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  • Wie weit würdest du gehen, um dein Gesicht zu wahren?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1980
w80 15. 12. S. 6-8

Wie weit würdest du gehen, um dein Gesicht zu wahren?

HARAKIRI — „mit Meiers Schritt halten wollen“ — große Schulden wegen einer pompösen religiösen Feierlichkeit — unrecht haben und es doch nicht zugeben wollen. Fällt es dir schwer, einen Zusammenhang zwischen all diesem zu sehen? Bestimmt nicht mehr, wenn du bedenkst, daß das eingangs Erwähnte nur allzuoft deswegen getan wird, weil man das Gesicht wahren möchte.

Was versteht man aber darunter? Im Chinesischen hat das Wort „Gesicht“ auch die Bedeutung von „Ehre“. Das Gesicht zu wahren bedeutet also, seine Ehre oder Selbstachtung wahren zu wollen, besonders dann, wenn der persönliche Ruf gefährdet ist. Ist das verkehrt? Nicht unbedingt. Jesus deutete in seinem Gebot, ‘unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben’, an, daß wir schon ein gewisses Interesse an uns selbst haben sollten (Matth. 22:39). Wenn wir Selbstachtung haben, fällt es uns leichter, sauber, zuverlässig und ehrlich zu sein. Wer möchte schon den Ruf haben, schmutzig, unzuverlässig und unehrlich zu sein?

Das Gesicht zu wahren bedeutet aber noch mehr, nämlich daß unser Ruf oder unsere Ehre für uns das wichtigste ist. Wie festgestellt wurde, spielt zum Beispiel „das Vermeiden von Schande in Japan eine ebenso große Rolle ... wie das reine Gewissen, der gute Name bei Gott und das Unterlassen von Sünde in der Ethik der westlichen Welt“. Genauso, wie ein Christ zu Opfern bereit wäre, um ein reines Gewissen zu bewahren, würde ein Japaner Opfer bringen, um zu vermeiden, seinen Ruf zu gefährden, oder um das Gesicht zu wahren. Einige Japaner begingen sogar Harakiri, eine schreckliche Art des Selbstmordes, als sie ihren Ruf gefährdet sahen. Würdest du so weit gehen, um dein Gesicht zu wahren?

WAS MAN ALLES FÜR SEIN ANSEHEN TUT

In östlichen Ländern kommt es immer noch vor, daß Personen, die befürchten, ihr Ruf sei in Gefahr, Selbstmord begehen, wenn auch meist nicht durch Harakiri. Man ist in diesen Ländern auch noch zu anderen Opfern bereit. In einigen Gegenden kommt es nicht selten vor, daß Familien an einem buddhistischen Feiertag das Einkommen einer ganzen Woche für ein Festessen ausgeben, und das nur, um bei ihren Nachbarn nicht das Ansehen zu verlieren. An anderen Orten lädt man vielleicht einen Gast zu einem Essen in dem teuersten Restaurant ein. Wahrscheinlich kann man es sich gar nicht leisten, und der Gast würde lieber bei dem Gastgeber zu Hause essen. Doch der Gastgeber meint, daß er dies tun müsse, um seinem Ruf nicht zu schaden.

In einem gewissen Land ist es Brauch, daß der Brautvater den jungen Eheleuten an ihrem Hochzeitstag ein vollständig eingerichtetes Haus schenkt. Der Vater gewinnt an Ansehen, wenn das Haus sehr hübsch eingerichtet ist. Deswegen stürzen sich manche Brautväter in große Schulden. Gewöhnlich bezahlt der Bräutigam einen Brautpreis. Um an Ansehen zu gewinnen, macht der junge Mann vielleicht sogar Schulden, um einen hohen Brautpreis bezahlen zu können. Der Brautvater, der das junge Paar mit einem vollständig eingerichteten Haus beschenkt hat und deshalb womöglich schon verschuldet ist, wird wahrscheinlich den Brautpreis zurückgeben. Er möchte durch das Annehmen des Geldes nicht sein Ansehen verlieren.

Würdest du so weit gehen, nur um dein Ansehen nicht einzubüßen? Viele gehen so weit. Man kann auch auf einem anderen Gebiet versucht sein, sein Ansehen nicht schädigen zu wollen. In einem gewissen Land des Orients wird jemand, der ein Christ werden möchte, oft angeklagt, das Ansehen seiner Familie zu schädigen, wenn er sich „einer westlichen Religion“ anschließt. Natürlich ist das wahre Christentum keine „westliche Religion“, doch das ist die Ansicht, die man dort vertritt. Zwar möchte man nicht unnötig Anstoß erregen, aber es ist bestimmt nicht weise, um des Ansehens willen etwas nicht zu tun, wovon man weiß, daß es richtig ist.

EINE WELTWEITE TENDENZ

Die Tendenz, nichts von seinem Ansehen einbüßen zu wollen, herrscht nicht nur im Orient; man findet sie weltweit. Zum Beispiel wollen viele „mit Meiers Schritt halten“. Jemand besitzt vielleicht ein Auto, das für seine Verhältnisse völlig ausreicht. Doch eines Tages kauft sich sein Nachbar einen neuen, teureren Wagen. Jetzt ist er mit seinem Fahrzeug unzufrieden, obwohl er vorher völlig damit zufrieden war. Warum? Er schämt sich jetzt seines Wagens. Das neue Auto seines Nachbarn läßt sein eigenes alt erscheinen. Deshalb kauft er einen neuen Wagen, obwohl er ihn gar nicht braucht und ihn sich auch nicht leisten kann. Das Gefühl, sich vor seinen Nachbarn schämen zu müssen, könnte mit dem Gefühl verglichen werden, das gewisse Orientalen dazu veranlaßt hat, Harakiri zu begehen.

Hast du dich auch schon einmal darüber geärgert, daß dir jemand einen Rat oder eine Zurechtweisung erteilt hat? Hast du dann gedacht: „Wer ist er eigentlich, daß er mich kritisiert? Er ist auch nicht vollkommen.“? Du hast dich also selbst gerechtfertigt. Warum? Weil dein Stolz und deine Ehre verletzt worden waren.

Manchmal bringt jemand ein großes Opfer, um sein Gesicht zu wahren. Vielleicht hat er eine schwere Sünde begangen. Er kann sich nicht dazu überwinden, dies vor anderen zuzugeben, um so die Sache zu bereinigen. Wenn seine Missetat dann ans Licht kommt und reife Christen dies mit ihm besprechen, streitet er alles ab. Um Schmach aus dem Wege zu gehen oder aus Trotz, ist er sogar bereit, sich von der Christenversammlung zu trennen, und bringt so sein Verhältnis zum Schöpfer und seine Aussicht auf ewiges Leben in Gefahr. Würdest du so weit gehen, um dein Gesicht zu wahren?

Wie verhält es sich aber, wenn jemand gegen dich sündigt? Fällt es dir leicht zu vergeben? Oder bestehst du auf „Gerechtigkeit“? Es mag vorkommen, daß ein Christ gegen einen anderen eine Sünde begeht. Die Person, die gekränkt wurde, legt die Sache den Ältesten der Versammlung dar. Der Sünder wird zurechtgewiesen, und ihm wird auf diese Weise geholfen. Aber derjenige, gegen den gesündigt worden war, kann die Sache nicht vergessen. Er meint, daß die Ältesten zu nachsichtig gewesen sind und daß die Sünde gegen ihn nicht ernst genug genommen worden ist. Warum kommt er zu dieser Schlußfolgerung? Kann es sein, daß ihm sein Ehrgefühl wichtiger ist als die geistige Wiederherstellung eines Bruders, der gesündigt hatte? Mit anderen Worten: Besteht er um seines Ansehens oder um seiner Ehre willen darauf, daß der Sünder bestraft wird?

Man könnte noch viele weitere Beispiele anführen. Kennst du jemand, der nie zugibt, im Unrecht zu sein, selbst dann nicht, wenn er ganz offensichtlich im Unrecht ist? Oder bist du schon jemand begegnet, der nicht gern Vorschläge von anderen annimmt, oder jemand, der sich gekränkt fühlt, wenn seine Vorschläge nicht angenommen werden, oder jemand, der stur auf seinem Standpunkt beharrt? Kennst du jemand, der auf seine angesehene Stellung und auf seine höhere Schulbildung stolz ist, oder im Gegensatz dazu jemand, der sich schämt, weil er nicht diese Bildung genossen hat? Alle diese Charakterzüge können verraten, daß man sein Gesicht zu wahren versucht oder bemüht ist, seine Ehre zu retten.

Deshalb sollte sich ein Christ fragen: „Wie weit würde ich gehen, um mein Gesicht zu wahren? Ja, wie sollte ich überhaupt darüber denken?“

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