Wie es möglich ist, im Pionierdienst zu bleiben
1. Wie dachte man jahrelang über die Möglichkeit, eine Meile in vier Minuten zu laufen? War diese Einstellung aber richtig?
IM Jahre 1864 stand der Weltrekord im Mittelstreckenlauf über eine Meile auf vier Minuten und sechsundfünfzig Sekunden. Niemand träumte auch nur davon, eine Meile in weniger als vier Minuten zu laufen. Selbst nachdem Paavo Nurmi im Jahre 1923 diese Strecke in vier Minuten und zehn Sekunden gelaufen war, hielt man dies noch für unmöglich. Im Jahre 1954 lief der Engländer Roger Bannister sie aber in 3:59,4 Minuten. Seither ist dieser Rekord durch acht neue Rekorde verbessert worden. Gegenwärtig steht er auf 3:51,1 Minuten.
2. (a) An welchem Wettlauf ist jeder Diener Jehovas beteiligt? (b) Welches Vorrecht verdient unsere Aufmerksamkeit, und in welchem Ausmaß ist dem Ruf Folge geleistet worden?
2 Jeder Diener Jehovas beteiligt sich an einem Wettlauf um das ewige Leben, und jeder setzt dabei die ganze ihm zur Verfügung stehende Zeit ein. Einige haben sich aber verpflichtet, als „Pioniere“ zu dienen. Dieser Dienst setzt eine Beschleunigung des Tempos voraus, es wird dabei eine größere Strecke zurückgelegt, und er erfordert auch Ausdauer. Nicht allen gelingt es, dieses beschleunigte Tempo in Verbindung mit der theokratischen Tätigkeit auf die Dauer beizubehalten. Das hält aber andere nicht davon ab, es damit zu versuchen. Sie erkennen den Ernst der Zeit und fühlen sich angespornt, den Pionierdienst aufzunehmen. Es ist wunderbar festzustellen, daß es im Jahre 1966 in der ganzen Welt über 47 000 Pioniere gab; 1967 waren es über 53 700, 1968 63 800, und 1969 standen durchschnittlich 76 500 in diesem Dienst. Im Jahre 1970 stieg die Zahl der Pioniere dann auf 88 871. In einigen Ländern steht jeder fünfte Verkündiger im Pionierdienst. Denke also nicht, das sei nichts für dich. Vätern, Müttern, älteren und jüngeren Personen ist es möglich gewesen, diesen Vollzeitpredigtdienst aufzunehmen. Sogar Blinde und Gelähmte finden an diesem Tempo Gefallen. Doch der Ruf ergeht weiterhin. Es werden noch mehr Arbeiter benötigt, die sich der Interessierten annehmen. Dieses Dienstvorrecht verdient es, sorgfältig erwogen zu werden. — Apg. 16:9, 10.
3. Wie denken einige über den Pionierdienst, und welche Probleme sehen einige vor sich?
3 Wie denkst du über den Pionierdienst? Findest du, du könntest niemals Pionier sein? Vielleicht denkst du, du könntest mit dem Tempo nicht Schritt halten oder die Hindernisse, die dir im Wege stehen, nicht überwinden. Es gibt junge Verkündiger, die gerade ihre Lehre oder Schulausbildung abgeschlossen haben und die gern in den Pionierdienst eintreten möchten, deren ungläubige Eltern ihnen aber davon abraten. Andere werden gezwungen, auf die Hochschule zu gehen. Einige mußten sogar das Elternhaus verlassen, weil sie ihre Pläne in Verbindung mit dem Predigtdienst nicht aufgaben. Andere befürchten, gesundheitliche Probleme, beschränkte Arbeitsmöglichkeiten oder unzureichende Verkehrsmöglichkeiten könnten ihnen den Pionierdienst so sehr erschweren, daß sie ihn ebensowenig durchführen könnten, wie sie eine Meile in vier Minuten laufen könnten. Viele haben diese Schwierigkeiten mit der Hilfe Jehovas jedoch überwunden. Sie sind wie Paulus eingestellt, der sagte: „Eine große Tür, die zur Tätigkeit führt, hat sich mir aufgetan, doch gibt es viele Gegner.“ — 1. Kor. 16:9.
4. Was führen langjährige Pioniere unter anderem als Grund für ihr Verbleiben im Pionierdienst an?
4 Dieser Wettlauf, bei dem es darum geht, ein treuer Christ zu bleiben, endet nicht diesseits der „großen Drangsal“, und wer ihn gewinnen möchte, muß den Dienst erfolgreich fortsetzen. (Matth. 10:22) Viele haben jahrelang hart gearbeitet, um in ihrem Beruf vorwärtszukommen; wenn sie dann aber die Wahrheit kennenlernen, stellen sie fest, daß es ein unvergleichliches Vorrecht ist, Jehova zu dienen, und viele haben sich entschlossen, es als Vollzeitpioniere zu tun. Langjährige Pioniere sagen, sie hätten diesen Dienst im Laufe der Zeit immer mehr schätzengelernt und würden ihn je länger, je lieber durchführen. Sie sprechen von der Freude, die dieser Dienst mit sich bringt, und davon, wie sehr ihnen diese Freude hilft. Sie sind überglücklich, wenn sie, wie dies bei manchen Pionieren der Fall ist, jedes Jahr ein oder zwei, wenn nicht noch mehr Personen behilflich sein können, auf den Weg des Lebens zu gelangen. Im Vergleich zu den vielen Versammlungsverkündigern, die jeden Monat durchschnittlich etwa zehn Stunden dem Predigtdienst widmen — was bestimmt gut ist —, kann ein Pionier zehn- bis fünfzehnmal soviel Zeit einsetzen, um anderen zu helfen, und er macht deshalb weit mehr schöne Erfahrungen. Außerdem lernt man als Pionier die Bibel viel schneller kennen und wird schneller ein guter Lehrer.
5. Nenne verschiedene Zweige des Vollzeitdienstes, an denen sich viele beteiligen.
5 Es ist interessant zu erfahren, daß im Jahre 1970 in der ganzen Welt 13 426 Sonderpioniere tätig waren, die durchschnittlich jeden Monat ungefähr 150 Stunden predigten. Viele von ihnen dienen als Missionare in fremden Ländern. Darüber hinaus widmeten 75 445 allgemeine und Ferienpioniere durchschnittlich jeden Monat über 100 Stunden dem Predigtdienst. Dazu gehören 2 326 reisende Prediger oder Kreisdiener und 290 Bezirksdiener. Außerdem dienen in der ganzen Welt 2 304 Vollzeitdiener in den 93 Zweigstellen, in denen Schriften hergestellt werden und von denen aus das Predigtwerk der Zeugen Jehovas überwacht wird. Ja wirklich, eine große Tür, die zur Tätigkeit führt, ist aufgetan worden, wie Paulus es sagte. Wirst du durch diese Tür treten?
HINDERNISSE ÜBERWINDEN
6. Wie bereiten sich viele auf den allgemeinen Pionierdienst vor, um darin bleiben zu können?
6 Was muß man tun, um sicher zu sein, daß man den Wettlauf mit Erfolg beenden kann und nicht entmutigt ausscheiden muß? Welche Hindernisse mögen auftauchen? Ein Grund warum viele diesen Dienst aufgeben oder disqualifiziert werden, liegt darin, daß sie die gesteckten Ziele nicht erreichen. Möchte man diese Ziele erreichen, so muß man planen. Bei einem Wettlauf ist ein guter Start wichtig, sonst fällt der Läufer schon von Anfang an zurück und wird entmutigt. Ein guter Läufer wird sich nie an einem Rennen beteiligen, ohne nicht vorher trainiert zu haben; dieser Grundsatz gilt auch für den Pionierdienst. Es ist nicht leicht, von zehn Stunden, die man als Versammlungsverkündiger jeden Monat eingesetzt hat, als Pionier auf einmal auf hundert Stunden im Monat zu kommen. Es ist also gut, seinen Dienst nach und nach zu verbessern. Das hilft einem auch, die Voraussetzungen für den Pionierdienst zu erfüllen. Viele finden es gut, eine Zeitlang Ferienpionier zu sein, bevor sie den allgemeinen Pionierdienst aufnehmen. Dann fällt ihnen das beschleunigte Tempo nicht gar so schwer. Als allgemeiner Pionier braucht man der Predigttätigkeit täglich auch nicht sechs bis acht Stunden zu widmen, sondern nur durchschnittlich vier Stunden.
7, 8. Was hilft Pionieren, ihr Stundenziel gut zu erreichen? Führe ein Beispiel an.
7 Ein praktischer Zeitplan ist aber sowohl für Versammlungsverkündiger als auch für Pioniere unerläßlich. Du hast vielleicht schon einmal ein Rennen gesehen, bei dem ein Läufer am Anfang so langsam lief, daß er, obwohl er sein Tempo im Laufe des Rennens beschleunigte, das Rennen doch verlor. Möchtest du ein guter Pionier sein, so mußt du einen guten Start und ein gutes Tempo haben; dann wirst du nicht disqualifiziert und von der Liste der Gesellschaft gestrichen, weil du die Ziele nicht erreicht hast. Ein Pionier sagte einmal, er sehe seinen Dienst wie die Arbeit in einem Geschäft an. Wenn er in einem Büro arbeiten würde, müßte er um 9 Uhr vormittags zu arbeiten anfangen. Dieser Pionier war deshalb stets um 9 Uhr vormittags an der ersten Tür, und er war ein guter Pionier. In einigen Gebieten kann man schon um 7 Uhr beginnen. Jehova ist uns in dieser Hinsicht ein gutes Vorbild. Jeremia sagte: „Und Jehova hat alle seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh sich aufmachend und sendend.“ Beachten wir, wie Jeremia in seinem Dienst diesem Beispiel folgte: „Ich habe zu euch geredet, früh mich aufmachend und redend.“ (Jer. 25:3, 4) Beginne deshalb frühmorgens, nicht erst im Laufe des Tages.
8 Viele Pioniere bestimmen ihr Tempo für den Monat, indem sie sich vornehmen, der Predigttätigkeit jede Woche dreißig Stunden zu widmen. Sie erreichen ihr Stundenziel gern etwas früher, damit sie am Ende des Monats noch einige Tage übrig haben, an denen sie andere notwendige Dinge tun können. Wenn du so vorgehst, wirst du nie kurz vor dem Monatsende gewissermaßen zum Endspurt ansetzen müssen, so daß du dann schon zu Beginn der nächsten Runde des folgenden Monats ganz erschöpft bist. Pioniere, die es zu Beginn des Monats gemütlich nehmen, müssen sich gewöhnlich kurz vor dem Ende des Monats abhetzen und erreichen oft ihr Stundenziel nicht. Wieviel besser ist es doch, etwas Vorsprung zu haben und die Stundenzahl, die man im Laufe des Monats dem Predigtdienst widmen sollte, etwas vor dem Monatsende zu erreichen, um im folgenden Monat wieder einen guten Start zu haben.
9. Wie sollte man die für den Predigtdienst gesetzten Stundenziele betrachten?
9 Eines steht fest: Der Vollzeitpionierdienst ist nichts für faule Leute. Von einem Diener Gottes, der ein allgemeiner Pionier ist, wird erwartet, daß er im Jahr 1 200 Stunden dem Predigtdienst widmet. Die richtige Einstellung zu diesem Ziel hilft ihm sehr, im Dienst zu bleiben. Betrachtet er es als eine Bürde oder eine Last, so hindert es ihn daran, gut zu laufen. Führt er aber den Dienst nicht durch, um eine gewisse Stundenzahl abzuleisten oder eine Höchstleistung zu erzielen, sondern weil er die Gelegenheit schätzt, seinen Dienst auszudehnen und einen größeren Anteil an der Anbetung Jehovas zu haben, dann wird er das gesetzte Stundenziel wenn möglich sogar überschreiten. Im Unterschied zu einem Versammlungsverkündiger, der im Monat zehn Stunden im Predigtdienst verbringt, um Opfer der Lobpreisung oder die Frucht der Lippen darzubringen, kann ein Pionier Jehova in einem einzigen Monat zehnmal mehr lobpreisen. — Hebr. 13:15.
10. Wieso sind die den Pionieren gesetzten Ziele eine Hilfe?
10 Die übrigen Ziele — zum Beispiel im Monat 100 Zeitschriften abzugeben und 35 Nachbesuche bei Interessierten durchzuführen sowie wöchentlich sieben Heimbibelstudien abzuhalten — werden den allgemeinen Pionieren aufgrund praktischer Erfahrung empfohlen und sollen ihnen helfen, ihre Predigttätigkeit produktiv zu gestalten, damit sie Frucht trägt. Viele Pioniere, die mit ganzem Herzen ihren Dienst verrichten, setzen im Monat nicht nur 100 Stunden dafür ein, sondern 110, 120, ja sogar 150 Stunden. Warum? Weil sie die Notwendigkeit und den Ernst unserer Zeit erkannt haben und weil sie noch möglichst vielen Menschen helfen möchten, die Wahrheit zu erkennen und auf den Weg des Lebens zu gelangen. Außerdem braucht ein Pionier, der im Erreichen seines Stundenziels immer etwas voraus ist, nie zu befürchten, daß er das Ziel später im Jahr nicht erreichen würde, wenn er in einem Monat einmal krank wird oder Urlaub nehmen möchte. Er wird es in jedem Fall erreichen.
11. (a) Wie lassen sich einige durch den Materialismus von ihrem Dienst ablenken? (b) Welcher biblische Rat hilft einem entscheiden, welchen Weg man gehen sollte?
11 Du kannst aber davon überzeugt sein, daß Satan darauf aus sein wird, dich zu veranlassen, deinen Lauf zu verlangsamen. Er mag dir Hindernisse in den Weg legen, Fallen stellen oder versuchen, dich durch den Materialismus von der Bahn abzubringen. Wenn du ein gutes Rennen laufen möchtest, darfst du dich nicht ablenken lassen. Könntest du dir vorstellen, daß ein Läufer, der an einem Geländelauf teilnimmt, plötzlich stillsteht, um einem Wagen nachzusehen, der ihm besonders aufgefallen ist, oder um ein Schaufenster zu betrachten, während er durch eine Ortschaft läuft, und andere an sich vorbeilaufen läßt? Er sollte vielmehr den Rat in Sprüche 4:25-27 befolgen: „Laß deine Augen geradeaus blicken, und deine Wimpern stracks vor dich hin schauen. — Ebne die Bahn deines Fußes, und alle deine Wege seien gerade; biege nicht aus zur Rechten noch zur Linken.“ Dieser Rat gilt nicht nur den Pionieren, sondern allen Dienern Jehovas. Doch einige scheiden aus dem Dienst aus, weil sie ihren Blick nicht stracks vor sich hin auf ihr Ziel gerichtet halten. Sie verfallen dem Materialismus und scheiden schon nach kurzer Zeit aus dem Wettlauf um das Leben aus. Einige Pioniere laden sich schwere Lasten auf, indem sie versuchen, im Pionierdienst zu bleiben und sich gleichzeitig ein Auto oder einen Wohnwagen anzuschaffen, obwohl sie vielleicht gar keinen benötigen. Das kannst du dir ersparen. Wenn du deinen Blick auf das Ziel gerichtet hältst und entschlossen bist, im Pionierdienst zu bleiben, wird es dir mit Jehovas Hilfe möglich sein. Lade dir keine solchen besonderen Lasten auf. Wir sollten statt dessen „allen Ballast ... ablegen und in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen“. — Hebr. 12:1.
12. Sorgt Jehova für seine Diener in materieller Hinsicht?
12 Ein großes Hindernis für viele besteht darin, eine passende Arbeit zu finden, die ihnen das nötige Einkommen sichert. Einige sagen: „Gott zu dienen ist schon gut, aber wer gibt mir zu essen?“ Nun, Jehova sorgt dafür, daß 88 000 Vollzeitdiener, Pioniere und Angehörige der Bethelfamilien, Nahrung, Kleidung und Obdach haben, und ihre Zahl wächst ständig. Ein gewisses Einkommen ist für den Lebensunterhalt notwendig. Damit aber die weltliche Beschäftigung der Predigttätigkeit stets untergeordnet bleibt, ist eine ausgeglichene Ansicht notwendig. Jesus hatte diese ausgeglichene Ansicht, und wir tun gut, seinen Rat zu beachten. Er sagte: „Macht euch nie Sorgen und sprecht: ,Was sollen wir essen?‘ oder: ,Was sollen wir trinken?‘ oder: ,Was sollen wir anziehen?‘ ... Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all diese Dinge benötigt.“ (Matth. 6:31, 32) Wir brauchen uns also keine Sorgen zu machen, aber wir sollten gut planen. — Spr. 20:4; Phil. 4:11-13.
13. Wie sollten Pioniere und angehende Pioniere über Arbeits- und Verkehrsmöglichkeiten denken?
13 Schüler, die vorhaben, den Pionierdienst aufzunehmen, tun gut, einen praktischen Beruf zu erlernen — vielleicht Stenotypist, Tischler usw., irgend etwas, was es ihnen ermöglicht, später eine Teilzeitbeschäftigung aufzunehmen, irgendeine Arbeit, die ihnen in dem Gebiet, in dem sie wohnen, günstige Verdienstmöglichkeiten bietet. Einige Pionierverkündiger verdienen ihren Unterhalt mit Reinemachen, Maler- oder Gartenarbeiten als Fensterputzer oder als Verkäufer usw. Schwestern können maschineschreiben, bügeln, nähen, waschen oder als Babysitter gehen. Ein Bruder sagte: „Man findet immer etwas, wenn man bereit ist, irgend etwas zu tun.“ Er war dazu bereit, denn er wollte im Pionierdienst bleiben. Ein Pionier sollte natürlich nicht nur an sein Einkommen denken, sondern auch an seine Ausgaben. Das ist genauso wichtig. Wenn ein Wagen mehr kostet, als man aufbringen kann, warum dann den Pionierdienst aufgeben, nur um den Wagen zu behalten? Viele Pioniere haben keinen Wagen und sind sogar in Landgebieten tätig. Sie fahren mit anderen, benutzen die öffentlichen Verkehrsmittel, haben ein Fahrrad oder gehen zu Fuß. Jesus hatte schließlich auch keinen Wagen, ja nicht einmal ein Fahrrad um in dem Gebiet, in dem er predigte und das größtenteils Landgebiet war, von Ort zu Ort zu fahren. Alle Vollzeitdiener Gottes, ob Versammlungsverkündiger oder Pioniere, sollten so eingestellt sein wie der Apostel Paulus, der sagte: „Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, so werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.“ (1. Tim. 6:8) Paulus machte sich keine Sorgen um die Beschaffung eines Wagens, der ihm bei seinen Reisen eine Hilfe gewesen wäre.
14, 15. (a) Wie mögen einige von Satan daran gehindert werden, weiterhin gut zu laufen? (b) Welchen erfreulichen Lauf haben einige eingeschlagen?
14 Vielleicht hast du als Pionier einen guten Start gehabt. Du magst einen guten Zeitplan und eine Teilzeitbeschäftigung haben und stellst die Königreichsinteressen allem voran. Könntest du dennoch daran gehindert werden, im Rennen zu bleiben? Einige scheiden tatsächlich aus. Sie weichen den Schlingen, die Satan ihnen legt, nicht aus und werden durch einen schlechten Wandel zu Fall gebracht. Um im Pionierdienst bleiben zu können, muß man aber „frei von Anklage“ sein. Alle wahren Christen müssen gemäß Titus 2:12 „Gottlosigkeit und weltliche Begierden“ von sich weisen und „inmitten dieses gegenwärtigen Systems der Dinge mit gesundem Sinn und Gerechtigkeit und Gottergebenheit“ leben. Der Apostel Paulus war sich dessen bewußt, denn er schrieb: „Ich bezwinge meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich mich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst irgendwie als unbewährt erweise.“ (1. Kor. 9:27) Es ist schade, wenn jemand, der anderen geholfen hat, auf den Weg des Lebens zu gelangen, schließlich selbst disqualifiziert wird. Wieviel besser ist es doch, mit der Zeit größere Vorrechte zu erhalten, zum Beispiel den Sonderpionierdienst aufnehmen oder als Missionar im Ausland dienen zu können oder von der Gesellschaft eingeladen zu werden, als reisender Prediger oder Kreisdiener zu wirken oder im Bethelheim, in der Zentrale der Organisation des Herrn, zu dienen. — Hebr. 6:1, 10-12; Tit. 1:5, 6.
15 Letztes Jahr traten Hunderte in den Betheldienst ein, viele nahmen den Missionardienst auf, und andere zogen von sich aus in ein Auslandsgebiet, um dort zu helfen. Sie mögen den Wettlauf in Verbindung mit dem Dienst in diesen Gebieten anstrengender finden als in ihrer Heimat, aber oft werden sie auch mehr belohnt. Es ist ferner erfreulich festzustellen, daß in manchen Monaten ebenso viele für zwei Wochen oder für einen ganzen Monat im Ferienpionierdienst stehen wie im allgemeinen Pionierdienst. In einigen Ländern steht jeder zehnte oder sogar jeder fünfte Verkündiger im Pionierdienst.
KÖNNTEST DU PIONIER SEIN?
16. (a) Führe andere Schwierigkeiten an, die jemand daran hindern könnten, im Pionierdienst zu bleiben. (b) Was hilft Pionieren sehr, Schwierigkeiten zu überwinden?
16 Durchschnittlich sechs Prozent der Verkündiger der guten Botschaft stehen im Pionierdienst. Könntest auch du zu ihnen gehören? Du müßtest es dir vielleicht einmal überlegen. Jehova kann dir die nötige Kraft geben. Warum werden aber einige Pioniere mutlos und scheiden sogar aus dem Pionierdienst aus? Vielleicht fehlt ihnen ein Pionierpartner, oder sie haben zu große Anschaffungen gemacht und müssen nun so viele Rechnungen bezahlen, daß sie Überstunden leisten müssen und deswegen überlastet sind. Das hat zur Folge, daß der Dienst zu leiden beginnt und sie nicht mehr die richtige Freude daran haben. Es ergeht ihnen wie einem Läufer, der während eines langen Rennens müde wird. Jeder Pionier kennt die Ursache seiner Probleme. Sie gleichen Hürden auf seinem Weg. Können sie überwunden werden? In der Regel ist es möglich. Unterschätze nie die Wichtigkeit des Gebets. Jehova kennt unsere Bedürfnisse, und er hilft uns, wenn wir ihn um seinen Beistand bitten. — Ps. 145:18, 19.
17. Wie kann man vorgehen, wenn man gern mit anderen im Predigtdienst zusammen arbeiten möchte?
17 Es wäre vielleicht gut, du würdest mit anderen Pionieren, mit Dienern der Versammlung oder mit dem Kreisdiener sprechen, um einen Weg zu finden, die Schwierigkeit, die dich am Dienste hindert, zu überwinden. Besteht das Problem darin, daß du allein arbeitest, dann versuche, dich mit anderen zu verabreden, um mit ihnen zusammen zu arbeiten. Wenn du das erstemal keinen Erfolg hast, dann laß dich nicht entmutigen, sondern mache weitere Versuche. Bemühe dich, jemand zu finden, der mit dir an bestimmten Tagen zusammen arbeiten kann. Ermuntere andere zu überlegen, ob sie nicht mit dir zusammen Pionierdienst leisten könnten. Wer am Dienste Gottes einen vollen Anteil nimmt, wird reich gesegnet. In Sprüche 11:30 heißt es: „Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und der Weise gewinnt Seelen.“
18. Führe ein ermutigendes Beispiel an, das zeigt, wie es jemandem möglich ist, im Pionierdienst zu bleiben.
18 Viele haben ihre Verhältnisse so geregelt, daß sie im Pionierdienst stehen können, und ihre Erfahrungen sind sehr ermutigend. Eine Schwester trat mit siebenundfünfzig Jahren in den Pionierdienst ein und ist heute, im Alter von zweiundsiebzig Jahren, immer noch Pionier. Im Winter ist sie manchmal krank und muß das Bett hüten, aber dann kommen die Leute, mit denen sie die Bibel studiert, zu ihr zum Studium. Mit Personen, denen sie regelmäßig die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! überbringt, erhält sie die Verbindung aufrecht, indem sie sie anruft oder ihnen schreibt. Sie zieht es vor, in ihrer nächsten Umgebung zu arbeiten, damit sie mittags etwas ruhen und etwas essen kann, um bei Kräften zu bleiben. Eine andere Schwester, die nun vierundsiebzig Jahre alt ist, steht seit 1912 im Pionierdienst. Seit 1941 ist sie als Sonderpionier tätig und verbringt immer noch 150 Stunden im Dienst. Ein Bruder, der schon vierzig Jahre im Pionierdienst steht, dient mit 87 Jahren immer noch treu.
19. Welche Verpflichtungen darf ein Pionier nicht vernachlässigen, und wie kann er ihnen nachkommen?
19 Der Pionierdienst entbindet einen Diener Gottes nicht von den Verpflichtungen, die er als Familienhaupt, als Ehefrau oder als Kind seinen Angehörigen gegenüber hat. Verheiratete müssen Familienangelegenheiten, wie die Betreuung der Kinder, die Zeit, die sie für die weltliche Beschäftigung oder für das Kochen und die Hausarbeit benötigen, berücksichtigen und müssen überlegen, wie sie den Dienst durchführen können, ohne die Interessen der Familie zu vernachlässigen. Einem Bruder ist es sogar möglich gewesen, im Pionierdienst zu bleiben, obwohl er eine Familie hat und durch eine schwere Krankheit behindert ist. Er kommt seinen Familienpflichten nach, aber er sagt, daß seine Frau, die ihn gut unterstützt, und die Versammlung, mit der er eng zusammenarbeitet, ihm eine große Hilfe seien, den Dienst fortzusetzen. Selbst Schwestern mit einer mehrköpfigen Familie ist es oft möglich, im Pionierdienst zu sein, wenn sie von den Angehörigen gut unterstützt werden. Eine Schwester mit sechs und eine andere mit acht Kindern arbeiten zusammen als Pioniere, da ihre Kinder nun die meiste Zeit in der Schule sind. Es könnten noch viele weitere Beispiele angeführt werden. Diese Pioniere, alte und junge, ledige und verheiratete, handeln weise. Wenn du also noch kein Pionier bist, es aber sein könntest, dann denke einmal über Jesu Worte in Matthäus 6:19-21 nach: „Hört auf, euch Schätze auf der Erde aufzuhäufen ... Häuft euch vielmehr Schätze im Himmel auf ... Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“
20. Wie werden wir ermuntert, den Wettlauf als Diener Jehovas fortzusetzen?
20 Und ihr, die ihr bereits als Pioniere oder Missionare, als Kreis- oder Bezirksdiener oder als Bethelmitarbeiter im Vollzeitdienst steht, ja ganz gleich, was ihr für ein Dienstvorrecht genießt, gebt nicht auf, denn das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge rückt immer näher. Bittet Jehova darum, euch zu helfen, an den Schlingen und Hindernissen, die andere zum Aufgeben veranlaßt haben, vorbeizukommen. Bei dem Wettlauf, an dem ihr teilnehmt, geht es nicht darum, eine Meile in vier Minuten zu laufen, sondern darum, das in Aussicht gestellte ewige Leben zu erlangen. Laßt euch daher durch nichts und von niemandem entmutigen oder von diesem wunderbaren Dienstvorrecht ablenken. Nicht jeder kann Pionier sein. Ihr aber könnt es. Behaltet daher das Tempo bei, und lauft weiter. Denkt daran, daß im Dienste Gottes — ganz gleich, ob man als Versammlungsverkündiger oder als Pionier daran teilnimmt — nicht die Schnellen, die Jungen oder die Starken das Ziel erreichen, sondern die, die auf Jehova vertrauen. (Jes. 40:28-31) Es kommt bei diesem Wettlauf nicht auf die Geschwindigkeit an, sondern auf die Ausdauer. Wir ermuntern alle, denen es möglich ist, den wunderbaren Dienst Jehovas, unseres Gottes, aufzunehmen und dann, was noch wichtiger ist, auch darin zu bleiben.