Singapur unterdrückt christliche Minderheit
WENN ein neuer Staat gegründet wird, fragt man sich in der ganzen Welt, welchen Kurs dessen Regierung wohl einschlagen werde. Inwieweit werden seine Führer in der Ausübung ihrer Macht und Gewalt Weisheit und Zurückhaltung bekunden? Werden alle Freiheit genießen? Oder werden Minderheiten unterdrückt werden? Man mag sich fragen: „Möchte ich in diesem Land leben, es besuchen oder geschäftlich dort zu tun haben?“
Zu den neuen Staaten gehört unter anderem Singapur, eine Inselrepublik vor der Südspitze der Halbinsel Malakka. Die Hauptstadt, ebenfalls Singapur genannt, ist einer der bedeutendsten Seehäfen der Welt, in dem jährlich etwa 40 000 Schiffe ein- und auslaufen. Im Jahre 1965 trennte sich Singapur von der Föderation Malaysia und wurde selbständig. Etwa drei Viertel seiner Bevölkerung sind chinesischer Abstammung, ein Sechstel sind Malaien, und der Rest setzt sich aus Minderheiten von Indern, Pakistanern und Europäern zusammen. Man beachte nun folgende Erklärungen, die einige Führer der Republik Singapur im Jahre 1967 abgaben und die anscheinend die Gewähr boten, daß die neue Regierung wirklich keine Gefahr für die Freiheit des Volkes darstellte.
Unter der Überschrift „Lee: ,Erfolg ... ist gleichbedeutend damit, daß sich eine Minderheit nicht mehr als Minderheit fühlt‘“ berichtete die Straits Times vom 16. März 1967 über eine Rede, die der Ministerpräsident von Singapur, Lee Kuan Yew, vor dem Parlament gehalten und in der er unter anderem gesagt hatte: „Wenn Singapur heute in zehn Jahren immer noch zur religiösen Duldsamkeit ermahnen und die Vorzüge einer multirassischen Gesellschaft betonen müßte, dann hätte die Regierung versagt.“ Er führte weiter aus, daß niemand in Singapur zu befürchten brauche, jemals wegen seiner Nationalität, seiner Religion oder seiner Sprache verfolgt oder unterdrückt zu werden.
Zwei Monate später (24. Mai 1967) erschien in derselben Zeitung ein Artikel unter dem Titel „SINGAPUR IN DER WELT FÜHREND: RELIGIONSFREIHEIT“. Darin hieß es unter anderem: „Arbeitsminister Jek Yeun Thong forderte heute Buddhisten und Andersgläubige auf, ungeachtet ihrer Religion oder Nationalität ihren Teil dazu beizutragen, daß Singapur ein Bollwerk der Duldsamkeit für Angehörige der verschiedensten Rassen und Religionen bleibe, damit es gestärkt werde und Erfolg habe.“ Die Zeitung berichtete, daß Jek sagte: „Unsere Stärke liegt nicht darin, den Glauben der Bürger auf eine einzige Staatsreligion zu beschränken, sondern darin, es jedem freizustellen, was er glauben will, damit jeder glücklich und zufrieden ist und sein Bestes für das Land tut. ... Bis jetzt ist niemand wegen seines Glaubens verfolgt oder benachteiligt worden, und so wird es auch bleiben.“
Diese Erklärungen sind völlig in Übereinstimmung mit den vorurteilsfreien Grundsätzen in Artikel 11 der Bundesverfassung von Singapur, die jeder Person das Recht gewährleisten, ihren Glauben zu bekennen und auszuüben.
Es mag daher vielen einen Schock versetzen zu erfahren, daß Singapur nach nicht einmal ganz fünf Jahren plötzlich zum Schauplatz staatlicher Unterdrückung einer religiösen Minderheit, der christlichen Zeugen Jehovas, geworden ist.
Gegenwärtig gibt es in der ganzen Welt, in 207 Ländern, über 27 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas. Außer in Diktaturstaaten und vielen kommunistischen Ländern können diese Versammlungen ihren Glauben ungehindert ausüben. Man fragt sich deshalb: Was veranlaßte die Regierung von Singapur zu dieser Maßnahme? Sind Jehovas Zeugen dort anders als ihre Brüder in anderen Ländern? Lehren sie dort etwas anderes, oder verhalten sie sich anders?
Der nachstehende Bericht über die Vorkommnisse stammt von Norman D. Bellotti, der zusammen mit seiner Frau bis vor kurzem in Singapur als Missionar tätig war.
NACH 23 JAHREN AUSGEWIESEN
Sein Bericht beginnt wie folgt:
„Am 12. Januar 1972 brach der Morgen an wie an jedem anderen Tag in den Tropen, und es war wirklich ein herrlicher Morgen in Singapur. Ich und meine Frau Gladys wußten, daß es im Laufe des Tages bald heißer würde und die Temperatur vielleicht bis auf etwa 35 ° Celsius ansteigen würde. Wir lebten ja schließlich schon dreiundzwanzig Jahre hier. Singapur war unsere Heimat, und es gehört zu den schönsten Städten des Ostens, denn es ist sauber und auch landschaftlich schön. Der Besucher stellt auch bald fest, daß die Bevölkerung einen gewissen Wohlstand genießt.
Meine Frau und ich kamen Anfang 1949 als Missionare der Zeugen Jehovas nach Singapur. Da wir die guten Dinge kannten, die die Bibel lehrt, und wußten, welche wunderbare Hoffnung sie aufrichtiggesinnten Menschen, Angehörigen aller Rassen, bietet, waren wir entschlossen, uns voll und ganz dafür einzusetzen, anderen zu helfen, die gute Botschaft von Gottes Königreich kennenzulernen. Diese gute Botschaft ist im Gebet des Herrn oder Vaterunser enthalten, in dem wir darum beten, daß Gottes Königreich komme und der Wille Gottes auf der Erde geschehe, wie er im Himmel geschieht. — Matth. 6:9, 10.
An jenem Vormittag des 12. Januar hatte Gladys einige Verabredungen mit Personen, bei denen ein unentgeltliches Heimbibelstudium durchgeführt wurde, und sie war schon früh unterwegs, um die erste Familie zu besuchen. Ich verrichtete einige Arbeiten im Büro der Watch Tower Bible and Tract Society, denn ich vertrat deren Zweig in Singapur. Ich war gerade dabei, einige Briefe an Versammlungen der Zeugen Jehovas zu schreiben, als das Telefon klingelte und ein Herr Huan Tzu Hong mich zu sprechen wünschte. Er stellte sich als ein Beamter des Innenministeriums vor und bat mich, unverzüglich bei ihm im Büro vorzusprechen. Es schien sich um etwas Dringendes zu handeln. Da ich im Augenblick keine Fahrmöglichkeit hatte, trafen wir eine Vereinbarung für 14 Uhr.
Etwa zwanzig Minuten später fuhr ein Polizeiwagen am Eingang des Zweigbüros, 11 Jalan Sejarah, vor, und es wurde mir ein Brief von Herrn Huan abgegeben, in dem die soeben am Telefon getroffene Vereinbarung bestätigt wurde. Ich bescheinigte den Empfang des Briefes. Die Sache schien tatsächlich dringend zu sein.
Um 14 Uhr stand ich vor dem Büro des Innenministers und wurde hereingebeten. Herr Huan begrüßte mich, nachdem mich Herr Woon, ein anderer Beamter des Ministeriums, ihm vorgestellt hatte. Herr Huan erklärte mir ohne Umschweife, warum ich gerufen worden sei. Er sei von Dr. Wong, dem Innenminister, beauftragt worden, mir eine Verfügung zu übermitteln, deren Inhalt in einem maschinegeschriebenen Schriftstück niedergelegt war, das er mir nun überreichte. Es war eine Ausweisungsverfügung, die aufgrund des Gesetzes über Ausweisung, Abschnitt 109 erlassen worden war und wie folgt lautete:
Ich, WONG LIN KEN, zur Zeit zuständiger Minister für Ausweisungen, verfüge hiermit gemäß den Bestimmungen in Paragraph 8 des Ausweisungsgesetzes, daß NORMAN DAVID BELLOTTI, geboren am 13. Oktober 1919 in AUSTRALIEN, SINGAPUR innerhalb von vierzehn Tagen nach Aushändigung einer Abschrift dieser Verfügung verlasse und nicht mehr nach SINGAPUR zurückkehre.
Und ich bestimme hiermit den 19. Januar 1972 als den Tag, an oder vor dem besagter NORMAN DAVID BELLOTTI die in Ziffer (5) des erwähnten Paragraphen festgesetzte Kaution in Höhe von 1 000 Dollar hinterlege.
Aufgrund der mir gemäß Ziffer (3) des erwähnten Paragraphen übertragenen Vollmacht verfüge ich hiermit ferner, daß Sie, NORMAN DAVID BELLOTTI, sich vor Ihrer Abreise von Singapur bei der Einwanderungsbehörde in Singapur melden.
Von mir eigenhändig erlassen am 12. Januar 1972.
Unterschrift: Wong Lin Ken
Innenminister Singapur
Ich las die Verfügung durch und war entsetzt. Es wurde kein Grund für die Ausweisung angegeben. Ich fragte Herrn Huan, was die Ursache dieser Maßnahme sei. Er sagte, ihm seien keine Einzelheiten bekannt, der Minister habe ihn lediglich gebeten, mir die Verfügung auszuhändigen. ,Der Herr Minister wird die Ursache kennen.‘ Ich fragte ihn, ob ich den Minister sprechen könnte. ,Nein‘, erwiderte er. Ich fragte ihn, ob ich ihn vielleicht zu einer anderen Zeit sprechen könnte. Er sagte, das sei ,unmöglich‘. Das Gesetz sehe nicht vor, daß der Grund für eine Landesverweisung angegeben werde. Herr Huan war nur daran interessiert, daß ich die Abschrift der Verfügung unterzeichnete, damit für ihn die Sache erledigt war.
Ich ließ aber noch nicht nach, sondern wies darauf hin, daß es ein schlechtes Licht auf den Charakter eines Menschen werfe, wenn er aus einem Land ausgewiesen werde, besonders aus einem so bekannten Land wie Singapur. Ob ich irgendwelcher staatsfeindlicher Umtriebe beschuldigt oder als Kommunist bezeichnet worden sei, wollte ich wissen. Jemand, der ausgewiesen werde, habe gewöhnlich einen schlechten Charakter, und deshalb hätte ich wirklich gern den Grund für die Ausweisungsverfügung erfahren.
Herr Huan wußte nichts zu erwidern. So sagte ich: ‚Das bedeutet also, daß ich in diesem Lande dreiundzwanzig Jahre leben konnte, ohne daß sich jemand, soweit mir bekannt ist, über mich beklagt hätte und ohne daß einmal jemand von der Regierung gekommen wäre, um mit mir über das biblische Erziehungswerk zu sprechen, das ich durchführte, und kein Beamter war Manns genug, mich zu befragen oder mich eines Unrechts zu beschuldigen, das ich wirklich oder angeblich begangen hätte, und dennoch erläßt man gegen mich eine Ausweisungsverfügung und gesteht mir nicht einmal das Recht zu, zu erfahren, was dies alles zu bedeuten hat, und gibt mir keine Gelegenheit, eine Erklärung abzugeben.‘ Herr Huan antwortete, er habe mir nichts weiter zu sagen; er habe lediglich seine Aufgabe zu erfüllen wie irgend jemand anders.
Ich unterschrieb die Verfügung, um zu bestätigen, daß ich sie erhalten hatte. Als für Herrn Huan dieser Teil seiner Aufgabe erledigt war, ging er dazu über, mir vorzulesen, was das Gesetz über Personen sagt, die einer Ausweisungsverfügung nicht nachkommen.
Ich versicherte ihm, daß ich in den vergangenen dreiundzwanzig Jahren die Gesetze stets eingehalten hätte und daß ich sie weiter einhalten würde. Die Regierung habe von einem gottesfürchtigen Freund der Bibel nichts zu befürchten. Ich hatte im Laufe der Jahre oft das Vorrecht gehabt, mit Regierungsbeamten zusammenzukommen und mit ihnen über die biblischen Verheißungen zu sprechen. Wir veranstalteten jedes Jahr Kongresse, und meistens hielten wir sie in öffentlichen Gebäuden ab. Wir benutzten oft den Kongreßsaal von Singapur, das Kulturzentrum, den Viktoria-Gedenksaal, verschiedene Gemeindesäle und Vereinslokale. Ich stand mit den für diese Gebäude verantwortlichen Beamten stets in gutem Einvernehmen. Sie beklagten sich nie, und sie verweigerten uns auch nie die Benutzung dieser Säle. Im Jahre 1963 veranstaltete die Watch Tower Society einen großen internationalen Kongreß im Viktoria-Theater, und die Besucher kamen aus der ganzen Welt. Für alle diese Kongresse bat ich jeweils um die polizeiliche Genehmigung und erhielt sie auch immer. Die Beamten an den verschiedenen Polizeistellen behandelten mich stets respektvoll. Viele von ihnen glaubten ebenfalls an die Bibel. Deshalb war ich wirklich sehr überrascht und entsetzt über die Ausweisungsverfügung.
Herr Huan teilte mir mit, daß spätestens bis zum 19. Januar 1 000 Dollar bei ihm hinterlegt werden müßten als Sicherheit dafür, daß ich das Land zur festgesetzten Zeit verließe. Bevor ich sein Büro verließ, sagte ich, ich sei von diesem unbegründeten Vorgehen gegen mich, einen Freund der Bibel, überrascht. Herrn Huans letzte Worte an jenem Tag waren: ,Wenn Sie am 19. wiederkommen, um die 1 000 Dollar zu bezahlen, wird das Bild vielleicht schon etwas klarer sein.‘
Ich kehrte nach Hause zurück und teilte die Neuigkeit meiner Frau mit. Wir setzten uns zusammen hin und überlegten, was wir tun sollten. Wohin sollten wir gehen? Was sollten wir mitnehmen und was zurücklassen? Würden wir wirklich von allen unseren guten Freunden Abschied nehmen müssen? Wir waren dreiundzwanzig Jahre hier und hatten in ganz Singapur Freunde, ja nicht nur hier, sondern in ganz Malaysia. Und was bedeuteten die Worte: ,Bis zum 19. wird das Bild vielleicht schon etwas klarer sein.‘?
Wir begannen zu packen, selbstverständlich schweren Herzens. Freunde und Nachbarn kamen und wollten wissen, was dies alles zu bedeuten habe. ,Warum?‘ ,Warum?‘ ,Warum?‘ Aber diese Frage konnte nicht beantwortet werden. Innenminister Dr. Wong Lin Ken sagte nichts in seiner Ausweisungsverfügung. Er hatte nie mit mir darüber gesprochen und war auch nicht zu einer Unterredung mit mir bereit, als ich ihn darum bat. Die Verfügung lautete: ,Hinaus und draußen bleiben!‘ Aber keine Begründung, keine Erklärung. Zwei Tage später, am Morgen des 14. Januar, standen die Pläne für unsere Abreise ziemlich fest. Doch im Laufe dieses Tages geschahen Dinge, über die wir alle bestürzt waren. Es war ein düsterer Tag für Singapur.“
ANBETUNGSSTÄTTE BEHÖRDLICH GESCHLOSSEN
„Kurz vor Mittag kam die Polizei zum Königreichssaal der Zeugen Jehovas im Hause Exeter Road 8, das gegenüber einem sehr belebten Marktplatz steht. Die Beamten hefteten eine Auflösungsverfügung an die Tür des Haupteingangs.
An jenem Tag, dem 14. Januar 1972, hatte Innenminister Dr. Wong Lin Ken die Versammlung der Zeugen Jehovas von Singapur aus dem Vereinsregister gestrichen. Die Versammlung war etwa zehn Jahre vorher gemäß dem Vereinsrecht eingetragen worden und hatte ihren Sitz dort, wo der Königreichssaal war. All die Jahre hindurch hatten in diesem Saal Bibelstunden in Englisch und Chinesisch stattgefunden.
Handelte es sich dabei um geheime Zusammenkünfte? Nein, sie waren alle öffentlich, und in letzter Zeit war der Saal sonntags immer voll besetzt. Jedes Jahr fand ordnungsgemäß eine Generalversammlung statt, und der Geschäftsbericht und der Finanzbericht wurden der zuständigen Registerbehörde auf den dafür vorgesehenen Formularen eingereicht. Alle Vorstandsmitglieder der gesetzlich eingetragenen Versammlung waren Prediger, keiner war Ausländer. Es waren gesetzestreue Bürger, Männer, die ehrlich ihr Brot verdienten, und viele von ihnen waren bei irgendeiner Behörde beschäftigt.
Diese Versammlung der Zeugen Jehovas, der meine Frau und ich dreiundzwanzig Jahre angehörten, führte regelmäßig Zusammenkünfte durch, bei denen weder laute Musik gemacht noch geschrien wurde, so daß die Nachbarn gestört worden wären. Man pflegte auch nicht die sogenannte ,westliche Kultur‘. Die Bibel, an die sich Jehovas Zeugen halten, ist ein orientalisches Buch, das von Männern aus dem Nahen Osten geschrieben und uns durch sie erhalten geblieben ist. Auch war noch nie jemand, der zu der Versammlung der Zeugen Jehovas in Singapur gehörte, wegen einer strafbaren Handlung oder einer Verfehlung verhaftet oder angeklagt worden. Die Versammlung führte öffentlich ihr Predigtwerk durch, und es hatte sich nie jemand darüber beschwert. Tausende und aber Tausende lasen regelmäßig die Ausgaben der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! in ihrer Sprache.
Doch nun hatte die Regierung von Singapur diese aus Christen bestehende Versammlung verboten. Diese aufrichtigen Männer, Frauen und Kinder dürfen sich nicht mehr zum christlichen Gottesdienst im Königreichssaal versammeln. Ihre Zusammenkünfte gelten als illegal. Sie genießen keine Religionsfreiheit mehr.
Polizeibeamte waren nun bereit, in den Königreichssaal einzudringen und Dinge herauszuholen, die ihnen nicht gehörten. Sie hätten nur den Präsidenten, den Vizepräsidenten oder den Sekretär und Kassierer der gesetzlich eingetragenen Versammlung um den Schlüssel zum Saal bitten brauchen, und sie hätten ihn erhalten. Ein Telefonanruf hätte genügt. Man zog es aber vor, auf dramatische Weise und gewaltsam durch den Haupteingang einzudringen. Man beschlagnahmte alles, was Wert hatte, vor allem Bibeln und bibelerklärende Schriften sowie Bücher aus der Bibliothek.
Der Hauswart, der in der Wohnung über dem Saal wohnte, war nicht zu Hause. Die Beamten drangen in seine Wohnung ein und bemächtigten sich seines persönlichen Eigentums; sogar seine eigene Bibel nahmen sie mit! Der Saal wurde nun behördlich geschlossen. Als der Hauswart am Nachmittag nach Hause kam, konnte er nicht in seine Wohnung. Ein Bürger der Stadt durfte seine Wohnung nicht mehr betreten; er stand da, mit nichts anderem, als was er auf dem Leibe hatte! Da er nicht in die verschlossene Wohnung konnte, um eine Dusche zu nehmen und Hemd und Hose zu wechseln, war er gezwungen, sich Kleider zum Wechseln auszuleihen.
Auch das Bankkonto der Versammlung der Zeugen Jehovas von Singapur wurde behördlich gesperrt. Dieses Geld war von gutgesinnten Personen freiwillig gespendet worden, die den Wunsch hatten, das biblische Erziehungswerk in Singapur zu fördern. Nichts davon war durch Kollekten oder Sammlungen eingegangen. Die Versammlung hatte sich auch nicht an irgendwelchen Geschäften beteiligt.
Am Freitag abend, dem 14. Januar, sollte im Königreichssaal um 19 Uhr wie üblich eine dem Bibelstudium gewidmete Zusammenkunft beginnen. Da viele Zeugen Jehovas und viele ihrer Freunde gerade dabei waren, sich auf diese Zusammenkunft vorzubereiten, hörten sie die Rundfunkmeldung über das Vorgehen der Regierung nicht. Als sie daher beim Königreichssaal ankamen und das große Schloß an der Tür sahen, waren sie entsetzt. Unter ihnen befanden sich der Präsident und der Vizepräsident der gesetzlich eingetragenen Versammlung. Niemand hatte ihnen etwas von dem Verbot gesagt. Keiner der Beamten war so anständig und rücksichtsvoll gewesen, daß er seinen Mitbürger von dem Vorgehen der Regierung gegen dessen Religion und dessen Gottesdienstfreiheit sowie gegen dessen Freiheit, die Bibel zu studieren, unterrichtet hätte. Enttäuscht mußten diese Männer und ihre Angehörigen wieder nach Hause gehen.“
BIBLISCHE SCHRIFTEN VERBOTEN
„An demselben Tag kam ein weiterer Schlag. Der Minister für Kultur, Jek Yeun Thong, ging gegen die von der Watch Tower Bible and Tract Society gedruckten Schriften vor. Im Amtsblatt von jenem Tag erschien folgende Mitteilung:
Aufgrund von Ziffer (1) unter Paragraph 3 des Gesetzes über unerwünschte Schriften fühlt sich der Minister für Kultur ermächtigt, hiermit die Einfuhr, den Verkauf und die Verbreitung sämtlicher von der Watch Tower Bible and Tract Society veröffentlichten Schriften zu verbieten.
Herr Jek war derselbe Mann, der fünf Jahre vorher als Arbeitsminister alle Bürger aufgefordert hatte, dazu beizutragen, daß Singapur ,ein Bollwerk der Duldsamkeit für Angehörige der verschiedensten Rassen und Religionen bleibe‘. Er sagte damals: ,Bis jetzt ist niemand wegen seines Glaubens verfolgt oder benachteiligt worden, und so wird es auch bleiben.‘ Doch nun war eine Minderheit, Jehovas Zeugen, der Freiheit, ihren Glauben auszuüben, beraubt worden, und Herr Jek war sogar an diesem Vorgehen beteiligt.
Am Abend des 14. Januar wurde schließlich eine Erklärung abgegeben, in der das Vorgehen der Regierung gegen diese christliche Minderheit gerechtfertigt wurde. Rundfunk und Fernsehen von Singapur gaben die Auflösung der Versammlung der Zeugen Jehovas von Singapur und das Verbot der Wachtturm-Schriften bekannt, indem die vom Innenministerium veröffentlichte Presseerklärung verlesen wurde, die wie folgt lautete:
„Die Regierung hat heute die Versammlung der Zeugen Jehovas von Singapur mit der Begründung aufgelöst, daß ihr Fortbestand eine Gefährdung des Allgemeinwohls und des öffentlichen Friedens in Singapur sei. Die Lehre der Sekte und der Charakter ihrer Propaganda stützen sich auf ihre Behauptung, daß ,Satan‘ und seine Herrschaft für alle organisierten Regierungen und die Religion verantwortlich seien. Durch das bevorstehende ,Harmagedon‘ sollen alle Menschen vernichtet werden, außer Jehovas Zeugen, die die Erde ererben werden. Aufgrund dieser Lehre verlangt die Sekte, daß ihre Mitglieder in Kriegszeiten neutral bleiben. Das hat dazu geführt, daß eine ganze Anzahl Zeugen Jehovas den Wehrdienst mit der Waffe abgelehnt haben. Einige weigern sich sogar, eine Uniform zu tragen.
Die Mutterkörperschaft der Versammlung der Zeugen Jehovas in Singapur ist die in den Vereinigten Staaten von Amerika eingetragene Watch Tower Bible and Tract Society. Diese Gesellschaft hat in Singapur einen australischen Missionar (N. D. Bellotti) eingesetzt, dessen Aufgabe es ist, sich um die Einfuhr der Schriften dieser Gesellschaft und um ihre Auslieferung an die Versammlung der Zeugen Jehovas in Singapur und andere Personen zu kümmern. Nachdem die Versammlung der Zeugen Jehovas in Singapur nun aufgelöst ist, werden diese Schriften nicht mehr benötigt, und sein weiterer Aufenthalt in Singapur erübrigt sich. Die Regierung hat deshalb die Schriften der Watch Tower Bible and Tract Society verboten und Herrn Bellotti aufgefordert, das Land zu verlassen.“
EIN LEBEN NACH BIBLISCHEN GRUNDSÄTZEN: GEFÄHRDEND ODER FÖRDERLICH?
„Tags darauf, am 15. Januar, berichteten die Zeitungen über das Verbot. Einheimische Reporter und Fotografen sowie Vertreter der Auslandspresse belagerten das Zweigbüro und wollten weitere Auskünfte haben. Sie sagten, die Sache sei nicht klar. Ich konnte keine andere Auskunft geben als die, die in der amtlichen Presseerklärung enthalten war. Ich wurde ausgewiesen, weil ich Bibeln und biblische Schriften in die Republik eingeführt hatte, wie ich das seit dreiundzwanzig Jahren getan hatte. Den Vorstandsmitgliedern der Versammlung der Zeugen Jehovas in Singapur war nichts gesagt worden. Ihr ,Verbrechen‘ bestand offenbar darin, daß sie die Bibel und ähnliche Schriften lasen.
In der amtlichen Presseerklärung hieß es, daß der Fortbestand der Versammlung der Zeugen Jehovas in Singapur ,eine Gefährdung des Allgemeinwohls und des öffentlichen Friedens in Singapur‘ darstelle. Welcher Beweis oder welche Tatsachen lagen dieser Erklärung zugrunde? Sicherlich kann durch eine kleine Minderheit, die glaubt, daß Gott nun bald alle Bosheit beseitigen und die ganze Erde zu einem Paradies machen wird und daß die ,Sanftmütigen die Erde ererben werden‘ — ja durch eine solche Minderheit der Friede weder einer großen noch einer kleinen Nation gestört werden. Man kann sich heute überall umschauen, aber man wird nirgends feststellen, daß Jehovas Zeugen jemals zersetzend auf den Frieden eines Landes gewirkt hätten. Sie haben so gehandelt wie der Apostel Paulus, der sagte: ,Wir haben uns von den hinterhältigen Dingen losgesagt, deren man sich zu schämen hat, indem wir nicht mit List wandeln noch das Wort Gottes verfälschen, sondern uns selbst durch das Kundmachen der Wahrheit jedem menschlichen Gewissen vor Gott empfehlen.‘ (2. Kor. 4:2) Sie bemühen sich ernstlich, die Ermahnung des Apostels Petrus zu befolgen: ,Führt euren Wandel vortrefflich unter den Nationen, damit sie in dem, worin sie wider euch als von Übeltätern reden, zufolge eurer vortrefflichen Werke, von denen sie Augenzeugen sind. Gott verherrlichen mögen am Tage seiner Besichtigung.‘ — 1. Petr. 2:12.
Dreiundzwanzig Jahre lang haben meine Frau und ich in dem biblischen Erziehungswerk, das wir in Singapur durchführten, die Schriften der Watch Tower Bible and Tract Society benutzt. Wie Jesus und der Apostel Paulus, so können auch wir sagen, daß nichts ‚im verborgenen‘ oder ,in einem Winkel‘ getan wurde, sondern daß alles ,öffentlich‘ geschah. (Joh. 18:20; Apg. 26:26) Wir verbreiteten Bibeln in der englischen Sprache, in Chinesisch und Tamil und waren bereit, Menschen, die die Bibel schätzten, unentgeltlich zu helfen, sie besser zu verstehen. In einer Welt, in der man immer mehr von den hohen Sittennormen der Bibel abkommt, stellen Jehovas Zeugen fest, daß es viele Menschen gibt, die wissen möchten, was Gott in seinem Wort hierüber sagt. Wir haben nicht versucht, jemandem eine neue Religion aufzudrängen, sondern haben uns bemüht, denen zu helfen, die mehr über die Bibel und die Hoffnung wissen wollten, die sie auf eine bessere Zukunft bietet.
Jehovas Zeugen begünstigen oder fördern weder Aufruhr noch Anarchie, sondern lehren, daß man sich der Obrigkeit unterordnen sollte. Sie erkennen an, daß die Regierungen des gegenwärtigen Systems der Dinge nach der Anordnung Gottes zugelassen sind und daß jeder, der ‘sich der [staatlichen] Gewalt widersetzt, sich der Anordnung Gottes entgegenstellt’. (Röm. 13:1, 2) Sie glauben allerdings der biblischen Lehre, daß Gott in Kürze alle menschlichen Regierungsformen durch die vom Himmel her ausgeübte vollkommene Herrschaft seines Sohnes Christus Jesus ersetzen wird. (Dan. 2:44) Jehovas Zeugen wissen aber, daß dies durch Gottes Macht geschehen wird; sie bemühen sich nicht, selbst eine Änderung herbeizuführen. Sie versuchen deshalb nicht, die bestehenden Regierungen an der Ausübung ihrer Macht zu hindern.
Ihre Neutralität in weltlichen Konflikten und ihre Ablehnung des Militärdienstes beruhen nicht auf der Lehre oder Propaganda einer Sekte, sondern auf eindeutigen Aussagen der Bibel. Jesus Christus sagte zu seinen Nachfolgern: ,Wenn ihr ein Teil der Welt wäret, so wäre der Welt das Ihrige lieb. Weil ihr nun kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt. ... Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.‘ — Joh. 15:19, 20.
Jehovas Zeugen halten sich an die Worte, die auf einer Marmorwand in der Nähe des UN-Gebäudes stehen und Jesaja 2:4 entnommen sind: ,Sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.‘ Singapur ist Mitglied der Vereinten Nationen. Die Nationen leben heute allerdings nicht nach diesen Worten. Sie häufen weiter Waffen auf und lernen den Krieg. Ist es nun richtig, diejenigen, die sich an diese Worte halten, ja die sich lieber verfolgen lassen, als daß sie sie übertreten, der ,Gefährdung des Allgemeinwohls und des öffentlichen Friedens‘ zu beschuldigen? Wie kann man angesichts der zunehmenden Gewalttaten in der Welt sagen, solche Personen würden durch ihre friedliche und ruhige Lebensweise ein schlechtes Beispiel geben? Wäre es nicht ungefährlicher, schöner und angenehmer, auf unserem Planeten zu leben, wenn alle Menschen dem Beispiel dieser aufrichtigen Christen folgen würden oder wenigstens der größte Teil?
Ich habe in den Jahren, die ich in Singapur zugebracht habe, mehrere Tumulte erlebt, bei denen es viele Todesopfer gab. Von Jehovas Zeugen war aber nie jemand daran beteiligt. Auch wurde in den Schriften der Watch Tower Society die Anwendung von Gewalt nie befürwortet.
Kann es aber andererseits als eine Gefährdung eines Landes betrachtet werden, wenn Jehovas Zeugen auf die Worte der Bibel in Offenbarung 16:14-16 hinweisen, die besagen, daß der große Krieg Gottes bevorsteht und daß er ,Harmagedon‘ genannt wird? Jemand, der seinen Nachbarn vor einem drohenden Unglück warnt und ihm zeigt, wie er diesem Unglück entgehen kann, wird als ein guter Freund betrachtet. Jehovas Zeugen lassen als Freunde der Menschen aller Länder eine solche Warnung ergehen. Sie können die Menschen nur warnen. Ob diese der Warnung glauben oder nicht, ist ihre Sache.
Am 18. Januar begab ich mich wieder zum Innenministerium, um die 1 000 Dollar zu bezahlen. Herrn Huans Worte: ,Am 19. wird das Bild vielleicht schon etwas klarer sein‘ hatten sich bereits erfüllt. Eine kleine Christengemeinde konnte sich nicht mehr zum Gottesdienst versammeln. Man war in ihre Anbetungsstätte eingedrungen und hatte sie, nachdem das Eigentum beschlagnahmt worden war, versiegelt; ihr Bankkonto war gesperrt worden.
Als ich Herrn Huan das Geld übergab, entschuldigte er sich und sagte, er habe mich nicht richtig informiert. Ich hätte eigentlich einen einheimischen Bürgen stellen sollen, der bereit wäre, seine Unterschrift dafür zu geben, daß ich das Land zu dem angegebenen Zeitpunkt verlassen werde. Würde ich dies nicht tun, so würde der Betreffende sein Geld verlieren, und ich würde verhaftet und gerichtlich verfolgt werden. Da ich viele Freunde in Singapur hatte, war es für mich kein Problem, jemand zu finden, der seine Unterschrift leistete.“
TRAURIGE MISSIONARE REISEN AB
„Die Zeit lief nun ab. Beim Abschiednehmen flossen viele Tränen, aber der Glaube an den wahren Gott Jehova war nach wie vor unerschütterlich. Die Wahrheit ist keine ,Propaganda‘, sondern etwas, was Herz und Sinn tröstet und stärkt. Sie macht das Leben aufrichtiggesinnter Menschen sinnvoll. Sie macht sie zu besseren Männern und Frauen.
Sowohl Herrn Huan vom Innenministerium als auch Herrn Tan Han Tuan, dem stellvertretenden Leiter der Einwanderungsbehörde, der bis kurz vor meiner Abreise meinen Paß hatte, erklärte ich, daß ich der Regierung von Singapur nichts nachtrüge. Ich sei als ein respektvoller Gast ins Land gekommen und würde es auch als ein respektvoller Gast verlassen. Ich sei sehr gern in diesem Land gewesen, sei aber nun sehr traurig, da ich habe feststellen müssen, daß etwas Furchtbares geschehen sei: daß man Bürger von Singapur ihres Rechts auf Religionsfreiheit beraubt habe und sie daran hindern wolle, nach ihrem Gewissen zu handeln und ihren Glauben zu bekennen. Es ist bedauerlich, daß eine Minderheit aufrichtiger, gesetzestreuer Christen, die keinen anderen Wunsch haben, als in Frieden und in Übereinstimmung mit den Lehren der Bibel zu leben, so unbarmherzig behandelt wird. In anderen fortschrittlichen Ländern hat man sich schon sehr günstig über das vorbildliche christliche Verhalten der Zeugen Jehovas geäußert. Es ist wirklich eine Schande, daß sich die christlichen Zeugen Jehovas in Singapur, das zum britischen Commonwealth gehört, nicht mehr zum Gottesdienst versammeln können und daß sogar die verschiedenen Bibelübersetzungen, die sie benutzen und die von der Watch Tower Society gedruckt werden, sowie die Schriften, die sie bei der Verkündigung des Königreiches Gottes verwenden, verboten sind.
Am Abend des 25. Januar 1972 nahmen meine Frau und ich von der Republik Singapur Abschied. Wir ließen unsere geliebten alten Freunde, die zur Versammlung der Zeugen Jehovas in Singapur gehörten, zurück.“
WIE KANNST DU HELFEN?
Wir werden für diese kleine Gruppe von Christen in Singapur beten. Auch du magst den Wunsch haben, ihrer in deinen Gebeten zu Jehova Gott zu gedenken und ihn darum zu bitten, daß er diejenigen, die ihn lieben, beschützen und die Verkündigung seines Wortes der Wahrheit selbst unter schwierigen Verhältnissen fördern möge. (2. Kor. 1:8-11; 2. Thess. 3:1, 2) Der Apostel Paulus sagte, als er wegen des Predigens der guten Botschaft von Gottes Königreich im Gefängnis war: „Dessenungeachtet ist das Wort Gottes nicht gebunden.“ — 2. Tim. 2:9.
Du magst auch den Wunsch haben, der Regierung der Republik Singapur gegenüber deine Entrüstung zum Ausdruck zu bringen und sie zu bitten, ihre Maßnahme nochmals gründlich und vorurteilslos zu überprüfen. Bestimmt hat der neue Staat Singapur von Menschen, die sich an den in der Bibel festgelegten hohen christlichen Sittenmaßstab halten, nichts zu befürchten. Strikte Neutralität in weltlichen Konflikten ist bestimmt kein Grund, christliche Männer, Frauen und Kinder der Möglichkeit, sich an ihrer Stätte der Anbetung zu versammeln, zu berauben.
Möge sich die Überschrift: „SINGAPUR IN DER WELT FÜHREND: RELIGIONSFREIHEIT“, die 1967 in der Zeitung stand, im Jahre 1972 noch bewahrheiten. Ja, mögen die führenden Männer in der Regierung der Republik Singapur ein leuchtendes Beispiel geben und sich als kluge Männer auszeichnen, indem sie dieser kleinen Minderheit, Jehovas christlichen Zeugen, das Recht auf Religionsfreiheit wieder einräumen. Hier folgen die Anschriften von Regierungsmitgliedern der Republik Singapur, an die du schreiben könntest:
His Excellency Dr. B. H. Sheares
President of the Republic of Singapore
The Istana
Singapore 9
Republic of Singapore
Mr. Lee Kuan Yew
Prime Minister of the Republic of Singapore
Prime Minister’s Office
City Hall
Singapore 6
Republic of Singapore
Dr. Goh Keng Swee
Minister of Defence
Ministry of Defence
Pearl’s Hill
Singapore 2
Republic of Singapore
Dr. Wong Lin Ken
Minister for Home Affairs
Ministry of Home Affairs
Pearl’s Hill
Singapore 2
Republic of Singapore
Mr. Jek Yeun Thong
Minister for Culture
Ministry of Culture
City Hall
Singapore 6
Republic of Singapore
Mr. S. Rajaratnam
Minister for Foreign Affairs
Ministry of Foreign Affairs
City Hall
Singapore 6
Republic of Singapore
Mr. E. W. Barker
Minister of Law and National Development
National Development Building
Maxwell Road
Singapore 2
Republic of Singapore
Mr. Michael Chai
Acting Controller of Immigration
Immigration Department
Empress Place
Singapore 6
Republic of Singapore