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  • „Es ist nicht meine Schuld!“
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1979
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1979
w79 1. 10. S. 12-14

„Es ist nicht meine Schuld!“

KANNST du dies immer mit Recht behaupten? Jemandes Worte und Taten üben auf andere eine Wirkung aus. Manchmal mögen Personen wegen der Taten oder Bemerkungen ihrer Bekannten berechtigten Grund haben, zornig zu werden, oder sie verfallen vielleicht deswegen in eine tiefe seelische Depression.

Möglicherweise hast du bereits solche Erfahrungen gemacht. Doch bist du sicher, daß du nicht an dem Zorn, der Depression oder den Leiden anderer schuld gewesen bist? Kannst du tatsächlich immer mit Recht sagen: „Es ist nicht meine Schuld.“?

GRAUSAMKEIT UND VERGEHEN BRINGEN EINEN IN VERRUF

Normalerweise hat man den Wunsch, freundschaftliche Beziehungen zu den Mitmenschen zu haben. Tatsächlich fühlt sich manch einer ausgesprochen unglücklich, wenn andere ihn ignorieren. Er mag sogar denken, daß diejenigen, die ihn anscheinend meiden, gedankenlos oder lieblos sind.

Doch die Schuld liegt wahrscheinlich nicht allein bei den anderen. Ein inspirierter Spruch lautet: „Ein Mann von liebender Güte handelt mit seiner eigenen Seele auf eine sich lohnende Weise, aber der Grausame bringt seinen eigenen Organismus in Verruf“ (Spr. 11:17). Ja, es mag uns selbst schwer treffen, wenn wir zu anderen unfreundlich und grausam sind. Schließlich werden diejenigen, die wir grob behandeln, unsere Gesellschaft meiden, selbst wenn sie uns nur „ignorieren“, weil sie sich nicht länger durch unsere Grausamkeit verletzen lassen wollen.

Wir können auch wegen eines Vergehens in Verruf kommen. Beim Volk Israel konnten Familienhäupter, die den Geboten Gottes nicht nachkamen, ihr eigenes Haus in Verruf bringen. Zum Beispiel bestahl Achan Gott, indem er sich ein gewisses Gewand aus Schinear, 200 Schekel Silber und einen Goldbarren unrechtmäßig aneignete. Als Achans Vergehen schließlich aufgedeckt wurde, ‘brachte Jehova ihn in Verruf’, und er sowie seine Angehörigen wurden gesteinigt (Josua, Kap. 7). Heute könnten sich ein christliches Familienhaupt und Glieder seiner Familie eines Vergehens schuldig machen, das zu ihrem Ausschluß aus der Christenversammlung führt. In Wirklichkeit bringt ein solcher Mann, der die Gebote aus Gottes Wort übertritt und ein schwerwiegendes Vergehen innerhalb seiner Familie zuläßt, „sein eigenes Haus in Verruf“ (Spr. 11:29). Zu Recht werden er und vielleicht auch einige seiner Angehörigen als reuelose Übeltäter aus der Gemeinschaft treuer Christen ausgeschlossen (1. Kor. 5:11-13). Angesichts dieser Folgen seines Vergehens kann ein solcher Mann kaum mit Recht behaupten: „Es ist nicht meine Schuld!“

WENN MAN ES VERSÄUMT, ANGEBRACHTE HILFE ZU LEISTEN

Gewiß sollten sich christliche Älteste bemühen, Glaubensbrüdern zu helfen, die unabsichtlich einen Fehltritt tun. Der Apostel Paulus drückte dies folgendermaßen aus: „Brüder, wenn auch ein Mensch einen Fehltritt tut, ehe er es gewahr wird, so versucht ihr, die geistig Befähigten, einen solchen Menschen im Geiste der Milde wieder zurechtzubringen, während du dich selbst im Auge behältst, damit nicht auch du versucht werdest“ (Gal. 6:1). Doch wenn es die ernannten Versammlungsältesten versäumen, dort, wo es angebracht ist, geistige Hilfe zu leisten, und die auf Abwege geratene Person erliegt schließlich der Versuchung, sind sie dann überhaupt nicht dafür verantwortlich?

Auch hängt viel davon ab, auf welche Art und Weise Hilfe geleistet wird. Paulus sagte, daß die geistig Befähigten den auf Abwege Geratenen „im Geiste der Milde“ wieder zurechtbringen sollten. Aber angenommen, ein Ältester erteilt seinen Rat nicht mit Milde. Das kann zur Folge haben, daß derjenige, dem der Rat gegeben wurde, sehr deprimiert ist, sich ärgert oder sonstwie aufgebracht ist. Weil er grob behandelt wurde, mag er nicht ‘wieder zurechtgebracht’ werden und sogar bei seiner verkehrten Handlungsweise beharren. Kann der unfreundliche Älteste unter solchen Umständen mit Recht sagen: „Es ist nicht meine Schuld.“? (Vergleiche Lukas 17:1, 2; 2. Korinther 6:3.)

WENN JEMAND BEDRÜCKT WIRD

Oder was ist zu sagen, wenn sich jemand, der über andere Gewalt hat, als tyrannisch erweist? Weil er einige von ihnen grob behandelt, mag es ihnen fast unmöglich erscheinen, inneren Frieden zu haben, und sie müssen sich vielleicht sogar sehr bemühen, sich zu beherrschen. Das überrascht uns nicht, denn wir lesen in der Bibel: „Allein Bedrückung kann bewirken, daß ein Weiser unsinnig handelt“ (Pred. 7:7).

Tatsächlich, wenn ein Weiser längere Zeit bedrückt wird, kann selbst er unbesonnen handeln. Er mag zum Beispiel die Selbstbeherrschung verlieren und etwas Verkehrtes tun. Kann der Bedrücker in diesem Fall zu Recht alle Verantwortung von sich weisen und sagen: „Es ist nicht meine Schuld.“?

Prediger 7:7 könnte andererseits auch Bedrückung beschreiben, an der der Weise selbst beteiligt ist, indem er unbarmherzig ist und blind für die Notlage der Bedrückten. Er mag unsinnig handeln, indem er herrschsüchtig ist und dazu neigt, andere zu bedrücken; er kommt sich vielleicht als großer Wohltäter vor, der das Recht hat, jeden zu unterdrücken, der es wagt, seine Methoden zu kritisieren. (Vergleiche 2. Chronika 16:10.) Er ist aber bestimmt nicht schuldlos, nur weil er diese falsche Auffassung hat.

LIEBE UND VERTRAUEN ERFORDERLICH

Natürlich läßt sich die Schuldfrage in vielen Lebensbereichen stellen. Man denke zum Beispiel an die Ehe. Um eine glückliche Ehe führen zu können, sind Liebe, Zärtlichkeit und gegenseitiges Interesse unbedingt erforderlich. Doch was kann geschehen, wenn es ein Ehepartner versäumt, diese Eigenschaften zu bekunden? Und welche Folgen kann es haben, wenn er sich mit Absicht und beharrlich weigert, seine eheliche Pflicht zu erfüllen?

Wird ein Ehepartner durch eine solche Verweigerung unter Druck gesetzt und wird ihm keine Liebe, keine Zärtlichkeit und kein wahres Interesse entgegengebracht, so mag er einer Versuchung erliegen und Ehebruch begehen. Geschieht dies, kann der lieblose Ehepartner dann mit Recht jede Verantwortung von sich weisen und sagen: „Es ist nicht meine Schuld.“? Wohl kaum.

Damit es nicht zu einer solchen Entwicklung kommt, schrieb der Apostel Paulus: „Entzieht es [die ehelichen Beziehungen] einander nicht, außer mit gegenseitiger Einwilligung für eine bestimmte Zeit, damit ihr dem Gebet Zeit widmen und wieder zusammenkommen könnt, so daß der Satan euch nicht wegen eures Mangels an Selbstbeherrschung beständig versuche“ (1. Kor. 7:1-5).

Ob ein Christ mit seinen Familienangehörigen verkehrt oder mit anderen, stets sollte er durch das, was er tut, Vertrauen erwecken. Wer entschlossen ist, sein Ziel zu erreichen, ohne auf andere Rücksicht zu nehmen, mag versucht sein, zu unredlichen Methoden Zuflucht zu nehmen, und dies damit begründen, daß der Zweck die Mittel heilige. Doch was geschieht oft, wenn die Leute herausfinden, daß jemand ‘eine trügerische Zunge in seinem Mund’ hat? (Micha 6:12). Wahrscheinlich werden sie der unehrlichen Person künftig nicht vertrauen und sich sogar von ihr distanzieren. Der Betreffende mag deshalb bestürzt sein. Da er es aber selbst herbeigeführt hat, kann er dann wirklich mit Recht behaupten: „Es ist nicht meine Schuld.“?

EINE ERNSTE SACHE

Diejenigen, die von einer Person mit einer trügerischen Zunge betrogen werden, merken es vielleicht nicht immer. Aber es gibt einen, der es immer merkt, und er wird den Schuldigen zur Rechenschaft ziehen. In der Bibel wird uns die Zusicherung gegeben: „Wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber Sein trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen“ (Spr. 3:32). Wer im Reden und Handeln unehrlich ist, mag sich zwar etwas vormachen oder sogar denken, er habe das Recht, seine trügerische Zunge auf schlaue Weise zu gebrauchen und zu fragwürdigen Methoden Zuflucht zu nehmen. Was das betrifft, fehlen seinen Mitmenschen vielleicht ausreichende Beweise, um ihm ‘einen Verweis erteilen’ zu können (Luk. 17:3). Wenn aber eine solche Person ihre Handlungsweise nicht aufgibt, wird sie nie die Anerkennung Gottes haben. Wer unehrlich handelt, ist in den Augen Jehovas verabscheuungswürdig, und nur der Rechtschaffene kann sich des ‘trauten Umgangs’ mit Gott erfreuen.

Letzten Endes müssen wir uns alle vor dem Höchsten verantworten (Röm. 14:10-12). Daher ist es wichtig, sich von Gottes Geist und seinem inspirierten Wort leiten zu lassen, während man unablässig um Hilfe betet, damit man es vermeidet, grausam zu sein, sich eines Vergehens schuldig zu machen, verantwortungslos zu handeln, bedrückende Methoden anzuwenden sowie lieblos und unzuverlässig zu sein. Ja, in vielen Fällen kann man nicht zu Recht die Verantwortung beiseite schieben und sagen: „Es ist nicht meine Schuld!“

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