Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Richter untersagt weitere biblische Belehrung
● Im US-Bundesstaat Massachusetts entschied ein Richter, daß ein Mann das Recht verlieren kann, seine Kinder zu besuchen. Als sie noch den Kongregationalisten angehörten, hatten sich der Mann und seine Frau scheiden lassen, wobei die Kinder ihr zugesprochen wurden. Später wurde er ein Zeuge Jehovas. „Der 35jährige Feuerwehrmann schlägt seine Töchter (im Alter von 7 und 4 Jahren) nicht, noch nimmt er sie in Filme mit, zu denen ihnen der Zutritt verboten ist, noch bringt er sie dazu, ihre Bildung zu vernachlässigen“, schrieb der Kolumnist William Rasberry. „Er liest ihnen lediglich aus der Bibel vor.“ Die Mutter beklagte sich: „Er verwirrte sie (auch), indem er ihnen sagte, es gebe keinen Weihnachtsmann, keinen Osterhasen, keine Kobolde; dabei hatte ich ihnen gesagt, es gebe sie.“
„Verwirrung allein konnte kaum der ... [Grund des Richters] gewesen sein“, bemerkte Rasberry. „Denn was sollte der Richter sonst wegen all der Kinder in intakten Ehen tun, in denen Mann und Frau verschiedenen religiösen Bekenntnissen angehören? ... Könnte es sein, daß er selbst ein Kongregationalist ist? Oder glaubt er noch an Kobolde?“ („The Philadelphia Inquirer“, 13. 2. 79).
Für Beweise blind
● Ist es der modernen Geologie seit den Tagen Darwins gelungen, den Beweis zu liefern für die Richtigkeit seiner Theorie der Evolution durch natürliche Zuchtwahl? „Statt die allmähliche Entfaltung des Lebens zu finden“, schreibt David M. Raup, Kurator der Abteilung für Geologie im naturgeschichtlichen Museum von Chicago, im „Bulletin“ des Museums, „finden die heutigen Geologen — wie schon die Geologen der Zeit Darwins — in Wirklichkeit einen höchst ungleichmäßigen oder sprunghaften Bericht; das heißt, Arten erscheinen der Reihe nach ganz plötzlich, zeigen während ihres Vorhandenseins im Bericht wenig oder keine Veränderung und verschwinden dann abrupt aus dem Bericht.“
Gemäß Raup lautete Darwins Antwort damals, daß, wenn der Bericht vollständig wäre und wir eine bessere Kenntnis davon hätten, wir die von ihm vorausgesagte genau abgestufte Kette sähen. Und dies diente ihm als Hauptargument, um die Beweise des Fossilberichts als nicht maßgeblich hinzustellen.“
„Seit Darwin sind nun etwa 120 Jahre vergangen, und die Kenntnisse des Fossilberichts haben gewaltig zugenommen. Wir haben heute eine viertel Million fossiler Arten, doch die Situation hat sich nicht sehr verändert. Der Bericht der Evolution ist immer noch überraschend sprunghaft, und ironischerweise haben wir aufgrund von detaillierteren Informationen sogar noch weniger Beispiele für Übergangsformen als zur Zeit Darwins. ... Darwins Problem ist also in den vergangenen 120 Jahren nicht kleiner geworden.“ Wie viele Beweise sind denn noch nötig, damit eine unvoreingenommene Person zugibt, daß die „genau abgestufte Kette“ der Evolution nicht existiert? (Januar 1979, S. 23—25).
Armstrongs Überfluß
● Als vor nicht allzu langer Zeit Abtrünnige die Worldwide Church of God von Herbert W. Armstrong beschuldigten, Kirchengelder mißbraucht zu haben, übertrug der Oberste Gerichtshof von Kalifornien die Finanzen der Kirche vorübergehend einem Treuhänder. Die Anklage lautete vor allem, man habe gewaltige Summen ausgegeben, um prominente Politiker aus aller Welt zu bewirten, und führende Kirchenbeamte hätten ein verschwenderisches Leben geführt sowie zu hohe Gehälter bezogen.
Armstrongs Stellvertreter, Stanley R. Rader, verteidigte die Ausgaben für das Mieten von Jets, für sehr teure Hotels, Restaurants und für Geschenke an ausländische Würdenträger mit den Worten: „Wir hatten einen Auftrag, das Evangelium zu verbreiten.“ Und wie Raders Rechtsanwalt Allan Browne zugab, verbrauchten Kirchenbeamte „beim Verkündigen des Wortes Jesu“ „enorme Geldsummen“. Wofür? Wenn man mit Premierministern und anderen Weltführern zusammenkomme, müsse man ihnen etwas bieten, meinte Browne.
Will man dies alles richtig beurteilen, muß man den Predigtauftrag in Betracht ziehen, den Jesus seinen Jüngern gab. Ganz im Gegensatz zu dem eben beschriebenen Überfluß zeigte Jesus, daß sie nur sehr begrenzte Mittel brauchen würden; er sagte: „Verschafft euch nicht Gold oder Silber oder Kupfer für eure Gürtelbeutel.“ Sollten sie weltliche Politiker mit verschwenderischen Mahlzeiten bewirten und ihnen teure Geschenke machen? Jesus sagte zwar zu ihnen, sie würden um seinetwillen „vor Statthalter und Könige geschleppt werden“, aber das geschehe nicht zu dem Zweck, diese Herrscher zu bewirten. Vielmehr biete es den Jüngern die Gelegenheit, auf gegen sie erhobene Anklagen zu antworten, die sie zu erwarten hätten, weil sie wegen ihres Predigens „Gegenstand des Hasses aller Leute“ sein würden. Dies wird durch die Berichte über Jesus selbst und über die ersten Christen bestätigt (Matth. 10:9, 10, 18, 22).