Gottes Regierung — die einzige Hoffnung der Menschheit
1—3. (a) Wie groß sind die Probleme, vor die sich die Menschheit gestellt sieht? (b) Wie können wir erfahren, was die Zukunft bringt?
AUF einer Konferenz von Wissenschaftlern und führenden kirchlichen Persönlichkeiten, die im Sommer vergangenen Jahres auf dem Campus des Massachusetts Institute of Technology (USA) stattfand, wurden die Probleme, denen sich die Welt gegenübersieht, als „nahezu apokalyptisch“ bezeichnet. Wie Jerome R. Ravetz, Dozent für Philosophie an der Universität von Leeds (Großbritannien), warnend sagte, gibt es kein „Konzept für das Überleben“. Er führte weiter aus: „Umfang und Komplexität der Probleme sind derart groß, daß sie durch menschliche Vernunft allein nicht bewältigt werden können.“
2 Was dürfen wir denn von der Zukunft erwarten? Ein Geistlicher der Vereinigten Kirche von Kanada behauptete: „Niemand kann zuversichtlich voraussagen, daß ein besserer Tag anbrechen wird. Ob die Zivilisation verschwindet oder ob es schließlich eine neue Gesellschaft mit einer besseren Lebensqualität für alle geben wird, weiß niemand mit Sicherheit.“
3 Stimmt das aber? Nein! Tatsächlich gibt es jemand, der weiß, was die Zukunft bringt, weil er die Macht und die Weisheit hat, sie gemäß seinem Willen zu gestalten. Dieser Eine ist unser Schöpfer, Jehova Gott. Ist es angesichts der offenkundigen Unfähigkeit des Menschen, für eine gute Regierung zu sorgen, nicht an der Zeit, auf ihn zu hören? Gott sagt von sich selbst, daß er der Eine ist, „der von Anfang an den Ausgang kundtut und von alters her die Dinge, die nicht getan worden sind; der Eine, der spricht: ,Mein eigener Beschluß wird bestehen, und alles, was mir gefällt, werde ich tun‘“ (Jes. 46:10). Und es „gefällt“ Gott, den Menschen eine gute Regierung zu geben.
DAS THEMA DER BIBEL
4, 5. (a) Was ist das Hauptthema der Bibel? (b) Auf welche Weise wird es bekanntgemacht?
4 Was würdest du antworten, wenn dich jemand fragen würde: „Was ist das Hauptthema der Bibel?“? In der religiösen Zeitschrift Modern Churchman hieß es interessanterweise: „Der bedeutsame Beitrag der Theologen während des vergangenen Jahrhunderts ist die Wiederentdeckung des Königreiches Gottes als Hauptthema des Neuen Testaments gewesen.“ Haben aber die Theologen und Geistlichen diese wichtige biblische Lehre bekanntgemacht? Beachten wir, was ein prominenter Presbyterianer zu dieser Frage in der Zeitschrift Christianity and Crisis schrieb:
„Sollte in neuerer Zeit unter den Theologen eine Debatte über die Bedeutung des Königreiches oder über seine Beziehung zu unserer Welt stattgefunden haben, so habe ich nichts davon gehört. Und was Predigten betrifft, so ist es bestimmt über dreißig Jahre her, daß ich einen Geistlichen gehört habe, der den Versuch machte, seinen Leuten das Königreich als eine Realität zu erklären. ... Als Laie flehe ich unsere Theologen und Geistlichen an: Erzählt uns von Gottes Königreich, erklärt uns, was es ist und in welcher Beziehung es zur heutigen Welt steht.“
5 Aber diese Geistlichen haben es nicht getan. Bei Umfragen zeigt sich, daß kaum ein Kirchgänger erklären kann, was Gottes Königreich ist, wie es kommen wird oder was es für die Menschheit tun wird. Die Zeitschrift indes, die du in der Hand hältst, ist ihrem offiziellen Namen gerecht geworden: Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich. Sie hat ständig die Königreichsbotschaft hervorgehoben. Ja, Gottes Regierung ist das Hauptthema der Bibel.
DAS THEMA VOM ANFANG BIS ZUM ENDE
6—9. (a) Aufgrund welcher Vorgänge sah sich Jehova veranlaßt, für eine neue Regierung zu sorgen? (b) Was wird in 1. Mose 3:15 vorhergesagt, und inwiefern hilft uns Offenbarung 12, die Erfüllung zu verstehen?
6 Die Bibel beschreibt zu Beginn, wie Gott die Erde als Wohnstätte für den Menschen zubereitete und das erste Menschenpaar in einen herrlichen Garten setzte, Eden genannt. Noch bevor die beiden Kinder hatten, redete ein Engel Gottes mittels einer Schlange zu der Frau, Eva, und verleitete sie zur Auflehnung gegen die Herrschaft Gottes. Die Frau ihrerseits sprach mit ihrem Mann, Adam, und veranlaßte ihn, sich ebenfalls gegen Gottes Leitung aufzulehnen (1. Mose 3:1-6; Offb. 12:9). Damals sah Jehova Gott voraus, daß eine von ihm eingesetzte neue Regierung für die Menschheit benötigt werden würde. Er sagte daher zu dem Anstifter der Rebellion, dem Engel, der sich selbst zum Satan und Teufel gemacht hatte: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten“ (1. Mose 3:15).
7 Vielleicht fragst du aber jetzt: „Wo ist in dieser Prophezeiung von einer neuen Regierung die Rede?“ Untersuchen wir daher die Voraussage einmal. Die Schriftstelle besagt, daß es Feindschaft oder Haß zwischen Satan und „dem Weibe“ sowie zwischen Satans „Samen“ oder Kindern und dem „Samen“ oder den Nachkommen des Weibes geben werde. Zunächst sollten wir klären, wer das „Weib“ ist.
8 Es ist keine buchstäbliche Frau, denn Satan hegt keine besonderen Haßgefühle gegen ein irdisches weibliches Wesen. Es handelt sich vielmehr um eine symbolische Frau. Von ihr wird in der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, gesagt, sie sei „mit der Sonne bekleidet“, habe „den Mond unter ihren Füßen“ und trage „auf dem Kopf eine Krone von zwölf Sternen“. Um herauszufinden, wer diese Frau ist, sollten wir beachten, was über ihr Kind gesagt wird: „Die Frau brachte einen Sohn zur Welt, der alle Völker der Erde mit eisernem Zepter regieren sollte. Das Kind wurde weggenommen und zum Thron Gottes gebracht“ (Offb. 12:1-5, Die Gute Nachricht).
9 Wer ist dieser „Sohn“, der als Gottes Vertreter „alle Völker ... regieren“ soll? Es ist Gottes Königreich unter Christus Jesus, wie wir später noch beweisen werden. Die „Frau“ im Himmel ist daher Gottes Organisation, die aus treuen Engeln besteht und von der das messianische Königreich hervorgebracht wird. Als sich Adam und Eva gegen die Herrschaft Gottes aufgelehnt hatten, ergriff Jehova somit die Initiative und verordnete eine Königreichsregierung. Dadurch konnten gerechtigkeitsliebende Menschen Mut und Hoffnung schöpfen.
DAS LICHT ÜBER DAS KÖNIGREICH NIMMT ZU
10, 11. (a) Auf welche Königreiche setzten Gottes Diener der alten Zeit nicht ihr Vertrauen, und warum nicht? (b) Welche „Stadt“ hat Gott für sie bereitgemacht?
10 Jehova Gott hat seinen Dienern schrittweise Aufschluß über diese Regierung vermittelt und darauf hingewiesen, daß es die einzige ist, auf die sich die Menschheit verlassen kann. Gottes Allmacht garantiert ihren Erfolg. Deshalb setzten treue Diener Gottes ihr Vertrauen nicht auf menschliche Königreiche. Sie bekannten offen, daß sie Gottes himmlische Königreichsregierung erwarteten. Der Apostel Paulus schreibt zum Beispiel darüber:
„Alle diese [treuen vorchristlichen Diener Gottes] starben im Glauben, ohne die Erfüllung der Verheißungen erhalten zu haben, aber sie sahen sie von ferne und hießen sie willkommen und erklärten öffentlich, daß sie Fremde und zeitweilig Ansässige im Lande seien ... sie [strebten] nach einem besseren Ort, nämlich einem, der zum Himmel gehört. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, als ihr Gott angerufen zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitgemacht“ (Hebr. 11:13-16).
11 Was ist diese „Stadt“, die Gott für seine Diener der alten Zeit „bereitgemacht“ hat? Es ist Gottes himmlisches Königreich, seine Regierung. Verfolgen wir nun die Vorbereitungen, die für die Aufrichtung dieser Königreichsregierung getroffen wurden. Wie wir im Brief des Paulus an die Hebräer gelesen haben, starben Gottes Diener der alten Zeit, „ohne die Erfüllung der Verheißungen [hinsichtlich des Königreiches] erhalten zu haben“. Um welche Verheißungen handelte es sich?
12—14. Welche Verheißungen hinsichtlich Gottes Regierung ergingen an Abraham, Isaak, Jakob, Juda und David?
12 Gemäß 1. Mose 22:18 hatte Jehova dem Abraham verheißen: „Durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde ... segnen.“ Der Apostel Paulus zeigte in seinem Brief an die Galater, daß Jesus Christus der Same Abrahams ist, durch den sich alle Nationen der Erde segnen werden (Gal. 3:16). Ähnliche Verheißungen bezüglich eines kommenden „Samens“ ergingen an Abrahams Sohn Isaak und an seinen Enkel Jakob (1. Mose 26:3-5; 28:13, 14). Gemäß diesen Verheißungen sollte also der „Same“ des Weibes Gottes aus der Linie Isaaks und Jakobs hervorgehen.
13 Beachten wir die folgende Verheißung, die Jakobs Sohn Juda empfing: „Das Zepter wird nicht von Juda weichen noch der Befehlshaberstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt; und ihm wird der Gehorsam der Völker gehören“ (1. Mose 49:10). Jesus Christus, der „dem Stamm Juda entsprungen ist“, war dieser „Schilo“, dem „der Gehorsam der Völker gehören“ würde. Beachten wir, welche weiteren Beweise die Bibel dafür liefert (Hebr. 7:14).
14 Fast 700 Jahre nachdem Juda die Verheißung gegeben worden war, sagte Jehova über David aus dem Stamme Juda: „Ich habe David, meinen Knecht, gefunden; mit meinem heiligen Öl habe ich ihn gesalbt, mit dem meine eigene Hand fest sein wird, den mein eigener Arm auch stärken wird. Und ich werde seinen Samen gewißlich für immer einsetzen und seinen Thron gleich den Tagen des Himmels“ (Ps. 89:20, 21, 29). Wenn Gott davon spricht, daß der „Same“ Davids „für immer“ eingesetzt werden und sein „Thron“ so lange wie die „Tage des Himmels“ bestehen soll, weist er auf die Beständigkeit der Königreichsregierung in den Händen Jesu Christi hin, des Herrschers, den er ernannt hat. Wie wissen wir das?
DER KÖNIG DER REGIERUNG GOTTES ERSCHEINT
15, 16. (a) Wie wissen wir, daß Jesus Christus der „Same“ Davids ist? (b) Wieso konnte Johannes verkünden: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“?
15 Betrachten wir, was im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung geschah. Jehova sandte seinen Engel Gabriel zu der Jungfrau Maria, um ihr sagen zu lassen, daß sie auf übernatürliche Weise ein Kind bekommen werde. „Du sollst ihm den Namen Jesus geben“, sagte Gabriel. „Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden; und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird für immer als König über das Haus Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben“ (Luk. 1:31-33). Nach der Geburt des Sohnes sagte „Jehovas Engel“ einigen Hirten, daß dieser Jesus der verheißene Messias, der Retter und Herr, sei (Luk. 2:8-12).
16 So nahm Gottes Regierung im ersten Jahrhundert Gestalt an. Schließlich begann Johannes der Täufer zu predigen: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht“ (Matth. 3:1, 2). Wieso konnte Johannes dies sagen? Weil der voraussichtliche König dieser Regierung unter ihnen war. Nachdem Johannes Jesus getauft hatte, goß Gott seinen heiligen Geist aus, um Jesus als den einen zu salben, der der König der himmlischen Regierung werden sollte. Während seines dreieinhalbjährigen Dienstes bewies Christus seine Befähigung als König, indem er Gott treu blieb bis zum Tod — als ‘die Schlange ihm die Ferse zertrat’ (1. Mose 3:15). Da Christus zu himmlischem Leben auferweckt worden ist, kann er den Willen seines Vaters ausführen, der darin besteht, „alle diese [menschlichen] Königreiche [zu] zermalmen und ihnen ein Ende [zu] bereiten“, um den Weg für Gottes bevorstehende Weltregierung frei zu machen (Dan. 2:44; Matth. 6:9, 10).
17. Was wurde über die Zusammensetzung der Regierung Gottes geoffenbart?
17 Ferner ist bezüglich dieser Regierung geoffenbart worden, daß einige aus der Menschheit das Vorrecht haben werden, mit Christus als Könige zu regieren. Durch seinen Propheten Daniel zeigte Gott, daß Personen, die „Heilige“ genannt werden, mit seinem Sohn herrschen werden (Dan. 7:13, 14, 27). Auch Christus gab seinen treuen Aposteln eine solche Verheißung (Luk. 22:28-30). Der Apostel Paulus schrieb im Galaterbrief an gesalbte Christen: „Wenn ihr Christus angehört, seid ihr wirklich Abrahams Same.“ Auf diese Weise zeigte Paulus, daß zwar hauptsächlich Christus der verheißene Same war, daß aber Gott andere dazu auserwählen würde, mit Christus „Erben des Königreiches“ zu sein (Gal. 3:16, 29; Jak. 2:5). In Übereinstimmung damit schrieb Paulus an Timotheus: „Wenn wir weiterhin ausharren, werden wir auch als Könige mitregieren“ (2. Tim. 2:12). Später schrieb Johannes von Personen, die mit Christus Jesus „als Könige über die Erde regieren“ werden, und gab ihre Zahl mit 144 000 an (Offb. 5:10; 14:1-3).
HOFFNUNG ERHELLT DIE FINSTERNIS
18—20. (a) Wie beschrieb ein Elektriker in kurzen Worten das Thema der Bibel? (b) Wer nur verkündigt die Königreichsbotschaft?
18 Ist es nicht wunderbar, wie Gott seinen bedeutsamen Vorsatz enthüllt hat, eine gerechte Regierung zum Nutzen derer zu schaffen, die ihn lieben und auf ihn vertrauen? Doch die untreuen Geistlichen und Theologen der Christenheit haben in jämmerlicher Weise versagt, diesen Vorsatz unter ihren Gläubigen bekanntzumachen. So hat das Volk, das in geistiger Finsternis ist und keine Erkenntnis über das Königreich hat, zu seinem eigenen Schaden und zu seiner Enttäuschung sein Vertrauen auf eine menschliche Regierung nach der anderen gesetzt. Erkennst du jedoch, was die Bibel zu sagen hat? Was würdest du antworten, wenn dich jemand fragen würde: „Was ist das Hauptthema der Bibel?“?
19 Vor Jahren bot sich einem Zeugen Jehovas, der als Elektriker in einem Warenhaus tätig war, eine vorzügliche Gelegenheit. Er wurde von dem Redakteur der Geschäftszeitung gebeten, einen kurzen Bericht über das Buch zu schreiben, das ihm am besten gefallen habe. Er schrieb:
„Ich werde mein Leben lang nicht aufhören, dieses Buch zu lesen. Es beginnt damit, wie eine schöne Heimat durch Rebellion zerstört wurde. Ein Trauerspiel, Unheil, Mord und Tod folgen. Während die Familie größer wird, sinkt sie immer mehr in Verzweiflung und Finsternis. Jahrhunderte verstreichen. Nationen steigen auf und gehen unter. Tausende von Gestalten ziehen an uns vorüber; wir begegnen jeder menschlichen Gemütsbewegung, von kaltem, grausamem Haß bis zur Liebe des Märtyrers. Hoffnung — zuerst ein schwacher Funke — wächst bis zur festen Überzeugung. Eine vollkommene Regierung soll die schöne Heimat wiederherstellen. Ihr Herrscher ist der König Christus Jesus. Die Regierung — das Königreich Gottes. Die Familie — das Menschengeschlecht. Das Buch ist die Bibel.“
20 Dieser Elektriker gab ein vorzügliches Zeugnis über Gottes Königreich und das, was es für die Menschheit tun wird. Ja, Gottes Regierung ist die Grundlage für die einzige Hoffnung auf ein wirklich glückliches Leben. Das ist die Botschaft, die Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde verkündigen, und zwar in Übereinstimmung mit der Prophezeiung Jesu: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24:14). Ja, bald wird allen menschlichen Regierungen ein Ende bereitet werden; denn sie haben die Bedürfnisse des Volkes nicht befriedigt. Unter der Leitung und Führung des himmlischen Königs Jesus Christus und seiner Mitherrscher wird ein gerechtes neues System beginnen. Wie wunderbar, ein Untertan dieser Regierung Gottes zu sein! Betrachten wir die Segnungen, die sie gemäß der Bibel für die Menschheit mit sich bringen wird, einmal etwas näher.
EINE REGIERUNG, DIE DIE BEDÜRFNISSE DER MENSCHEN BEFRIEDIGT
21, 22. (a) Welche Erfolge wird das Königreich im Gegensatz zu den menschlichen Bemühungen, den Krieg, die Kriminalität und die Furcht zu beseitigen, haben? (b) Wie wird sich die Herrschaft Gottes auf die Tiere auswirken?
21 In Psalm 46:8, 9 werden wir eingeladen, die Werke Jehovas genauer zu betrachten: „Kommt, seht die Taten Jehovas, wie er erstaunliche Ereignisse auf der Erde hat einsetzen lassen.“ Was sind einige dieser erstaunlichen Ereignisse? „Kriege läßt er aufhören bis an das äußerste Ende der Erde.“ Menschliche Regierungen haben darin jämmerlich versagt. Aber Gott wird es gelingen, dauerhaften Frieden zu schaffen, denn der Psalmist erklärt: „Die Übeltäter selbst werden weggetilgt werden, ... und der Böse wird nicht mehr sein“ (Ps. 37:9, 10). Die menschliche Gesellschaft wird ohne Gefängnisse, ohne Polizei und ohne Türschlösser auskommen. Ja, es wird keine Furcht mehr geben. Gott hat verheißen, daß sich die unter seinem Königreich lebenden Menschen des Lebens erfreuen werden, „und da wird keiner sein, der sie aufschreckt“ (Micha 4:4).
22 Heute schon lernen Personen mit animalischen Neigungen, in Frieden mit anderen zu leben, indem sie Gottes Wort in ihrem Leben anwenden. Aus der Bibel geht hervor, daß unter der Herrschaft des Königreiches selbst die Tiere miteinander in Frieden leben werden. „Der Wolf wird tatsächlich bei dem männlichen Lamme weilen, und beim Böcklein wird selbst der Leopard lagern, und das Kalb und der mähnige junge Löwe und das wohlgenährte Tier, alle beieinander; und ein noch kleiner Knabe wird sie führen.“ Bestimmt kann keine menschliche Regierung auch nur hoffen, so etwas zu erreichen (Jes. 11:6).
23. Welche Gewalt, über die der neue Herrscher der Erde verfügt, wird allen Untertanen des Königreiches eine Fülle von Nahrung sichern?
23 Ein weiteres wichtiges Erfordernis für die Welt, in der wir gern leben würden, besteht darin, daß alle genügend zu essen haben. Menschlichen Regierungen ist es nicht gelungen, Nahrungsmittelknappheit und Hungersnöte aufhören zu lassen, aber das Königreich wird dies zustande bringen. Als Jesus auf der Erde war, zeigte er, daß er durch Gottes Geist über den Wind, über das Meer, über die Pflanzenwelt und über die Fische Gewalt hatte (Mark. 4:39; Matth. 21:19; Joh. 21:6). Stellen wir uns vor, was das unter dem Königreich bedeuten wird! Auf der ganzen Erde wird das Wetter vollkommen unter Kontrolle sein, so daß Mißernten ausgeschlossen sind. Das wiederum wird eine Garantie dafür sein, daß jeder genügend zu essen hat. Die Bibel sagt: „Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben; auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein“ (Ps. 72:16).
24—26. Was wird das Königreich für die Kranken, Lahmen, Tauben und sogar für alternde Menschen tun?
24 Menschlichen Regierungen ist es nicht gelungen, die Menschheitsfamilie von Krankheiten und Leiden zu befreien — eine wichtige Voraussetzung für ein wirklich glückliches Leben. Jesus heilte indes jede Krankheit und jedes Gebrechen, wodurch er zeigte, was er einmal weltweit tun wird, um allen seinen Untertanen Gesundheit und Leben zu vermitteln. Unter der Königreichsherrschaft wird sich die biblische Verheißung buchstäblich erfüllen: „Kein Bewohner wird sprechen: ,Ich bin krank‘“ (Jes. 33:24). Ja, es wird keine Arzt- und Zahnarztrechnungen mehr geben, keine Kliniken, Krankenhäuser und keine Krankenhausrechnungen.
25 Auch das Altern kann eine sehr betrübliche Erfahrung sein. Eine Frau schrieb: „Ich gehöre nicht zu denen, die leicht deprimiert sind, aber zur Zeit ist es bei mir der Fall, und ich weiß auch, warum. Ich werde älter. ... Die üblichen Schmerzen stören mich nicht so sehr wie mein Aussehen. In jungen Jahren war ich sehr hübsch, aber heute bin ich es nicht mehr. Außer grauem Haar habe ich Falten und Runzeln bekommen, die nicht durch eine Schönheitsoperation zu beseitigen sind. ... Wie kann ich diese Depressionen loswerden?“ (New York Post vom 23. März 1979).
26 Tatsache ist, daß solche Probleme nur durch Gottes Königreich gelöst werden können. Unter seiner Herrschaft wird der Prozeß des Alterns in das Gegenteil verkehrt werden, so daß sich Körper und Geist allmählich bis zur Vollkommenheit verjüngen werden. Die Gesundheit des Menschen wird vollkommen wiederhergestellt werden, so daß ‘sein Fleisch frischer sein wird als in der Jugend’ (Hiob 33:25). Es wird so sein, wie es in Jesaja 35:5, 6 heißt: „Die Augen der Blinden [werden] aufgetan werden, und die Ohren der Tauben selbst werden geöffnet werden. Zu jener Zeit wird der Lahme klettern wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jubeln.“
27. Welchen Beweis gibt es, daß sogar der Tod besiegt werden wird?
27 Aber jemand mag sagen: „Wenn die Menschen nicht krank oder alt werden, dann werden sie ja auch nicht sterben.“ Er hat recht. Genau das wird geschehen. Leichenbestatter werden sich nach einer anderen Arbeit umsehen müssen, denn Gott hat verheißen: „Der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein“ (Offb. 21:4; Jes. 25:8). Der Psalmist sagte von Jehova: „Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden“ (Ps. 145:16). Stellen wir uns vor, was das bedeutet! Die rechtmäßigen Bedürfnisse und Wünsche jedes einzelnen werden befriedigt werden und wahrscheinlich noch weit besser, als es sich irgendeiner von uns unvollkommenen Menschen heute ausmalen kann.
28, 29. (a) Welche weiteren lang ersehnten Segnungen wird das Königreich mit sich bringen? (b) Welchen Beweis gibt es, daß die Toten auferweckt werden? (Luk. 7:11-15; 8:49 bis 56).
28 Welch eine Freude! Unter den gerechten Verhältnissen der Königreichsherrschaft werden Kinder die Gelegenheit haben, zu lernen und zur Vollkommenheit heranzuwachsen, ohne die Unsicherheit der heutigen Welt und ohne die Gefahren, die heute auf der Straße lauern. Man wird nicht mehr befürchten müssen, daß sie ein Opfer des Drogenmißbrauchs oder des verderblichen Einflusses schlechter Gesellschaft werden. Jeder Mensch wird die Möglichkeit haben, seine Fähigkeiten und Talente völlig zu entwickeln und sich einer erfreulichen, lohnenden Tätigkeit zuzuwenden. Der Prophet Jesaja beschrieb anschaulich, was die Königreichsherrschaft bewirken kann, indem er sagte: „Sie werden gewißlich Häuser bauen und sie bewohnen; und sie werden bestimmt Weingärten pflanzen und deren Fruchtertrag essen. ... Denn gleich den Tagen eines Baumes werden die Tage meines Volkes sein; und das Werk ihrer eigenen Hände werden meine Auserwählten verbrauchen“ (Jes. 65:17-25).
29 Aus dieser Verheißung geht hervor, daß jeder Mensch eine sinnvolle Tätigkeit ausüben wird und daß sein Leben Sinn und Zweck haben wird. Unser heutiges Leben wird allmählich in Vergessenheit geraten. Was der Mensch baut, pflanzt und erntet, wird sein eigen bleiben. Kinder werden in einer ruhigen, wohltuenden Umgebung aufwachsen. Selbst die Toten werden auferweckt werden (Joh. 5:28, 29). Väter und Mütter, Brüder und Schwestern, Onkel und Tanten, Freunde und Nachbarn von der Zeit Abels bis zur gegenwärtigen Stunde werden sich alle hier auf der Erde vereinen. Das wird ein Tag sein!
30. (a) Wodurch wird Gottes ursprünglicher Vorsatz in Verbindung mit der Erde verwirklicht werden? (b) Wozu regt dich die Königreichshoffnung an?
30 Keine menschliche Regierung wagt es heute, auch nur davon zu träumen, so etwas für ihre Untertanen bewerkstelligen zu können. Nur Gott kann für die Verwirklichung solcher Verheißungen garantieren. Und darüber hinaus wird die ganze Menschheit unter der Königreichsherrschaft in der Anbetung Jehovas vereint sein. Unter seiner himmlischen Aufsicht wird die Erde allmählich in einen paradiesischen Garten, einen weltweiten Garten Eden, verwandelt werden. Alle Lebenden werden sich vollkommener Gesundheit und ewigen Lebens unter Gottes Königreich erfreuen. Wahrlich, eine wunderbare Hoffnung! Und sie beruht auf der zuverlässigsten Instanz: Jehova Gott.
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Abraham sah dieses Königreich „von ferne“ (Hebr. 11:13-16)
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Johannes machte Jesus als den voraussichtlichen König kenntlich und verkündigte: ‘Das Königreich hat sich genaht.’
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Unter Gottes Regierung wird ‘jede Träne von ihren Augen abgewischt werden, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein’ (Offb. 21:4).