Eine Nation, die auf Gott vertraut
„AUF GOTT VERTRAUEN WIR.“ So lautet ein oft wiederholter Wahlspruch. Doch wessen Gefühle kommen darin zum Ausdruck? Kennst du irgendeine Nation, die wirklich auf Gott vertraut?
Die Vereinigten Staaten von Amerika behaupten es; auf ihren Milliarden Münzen und Banknoten aller Nennwerte stehen diese Worte. Doch worauf setzen die USA und die anderen Nationen der Welt in Wirklichkeit ihr Vertrauen? Ist es nicht auf ihre Militärmacht und auf menschliche Pläne statt auf Gott und auf seine Verheißungen? Gibt es irgendeine Nation, die tatsächlich auf das vertraut, was Gott versprochen hat zu tun?
EINE EINZIGARTIGE, WELTWEITE NATION
Die Bibel spricht von einer solchen Nation. „Öffnet die Tore, damit die gerechte Nation einziehe, die ein treues Benehmen bewahrt“, schrieb Gottes Prophet Jesaja (Jes. 26:2-4). Die Menschen, die diese Nation bilden oder die sich ihr anschließen, gehören nicht einer bestimmten Rasse oder Nationalität an. Sie kommen aus allen Nationen der Welt und zeichnen sich dadurch aus, daß ihnen die Treue zu Gott und seinen Gesetzen über alles geht (Apg. 5:29).
Von Juni 1978 bis Anfang 1979 wurden in 86 Ländern über 290 Kongresse abgehalten, die diese einzigartige, weltweite Nation veranstaltet hatte. Wie du der nebenstehenden Tabelle entnehmen kannst, besuchten über 3 100 000 Personen die Kongresse „Siegreicher Glaube“. Das sind mehr Menschen, als 55 Mitgliedstaaten der UN — einzeln gesehen — Einwohner haben.
Auch in entfernten und weit auseinanderliegenden Teilen der Erde gibt es Vertreter jener einzigartigen „Nation“. Zu den entlegenen Inseln, auf denen sie sich zu Kongressen trafen, gehörten Mauritius, wo 690 anwesend waren, Zypern, wo es 1 057 Besucher gab, und Madagaskar, wo sich 1 790 Personen am Programm erfreuten. Viele der Kongresse hatten sogar eine gewaltige Größe. Im Januar dieses Jahres versammelten sich 81 938 in São Paulo (Brasilien); 80 008 trafen sich im Juli 1978 im Olympiastadion von Montreal (Kanada); im gleichen Monat besuchten insgesamt 91 922 zwei verschiedene Kongresse im Dodger-Stadion in Los Angeles.
Es hat tatsächlich eine wunderbare Mehrung in der Zahl derer gegeben, die auf Gott vertrauen. Jehova ließ dies durch seinen Propheten Jesaja vor langer Zeit voraussagen: „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit“ (Jes. 60:22).
Kann man aber die Menschen, die anläßlich der Kongresse „Siegreicher Glaube“ zusammenkamen, mit der hier erwähnten „mächtigen Nation“ gleichsetzen? Gehören sie wirklich zu jener ‘gerechten Nation, die ein treues Benehmen bewahrt’?
IHR BENEHMEN FAND BEACHTUNG
Die weltweite Serie der Kongresse „Siegreicher Glaube“ ging Anfang dieses Jahres in Mittel- und Südamerika zu Ende. Bei diesen Zusammenkünften konnte man genau das Benehmen beobachten, das man von Menschen, die auf Gott vertrauen, erwarten durfte. In Nicaragua, das unter einem bewaffneten Konflikt schwer zu leiden hat, schrieb die Zeitung Novedades (6. 1. 79) in ihrem redaktionellen Teil:
„Licht scheint heller, wenn zuvor Finsternis geherrscht hat, so ist es ein wirklicher Trost gewesen, die vielen Zeugen Jehovas zu sehen ... Jehovas Zeugen trachten danach, im Geiste des Christentums zu handeln, der in den Worten des Jakobus zum Ausdruck kommt: ,Glaube ohne Werke ist tot‘; daher setzen sie ihren Glauben in die Tat um, indem sie auf der Straße, in der Schule, ja überall davon reden, mit dem Ziel, das Christentum kein bloßes Ritual sein zu lassen, sondern etwas Praktisches. Sie wollen dem Beispiel des Mannes folgen, der am Sabbat Heilungen vollbrachte — also das Ritual mißachtete —, als er sich der dringenden Notwendigkeit gegenübersah, seinem Nächsten Gutes zu tun.“
Insgesamt 7 083 Besucher zählte der Kongreß im General-Somoza-García-Stadion in Managua — das ist mehr als das Doppelte der Zahl der Zeugen in ganz Nicaragua! Seit einigen Monaten versuchen oppositionelle Kräfte, die Regierung Somoza zu stürzen, und es kommt oft zu heftigen Kämpfen. Ja, kaum war der Kongreß zu Ende, als direkt vor dem Stadion ein Kampf ausbrach. Es befanden sich noch viele Zeugen dort, aber niemand wurde verletzt.
Die Stellung, die die Vertreter der auf Gott vertrauenden „Nation“ einnehmen, und was eine solche Stellung bewirken kann, wird in einer Erfahrung deutlich. Einige Zeit vor dem Kongreß kamen zwei Männer, die sich als Angehörige der oppositionellen Kräfte ausgaben, zu einer Familie der Zeugen. Sie wollten in der Wohnung der Zeugen Bomben herstellen, da sie angeblich gut dafür geeignet sei. Man erklärte ihnen, daß Jehovas Zeugen die Regierung Gottes unterstützten und somit in den politischen Angelegenheiten der Welt auf keiner Seite stünden. Deshalb könnten es die Zeugen nicht dulden, daß in ihrer Wohnung Bomben hergestellt würden. Darauf gaben sich die Männer als Vertreter der Regierung zu erkennen — es waren Sicherheitsbeamte, die die Familie überprüfen wollten — und sagten zu ihnen, daß es gut für sie sei, so zu handeln.
Eine Woche nach dem Kongreß in Nicaragua versammelten sich 8 549 Personen im Nachbarland Costa Rica. Viele Besucher aus dem Ausland waren darunter. Die San José News berichtete:
„Costa Rica erlebte diese Woche eine ,Invasion‘, aber nicht von feindlichen Soldaten aus Nicaragua. Die Invasoren waren vielmehr Hunderte von Zeugen Jehovas ...
Jehovas Zeugen betrachten das Christentum als einen Lebensweg und sehen die Bibel als das vollständige Wort Gottes an. Sie glauben, daß Gottes Königreich mit Christus als König eine wirkliche Regierung ist.“
Doch benehmen sich Jehovas Zeugen wirklich so, wie man es von Untertanen der Regierung Gottes erwarten darf? Der Verwalter des Morumbi-Stadions in São Paulo (Brasilien), in dem sich über 80 000 versammelten, bemerkte: „Man beachte die Sauberkeit, die sogar außerhalb des Stadions vorzufinden ist. Sie haben Disziplin, sie brauchen nicht einen einzigen Polizisten, und vor allem sind sie gehorsam. Wir baten sie darum, den Rasen des Platzes nicht zu betreten und sich nicht innerhalb der Kreidestriche aufzuhalten, und niemand hat dem zuwidergehandelt.“
In Valencia (Venezuela), wo über 30 000 Personen die zwei Kongresse im Monumental Bull Ring besuchten, brachte die Zeitung El Carabobeño folgende Schlagzeile:
Kongreß der Zeugen Jehovas ein schönes Beispiel des Zusammenlebens, der Organisation und der Zusammenarbeit
„Wir übertreiben nicht, wenn wir sagen, daß der Bull Ring nur während der Kongreßtage vollständig sauber bleibt, die Toiletten vollkommen in Ordnung sind, sich die Licht- und Lautsprecheranlagen in dem Zustand befinden, in dem wir sie haben möchten, wenn ein Stierkampf oder irgendein anderes Ereignis stattfindet, die Wände sauber sind, die Einrichtungen benutzbar bleiben, obwohl sich jeden Tag mehr als 15 000 Personen — darunter Hunderte von Kindern und jungen Leuten — versammeln. ... Es ist ein lebendiges Beispiel dafür, daß wir durch Zusammenarbeit und durch die Bemühungen aller eine bessere Welt errichten können.“
Halte einen Moment inne: eine ganze Welt mit Menschen, die in Einheit und Frieden leben und arbeiten! Sie wird Wirklichkeit werden, wenn nur noch diejenigen auf der Erde übriggeblieben sind, die mit der „gerechten Nation“ verbunden sind, „die ein treues Benehmen bewahrt“.
Kannst du aus den vorliegenden Beweisen erkennen, wer diese „Nation“ heute bildet? Ein Kennzeichen ihrer Angehörigen und derer, die sich ihr angeschlossen haben, ist, daß sie Gottes Wort lieben und gut damit vertraut sind.
NACHDRUCK AUF GOTTES WORT
Eine Erfahrung, die auf dem Kongreß in Kolumbien erzählt wurde, läßt die vortreffliche Belehrung, die die Kinder der Zeugen aus der Bibel erhalten, in einem günstigen Licht erscheinen. In der Stadt Turbaco (Kolumbien) versuchte die Religionslehrerin, mit dem sechsjährigen Tomas über kirchliche Lehren zu sprechen, von denen Tomas wußte, daß sie sich nicht auf die Bibel stützten; doch nach dem folgenden Gespräch gab sie ihre Versuche auf:
Tomas hatte die Lehrerin gefragt: „Fräulein, glauben Sie an die Auferstehung?“
„Ja, Tomas, ich glaube daran.“
„Nun, wenn die guten Menschen in den Himmel kommen und dort bleiben und die schlechten Menschen in die Hölle und von dort nicht mehr zurückkehren können, wer soll dann auferweckt werden?“
Langes Schweigen.
Ein Höhepunkt jedes Kongresses war die Freigabe der neuen Publikation Mein Buch mit biblischen Geschichten, mit der die Belehrung aus der Bibel leichter und genußreicher wird. In den 116 Geschichten des Buches werden die wichtigsten Ereignisse der biblischen Geschichte in chronologischer Reihenfolge behandelt, auch ist es mit über 125 großen Bildern illustriert, von denen die meisten mehrfarbig sind. Als ein Zeuge aus Belize (Mittelamerika) das Buch erhielt, bemerkte er: „In den Dörfern gibt es so viele Kinder und andere, die nicht lesen können. Es ist schön bunt; es ist genau das, was die Leute haben wollen.“
„Nicht nur kleineren Kindern gefällt es“, schrieb ein 16jähriger, „sondern auch größeren.“ Jemand anders sagte: „Obwohl ich 26 Jahre alt bin, gefällt mir dieses Buch sehr gut. Den Wert der großen bunten Bilder auf fast jeder Seite kann ich nicht in Worte fassen. Sie helfen mir, über geistige Dinge nachzusinnen.“
Auch das andere Buch, das auf dem Kongreß „Siegreicher Glaube“ freigegeben wurde, schließt eine echte Lücke. „Viele weitverbreitete Probleme werden auf realistische und vernünftige Weise behandelt“, stellte eine Leserin fest. „Als Ehefrau kann ich wahrhaftig sagen, daß in dem Kapitel für Ehemänner die Gefühle und Bedürfnisse einer Frau ausgezeichnet beschrieben werden. Und in dem Kapitel für Ehefrauen fand ich einige besondere, zum Nachdenken anregende Punkte, die mich veranlaßten, meine eigene Einstellung ernsthaft zu überprüfen.“
Was diese Veröffentlichung in Wahrheit so wirkungsvoll, praktisch und nützlich macht, ist, daß sie auf die Weisheit des Wortes Gottes hinweist und sie mit zum Nachdenken anregenden, gefälligen Worten darlegt (Pred. 12:10). Eine Zeugin erklärte, wie ihr die Anwendung des Stoffes geholfen hat, ihr Familienleben zu verbessern, und berichtete dann:
„Vor kurzem besuchte mich meine Schwester. Sie war von dem Benehmen meiner Kinder beeindruckt. Als sie mich deswegen ansprach, nahm ich die Gelegenheit wahr, ihr zu erklären, wie wir unsere Kinder erziehen. Ich zeigte ihr dann das neue Familien-Buch, und sie war sehr interessiert. Am Ende ihres Besuches legte sie ihren Arm um mich und sagte: ,Schwesterchen, du machst es schon richtig so. Dave [ihr Mann] hat als Hauptfach Psychologie studiert und ein Jahr lang Psychopathologie, doch ich habe mehr von dir gelernt als von ihm. Was du sagst, klingt vernünftig; ich kann sehen, daß es Erfolg hat.‘“
Auf dem Kongreß „Siegreicher Glaube“ wurden auch Kassetten mit dem Text des Bibelbuches Johannes freigegeben. Sie enthalten eine gut verständliche, fließende Vorlesung aus der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift. Allein in Englisch und Spanisch sind über 163 000 Kassettensätze hergestellt worden, und weitere Zehntausende wurden in anderen Sprachen angefertigt. Die weiteren Kongreßfreigaben waren: die Broschüre Unsichtbare Geister — Helfen sie uns? Oder schaden sie uns? und die 32seitige Broschüre Jehovas Zeugen im zwanzigsten Jahrhundert. Diese ausgezeichneten Freigaben machten zusammen mit dem hervorragenden Programm den Kongreß „Siegreicher Glaube“ wirklich zu einem stärkenden und erbauenden geistigen Festmahl.
SIE SCHLIESSEN SICH DER „GERECHTEN NATION“ AN
„Die gerechte Nation“, die auf Gott vertraut, ist nicht die heutige Nation Israel; es ist das in der Bibel erwähnte „Israel Gottes“ (Gal. 6:16). Diese Nation des „geistigen Israel“ besteht aus Christi Fußstapfennachfolgern, die mit ihm im Himmel regieren werden. Ein Überrest davon befindet sich noch auf der Erde. Zehntausende schließen sich ihm an, weil sie erkannt haben, daß diese gesalbten Zeugen zu der „gerechten Nation“ Gottes gehören. Auf den Kongressen symbolisierten 34 853 Personen durch die Taufe ihre Hingabe an Jehova, um fortan gemeinsam mit dieser „Nation“ Gott zu dienen.
Viele, die großen Wert darauf legten, beim Kongreß anwesend zu sein, bekundeten eine bewundernswerte Einstellung. Es war fast unglaublich, mit welcher Entschlossenheit zehn Zeugen handelten, die auf den unfreundlichen, kahlen Salzflächen des bolivianischen Altiplano, einer Hochebene in 4 000 Meter Höhe, wohnen. Die ersten 100 Kilometer konnten sie nur zu Fuß zurücklegen. Die ganze Fläche jedoch, Tausende von Quadratkilometern, hatten sintflutartige Regenfälle in einen einzigen See verwandelt. Die Gruppe, darunter einige ältere Personen, mußte, um den „See“ zu überqueren, mehr als zwei Tage lang durch knietiefes, eiskaltes Wasser waten! Wenn sie schlafen wollten, suchten sie sich einen Erdhügel, der aus dem Wasser herausragte. Dennoch blieben sie während der ganzen Nacht dem kalten Regen und Wind ausgesetzt. Nach der Durchquerung des „Sees“ und einer 18stündigen Bahnfahrt kamen sie endlich in der Kongreßstadt La Paz an. Welch eine Freude erfüllte sie, als sie unter den 5 820 Anwesenden sein konnten, die zu dem geistigen Festmahl gekommen waren!
Wie erwartet werden durfte, empfanden die Kongreßdelegierten überall die gleiche Freude. Denn die Bibel sagt: „Glücklich ist die Nation, deren Gott Jehova ist, das Volk, das er als sein Erbe erwählt hat“ (Ps. 33:12). Wahres Glück ist kein Kennzeichen der heutigen Nationen der Welt. Aber unter Jehovas Zeugen ist es wirklich zu finden. Vor kurzem ging die Serie der Bezirkskongresse „Lebendige Hoffnung“ in den Ländern der nördlichen Hemisphäre zu Ende. Erwartungsvoll blicken wir nun dem Bericht darüber in einer der kommenden Ausgaben dieser Zeitschrift entgegen.
[Übersicht auf Seite 7]
KONGRESSE „SIEGREICHER GLAUBE“
LAND BESUCHERHÖCHSTZAHL
USA 785 051
Mexiko 239 101
Nigeria 217 244
Brasilien 193 749
Sambia 172 607
Kanada 140 590
Italien 111 320
Britische Inseln 111 099
BRD 108 901
Philippinen 107 449
Frankreich 83 419
Japan 78 136
Südafrika 68 353
Ghana 61 595
Spanien 54 283
Portugal 37 567
Australien 36 853
Niederlande 35 361
Peru 34 758
Korea 33 181
Puerto Rico 32 267
Rhodesien 30 686
Venezuela 30 031
Griechenland 28 417
Schweden 25 338
Chile 23 839
Belgien 23 567
Kolumbien 20 438
58 andere Länder 258 667
3 183 867
[Bild auf Seite 9]
Neue Bücher, die auf den Kongressen „Siegreicher Glaube“ freigegeben wurden. 8 000 000 „Familien“-Bücher in 7 Sprachen und 5 000 000 „Geschichten“-Bücher in 5 Sprachen sind bereits gedruckt worden.
[Bild auf Seite 11]
Auf den über 290 Kongressen „Siegreicher Glaube“ wurden 34 853 Personen getauft.