Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Blutspende ein Opfer?
● Der „Philippines Daily Express“ vom 11. April 1977 berichtete: „Büßern in Negros Occidental wird neuerdings auf eine einzigartige Weise Absolution erteilt. Das ,Diözesan-Fastenkomitee von Alay Kapwa 77‘ hat in der Provinz ein außergewöhnliches Blutspendeprogramm organisiert, das die Geißelung und das Tragen des Kreuzes ersetzt.“ Es hieß weiter, daß etwa hundert Männer „Blut als Opfer spendeten“.
Manche Leute sehen in der Blutspende für Transfusionszwecke ein menschenfreundliches Werk. Einige glauben sogar offensichtlich, dies würde ihnen Verdienste bei Gott eintragen oder ihnen die Gnade Gottes vermitteln. Vom biblischen Standpunkt aus betrachtet, nützt ein solches „Opfer“ dem Spender aber nichts. Es ist in Wirklichkeit eine Übertretung des Gesetzes Gottes.
Der weise israelitische König Salomo sagte in einem Gebet zu Gott: „Da ist kein Mensch, der nicht sündigt“ (1. Kö. 8:46). Kein unvollkommener, sündiger Mensch kann ein „Opfer“ stellen, das die Vergebung seiner Sünden oder der eines anderen Menschen bewirken könnte. Nur das Loskaufsopfer Jesu Christi hat diese reinigende Kraft. Der christliche Apostel Johannes schrieb an seine Mitgläubigen: „Das Blut Jesu ... reinigt uns von aller Sünde“ (1. Joh. 1:7; Ps. 49:6-8).
Außerdem durfte nach dem Gesetz, das Gott einst seinem Volk gab, Blut, das einem Körper entnommen worden war, nicht verwendet werden, sondern mußte beseitigt werden (5. Mose 12:16). Von Christen wurde später ausdrücklich verlangt, daß sie sich ,des Blutes enthielten‘ (Apg. 15:28, 29). Blut als Opfer zu spenden nützt somit nichts und ist Gott nicht wohlgefällig.
Verkauf von Predigten
● Die Zeitschrift „Parade“ berichtete: „Für Geistliche, die keine zeitgemäße Sonntagspredigt ausarbeiten können, weil sie krank, zu bequem oder nicht dazu aufgelegt sind, gibt es schon seit Jahren einen gutgehenden Predigt-Verkaufsdienst.“ Die Predigten sind bei Eric Thomas, dem Pastor der anglikanischen Kirche St. Mary in Alverstoke (England), im Abonnement erhältlich. Er sagte, er habe bereits rund 1 000 Predigten an Angehörige „aller Glaubensgemeinschaften in der ganzen Welt“ verkauft.
Manche Geistliche mögen es begrüßen, im Abonnement regelmäßig kanzelfertige Predigten zu erhalten, denn das spart ihnen zweifellos Zeit und Mühe. Würden solche Predigten aber ihre eigene Bibelkenntnis oder ihre eigenen Gefühle widerspiegeln? Ganz bestimmt nicht. Auch kann von Geistlichen, die solche Predigten halten, nicht erwartet werden, daß sie dadurch das gleiche tiefe Interesse an anderen zum Ausdruck bringen, wie dies der christliche Apostel Paulus tat. Er konnte zu den Ältesten der Versammlung Ephesus sagen, daß er, solange er bei ihnen gewesen sei, „als ein Sklave für den Herrn mit der größten Demut und unter Tränen und Prüfungen diente“ und „nicht zurückgehalten“ habe, ihnen „den ganzen Rat Gottes mitzuteilen“ (Apg. 20:17-20, 26, 27). Ja, Paulus sprach von Herzen und so, daß dadurch Jehova Gott geehrt und anderen geholfen wurde.
Zweierlei Maß
● Die Zeitschrift „Christianity Today“ vom 15. April 1977 berichtet: „Die Mennonitenkonferenz von Ontario (4 500 Mitglieder), die Lotterien aus moralischen und religiösen Gründen verurteilt, hat vor kurzem von Wintario, einer kanadischen Lotterie, einen Beitrag von 250 000 Dollar angenommen. Die Konferenzteilnehmer billigten die Annahme, nachdem ihnen gesagt worden war, daß die Ablehnung den 3,4-Millionen-Dollar-Bau des Gemeindezentrums eines mennonitischen Altenheims verzögern könnte. Sie waren bereit, das Geld unter der Bedingung anzunehmen, daß die Konferenz nach Möglichkeiten suche, es zurückzuzahlen.“
„Wenn wir das Geld nicht annehmen“, soll ein Konferenzteilnehmer argumentiert haben, „bekommt es jemand anders, der es vielleicht nicht so verantwortungsbewußt ausgibt. Wir als Christen sind verpflichtet, dafür zu sorgen, daß das Geld sinnvoll verwendet wird.“
Einige andere mögen zwar ähnlich argumentieren, aber sie kommen nicht darum herum, daß Lotterien eine Art Glücksspiel sind, etwas, was in Gottes Wort nicht gutgeheißen wird. Personen, die sich an die Bibel halten, vertrauen nicht auf das Glück (Jes. 65:11, 12). Sie sind nicht darauf aus, zu Geld oder Wertgegenständen zu kommen, ohne dafür zu arbeiten (2. Thess. 3:10). Auch wissen gottergebene Menschen, daß „Habgierige“ Gottes Königreich nicht ererben. Sie meiden daher jede Art Glücksspiel, weil dadurch die Habgier in ihnen geweckt werden könnte (1. Kor. 6:9, 10). Die Christenversammlung würde deshalb nie Glücksspiele veranstalten oder aus solchen Veranstaltungen irgendwie Nutzen ziehen.