Sei in der Versammlung für Jehovas innige Zuneigung empfänglich
„Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht.“ — Phil. 4:13.
1. Welche Vorkehrung in der Versammlung der Zeugen Jehovas steht allen zur Verfügung, und wie wird dadurch den Teilnehmern geholfen?
EINE der ausgezeichneten Vorkehrungen, die es in jeder Versammlung der Zeugen Jehovas gibt, ist die Theokratische Predigtdienstschule, die allen in der Versammlung zur Verfügung steht. Der Besuch dieser Schule ermöglicht es den Teilnehmern, sich dem Studium bestimmter biblischer Themen zu widmen. Beteiligst du dich daran? Wenn ja, nimmst du dann nicht an persönlicher Erkenntnis und an Verständnis zu? Auch verbesserst du dich darin, anderen die Wahrheit darzulegen, und erbaust andere in der Versammlung in geistiger Hinsicht.
2. Welche Tatsachen hinsichtlich des Wortes Gottes ermuntern jemand dazu, sich die Theokratische Predigtdienstschule vollständig zunutze zu machen?
2 Obwohl die Vorkehrung vorhanden ist, mögen in einer Versammlung einige nicht mitmachen und sich nicht an der Theokratischen Predigtdienstschule beteiligen. Warum nicht? Vielleicht weil sie meinen, es mangle ihnen an Fähigkeiten, und weil sie Angst haben, sie könnten sie nie erwerben. Wäre es nicht gut, wenn solche Personen die Tatsache berücksichtigten, daß Jehova wünscht, daß sein Volk über seine Wahrheit redet? Es bringt reichliche Segnungen mit sich, wenn man über das spricht, was in der inspirierten Heiligen Schrift steht. „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich [1.] zum Lehren, [2.] zum Zurechtweisen, [3.] zum Richtigstellen der Dinge, [4.] zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes [5.] völlig tauglich sei, [6.] völlig ausgerüstet für jedes gute Werk.“ (2. Tim. 3:16, 17) Wirklich ausgezeichnete Segnungen!
3. Welche Hilfe, die die Schule bietet, dient ebenfalls zur Ermunterung?
3 Es kann kaum irgendein Zweifel daran bestehen, daß Jehova wünscht, daß sein Volk die Wahrheit redet, und zwar deutlich redet. Dies bedeutet nicht, daß alle als öffentliche Redner dieselbe Redegewandtheit erlangen werden; doch wird die Theokratische Predigtdienstschule allen helfen, an Erkenntnis zuzunehmen, sich klarer und genauer auszudrücken und auch die Fähigkeit zu verbessern, andere anzusprechen. Die Beteiligung an der Schule fördert auch die Liebe und dient anderen Brüdern und Schwestern in der Versammlung zur Ermunterung. Außerdem zeigt sich dadurch der Glaube der Teilnehmer, die in völligem Vertrauen auf Jehova ihre größten Anstrengungen machen.
4. Gib einen Überblick über die Erfahrung, die hier berichtet wird, und zeige, wie darin Glaube bewiesen wird.
4 Dies trifft sogar dann zu, wenn einige die Sprache der Gegend, in der sie wohnen, nicht fließend sprechen. Trotz eines solchen Hindernisses werden sie recht tüchtig im Predigtdienst, weil sie sich in der Theokratischen Predigtdienstschule aufrichtig Mühe geben. Das, was der Geist Gottes bewirkt, ist wirklich erstaunlich. Ungebildete Personen werden dank der Hilfe dieser Schule mit ihren Verhältnissen fertig, wie dies folgender Auszug aus einem Brief zeigt, der im Zweigbüro der Gesellschaft in Dahomey (Westafrika) eingegangen ist:
„Die Brüder sehen sich vor einigen schwierigen Problemen. Die meisten Leute sind Analphabeten. Der religiöse Aberglaube ist tief verwurzelt. Außerdem gibt es viele Sprachen, obwohl es keine Landessprache gibt. Zum Beispiel gibt es jetzt in der Stadt Cotonou fünf Versammlungen der Zeugen Jehovas, und ihre Zusammenkünfte werden in fünf verschiedenen Sprachen durchgeführt. Viele Sprachen werden nicht geschrieben, und daher müssen die Menschen gelehrt werden, in einer Schriftsprache zu lesen. Im vergangenen Jahr wurde 108 Personen lesen gelehrt. Diese wohnten dem Lese- und Schreibunterricht bei, der unter der Aufsicht der Versammlungen durchgeführt wird. Es gibt immer noch etwa 600 Brüder, die nicht lesen können, und nächstes Jahr werden sie fleißiger an diesem Problem arbeiten. Natürlich besteht eine dringende Notwendigkeit, lesen zu können, wie dies von einem Verkündiger berichtet wird, der Analphabet war.
Dieser Bruder war neu und ging zum erstenmal in den Dienst von Haus zu Haus. Er sprach einen Protestanten an, der sah, daß er nicht lesen konnte, und daher sagte: ‚Sie brauchen mir gar nicht zu predigen, ehe Sie selbst die Bibel lesen können.‘ Zwar versuchte der neue Verkündiger weiter, mit dem Mann zu sprechen, doch wollte dieser nicht hören, sondern sagte nochmals, daß ihn ein Analphabet nichts lehren könne. Der Verkündiger war nun entschlossen, sein Problem zu lösen. Statt sich damit zufriedenzugeben, nur dem Leseunterricht beizuwohnen, lernte er zusätzlich sechs Wochen lang jeden Tag. Überall, wohin er ging, nahm er sein Buch mit, und er bat Personen, die lesen konnten, ihm zu helfen, die Wörter auszusprechen. Nach sechs Wochen ging er wieder in den Dienst, und bei wem sprach er zuerst vor? Nun, bei dem Mann der sich geweigert hatte, ihm zuzuhören, als er das erste Mal predigte. Diesmal war der Protestant nicht nur erstaunt, daß der ‚Analphabet‘ ihm aus der Bibel vorlas, sondern er fing auch an, sich für das, was er lehrte, zu interessieren.
Wir hoffen, daß im kommenden Jahr noch viele andere erkennen werden, wie wichtig es ist, lesen zu können, damit die ‚gute Botschaft‘ in diesem Teil des Gebietes auf noch wirkungsvollere Weise gepredigt werden kann, um ,weitere Jünger zu machen‘.“
5. Wie können Personen, die gering sind, die Organisation des Volkes Jehovas unterstützen?
5 Wie diese Erfahrung zeigt und wie es auch aus Erfahrungen hervorgeht, die in der Heiligen Schrift aufgezeichnet sind, sind Personen, die gering sind, oft die gesegnetsten, wenn sie bereitwillig ihre Vorrechte und Gelegenheiten im Dienste Jehovas wahrnehmen und im Glauben das tun, was sie können. Wenn sich Personen, die gering sind, der Versammlung anschließen, sollten sie ermuntert werden, sich am Predigtdienst zu beteiligen, falls sie sich gemäß der Bibel dazu eignen, und es sollte ihnen geholfen werden, ihre Tätigkeit zu erweitern. Ihre gute Reaktion in dieser Hinsicht dient zur Unterstützung der Organisation des Volkes Jehovas, während sie mit den Fähigkeiten, mit denen sie ausgestattet sind, ihr Bestes tun und gleichzeitig ihre Demut beibehalten. Diese Handlungsweise wird zu dem guten Ergebnis beitragen, das in Epheser 4:2, 3 erwähnt wird: „Mit aller Demut und Milde, mit Langmut, einander in Liebe ertragend, euch ernstlich bemühend, die Einheit des Geistes in dem vereinigenden Band des Friedens zu bewahren.“
6. Welche weitreichenden Ergebnisse können durch die treuen Anstrengungen eines demütigen Menschen erzielt werden?
6 Ein biblischer Bericht, der zeigt, daß nicht nur einer Versammlung des Volkes Jehovas an einem einzelnen Ort geholfen wurde, sondern daß die gesamte theokratische Nation durch die treuen Anstrengungen einer einzigen geringen Person unterstützt wurde, ist in den Aufzeichnungen über einen Sieg enthalten, der über die Streitkräfte der Feinde Israels errungen wurde. Israels Heerführer, Barak, wurde davon unterrichtet, daß Sisera, der Heerführer der Streitkräfte Kanaans nicht in seine Hand, sondern in die Hand einer Frau ‘verkauft’ oder ausgeliefert würde. Es stellte sich heraus, daß Jael, der demütigen Frau eines Keniters, diese große Ehre zuteil wurde. Sie war bereit, und sie faßte Mut, obwohl ihr dabei große Gefahr drohte. Sie tat alles, was sie konnte, und wurde dadurch belohnt, daß der gemeine Feind Gottes in ihre Hand ausgeliefert wurde. Auch sind der Bericht über ihre Taten und ihr Name in der Heiligen Schrift enthalten. Der Bibelbericht findet sich in Richter 4:8, 9, 21-23:
7. Welche Punkte beeindrucken dich in dem Bibelbericht aus Richter, 4. Kapitel, besonders?
7 „Darauf sprach Barak zu ihr [der Prophetin Debora]: ‚Wenn du mit mir gehen wirst, werde auch ich bestimmt gehen; aber wenn du nicht mit mir gehen wirst, werde ich nicht gehen.‘ Hierauf sprach sie: ‚Ich werde bestimmt mit dir gehen. Dennoch wird die schöne Auszeichnung nicht dein werden auf dem Wege, den du gehst, denn Jehova wird Sisera in die Hand eines Weibes verkaufen.‘ Damit stand Debora auf und ging mit Barak nach Kedesch. Und Jael, die Frau Chebers, ging daran, einen Zeltpflock zu ergreifen und den Hammer in ihre Hand zu nehmen. Dann ging sie verstohlen zu ihm [Sisera] hin und stieß den Pflock in seine Schläfen und schlug ihn in die Erde, während er fest eingeschlafen und ermattet war. So starb er. Und siehe! da war Barak, der Sisera nachjagte. Jael kam jetzt heraus, ihm entgegen, und sprach zu ihm: ‚Komm, und ich werde dir den Mann zeigen den du suchst.‘ Da ging er zu ihr hinein, und siehe! da war Sisera, tot hingefallen, mit dem Pflock in seinen Schläfen. So unterwarf Gott Jabin, den König von Kanaan, vor den Söhnen Israels an jenem Tage.“ Wirklich ein gewaltiger Sieg, und zwar durch eine treue geringe Person!
HIMMLISCHE UNTERSTÜTZUNG UND FÜHRUNG
8. (a) Wieso bedeutet Christentum mehr, als nur zu glauben? (b) In welcher Beziehung steht hierzu 2. Timotheus 3:14?
8 Ungeachtet, was für eine Vergangenheit die Jehova hingegebenen Diener gehabt haben, hat jeder von ihnen irgendwann einmal begonnen, auf dem Weg des Christentums zu wandeln, bei dem es sich nicht lediglich um einen Glauben, sondern um einen Lebensweg handelt, um einen Pfad oder eine Bahn, auf der jemand in Treue gehen muß. Der Apostel Paulus erinnerte Timotheus: „Bleibe bei den Dingen, die du gelernt hast und zu glauben überzeugt worden bist.“ (2. Tim. 3:14) So setzen auch wir diesen Weg der Gerechtigkeit, den wir eingeschlagen haben, voller Zuversicht fort, indem wir daran denken, daß wir die Wahrheit, als wir sie hörten, zunächst sorgfältig erwogen. Mit der Zeit wurden wir völlig überzeugt, und diese Überzeugung erlangten wir nicht zufolge von Gefühlen oder Druck, sondern durch die unwiderlegbare Wahrheit. Da dies der Fall ist, sollten wir weiter dem Wege der Wahrheit folgen, wie er uns in der Bibel gezeigt wird. Dabei haben wir die Gewißheit, daß uns Gott der Allmächtige, und sein Sohn, der regierende König, sowie seine heiligen Engel unterstützen.
9. Erkläre, wie aus dem 7. Kapitel der Offenbarung hervorgeht, daß diejenigen, die Gott auf Erden lobpreisen, vom Himmel her unterstützt werden.
9 Du wirst dich daran erinnern, daß die Glieder der „großen Volksmenge“ aus dem siebenten Kapitel der Offenbarung fortwährend mit lauter Stimme [rufen], indem sie sagen: ,Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme‘“ (V. 10). Daß diese „große Volksmenge“ der Lobpreiser Jehovas vom Himmel her unterstützt wird, wird in den folgenden Worten der Verse 11 und 12 gezeigt: „Und alle Engel standen rings um den Thron und die älteren Personen und die vier lebenden Geschöpfe, und sie fielen vor dem Throne auf ihr Angesicht und beteten Gott an, indem sie sprachen: ,Amen [Amen zu dem, was die „große Volksmenge“ mit lauter Stimme rief]! Der Segen und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke seien unserem Gott für immer und ewig. Amen.‘“ Ja wirklich, die „große Volksmenge“ wird vom Himmel her unterstützt!
10. (a) Was gehört zu der Führung durch Jehova? (b) Sollten geringe Personen als Diener Gottes predigen und lehren?
10 Es gibt auch biblische Beweise dafür, daß die Geringen auf dem christlichen Weg des Lebens Führung erhalten, denn es steht geschrieben: „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß und ein Licht für meinen Pfad.“ (Ps. 119:105) Von einer solchen göttlichen Führung wird das Verhalten, das Denken, die Gewohnheiten, die Einstellung und der Dienst der Jehova hingegebenen Diener betroffen. Selbst für geringe Personen unter solchen Dienern ist es von Nutzen, daß sie dem ausdrücklichen Befehl nachkommen: „Predige das Wort, halte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhvoller Zeit, überführe, erteile Verweise, ermahne, mit aller Langmut und Kunst des Lehrens. ... bleibe in allen Dingen besonnen, erleide Ungemach, verrichte das Werk eines Evangeliumsverkündigers, führe deinen Dienst völlig durch.“ — 2. Tim. 4:2, 5.
11. (a) Wer muß sich somit Gottes Maßstäben anpassen? (b) Erkläre, welcher Handlungsweise man hinsichtlich der Gelegenheiten, Jehova zu dienen, am besten folgt.
11 Ergibt sich daraus nicht, daß sich alle „Arten“ von Menschen in der theokratischen Organisation den Forderungen, Verpflichtungen und Vorrechten des „Weges“ anpassen müssen, um Jehovas Unterstützung und Führung zu erhalten? Dies schließt viele Personen ein, die sich auf dem „Wege“ befinden und zu der Art von Menschen gehören, die demütig sind und die oft das Gefühl haben, sie eigneten sich nicht für alles, was zu dem „Wege“ gehöre. (Apg. 19:9) Solche Personen sollten jedoch daran denken, daß es, wenn sich einem die Gelegenheit bietet, größere Verantwortung zu übernehmen oder größere Vorrechte zu empfangen, am besten ist, Folge zu leisten, und zwar mit Ernsthaftigkeit. Gott weiß, welche Grenzen uns gesetzt sind, und er kann uns ausreichend befähigen, die Aufgabe, die er uns überträgt, zu erledigen. „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“, schrieb der Apostel Paulus. (Phil. 4:13) Wenn wir daher gebeten werden, in der Versammlung in einer besonderen Eigenschaft zu dienen, sollten wir vertrauensvoll gehorchen, alles den Händen des Herrn überlassen und unser Bestes tun. Der Psalmist erklärt: „Dein Volk wird sich willig darbieten am Tage deiner Streitmacht.“ — Ps. 110:3.
GEHORCHE BEREITWILLIG
12, 13. (a) Welche unterschiedliche Behandlung wendet Jehova an? (b) Für welche Personen sorgt Jehova?
12 „Demut“ aufzuweisen bedeutet, daß jemand nicht hochmütig ist; dies ist eine wünschenswerte Eigenschaft. Jedoch muß jemand, der sich wegen seiner Vergangenheit oder wegen natürlicher Grenzen, die ihm gesetzt sind, gering vorkommt, völlig auf Jehova vertrauen.
13 Hinsichtlich der Hochmütigen und der Demütigen wendet Jehova eine unterschiedliche Behandlung an; in seinem eigenen Wort heißt es: „Denn Jehova ist hoch, und doch sieht er den Demütigen; aber den Überheblichen kennt er nur von ferne.“ (Ps. 138:6) Diese unterschiedliche Behandlung wird des weiteren in Jesaja 66:2 gezeigt, wo „der Ausspruch Jehovas“ wie folgt lautet: „Auf diesen also werde ich schauen, auf den Niedergedrückten und den, der zerschlagenen Geistes ist und der vor meinem Worte zittert.“ Auch wird Christen der Rat gegeben: „Ihr alle aber, gürtet euch mit Demut gegeneinander, denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte. Erniedrigt euch daher unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur gegebenen Zeit erhöhe.“ „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber verleiht er unverdiente Güte.“ (1. Petr. 5:5, 6; Jak. 4:6) Daß „Demut“ wie ein Kleidungsstück angezogen und ständig getragen werden sollte, ist offensichtlich: „Kleidet euch somit als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Freundlichkeit, Demut, Milde und Langmut.“ (Kol. 3:12) Unser Führer, Christus Jesus, ist von dieser Art, denn er sagt von sich, er sei „von Herzen demütig“. (Matth. 11:29) Für solche Demütigen sorgt Gott.
14. Was beabsichtigt Gott hinsichtlich der „Zerschlagenen und ... Niedrigen“?
14 Jehova sorgt für die Geringen, um ihr Herz und ihren Geist zu stärken. „Denn dies ist, was der Hohe und Erhabene, der für immer Wohnende und dessen Name heilig ist, gesprochen hat: ,In der Höhe und an der heiligen Stätte weile ich, auch bei dem Zerschlagenen und im Geiste Niedrigen, um zu beleben den Geist der Erniedrigten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen.‘“ (Jes. 57:15) Jehova würde diejenigen neu formen, die nicht richtig geformt wären und die durch Belastungen aufgrund ihrer Vergangenheit und ihrer gegenwärtigen Verhältnisse zerschlagen wären.
15. Welchen Unterschied müssen geringe Personen machen?
15 So, wie Jehova Demütige und Hochmütige unterschiedlich behandelt, müssen auch geringe Personen klug sein und zwischen notwendiger, angebrachter christlicher Demut und falscher Demut unterscheiden, da die letztere in Wirklichkeit gar keine Demut, sondern tatsächlich Vermessenheit ist.
16. Welche Prüfung ist eine Hilfe, um diesen Unterschied richtig zu machen?
16 Den Geringen wird durch eine Prüfung ihres Vertrauens zu Jehova geholfen, diesen Unterschied zu machen. Wir kennen den Spruch: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn [erkenne ihn an] auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen.“ — Spr. 3:5, 6.
17. Wie wird in der Heiligen Schrift zwischen echter Demut und Scheindemut unterschieden?
17 In seinem Schreiben an die Christen in Kolossä hilft uns der Apostel Paulus, zwischen echter Demut und der Eigenschaft zu unterscheiden, die sich lediglich als reine Halsstarrigkeit erweisen mag. „Laßt euch nicht um den Siegespreis bringen von jemandem, der Gefallen hat an Scheindemut und einer Form der Anbetung der Engel, ,indem er eintritt in‘ Dinge, die er gesehen hat, und ohne rechten Grund aufgeblasen ist durch seine fleischliche Geistesverfassung. Gerade diese Dinge besitzen zwar einen Schein von Weisheit in einer selbstauferlegten Form der Anbetung und Scheindemut ...; aber sie sind von keinem Wert.“ (Kol. 2:18, 23) Die Geringen müssen eine „fleischliche Geistesverfassung“ vermeiden oder ausschalten. Diese mag zwar „einen Schein von Weisheit“ haben, aber es würde sich dabei weder um wahre Weisheit noch um Bescheidenheit handeln, denn in Sprüche 11:2 heißt es warnend: „Ist Vermessenheit gekommen? Dann wird Unehre kommen; aber Weisheit ist bei den Bescheidenen.“ Weise sind die wirklich Bescheidenen, nicht diejenigen, die ‘in ihren eigenen Augen verständig werden’. (Röm. 12:16) Bestimmt haben Geringe dadurch viel zum Nachdenken, viele göttliche Ratschläge, die sie ernsthaft betrachten können, damit sie für Jehovas innige Zuneigung und seine liebevollen Vorkehrungen nicht nur empfänglich, sondern mit Zuversicht empfänglich sein können. „Die Gerechten ... sind wie ein zuversichtlicher junger Löwe.“ — Spr. 28:1.
18. Welche zwei Schlußfolgerungen können wir aus diesem Artikel ziehen?
18 Aus alledem können wir schlußfolgern, daß jeder weitgehend die Fähigkeit entwickeln kann, mit der Hilfe Jehovas Gottes irgendeine Dienstaufgabe zu erfüllen. Auch können wir schlußfolgern, daß Jehova für die Geringen sorgt und daß er sie auf größere Dienstvorrechte vorbereiten wird, vorausgesetzt, daß sie seine Führung und Leitung suchen und seinem Wort glauben und die Dienstvorrechte, die ihnen geboten werden, annehmen.
19. Welche Hilfe und welchen Rat gibt es für selbstbewußte Personen?
19 Im Gegensatz zu denen, die sich in einem gewissen Maße unfähig und gering fühlen, mögen andere aufgrund ihrer Verhältnisse, ihrer Leistungen oder ihrer Vergangenheit ein großes Maß an Selbstbewußtsein haben. Auch solche Personen finden in Gottes Wort Rat, der ihnen eine Hilfe ist. Alle Glieder des Volkes Jehovas sind „Schafe“ seiner Herde, und das schließt diejenigen ein, die in der Versammlung des Volkes Gottes besondere Vorrechte und Verpflichtungen haben. Unter den sinnbildlichen Schafen werden Hirten ausgewählt, damit diese die Herde leiten und ihr beistehen können, aber sie müssen dennoch „Schafe“ der Herde bleiben und auf sich selbst achten, damit sie sich nicht zu wichtig nehmen und nicht hochmütig werden. Wenn sie hochmütig sind oder werden, kann sich Jehova ihrer nicht weiterhin bedienen, denn er begünstigt nicht die Stolzen und die Hochmütigen. „Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der heilige Geist zu Aufsehern ernannt hat, um die Versammlung Gottes zu hüten, die er mit dem Blute seines eigenen Sohnes erkauft hat.“ — Apg. 20:28.
20. Was für ein gutes Beispiel gab Jesus seinen Nachfolgern?
20 Selbst Jesus Christus, ‘sein eigener Sohn’, verließ sich nicht auf sich selbst, sondern sagte: „Der Sohn kann gar nichts aus sich selbst tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht. Denn was irgend jener Eine tut, das tut auch der Sohn in gleicher Weise.“ (Joh. 5:19) Die Apostel hätten gegenüber Jesus Minderwertigkeitsgefühle haben können, aber Jesu Demut und seine Liebe ließen in ihnen die besten Eigenschaften hervortreten. Alle, die in der Versammlung des Volkes Gottes verantwortungsvolle Stellungen bekleiden, sollten ebenso sein, das heißt so, wie Jesus in seiner Demut und Liebe war, indem er die innige Zuneigung und Barmherzigkeit seines Vaters widerspiegelte.
21. Welchen Rat gibt die Heilige Schrift stolzen Personen, und warum?
21 Wenn jemand wegen der Segnungen und Vorrechte, die er empfangen hat, stolz geworden ist, so hat er die erforderliche Eigenschaft der Demut des Sinnes und des Herzens verloren, und er wird versagen, sofern er sich nicht ändert, „denn Gott widersteht den Hochmütigen“. (1. Petr. 5:5) „Stolz geht einem Sturz voraus und ein hochmütiger Geist dem Straucheln. Besser ist es, im Geiste niedrig zu sein mit den Sanftmütigen, als Beute zu teilen mit den Selbsterhöhten.“ — Spr. 16:18, 19.
22. Welches ist die richtige Einstellung (a) gegenüber denen, deren Verhältnisse und Fähigkeiten günstig sind, (b) gegenüber denen, die Zeit und Schulung benötigen, um Fortschritte zu machen?
22 Gottes Einstellung gegenüber den Demütigen ist offensichtlich, und alle sollten sie sich zu eigen machen. Einige, deren Verhältnisse günstig sind und die natürliche Fähigkeiten haben, geben sich Mühe und machen gute christliche Fortschritte. Dieser Fortschritt ist zu loben. Jemand, der solche Fähigkeiten, der Verantwortung und Vorrechte hat, sollte erkennen, daß einige andere all dies nicht haben. Es gibt andere, die Nutzen aus der Schulung und der Wirkung des Geistes Jehovas ziehen, und mit der Zeit machen sie Fortschritte und empfangen zusätzliche theokratische Vorrechte. Das ist sehr schön, und dadurch zeigen sich auch die richtigen christlichen Fortschritte. Außerdem müssen wir auch die vielen Glieder der Christenversammlung, die neu sind oder denen es die Verhältnisse noch nicht gestattet haben, Fortschritte zu machen, vom Standpunkt Gottes aus betrachten. Es wäre verkehrtes menschliches Denken, diese Personen, die etwas langsam sind, als unwichtig zu betrachten. Gott ist an ihnen interessiert, und er kann sie auf vielerlei nützliche Weise gebrauchen, und das tut er auch.
23. (a) Wem sollte geholfen werden, und von wem? (b) Was ist in Übereinstimmung mit den Worten des Jakobus wahr, wie wir es alle festgestellt haben?
23 Mögen daher alle, die Geringen sowie andere, diese richtige Einstellung haben und einander helfen. Dazu würde gehören, denen beizustehen, die in buchstäblichem Sinne Kinder sind, die jung an Jahren sind. Auch denen, die alt und vielleicht gebrechlich sind, und vielleicht sogar Personen, die Minderwertigkeitsgefühle haben, sollte man beistehen. Alle können in geistiger Hinsicht Nutzen daraus ziehen, daß geringe Personen für Jehovas liebevolle Vorkehrungen empfänglich sind und die Organisation der Versammlung des Volkes Jehovas unterstützen und stärken. Hierbei sind die Gemeinschaft mit der Versammlung und die Gemeinschaft auf privater Ebene von Wert, da dadurch alle die Wahrhaftigkeit der biblischen Erklärung erkennen, daß „Gott den Leib so zusammengefügt [hat], daß er dem Teil, der einen Mangel hatte, reichlichere Ehre verlieh“. (1. Kor. 12:24) Gewiß stimmen alle Diener Jehovas völlig den Worten des Bibelschreibers Jakobus zu, der erklärte: „Ihr ... habt gesehen, welchen Ausgang Jehova [dem Hiob] gab, daß Jehova voll inniger Zuneigung und barmherzig ist.“ — Jak. 5:11.