 22:21 lesen. In der Welt erlaubt man sich der Regierung gegenüber, zum Beispiel in Verbindung mit dem Zahlen von Steuern, den Verkehrsvorschriften usw., alles mögliche und glaubt, ungestraft davonzukommen. Daß Jehovas Zeugen dies nicht tun, überrascht die Welt. Zwei Inspektoren der New Yorker Stadtverwaltung, die im Frühling 1967 das Bethelheim in Brooklyn besichtigten, waren zum Beispiel höchst erstaunt über das, was sie vorfanden. Sie sagten, ihre Vorgesetzten würden ihnen nicht glauben, wenn sie einen solch guten Bericht abgäben, und tatsächlich erschienen am folgenden Tag ihre Vorgesetzten, um sich selbst davon zu überzeugen, wie gewissenhaft die Verantwortlichen des Bethelheims in Brooklyn auf Sicherheit, Reinlichkeit und Verhütung von Brandgefahren bedacht sind. Sie hatten nichts zu beanstanden und hörten dem Zeugnis derer, die sie herumgeführt hatten, aufmerksam zu.
18, 19. Welche Einstellung eines Christen den materiellen Dingen gegenüber befremdet viele?
18 Die Welt besteht aus Materialisten. Diese Materialisten schätzen nur das, was sie festhalten und mit den äußeren Sinnen genießen können. Es befremdet sie, daß du nicht materialistisch eingestellt bist, sondern daß du dich an die Worte Jesu hältst, nach denen man sich nicht Schätze auf der Erde aufhäufen sollte, wo Motten und Rost sie verzehren und wo Diebe einbrechen und stehlen, sondern sich unvergängliche Schätze im Himmel aufhäufen sollte. Es befremdet sie, daß du zuerst das Königreich Gottes und Gottes Gerechtigkeit suchst. Sie können nicht verstehen, wie wir etwas, was für sie gar nicht existiert, in unserem Leben an die erste Stelle setzen können: Jehovas himmlisches Königreich unter dem seit 1914 regierenden König Christus. — Matth. 6:33; Offb. 11:15-18.
19 Die Welt ist darauf bedacht, in dem Wettrennen um Geld, Ehre und Ansehen voranzukommen, und jeder möchte mit seinem Nachbar Schritt halten. Es befremdet die Welt, wenn sie sieht, daß du den weisen Rat beachtest: „Gewiß ist sie ein Mittel zu großem Gewinn, diese Gottergebenheit zusammen mit Selbstgenügsamkeit. Denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht und können auch nichts mit hinaustragen. Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, so werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.“ Ja es befremdet sie, daß wir so uneigennützig sind. Ist die „Geldliebe“, die doch „eine Wurzel aller Arten schädigender Dinge“ ist, aber nicht etwas höchst Unvernünftiges? — 1. Tim. 6:6-10.
20. Welches Verhältnis unter den Christen kann die Welt nicht verstehen?
20 Da die Welt im allgemeinen — jeder einzelne und jede Familie — nur auf ihre eigenen Interessen bedacht ist, befremdet es sie, daß Christen Liebe, und zwar die selbstlose oder agápe-Liebe, bekunden. Sie findet es merkwürdig, daß du dich an die Worte des Apostels Paulus hältst, gemäß denen die Liebe nicht nach ihren eigenen Interessen ausblickt, Böses nicht nachträgt, sondern alles erträgt, alles hofft und alles erduldet. Sie kann nicht verstehen, daß Christen ‘nicht nur ihre eigenen Dinge im persönlichen Interesse im Auge behalten, sondern im persönlichen Interesse auch die der anderen’ und daß sie die gleiche Liebe haben, die Jesus seinen Nachfolgern gegenüber bekundete. — Joh. 13:34, 35; Phil. 2:4.
DIE CHRISTLICHE JUGEND BEFREMDET SIE
21. Für wen ist es heute besonders schwer, anders zu sein als ihre Umgebung, und warum?
21 Am meisten befremdet aber ihr jugendlichen Christen durch eure Handlungsweise die weltliche Jugend, und es kann auch gesagt werden, daß junge Christen heute einen sehr schweren Stand haben, denn die heutige Jugend geht im Rebellieren und im Verüben von Gewalttaten und Verbrechen führend voran. Wie vorhergesagt, ist sie „den Eltern ungehorsam“. Sie verlacht, verspottet und verhöhnt euch junge Christen daher, weil ihr Vater und Mutter ehrt, ältere Angehörige achtet und euren Eltern in der Gemeinschaft mit dem Herrn in allem gehorsam seid. Es setzt eurerseits, ihr christlichen Jungen, Mut voraus, die Haarmode eurer Schulkameraden nicht mitzumachen, und es setzt auch eurerseits, ihr christlichen Mädchen, Mut voraus, nicht Miniröcke zu tragen wie eure Mitschülerinnen. — 2. Tim. 3:2; Eph. 6:1-3; Kol. 3:20.
22, 23. Wie wird Treue zur reinen Anbetung mitunter belohnt?
22 Es mag eure Kameraden befremden, daß ihr so vieles nicht mitmacht: Ihr geht nicht mit zu Geburtstagsfeiern und feiert weder Weihnachten noch irgendein anderes babylonisches Fest, ihr grüßt die Landesfahne nicht und singt keine Vaterlandslieder. Ihr mögt überrascht sein zu erfahren, was die Standhaftigkeit jugendlicher Christen mitunter bewirken kann. Vor kurzem wurde einer von ihnen, ein Musterschüler, der sich geweigert hatte, solche religiösen und patriotischen Lieder zu singen, von seinem Lehrer gebeten, ein Lied, das er gern singe, in die Schule mitzubringen. Er nahm das Liederbuch „Singt und spielt dabei Jehova in euren Herzen“ mit und schlug sein Lieblingslied auf, Nummer 109: „Hier bin ich! Sende mich.“ Der Lehrer ließ es vervielfältigen, und die ganze Klasse mußte es lernen und es bei einem Schulfest singen, und der Lehrer erklärte sogar, daß es das Lieblingslied des Jungen sei. Es war ein wunderbares Zeugnis, denn dieses Lied legt in vortrefflichen Worten das Vorhaben Jehovas dar.
23 Macht euch also nichts daraus, ihr jugendlichen Christen, wenn eure Mitschüler euch verhöhnen und verspotten oder euch ignorieren, weil ihr keine Zeit und auch keine Lust habt, in eurer Freizeit mit ihnen Sport zu treiben oder mit ihnen an Parties und Ausflügen teilzunehmen! Ihr könnt euch mit solchen Dingen einfach nicht abgeben! Ihr strebt ein weit vernünftigeres Ziel an als sie! Arbeitet jetzt schon darauf hin, indem ihr euch dem persönlichen Studium widmet, den Zusammenkünften beiwohnt und euch am öffentlichen Predigtdienst beteiligt. Nehmt am Ferienpionierdienst teil! Das wird für euch nicht nur ein Schutz sein, sondern euch auch unzählige Segnungen einbringen.
24. Welchen weisen Rat, der die Notwendigkeit, anders zu sein, betont, gibt der Apostel Paulus den Christen?
24 Angesichts dieser Tatsachen ist es bestimmt angebracht, den weisen biblischen Rat zu beachten: „Laßt euch von niemand mit leeren Worten betrügen, denn ... der Zorn Gottes [kommt] über die Söhne des Ungehorsams. Werdet daher nicht ihre Mitgenossen; denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in Verbindung mit dem Herrn. Fahrt fort, als Kinder des Lichts zu wandeln, denn die Frucht des Lichts besteht aus jeder Art von Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit. Vergewissert euch fortwährend dessen, was beim Herrn annehmbar ist, und habt nicht mehr mit ihnen teil an den unfruchtbaren Werken, die zur Finsternis gehören, sondern tadelt diese vielmehr. So wacht denn streng darüber, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, indem ihr die gelegene Zeit für euch selbst auskauft, weil die Tage böse sind. ... nehmt weiterhin wahr, was der Wille Jehovas ist.“ — Eph. 5:6-11, 15-17.
25. Wie haben Jehovas Diener jederzeit, von den Tagen Abels an bis heute, gehandelt, und wann werden sie deswegen gerechtfertigt dastehen und dafür belohnt werden?
25 Gottes Wort berichtet davon, wie Jehovas treue Diener von Abel bis zu den Aposteln Christi offensichtlich anders waren als die Welt. Sie wurden von der Welt nicht verstanden. Ihre Handlungsweise befremdete die Welt, denn sie widmeten sich der reinen Anbetung Jehovas, sie hielten sich von der Welt getrennt und führten ein Leben, das mit den gerechten Grundsätzen Jehovas übereinstimmte. Ist die Welt von deiner Handlungsweise befremdet? Sie sollte es sein, und sie wird es auch sein, wenn du diese treuen Diener Jehovas nachahmst und mutig genug bist, dich dem gegenwärtigen System der Dinge nicht anzupassen. Die Welt sagt, Gott sei tot, und sie handelt auch dementsprechend. Sie wird aber bald, in der herannahenden „großen Drangsal“, in der „der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams“ kommt, feststellen müssen, daß Jehova Gott alles andere als tot ist, daß er lebt und daß er der allmächtige Souverän des ganzen Universums ist. (Offb. 7:14) Dann wird es sich auch zeigen, daß Jehovas Diener, die anders gehandelt haben als die Welt, richtig gehandelt haben, und sie werden dafür belohnt werden.