Gottes prophetische Wahrheiten bekanntmachen
1. Welche wichtigen Kenntnisse vermittelt Jehova seinen Dienern? Warum?
JEHOVA GOTT weiß genau, was die Zukunft bringt. Er sagt: „Wahrlich! Wie ich es vorbedacht, also geschieht es; und wie ich es beschlossen habe, also wird es zustande kommen.“ (Jes. 14:24) Er vermittelt denen, die ihm, dem Herrscher, gehorchen, wichtige Kenntnisse über künftige Ereignisse: „Neue Dinge verkündige ich. Bevor sie zu sprießen beginnen, lasse ich sie euch hören.“ (Jes. 42:9, NW) Diese neuen Dinge werden allmählich geoffenbart: „Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe.“ (Spr. 4:18) Diese Kenntnis der Zukunft stärkt den Glauben der Diener Gottes. Jesus sagte: „Ich [habe] es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubet.“ (Joh. 14:29) Jehova will auch, daß seine Diener diese prophetischen Wahrheiten kennen, damit sie andere darauf hinweisen können, die dann ebenfalls Gelegenheit erhalten, ewiges Leben zu erlangen. — Joh. 17:3.
2. Wer müßte die prophetischen Wahrheiten Gottes kennen?
2 Einige der besonderen Merkmale, durch die sich alle ausweisen, die die Wahrheit über Gott erkannt haben, oder die Früchte, die sie hervorbringen müssen, haben wir bereits betrachtet. Wir haben gesehen, daß Jehovas Zeugen diese Merkmale aufweisen. Demnach müßten sie auch Gottes prophetische Wahrheiten kennen. Sprechen die Tatsachen dafür? Wir wollen einmal untersuchen, was Jehovas Zeugen im Laufe der Jahre verkündet haben, und es mit dem vergleichen, was führende Politiker, Geistliche und Wirtschaftsexperten des gegenwärtigen Systems der Dinge gesagt haben. Wer hat die Wahrheit gesagt? Wessen Voraussagen über die nächste Zukunft können wir vertrauen?
3. Wie dachte man vor dem Ersten Weltkrieg im allgemeinen über die Weltlage?
3 In seinem Buch, betitelt 1914, schildert James Cameron, wie man vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 u. Z. im allgemeinen über die Weltlage dachte. Er schreibt: ,Europa schien zu blühen und zu gedeihen wie noch nie; ... es war ein Zeitalter der Aufklärung ... Abgesehen von der vielversprechenden Zukunft, die ihm bevorstand, konnte es schon zur Gegenwart beglückwünscht werden, und hätte jemand auch nur einen Augenblick zweifeln sollen, so brauchte er nur die Tatsachen zu betrachten: das Automobil, die drahtlose Telegrafie, die Flugmaschine ... An Krieg hätte kaum jemand gedacht ... Westeuropa hatte fast zwei Generationen lang keinen Krieg gehabt.“ Führende Politiker, Geistliche und Wirtschaftsexperten dieser Welt vertraten diese Ansicht.
4, 5. Welche Ansicht vertraten Jehovas Zeugen?
4 Jehovas Zeugen dagegen waren anderer Ansicht! In ihrem offiziellen Organ, dem Watchtower (Ausgabe vom Juli 1879) — damals als Zion’s Watch Tower bekannt —, konnte man folgendes lesen: „Gott lehrt an vielen Stellen der Heiligen Schrift, daß für die Nationen eine Zeit großer Drangsal kommen wird.“ In der Oktober-Ausgabe desselben Jahres konnte man im Watchtower lesen: „‚Große und furchtbare‘ Dinge werden über die Welt hereinbrechen — der Sturz aller Regierungen, die Auflösung von Recht und Ordnung — und den Untergang der Gesellschaft herbeiführen.“ Ferner wurde gesagt, es werde eine „Zeit der Drangsal sein, dergleichen nie gewesen sei, seitdem eine Nation bestehe“. Auch in den folgenden Jahren predigten Jehovas Zeugen (damals als „Bibelforscher“ bekannt) die Botschaft, daß die Welt der schlimmsten Katastrophe entgegengehe, unablässig. Sie lenkten die Aufmerksamkeit auf die in Gottes Wort, in Daniel 12:1 (NW), aufgezeichnete Prophezeiung, die von einer „Zeit der Bedrängnis“ spricht, „wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit“. Sie erwähnten auch besonders die Prophezeiung Jesu: „Dann wird große Drangsal herrschen, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt noch keine gegeben hat, nein, noch je wieder geben wird.“ — Matth. 24:21.
5 Aufgrund der biblischen Zeitrechnung wiesen Jehovas Zeugen schon im Jahre 1877 darauf hin, daß das Jahr 1914 von großer Bedeutung sei. Im Watchtower vom März 1880 wurde gesagt: „‚Die Zeiten der Nationen‘ dauern bis zum Jahre 1914, und bis zu diesem Zeitpunkt wird das himmlische Königreich [Gottes] nicht vollends herrschen.“ Obwohl sie sich noch nicht ganz klar darüber waren, was in den fast vier Jahrzehnten bis zum Jahre 1914 alles geschehen würde, wiesen sie warnend darauf hin, daß die Zukunft der Menschheit unter dem gegenwärtigen System der Dinge keinen Frieden, keine Sicherheit und keine Wohlfahrt bringen würde, sondern daß im Jahre 1914 für die Welt eine Zeit der Drangsal anbrechen würde, wie es noch keine gegeben hätte. In dem von Jehovas Zeugen herausgegebenen Buch Der Krieg von Harmagedon (ursprünglich betitelt „Der Tag der Rache“), das 1897 in Englisch erschien, hieß es: „Diese Drangsal wird allgemeiner, ausgedehnter und verheerender sein, als man es selbst im Hinblick auf die moderne Kriegsmaschinerie vermuten könnte. Sie wird nicht nur auf eine einzelne Nation oder Provinz beschränkt sein, sondern wird über die ganze Welt, besonders die zivilisierte Welt, die Christenheit, kommen.“
6. Welche Ansicht wurde durch die Geschehnisse, die 1914 eintrafen, als richtig bestätigt?
6 Das denkwürdige Jahr 1914 kam, das Jahr, in dem der Erste Weltkrieg ausbrach, das größte Völkerringen der Geschichte bis zur damaligen Zeit. Dieser Krieg brachte eine noch nie dagewesene Massenvernichtung mit sich, ferner Hungersnöte und Seuchen sowie den Sturz vieler Regierungen. Die Welt hatte diese schrecklichen Vorkommnisse niemals erwartet. Jehovas Zeugen dagegen hatten sie erwartet, und das bestätigten sogar andere. Die New Yorker Zeitung World schrieb in ihrer Ausgabe vom 30. August 1914: „Der Ausbruch des schrecklichen Krieges in Europa hat eine außergewöhnliche Prophezeiung erfüllt. Während der vergangenen fünfundzwanzig Jahre haben die ,Internationalen Bibelforscher‘ ... durch ihre Prediger und durch die Presse der Welt verkündet, daß der Tag der Rache, der in der Bibel prophezeit worden ist, im Jahre 1914 anbrechen werde. ,Blickt nach dem Jahre 1914 aus!‘ ist der Ruf ... [der] Evangelisten gewesen.“
7. Wieso wußten Jehovas Zeugen diese Dinge?
7 Wieso wußten Jehovas Zeugen so lange im voraus, was führende Männer der Welt nicht einmal wußten? Sie wußten es nur, weil Gottes heiliger Geist ihnen diese prophetischen Wahrheiten kundgetan hatte. Allerdings behaupten einige, es sei nicht schwer gewesen, diese Ereignisse vorherzusagen, da die Menschheit schon lange mit den verschiedensten Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt habe. Wenn es aber nicht schwer war, diese Ereignisse vorherzusagen, warum sagten sie dann die Politiker, die geistlichen Führer und die Wirtschaftsexperten nicht voraus? Warum sagten sie dem Volk das Gegenteil? Warum verfolgten sie Jehovas Zeugen, weil sie die Dinge, die sich später als wahr erwiesen, verkündigten?
DIE WAHRHEIT PREDIGEN NACH DEM ERSTEN WELTKRIEG
8. Welche Ansicht über die Zukunft bestand nach dem Ersten Weltkrieg?
8 Der Erste Weltkrieg endete 1918. Was geschah dann? Die führenden Männer der Welt sagten wiederum voraus, daß die Zukunft Frieden, Sicherheit und Wohlfahrt bringen werde. In einem Artikel in der Saturday Review vom 9. November 1968 schrieb der Geschichtsprofessor Henry Steele Commager, der Erste Weltkrieg sei geführt worden, um „der Welt die Demokratie zu sichern“. Er führte weiter aus: „Bestimmt konnte die Welt mit Recht jubeln, als der größte und schrecklichste Krieg aller Kriege endlich ein mühseliges Ende nahm. Der Militarismus war ausgemerzt und die Aggression unterbunden worden, es gab keine Gewaltherrschaft mehr, Ungerechtigkeiten waren berichtigt worden, und die Demokratie war gewahrt und der Friede gesichert worden, denn nach jahrhundertelangem Sehnen und Streben hatten Menschen guten Willens einen Bund zur Aufrechterhaltung des Friedens gegründet. Nun sollte es keinen Krieg und keine Gewaltherrschaft mehr geben, die Menschheit war endlich in den sicheren Hafen des Friedens eingelaufen.“ Als der Völkerbund gegründet wurde, begrüßten ihn einige Geistliche der Christenheit als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“.
9, 10. Was verkündigten Jehovas Zeugen nach dem Ersten Weltkrieg?
9 Was sagten jedoch Jehovas Zeugen? Wiederum genau das Gegenteil! Im Watchtower vom 1. März 1919 hieß es: „Die Menschheit wird weder durch eine Höherentwicklung des Menschen noch durch den Sozialismus, noch durch staatliche Gesetze, noch durch einen Völkerbund (eine solche Einrichtung mag noch so wünschenswert sein) von ihren Leiden befreit werden, sondern nur durch die Macht des Christus — Jesu und seiner Kirche —, der das Chaos beseitigen und Ordnung schaffen wird, indem er das universelle Königreich des Friedens und der Gerechtigkeit errichtet. ... Wenn die Menschen durch die leidvollen Erfahrungen, die sie jetzt auf der Erde machen, einsehen, daß es kein dauerhaftes Glück gibt, solange die Menschen selbstsüchtig und verderbt handeln, wird die Zahl derer, die den wiedergekommenen König willkommen heißen, zunehmen. Sie werden erkennen, daß die Beseitigung der Selbstsucht auf der Erde eine Aufgabe für den großen himmlischen Arzt ist, weil sie die Macht des unvollkommenen, sterblichen Menschen weit übersteigt.“
10 Im Jahre 1919 begannen Jehovas Zeugen den ausgedehntesten Predigtfeldzug in der Geschichte der Welt. Sie verkündeten die Warnung, daß die „letzten Tage“ für das gegenwärtige böse System der Dinge angebrochen seien. Sie predigten mit zunehmender Intensität und immer lauter — da die Zahl der Prediger wuchs —, daß die Weltverhältnisse sich weiterhin verschlechtern würden, bis Gott das verderbte System der Dinge vernichten und alle menschlichen Regierungen durch eine einzige Regierung, sein himmlisches Königreich unter Christus, ersetzen würde. (Dan. 2:44) Sie stellten die biblische Lehre in den Vordergrund, nach der Gottes Königreich die einzige zuverlässige Hoffnung des Menschen auf dauerhaften Frieden und ewiges Leben ist. — Matth. 6:10.
11, 12. Wessen Worte sind eingetroffen?
11 Jetzt, da mehr als fünfzig Jahre seit dem Ersten Weltkrieg vergangen sind, erhebt sich die Frage: Wessen Worte sind eingetroffen? Die Vorhersagen der politischen, religiösen und wirtschaftlichen Führer? Nein, ihre Worte haben sich nicht erfüllt. Professor Commager zeigt, was sich in dieser Zeit abgespielt hat, indem er schreibt: „Fünfzig Jahre nach dem Ende des Krieges, der der Welt die Demokratie hätte sichern sollen, sind die Menschen, die ,den großen Planeten beherrschen könnten‘, nicht fähig, sich selbst zu beherrschen. ... In der Geschichte gibt es kaum ein Beispiel dafür, daß so große Erwartungen so große Enttäuschungen gebracht haben ... Das Jahr 1918 leitete kein Millennium ein, sondern ein halbes Jahrhundert der Entzweiung, der Unruhen, des Krieges, der Revolutionen, der Verwüstungen und Zerstörungen in einem beispiellosen oder unvorstellbaren Ausmaß. ... Die Zeit, in der der Krieg hätte überwunden werden sollen, brachte den schrecklichsten aller Kriege, der seinen Höhepunkt in der furchtbarsten aller Waffen fand; die Zeit, die den Triumph der Demokratie hätte erleben sollen, erlebte den Triumph der Tyrannei ... Wie können wir diese lange Reihe von Fehlern und Katastrophen, die in der Geschichte fast ohne Beispiel sind, erklären?“
12 Sie hatten keine Erklärung dafür. Aber Jehovas Zeugen erklärten es, bevor es geschah, während es geschah und nachdem es geschehen war. Nein, nicht dank ihrer eigenen Klugheit, sondern weil sie von Gottes Wort der Wahrheit im voraus gewarnt worden waren und von Gottes heiligem Geist geleitet wurden, konnten sie den Wahrheitssuchern sagen, wohin die Welt steuert. Im Jahre 1925 u. Z. verkündeten sie, daß nach dem Beginn der „letzten Tage“ im Jahr 1914 für die Erde eine schwere Zeit angebrochen wäre, denn gemäß der Bibel sei nach einem Krieg im Himmel folgendes geschehen: „Und hinabgeschleudert wurde der große Drache — die Urschlange —, welcher Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt ... Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.“ — Offb. 12:9-12.
DIE WAHRHEIT ÜBER DEN MATERIALISMUS
13. Welche gegensätzlichen Ansichten über den Materialismus wurden vertreten?
13 Fast hundert Jahre lang haben Jehovas Zeugen die Menschen, die Gott, dem Herrscher, gehorchen möchten, ermahnt, sich, wie die Bibel empfiehlt, mit dem zum Leben Notwendigen zu begnügen, und haben sie davor gewarnt, ihr Vertrauen auf materiellen Reichtum zu setzen. (Matth. 6:11, 33, 34) Wiederholt wiesen sie darauf hin, daß nach der Lehre der Bibel das Geld keine Befriedigung bringt und auch keine Sicherheit gewährleistet, ferner, daß es nach der Beseitigung des gegenwärtigen Systems der Dinge auch kein Geld mehr geben wird. Doch während dieser ganzen Zeit sind die Wirtschaftsexperten der Welt bemüht gewesen, einen Plan nach dem anderen zu verwirklichen, um, wie sie versprachen, wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten.
14. Was hat sich tatsächlich zugetragen?
14 Mit welchen Ergebnissen? Im Jahre 1929 kam es zu der schlimmsten Weltwirtschaftskrise der Geschichte. Die wirtschaftliche Lage wurde erst wieder etwas besser, als die Nationen begannen, Anleihen aufzunehmen und Geld auszugeben, um für den Zweiten Weltkrieg zu rüsten. Wie ist die wirtschaftliche Lage seit dem Zweiten Weltkrieg? In mehreren Ländern herrscht materieller Wohlstand; doch das ist zum großen Teil das Ergebnis einer Defizit-Finanzierung oder des Schuldenmachens, um kaufen zu können. Ist dieser Wohlstand echt und stabil? In der Veröffentlichung, die überschrieben ist The Amazing Dollar in Action (Der erstaunliche Dollar in Aktion), herausgegeben im Jahre 1969, wird gesagt: „Zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen 18 Jahren haben arglose Geldbesitzer so große Geldverluste erlitten wie in den letzten zwölf Monaten. ... In den vergangenen 50 Jahren ist es niemals vorgekommen, daß das bei der Rückzahlung einer Staats- oder einer anderen Anleihe gezahlte Geld noch die gleiche Kaufkraft hatte wie bei deren Aufnahme. Und alle Zinszahlungen der Sparkassen und Handelsbanken sowie die meisten Dividenden sind in den letzten 28 Jahren durch Steuern und Kaufkraftschwund aufgezehrt worden.“ Über eine der vielen Währungskrisen der letzten Zeit schrieb die New York Times vom 24. November 1968: „Die westliche Welt kämpfte vergangene Woche mit einer Währungskrise, die die finanziellen und politischen Fundamente der Nachkriegszeit antastete. ... im vergangenen Jahr ereigneten sich in einem System, das Stabilität gewährleisten sollte, Krisen, die einer Katastrophe gefährlich nahekamen. ... Für die Finanzexperten der Welt war es eine angstvolle Woche.“
15. Werden der Materialismus dieser Welt und seine Unterstützer eine bessere Zukunft haben?
15 Für alle, die Gott, dem Herrscher, gehorcht haben, sind diese wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht überraschend gewesen. Sie haben eine solche Entwicklung erwartet. Und sie waren aufgrund des in folgendem Text dargelegten Prinzips überzeugt, daß der schlimmste wirtschaftliche Zusammenbruch noch bevorsteht: „Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes Jehovas.“ (Hes. 7:19) Es wird genauso geschehen, wie Gottes Wort sagt: „Wer auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen; aber die Gerechten werden sprossen wie Laub.“ — Spr. 11:28.
DIE WAHRHEIT ÜBER DIE WISSENSCHAFT
16. Wie haben die Geschehnisse die Ansicht der Zeugen Jehovas über die Wissenschaft bestätigt?
16 Während unseres Jahrhunderts ist die Wissenschaft als Retterin hingestellt worden. Es wurde behauptet, sie würde für die technischen und wissenschaftlichen Mittel sorgen, mit denen sich der Mensch die Erde untertan machen könne. Auch werde sie allen einen höheren Lebensstandard ermöglichen. Jehovas Zeugen erklärten jedoch warnend, daß die Wissenschaft trotz guter Absichten und gewisser Fortschritte, die sie erziele, eine trügerische Hoffnung sei, weil sie die Probleme der Menschheit nicht zu lösen vermöge. Hat sich das bewahrheitet? Professor Commager erklärt: „Jetzt, am Ende der Lebenszeit einer Generation, die unvergleichliche Fortschritte auf dem Gebiet der Wissenschaft und Technik erlebt hat, muß man feststellen, daß der Hunger unter der Menschheit verbreiteter ist denn je, daß die Gewalt brutalere Formen angenommen hat und daß das Leben unsicherer geworden ist als zu irgendeiner Zeit in unserem Jahrhundert. Diese Enttäuschung beschränkt sich nicht nur auf die rückständigen Völker der Erde: Sogar in Amerika, das über fast unbegrenzte Naturreichtümer verfügt und auf technischem und wissenschaftlichem Gebiet an der Spitze liegt, gibt es Millionen armer Familien, sowohl weiße als auch farbige. Die Städte verfallen, die Schönheit der Landgebiete wird mehr und mehr zerstört, die Luft und die Gewässer sind verschmutzt; Gesetzlosigkeit, begangen von der Obrigkeit und Privatpersonen, ist ansteckend; und Kriege sowie Kriegsdrohungen erfüllen die Menschen mit Haß und Furcht.“ Und jetzt beginnen auch andere zu erkennen, daß das, was Jehovas Zeugen gesagt haben, wahr ist, denn die Zeitschrift U.S. News & World Report, Ausgabe vom 9. Februar 1970, schrieb: „Die Wissenschaftler, die bis dahin wegen der gewaltigen Fortschritte in der Technologie, die sie in den letzten Jahrzehnten erzielt haben bewundert worden sind, müssen sich jetzt gegen schwere Vorwürfe verteidigen. Offenbar kommen immer mehr Menschen zu der Überzeugung, daß die wissenschaftliche Forschung mehr Probleme schafft als löst. ... Die Kritik ... ist so scharf geworden, daß viele der führenden Wissenschaftler unseres Landes tief beunruhigt sind.“
17, 18. Hat die Medizin vermocht, an den biblischen Wahrheiten über Krankheit und Tod zu rütteln?
17 Wie steht es mit den Fortschritten auf dem Gebiet der Medizin? Viele behaupteten, sie würde große Fortschritte in der Bekämpfung von Krankheiten und des Alterungsvorganges bringen. Als Beweis wiesen sie darauf hin, daß in den letzten Jahren die Lebenserwartung des Menschen stark angestiegen sei. Stimmt das? Die Zeitschrift Scientific American vom März 1968 schrieb: „Die verbreitete Auffassung, die moderne Medizin habe die Lebensdauer des Menschen verlängert, wird weder durch die Bevölkerungsstatistik noch durch biologische Zeugnisse gestützt. Durch die Fortschritte in der Bekämpfung der Infektionskrankheiten und bestimmter Todesursachen, die im zwanzigsten Jahrhundert gemacht worden sind, ist die Lebensdauer der Bevölkerung als Ganzes verlängert worden. Durch diesen medizinischen Fortschritt und die Hebung der Volksgesundheit wurde lediglich erreicht, daß die durchschnittliche Lebenserwartung gestiegen ist; mehr Menschen erreichen jetzt die obere Grenze der Lebenserwartung, die offenbar immer noch 80 Jahre ist, wie die Bibel es sagt. ... Das Altern solcher normaler Zellgenerationen ist anscheinend auf einen Vorgang im Innern der Zelle selbst zurückzuführen und nicht auf mangelnde Voraussetzungen für das Wachstum.“
18 Es ist zwar lobenswert, daß sich die Menschen aufrichtig bemühen, den Kranken und Sterbenden zu helfen, doch hat sich tatsächlich nichts geändert: Der Mensch wird immer noch krank und stirbt. Auch ist seine Lebenserwartung immer noch ungefähr die gleiche wie vor Jahrhunderten, als der Text niedergeschrieben wurde, den wir in Gottes Wort finden: „Die Tage unserer Jahre — ihrer sind siebenzig Jahre und, wenn in Kraft, achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell eilt es vorüber, und wir fliegen dahin. (Ps. 90:10) Der Mensch vermag durch eigene Bemühungen Krankheit und Tod nicht zu besiegen. Die Worte gelten auch heute noch: „Durch e i n e n Menschen [ist] die Sünde in die Welt hineingekommen ... und durch die Sünde der Tod, und ... so [hat sich] der Tod zu allen Menschen hin verbreitet.“ (Röm. 5:12) Nicht die Menschen, sondern Gott wird Leib und Geist der Menschen durch sein Königreich unter Christus heilen, und dann werden sie nie mehr krank werden. — Offb. 21:3, 4.
DIE RELIGIÖSE SITUATION
19, 20. Was haben die Diener Jehovas in bezug auf die Religionen dieser Welt erwartet?
19 Wie ist die religiöse Situation in der Welt gewesen, insbesondere in der Christenheit? Im November 1879 schrieb die Zeitschrift The Watch Tower: „Wir müssen jede Kirche, die behauptet, eine reine Jungfrau und mit Christus verlobt zu sein, in Wirklichkeit aber mit der Welt eins ist und die Welt unterstützt ..., für eine, wie die Bibel es ausdrückt, Hurenkirche erklären. ... Ja, wir glauben, daß die nominelle Kirche von heute das Babylon unseres Textes ist, das fallen wird. ... Der Sturz Babylons, den wir erwarten, wird nicht plötzlich erfolgen; Babylon wird zu stürzen beginnen und dann immer schneller stürzen, bis es zerschmettert ist.“ Damals war es noch nicht klar, wie das vor sich gehen würde, doch Jehovas Diener, die durch die prophetischen Wahrheiten Gottes über die falsche Religion im voraus gewarnt wurden, sagten ihren Zuhörern, sie sollten den Religionen der Welt den Rücken wenden, denn sie würden Gott nicht dienen, und Gott werde sie richten.
20 Die Kirchen glaubten das nicht und verfolgten vielfach Jehovas Zeugen. In den 1950er Jahren schien das Interesse an der Religion sogar stark zuzunehmen. Das Vatikanische Konzil der 1960er Jahre wurde von den religiösen Führern als ein großer Schritt zur Vereinigung und Stärkung der Kirchen bezeichnet. Doch während all dieser Jahre ließen Jehovas Zeugen die Warnung weiterhin erschallen, daß diese weltlichen Religionen Bankrott machen würden, und zwar bald.
21. In welcher Lage ist heute die falsche Religion?
21 Heute zeigen die Tatsachen deutlich, daß das, was Jehovas Zeugen gesagt haben, die Wahrheit war. Sie waren tatsächlich die ganze Zeit von Gottes heiligem Geist geleitet worden. Jetzt geben alle Autoritäten zu, daß die Religionen dieser Welt in einer schweren Krise sind. Immer mehr Kirchenmitglieder und Geistliche wenden ihrer Kirche den Rücken, und diese Einrichtungen erhalten entsprechend weniger finanzielle Unterstützung. Die New York Times vom 25. März 1969 schrieb: „Heute erklärte ein deutscher Soziologe, die institutionelle Religion werde bald Bankrott machen.“ Diese Unruhen auf dem Gebiet der Religion veranlaßten einen Redakteur der New York Post, in der Ausgabe vom 14. März 1969 zu schreiben: „Die Religion ist das Gebiet, auf dem die alte Ordnung offenbar mit der Geschwindigkeit des Lichts an uns vorüberrast. ... Wie weit diese religiöse Revolution gehen wird, wagt niemand zu sagen.“ Aber Jehovas Zeugen haben es gesagt — immer eindringlicher, und dies schon mehr als neunzig Jahre lang!
VERTRAUENSVOLL DER ZUKUNFT ENTGEGENBLICKEN
22, 23. (a) Warum teilen die Diener Jehovas die Herzensangst der Nationen nicht? (b) Was werden alle, die Gottes prophetische Wahrheiten kennen, weiterhin tun?
22 Auf allen Gebieten menschlicher Bestrebungen sind somit die unverkennbaren Anzeichen des Zerfalls zu sehen. Die Nationen befinden sich ganz genau in der Situation, die Jesus vorhergesagt hatte, als er über unsere Zeit erklärte: „Und auf der Erde Angst und Bangen unter den Nationen, die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen.“ (Luk. 21:25, 26) Aber Jehovas Zeugen teilen diese Herzensangst nicht, denn Jesus sagte auch: „Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.“ — Luk. 21:28.
23 Gottes Diener, die die prophetischen Wahrheiten Gottes bekanntgemacht haben, werden in ihrer Hoffnung immer mehr bestärkt, während die Verhältnisse in dem alten System der Dinge sich verschlimmern. Warum? Weil sie wissen, daß alles das bedeutet, daß „die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“. (1. Joh. 2:17) Sie blicken mit wachsendem Glauben und Vertrauen einer wunderbaren Zukunft in Gottes neuer Ordnung, die das gegenwärtige böse System ablösen wird, entgegen, gestärkt durch das Wissen, daß viele der göttlichen Prophezeiungen, die sie verkündigt haben, bereits in Erfüllung gegangen sind und daß sich noch weitere erfüllen werden. Niemals werden sie sich von den kostbaren prophetischen Wahrheiten Gottes abwenden und den eitlen Versprechungen derjenigen glauben, die sich für das gegenwärtige System der Dinge einsetzen. Sie befolgen den Rat des Apostels Paulus: „[Werdet] ohne Tadel und unschuldig ..., Kinder Gottes ohne Makel inmitten einer verkehrten und verdrehten Generation, unter der ihr wie Lichtspender in der Welt leuchtet, indem ihr euch mit festem Griff an das Wort des Lebens klammert.“ — Phil. 2:15, 16.
24. Welches ist die lohnendste Tätigkeit, die jemand verrichten kann, wenn man bedenkt, in welcher Zeit wir leben?
24 Es gibt viele ehrlichgesinnte Menschen, die die Wahrheit über Gott und sein Vorhaben noch nicht kennen. Sie sind tief betrübt über das, was in der Welt vorgeht, wissen aber nicht, was sie tun sollen. Auch sie benötigen die Wahrheit, die von Gott kommt. Das gegenwärtige System, das bereits im Sterben liegt, wird bald seine Tage beschließen. Erkenne, daß die Zeit sehr drängt, und nimm dir die Zeit, ja mache dich frei, um diese Wahrheit anderen zu überbringen. Es gibt jetzt keine Tätigkeit, die lohnender wäre als diese. Warum? Weil Gottes Wort verheißt: „Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, daß du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst als auch jene retten, die auf dich hören.“ — 1. Tim. 4:16.