Jehova für seine liebende Güte danken
„O möge man Jehova danken für seine liebende Güte und für seine wunderbaren Werke an den Menschensöhnen“ (Ps. 107:8).
1, 2. (a) Was benötigen wir in Zeiten der Bedrängnis dringend? (b) Woran mangelt es in dieser Hinsicht heute in der Welt häufig? (2. Tim. 3:1, 2).
WIE gut ist es doch, in schweren Zeiten einen Menschen zu haben, der einem treu zur Seite steht! Bestimmt hast du es auch schon erlebt, daß du — vielleicht zufolge eigener Verfehlungen oder Schwächen — in Situationen gekommen bist, die dir Kummer und Sorgen bereiteten. Warst du da nicht dankbar, wenn dir jemand, der dich selbstlos liebte, deinen Fehler verzieh und dich aus deiner Bedrängnis befreite?
2 Im Bibelbuch der Sprüche heißt es: „Ein wahrer Gefährte liebt allezeit und ist ein Bruder, der für die Zeit der Bedrängnis geboren ist“ (Spr. 17:17). Solche Beweise der Güte, hervorgerufen durch selbstlos Liebe, sind heute leider ziemlich selten geworden. Manchmal wird man gerade von denen am tiefsten verletzt, die man für seine Freunde hält (Spr. 18:24). Andererseits aber gibt es auch viele, die die liebevolle Güte, die ihnen erwiesen wird, nicht schätzen. Viele Ehemänner nehmen ihre liebevolle Frau als selbstverständlich hin und bringen ihre Dankbarkeit für deren liebendes Interesse nur selten zum Ausdruck. Auch viele Ehefrauen handeln ihrem liebevollen Mann gegenüber so. Doch welche Freude ist es, wenn diese liebevolle Güte erwiesen und dankbar angenommen wird!
3. Mit welchen Worten weist uns der Psalmist auf den größten Freund hin, den wir haben können?
3 Alle liebende Güte, die Menschen erweisen können, wird jedoch durch die liebende Güte des Einen, dessen Freundschaft man suchen und über alles schätzen sollte, weit übertroffen. Ihn besang der Psalmist mit den Worten: „O danket Jehova, denn er ist gut; denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit“ (Ps 107:1).
EINE „KÖSTLICHE“ EIGENSCHAFT
4, 5. (a) Was ist unter dem Ausdruck „liebende Güte“ zu verstehen? (b) Wieso ist liebende Güte ein besonderes Merkmal Jehovas? (Ps. 86:15).
4 Was ist unter dieser „liebenden Güte“ Jehovas, von der im 107. Psalm die Rede ist, zu verstehen? Es handelt sich dabei um eine Liebe, die sich durch ein lebhaftes Interesse an anderen äußert. Mit dem Ausdruck „liebende Güte“ wird das hebräische Wort chéßed wiedergegeben, das eine Güte oder Rücksicht bezeichnet, die von Liebe ausgeht. Es bedeutet aber noch mehr. Nach Professor R. E. Perry bezeichnet chéßed „ein Verhalten Gottes oder eines Menschen, das sich aus einer wechselseitigen Beziehung ergibt, ... eine von einem Höheren erwiesene ,Güte‘ oder ‚Hilfe‘. ... Die Hauptbedeutung von ... [chéßed] ist ‚loyale Liebe‘.“ Demnach ist Gottes liebende Güte mit Treue verbunden. Nach der Revised Standard Version sagte daher Salomo zu Gott: „Du hast David, meinem Vater, große unerschütterliche Liebe [oder: „liebende Güte“] erwiesen“ (2. Chron. 1:8; vergleiche auch 2. Samuel 9:1-7).
5 Jehovas liebende Güte ist also nicht etwas vom Zufall Abhängiges wie etwa die Gunst eines launischen Königs. Sie ist vielmehr eng mit Solidarität und Loyalität verbunden. Jehova betrachtet sie als etwas Köstliches, als etwas, was er besonders denen gegenüber gern bekundet, die ihm treu sind, und sie sollten sie ebenfalls als etwas Köstliches betrachten. Mit Recht konnte David schreiben: „Wie köstlich ist deine liebende Güte, o Gott! Und zum Schatten deiner Flügel nehmen die Menschensöhne selbst Zuflucht“ (Ps. 36:7).
6. Warum sollten wir uns in bezug auf unser Verhalten gegenüber Jehovas liebender Güte prüfen?
6 Ein grundlegendes physikalisches Gesetz ist das Reaktionsgesetz, das besagt, daß zu jeder Kraft eine entgegengesetzt gerichtete und gleiche Gegenkraft besteht (actio = reactio). Das trifft aber nicht automatisch auch auf geistige Dinge zu. Jeder von uns könnte sich zum Beispiel einmal fragen: „Welche Reaktion ruft Gottes liebende Güte bei mir hervor?“ Manche finden diese Frage vielleicht schwer zu beantworten, denn der Ausdruck „liebende Güte“ mag ihnen ziemlich abstrakt vorkommen. Hast du aber jemals über konkrete Beispiele dafür nachgedacht, wie sich Gottes liebende Güte auf dich auswirkt? Solche Überlegungen könnten dazu führen, daß deine Wertschätzung für seine liebende Güte wächst und du ihm näherkommst.
EIN GOTT, DER GEGENÜBER ALLEN GÜTIG IST
7. Beschränkt Gott seine Güte auf die, die seine Gunst genießen?
7 Jehovas loyale Liebe oder seine „liebende Güte“ äußert sich zwar besonders gegenüber denen, die seine Gunst genießen. Aber das bedeutet nicht, daß er zu denen, die nicht in seiner Gunst stehen, unfreundlich wäre. Als sein Sohn auf der Erde war, sagte dieser: „Er [der Höchste] ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Fahrt fort, barmherzig zu werden, wie euer Vater barmherzig ist“ (Luk. 6:35, 36). Der Apostel Paulus konnte zu den götzenanbetenden Bewohnern von Lystra sagen: „[Gott hat sich] nicht ohne Zeugnis gelassen ..., indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und euer Herz mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte“ (Apg. 14:17). All das ist ein Beweis der unverdienten Güte Gottes, ein Ausdruck seiner großen Barmherzigkeit gegenüber der Menschheit im allgemeinen.
8. (a) Inwiefern gibt uns die Schöpfung Anlaß, Jehova zu danken? (Ps. 33:5). (b) Welche wichtigeren Gründe haben wir noch?
8 Wie leicht ist es doch, alles, was wir haben, als selbstverständlich hinzunehmen! Frage dich einmal: „Wie würde ich einem Blindgeborenen die Farbe des Himmels oder die Schönheit einer Blume beschreiben?“ Oder könntest du einem Tauben erklären, was das Gehör ist, was es bedeutet, die Vögel singen zu hören, ein Gespräch zu führen oder schöner Musik zu lauschen? Die Fähigkeit, zu sehen und zu hören, die wir fast alle besitzen, ist wirklich ein Segen. Doch wie oft bedanken wir uns bei Gott, dem Schöpfer, dafür? (Spr. 20:12; 2. Mose 4:11). Es gibt jedoch noch weit wichtigere Gründe, weshalb wir Jehova danken und ihn preisen sollten: seine wunderbaren Werke, durch die er es uns ermöglicht hat, in seine Gunst zu gelangen. Dadurch werden wir nicht nur der Gegenstand seiner allgemeinen Güte, die er der ganzen Menschheit erweist, sondern wir werden auch der Gegenstand seiner loyalen Liebe, seiner liebenden Güte, die er denjenigen der „Menschensöhne“ erweist, die seine barmherzige Vorkehrung angenommen haben und ihm dankbar dienen (Ps. 107:8).
9. In welchen Situation befanden sich die Heiden in Ephesus, und wieso wurden einige von ihnen Christen?
9 Der Apostel Paulus schrieb Heidenchristen im alten Ephesus: „[Ihr wart] ohne Christus ..., entfremdet dem Staatswesen Israels und Fremde gegenüber den Bündnissen der Verheißung, und ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt“ (Eph. 2:11, 12). Da es Gottes Wille war, daß Juden und Heiden die Gelegenheit erhielten, Christus anzunehmen, erging die Botschaft der Versöhnung auch an die Heiden (Eph. 2:16; Kol. 1:21, 22; 2. Kor. 5:18-21). Das war für sie ein besonders triftiger Grund, Gott für seine Barmherzigkeit zu danken.
10. Warum solltest du für Gottes unverdiente Güte ebenso dankbar sein?
10 Hast du weniger Grund, dies zu tun? Überlege einmal, wie viele Millionen Menschen immer noch durch religiöse Irrlehren verblendet sind (2. Kor. 4:3, 4; Matth. 15:8, 9, 14). Während du früher vielleicht auch ‘keine Hoffnung hattest und ohne Gott warst in der Welt’, kennst du jetzt die Wahrheit des Wortes Gottes und kannst Gott dienen. Dankst du ihm immer wieder dafür, daß du die Wahrheit kennenlernen durftest und jetzt zu seinen Freunden gehörst?
11. Wieso bekundete Jehova gegenüber einzelnen Heiden im alten Ephesus große Güte?
11 Betrachten wir die Sache noch etwas eingehender. Vielleicht waren viele jener Epheser, als sie mit der Wahrheit in Berührung kamen, wie manche Korinther ‘Hurer, Götzendiener, Ehebrecher, Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten wurden, Diebe, Habgierige, Trunkenbolde, Schmäher oder Erpresser’ (1. Kor. 6:9-11). Aber es konnte ihnen Barmherzigkeit erwiesen werden, weil Jehova seinen Sohn gesandt hatte, um durch dessen Opfer die Grundlage zur Sündenvergebung zu schaffen. Deshalb erinnerte Paulus die Epheser an ‘die Vergebung ihrer Verfehlungen, gemäß dem Reichtum seiner unverdienten Güte’ (Eph. 1:7). War Gottes Bereitschaft, ihnen ihre Sünden zu vergeben, nicht ein wunderbarer Beweis seiner unverdienten Güte? Wie steht es mit uns?
12, 13. (a) Was weiß jeder von uns über seine Vergangenheit, wie das aus Titus 3:3-5 hervorgeht? (b) Welchen persönlichen Grund haben wir also, Jehova zu danken?
12 Jeder von uns kennt seine eigene Vergangenheit. Wahrscheinlich erinnern wir uns an viele Sünden, die wir begangen haben und die uns vergeben werden mußten, abgesehen von den vielen, die unserem Gedächtnis entschwunden sind. Der Gedanke, daß Gott in seiner Barmherzigkeit und Liebe bereit ist, uns zu vergeben, sollte uns tief berühren. Es ist ein offenkundiger Beweis seiner liebenden Güte, die er uns aufgrund unserer Anerkennung des Opfers Christi und aufgrund unseres tätigen Glaubens zuteil werden läßt. Stell dir einmal vor, du hättest auf einen neuen Anzug, der dir besonders gut gefällt, das erstemal, als du ihn anhattest, Flecken gemacht. Bestimmt würdest du ihn sofort in die Reinigungsanstalt bringen in der Hoffnung, daß die Flecken entfernt werden können. Dann holst du den Anzug wieder ab, und siehe da, die Flecken sind weg! Würdest du dich nicht freuen, ja wärst du nicht dankbar? Sollten wir auf Jehovas Vergebung unserer Sünden, mit denen wir uns in der Vergangenheit befleckten, nicht noch dankbarer reagieren? Ist sie nicht ein wunderbarer Ausdruck seiner unverdienten Güte? (Ps. 103:3, 12-14; 4. Mose 14:19).
13 Wir haben zweifellos allen Grund, Gott für diese unverdiente Güte zu danken und ihn zu preisen. Er hat uns aber, seitdem wir zu seinem Volk, seinen christlichen Anbetern, gehören, seine loyale Liebe auf vielerlei Weise bewiesen und ist uns mit seiner wunderbaren liebenden Güte wiederholt zu Hilfe gekommen.
SEINEM VOLK ALS GANZEM GEGENÜBER
14. Wie können wir noch weitere Gründe kennenlernen, die uns veranlassen sollten, Jehova zu danken?
14 Schon vor langer Zeit erkannten Jehovas Anbeter seine loyale Liebe, die in seiner Handlungsweise ihnen gegenüber zum Ausdruck kam. Die Betrachtung einiger biblischer Beispiele hierfür werden dir wahrscheinlich erkennen helfen, daß wir noch weitere Gründe haben, Gott zu danken.
15. Wie befreite Jehova die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei?
15 Im zweiten Buch Mose wird berichtet, wie Jehova sein Volk aus der ägyptischen Knechtschaft befreite und es an das Westufer des Roten Meeres führte. Dann teilte er durch ein Wunder die Wasser, so daß die Millionen Israeliten und ihre Gefährten sicher hinüberziehen konnten. Als die Ägypter dann versuchten, der durch Jehova bewirkten Rettung entgegenzuwirken, vernichtete er sie alle samt dem mächtigen Pharao durch dieselben Wasser (2. Mose 14:21-30; Ps. 136:1, 10-15). Wie hättest du reagiert, wenn du damals zu Gottes Volk gehört hättest?
16. Wie reagierten die Israeliten auf passende Weise?
16 Als Moses und die Söhne Israels am anderen Ufer in Sicherheit waren, dankten sie Jehova in einem Lied mit den Worten: „Wer ist dir gleich, der du dich mächtig erweist in Heiligkeit? ... Du hast in deiner liebenden Güte das Volk geführt, das du zurückgeholt hast; du wirst es in deiner Stärke bestimmt zu deinem heiligen Aufenthaltsort geleiten“ (2. Mose 15:11-13). Gottes Führung und Befreiung flößte ihnen das Vertrauen ein, daß er weiterhin mit ihnen sein und sie in das Verheißene Land bringen würde (2. Mose 15:17). Durch diese Tat hatte Gott nicht nur seine Macht, sondern auch seine liebende Güte bekundet, und dafür dankten sie ihm und lobpriesen ihn.
17. Welche Parallele zu Gottes Handlungsweise mit seinem Volk in unserer Zeit können wir feststellen?
17 Reagierst du ähnlich? Vielleicht denkst du, Gott habe in unserer Zeit noch keine solchen Befreiungen bewirkt. Gibt es aber nicht viele neuzeitliche Beispiele, die zeigen, wie Gott für wahre Anbeter Hindernisse beseitigte oder sie von Verfolgung befreite? Neigst du dazu, Berichten über solche Fälle nur oberflächlich zuzuhören und dich dann gleich wieder mit alltäglichen Dingen zu beschäftigen? Zum Beispiel können Jehovas Zeugen in Spanien, Portugal und Griechenland, wo sie jahrelang verboten waren und deshalb im Untergrund lehren und zusammenkommen mußten, jetzt ihr Erziehungswerk völlig unbehindert durchführen. Ist das nicht ein Grund zur Freude? Kommt darin nicht die liebende Güte Jehovas zum Ausdruck? Gott hätte zulassen können, daß die Verhältnisse so geblieben wären wie früher. Es war aber sein Wille, daß diese Änderung eintrat. Reagierst du so wie die Israeliten, indem du Jehova für diese offenkundigen Beweise seiner liebenden Güte dankst und ihn preist? Hast du schon mit anderen über diese Befreiungstaten Gottes gesprochen und so gleichsam seine liebende Güte besungen? (Kol. 3:16).
18. Inwiefern ist vielen von uns persönlich schon auf ähnliche Weise liebende Güte erwiesen worden? (Ps. 22:4, 7, 8).
18 Du magst selbst schon Erfahrungen gemacht haben, die ein Grund waren, Jehova für seine liebende Güte zu danken. Bist du zum Beispiel schon verspottet worden, weil du dich an christliche Grundsätze gehalten hast? Vielleicht bist du nicht bereit gewesen, an deinem Arbeitsplatz unehrliche Methoden anzuwenden, hast dich vielleicht geweigert, in der Schule zu mogeln, oder bist nicht auf das Geschwätz der Nachbarn eingegangen (Eph. 6:5-8; Hebr. 13:18; 1. Tim. 5:13). Oder vielleicht hat man dich schon unter Druck gesetzt, um dich zu veranlassen, von den Grundsätzen der wahren Anbetung abzuweichen (Dan. 3:16-18; Offb. 18:4, 5). Bestimmt war es nicht angenehm, diesen Spott oder diese Gegnerschaft zu ertragen. Doch mit der Zeit mag man dich in Ruhe gelassen haben. Vielleicht waren es die Gegner schließlich leid, oder sie begannen, dich wegen deiner Treue zu biblischen Grundsätzen zu respektieren. Wichtig ist jedoch, daß du in der Streitfrage um Jehovas Souveränität für ihn eingetreten bist, indem du das getan hast, was recht ist in seinen Augen, und daß er dir geholfen hat standzuhalten, bis dir Erleichterung verschafft wurde. Ist das kein offenkundiger Beweis seiner liebenden Güte, kein Grund, ihm zu danken und ihn zu preisen? (Ps. 22:22, 25; 23:6).
19. Mit welchen Worten wurde Jehova gepriesen, als es König David schließlich gelungen war, die Bundeslade nach Jerusalem zu bringen?
19 Die Bibel enthält noch viele weitere Berichte, die zeigen, wie Gott seine liebende Güte bekundete. In manchen Fällen unterstützte und förderte er dadurch die wahre Anbetung. In einem Fall ging es um die heilige Lade, die sogenannte Bundeslade, die die Gegenwart Jehovas in Israel darstellte (2. Mose 25:10-22). Nachdem die Israeliten in das Verheißene Land eingezogen waren, befand sich die Bundeslade jahrelang in Kirjath-Jearim statt in ihrem Zelt in Silo. Da wollte David sie nach Jerusalem hinaufbringen, wo er auf dem Thron Jehovas saß. Sein erster Versuch mißlang jedoch (1. Chron. 13:1-14). Schließlich brachte er die Bundeslade — vorschriftsmäßig von Leviten getragen — nach Jerusalem (1. Chron. 15:1-28). Dieser erhebende Anlaß rief folgende Worte der Lobpreisung hervor: „Danket Jehova, denn er ist gut, denn bis auf unabsehbare Zeit währt seine liebende Güte“ (1. Chron. 16:1, 8, 34-36).
20. Was könnte man heute ebenfalls als einen Beweis für Jehovas liebende Güte betrachten?
20 Reagierst du auch so, wenn Schritte unternommen werden, um die wahre Anbetung zu fördern? (Jes. 2:2, 3). Vielleicht soll durch ein neues Hilfsmittel weiteren Menschen Gelegenheit geboten werden, Jehova kennenzulernen. Es könnte sich dabei um ein neues Lehrbuch über biblische Wahrheiten handeln oder um eine Sonderausgabe der Zeitschrift Der Wachtturm oder Erwachet!, durch die eine bestimmte Art von Menschen von der Notwendigkeit, Gott zu dienen, überzeugt werden sollte, oder es könnte eine organisatorische Verbesserung in Verbindung mit den Ältesten in der Versammlung sein. Reagierst du so wie David, indem du Jehova für die liebende Güte, die durch diese Schritte zur Förderung der wahren Anbetung zum Ausdruck kommt, dankst? Bestimmt hättest du guten Grund dazu.
21. Den Bau welchen Gebäudes betrachteten im Jahre 536 v. u. Z. wahre Anbeter als ein Beispiel der liebenden Güte Gottes?
21 Behalte nun, während wir noch ein weiteres biblisches Beispiel betrachten, deine eigene Situation im Sinn. Im zweiten Mondmonat (April/Mai) des Jahres 536 v. u. Z. begannen die aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrten Juden, Jehovas Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Sie hatten sich nicht selbst aus Babylon befreit, und sie waren auch nicht von sich aus auf den Gedanken gekommen, den Tempel wieder aufzubauen. Jehova gebührte die Ehre dafür (Esra 1:1, 5). War dieses Bauprogramm eine unbedeutende Sache? Wir lesen: „Die Bauleute [legten] die Grundlage des Tempels ... Und im Wechselgesang begannen sie [die dabeistehenden Priester und Leviten] Jehova zu preisen und ihm Dank zu sagen, ,denn er ist gut, denn seine liebende Güte gegenüber Israel währt auf unabsehbare Zeit‘. Was alles Volk betrifft, so jauchzten sie laut auf, indem sie Jehova wegen der Grundlegung des Hauses Jehovas priesen“ (Esra 3:10, 11).
22. Welche ähnlichen Erfahrungen machen wir heute, und wie reagieren wir darauf? (Esra 3:1; Ps. 149:1).
22 Und wie ist es heute? Vielleicht mußte eure Versammlung ihre Zusammenkünfte vor einiger Zeit noch in einem gemieteten Saal abhalten, hat jetzt aber einen selbstgebauten Königreichssaal. Vielleicht hat sie ihren Königreichssaal vor kurzem vergrößert oder renoviert. Vielleicht nimmt der Besuch der Zusammenkünfte ständig zu, weil immer neue interessierte Familien im Königreichssaal erscheinen, oder vielleicht haben sich in letzter Zeit viele in der Versammlung gedrängt gefühlt, sich am Hilfspionierdienst zu beteiligen. Siehst du in all diesen Dingen Jehovas Hand? Erkennst du, daß er es ist, der dies durch seinen Geist und seinen Segen bewirkt hat? Ja, siehst du darin offenkundige Beweise für die überströmende liebende Güte Jehovas, und freust du dich darüber?
23. Zu welchem Schluß kommen wir in bezug auf Gottes Handlungsweise uns gegenüber? Welche Möglichkeiten verdienen es, in diesem Zusammenhang betrachtet zu werden?
23 Christen haben zweifellos eine Menge Gründe, Jehova für seine liebende Güte zu danken und ihn zu lobpreisen: Er hat seine liebende Güte in Verbindung mit seinem erklärten Vorsatz bewiesen, der sich zum Wohl aller Menschen in seiner gesamten Schöpfung auswirken wird; er hat sie gegenüber jedem einzelnen von uns bekundet, und wir haben sie auch als Angehörige seines Volkes zu verspüren bekommen. Doch welche Möglichkeiten gibt es, die Anregung, Jehova für seine liebende Güte zu danken, in die Tat umzusetzen? Diese Möglichkeiten werden im nächsten Artikel behandelt.