Ist Gottes Tag der Rache nahe?
„Jehova hat einen Tag der Rache“ (Jes. 34:8).
1. Ist Lukas 21:25, 26 auf die heutige Zeit anzuwenden?
WIE Jesus Christus voraussagte, wird in der Zeit, in der Gott Rache üben wird, „Angst und Bangen unter den Nationen“ herrschen, die wegen der Probleme, von denen die Menschheit aufgewühlt wird, „weder aus noch ein wissen“ werden. Die Menschen würden „ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde“ kämen (Luk. 21:25, 26). Leben wir heute in dieser Zeit?
JA, DAS IST GEWISS DER FALL!
2. (a) Was läßt erkennen, daß sich Offenbarung 11:15, 18 im Jahre 1914 zu erfüllen begann? (b) Wozu waren diese Ereignisse ein erster Schritt?
2 Die gegenwärtige Weltkrise ist eine Folge der Bedrängniswehen, die sich unter den Menschen ausgebreitet haben, seit die Nationen im Jahre 1914 in den totalen Krieg gestürzt wurden. Gemäß der Prophezeiung aus Offenbarung, Kapitel 11 wurde in jenem Jahr, in dem ‘die Nationen zornig wurden’ — 1914 —, rechtmäßigerweise „das Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn [Jehova] und seines Christus“ (Offb. 11:15, 18). Diese Übertragung der Herrschergewalt auf Christus war ein erster Schritt auf dem Weg zum Vollzug der Rache.
3. Wo stehen die Kirchen der Christenheit, was die Verkündigung der Botschaft von Gottes Rache und das Trösten betrifft?
3 Gibt es heute jemanden, der durch Gottes Geist beauftragt wurde, den Tag der Rache Jehovas zu verkündigen und alle Trauernden zu trösten? Ja, aber es sind nicht die Kirchen der Christenheit. Sie haben keine wirklich tröstende Botschaft, auch wünschen sie nicht Jehova als ihren Gott. Sie vermeiden es nicht nur, den Namen Jehovas zu gebrauchen, sondern verfolgen sogar wahre Christen, die seinen Namen ehren.
4. Welche Gründe haben wir, glücklich zu sein?
4 Jehovas Zeugen sind jedoch glücklich, den Namen Gottes zu tragen, den größten Namen im Universum. Sie freuen sich, Jehovas Zeugen genannt zu werden, und sind überglücklich, daß sie seit der Aufrichtung des Königreiches in jenem ereignisreichen Jahr 1914 das Vorrecht haben, den „Tag der Rache“ Jehovas auf der ganzen Erde zu verkündigen. Sie sind entschlossen, das zu tun, was in Micha 4:5 steht: „Wir aber unsererseits werden im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln auf unabsehbare Zeit, ja immerdar.“ Sie sind begeistert, daß Millionen Trauernde getröstet worden sind und auf der Seite des herannahenden Königreiches Gottes Stellung bezogen haben.
IST GOTTES RACHE VERDIENT?
5. (a) Wovon sind die „kritischen Zeiten“ das endgültige Ergebnis? (b) Welche Verhältnisse beobachten wir in der Christenheit, wodurch sich die Prophezeiung des Paulus über die „letzten Tage“ erfüllt?
5 Doch ist denn die Welt heute wirklich so schlecht, daß sie mit Gottes Rache rechnen muß? Hören wir auf die inspirierten Worte des Apostels Paulus. Er schrieb: „Erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird.“ Diese kritischen Zeiten sind die letzte Folge oder das endgültige Ergebnis davon, daß die Menschen auf die Verkündigung der Wahrheit nicht reagieren (2. Tim. 2:23-26). Selbst im Bereich der Christenheit sehen wir jetzt einen erschreckenden Anstieg der Kriminalität und Gewalttätigkeit, einen Verfall der Familie, Mißachtung von Autorität und zunehmende Unsittlichkeit. All das wurzelt in Selbstsucht, Habgier und Lieblosigkeit. Paulus schrieb weiter: „Die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend ..., ohne Liebe zum Guten, ... mehr Vergnügungen lieben als Gott“ (2. Tim. 3:1-5). Sehen wir, daß sich diese Prophezeiung heute auf der ganzen Erde erfüllt? Ja, gewiß. Sie erfüllt sich bis in alle Einzelheiten.
6. Welche Situation hat sich entwickelt, wodurch sich Matthäus 24:12 erfüllt?
6 Jesus selbst sagte in seiner Prophezeiung über das „Zeichen ... des Abschlusses des Systems der Dinge“: „Wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten“ (Matth. 24:3, 12). Das trifft bestimmt auf die Christenheit und auch auf die ganze übrige Welt zu. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit wird in der Christenheit viel von Liebe, Frieden und gutem Willen geredet. Handeln aber die Nationen der Christenheit auch danach? Bemerkenswert sind die Worte der britischen Premierministerin, die sie nur eine Woche vor Weihnachten 1979 sprach. Sie sagte: „Wir stehen vor einem neuen Jahrzehnt — ich habe es ,das gefährliche Jahrzehnt‘ genannt —, in dem unsere Sicherheit und unser Lebensstil möglicherweise noch akuter bedroht sein werden als in den 1970er Jahren.“
7, 8. (a) Wodurch wird eine „Weltuntergangssituation“ heraufbeschworen? (b) Welche Zusicherungen gibt Jehova, und was haben diese mit „Liebe“ und „Rache“ zu tun?
7 Wie reagieren die Nationen auf diese Gefährdung? Indem sie ihre Kriegsvorbereitungen verstärken. Man stelle sich vor: Diese lieblose Welt gibt jede Minute mehr als eine Million Dollar für die Rüstung aus! Das sind jährlich über 500 Milliarden Dollar. Dadurch beschwört sie eine „Weltuntergangssituation“ herauf, aus der sie keinen Ausweg findet. Eine Gruppe von Ärzten, Wissenschaftlern und anderen veröffentlichte in der New York Times vom 2. März 1980 einen Artikel, in dem es hieß, daß, wenn morgen ein Atomkrieg ausbrechen würde, in nur einer Stunde die meisten Erdbewohner — Milliarden Menschen — vernichtet werden könnten. Und doch arbeiten die Nationen fieberhaft daran, noch schrecklichere Superwaffen herzustellen.
8 Wird denn unser liebevoller Gott, der Schöpfer unserer schönen Erde, zulassen, daß bösartige Nationen sie in einen Aschenhaufen verwandeln? Niemals! Denn er erklärt deutlich in seinem Wort: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat, der Schöpfer der Himmel, Er, der wahre Gott, der Bildner der Erde und der sie gemacht hat, Er, der ihr festen Bestand gab, der sie nicht einfach umsonst erschuf, der sie bildete, damit sie auch bewohnt werde: ,Ich bin Jehova, und sonst gibt es keinen.‘“ Mit seinem unvergleichlichen Namen Jehova garantiert er dafür, daß er als liebevoller Schöpfer und Souveräner Herr des Universums nicht zulassen wird, daß die Erde verwüstet wird. Die göttliche Liebe erfordert, daß er an denen Rache übt, die unsere Erde entweihen und bereit sind, die menschliche Schöpfung zu vernichten (Jes. 45:18; Jer. 10:10 bis 12).
9. Was beabsichtigt Jehova zu tun, da sich die Nationen weigern abzurüsten, und was ist der Grund seines Vorgehens?
9 Seit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 ist die Erde mit dem Blut von zigmillionen unschuldigen Menschen getränkt worden. Allein der Zweite Weltkrieg forderte 55 Millionen Menschenleben. Und heute ist die Aussicht auf einen Atomkrieg noch furchterregender. Da sich die Nationen weigern abzurüsten, erklärt unser liebevoller Gott, daß er auf seine eigene wirkungsvolle Weise in Kürze für totale Abrüstung sorgen wird. Er sagt: „Kommt, seht die Taten Jehovas, wie er erstaunliche Ereignisse auf der Erde hat einsetzen lassen. Kriege läßt er aufhören bis an das äußerste Ende der Erde“ (Ps. 46:8, 9). Ja, Jehovas liebevoller Vorsatz ist, das zu tun, was die Nationen nie tun würden — er wird all ihre Kriegswerkzeuge zermalmen und sogar alle Kernwaffen unschädlich machen. Er erklärt: „Mein ist die Rache; ich will vergelten“ (Röm. 12:19; Zeph. 3:8, 9). Sind wir nicht froh darüber, daß unser liebevoller Gott verheißen hat, Rache zu üben? Wir haben allen Grund dazu!
DAS LEID NIMMT ZU
10. Welche schrecklichen Folgen haben die Kriege in unserem Jahrhundert nach sich gezogen?
10 Die Kriege, die seit 1914 geführt worden sind, haben schreckliche Folgen nach sich gezogen. Dazu zählen sexuelle Ausschweifungen, die zu einer Epidemie von Geschlechtskrankheiten und unerwünschten Schwangerschaften geführt haben. Letztere wiederum hatten eine Unzahl von Abtreibungen zur Folge. Weltweit werden jährlich schätzungsweise 30 bis 40 Millionen ungeborene Kinder abgetrieben — ermordet. Das ist die höchste Zahl unschuldiger Opfer, die es in der Welt je gegeben hat, und sie stellt die Zahl der Opfer des schlimmsten Kriegsjahres der Geschichte noch in den Schatten.
11. In welcher Hinsicht ‘schreiten böse Menschen vom Schlechten zum Schlimmeren fort’?
11 Außerdem beobachten wir, daß Drogenabhängigkeit, Ehescheidungen, Kriminalität und alle Arten Gesetzlosigkeit in der letzten Zeit in erschütterndem Ausmaß zunehmen. Heute rühmt sich die Gesellschaft der Homosexuellen, allein in den Vereinigten Staaten 20 Millionen Anhänger zu haben. Kürzlich stellte ein Homosexueller durch den Mord an 33 jungen Männern, die er geschlechtlich mißbraucht hatte, einen neuzeitlichen Rekord auf. Doch die Homosexualität ist nur ein Aspekt der Unsittlichkeit, die in der Christenheit und in der ganzen übrigen Welt um sich greift. Es trifft genau das zu, was in 2. Timotheus, Kapitel 3 über die heutige Zeit, die „letzten Tage“, gesagt wird: „Böse Menschen ... werden vom Schlechten zum Schlimmeren fortschreiten“ (V. 13).
12. Welche Anzeichen gibt es, daß die heutige verderbte Welt vor ihrem Ende steht?
12 Wenn wir die unsittliche Welt um uns herum betrachten, fühlen wir uns gezwungen auszurufen: „Wie in den Tagen Noahs! Wie in der Zeit von Sodom und Gomorra! Wie die entarteten Kanaaniter und die abtrünnigen Israeliten!“ Während die Welt immer tiefer in den Morast der Unsittlichkeit sinkt, werden wir an die Warnung des Apostels Paulus erinnert, der an Christen, die im verderbten Rom lebten, schrieb, daß „die, die solche Dinge treiben, den Tod verdienen“ (Röm. 1:18, 26-32). Der liebevolle Gott wird die unerhörte Verderbtheit dieses Systems der Dinge nicht länger dulden, sondern diejenigen verderben, die seine Erde verderben und verschmutzen (Offb. 11:18).
EINE „BERÜHMTE PROSTITUIERTE“
13. Was bedeutet „geistiger Ehebruch“?
13 Die Bibel spricht jedoch auch von geistiger Unsittlichkeit. Dieser Unsittlichkeit machen sich Personen schuldig, die vorgeben, die wahre Religion auszuüben, sich aber in die Angelegenheiten der Welt Satans einlassen. Die Bibel sagt: „Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar“ (Jak. 4:4). Eine solche Freundschaft — geistiger Ehebruch — auf seiten derer, die behaupten, Diener Gottes zu sein, bildet einen weiteren Hauptgrund dafür, daß Jehova Rache üben wird. Wie kommen wir zu dieser Feststellung?
14. Was ist unter der „berühmten Prostituierten“ und den „vielen Wassern“, auf denen sie sitzt, zu verstehen?
14 Sie beruht auf dem, was in Offenbarung, Kapitel 17 gesagt wird. Dort lesen wir von der ‘großen Hure, die auf vielen Wassern sitzt’. Welche Bedeutung hat dieses Sinnbild? Was mit den „vielen Wassern“ gemeint ist, wird in Offenbarung 17:15 erklärt. Sie bedeuten „Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen“. Doch wer ist die „große Hure“, die über die Völker der Erde Macht ausübt? In der Jerusalem Bible, einer katholischen Übersetzung, wird sie als die „berühmte Prostituierte“ bezeichnet. Wodurch ist sie so berühmt geworden? Ein Hinweis wird in Offenbarung 17:5 gegeben, wo es heißt: „Auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben, ein Geheimnis: ,Babylon die Große, die Mutter der Huren und der abscheulichen Dinge der Erde.‘“
15. Was geschah mit Babylon, doch welches Erbe hat es hinterlassen?
15 Die „berühmte Prostituierte“ hat also einen Namen: „Babylon die Große“. Dieser Name verbindet sie mit dem alten Babylon, das zur Zeit König Nebukadnezars bestand und dessen Geschichte von dem verderbten Geschlechtskult und von Korruption zeugt (Dan. 4:28-30). Heute gibt es das Babylon Nebukadnezars nicht mehr. Seine Stätte im jetzigen Irak ist verwüstet, „wie Sodom und Gomorra, als Gott sie umkehrte“ (Jes. 13:19-22). Doch das alte Babylon hat der Menschheit ein Erbe hinterlassen. Und was ist das? Sein Götzendienst, seine Religion.
16. (a) Wie hat sich das Weltreich der falschen Religion entwickelt? (b) Mit welchen Worten verurteilt Gott Babylon die Große, und warum?
16 Schon bald nach der Sintflut stand Babylon mit der falschen Religion in Verbindung. Menschen bauten dort Jehova zum Trotz eine Stadt und einen religiösen Turm, dessen Spitze bis in den Himmel reichen sollte. Als Jehova ihre Sprache verwirrte, zerstreuten sie sich von Babylon aus über die ganze Erde und nahmen ihre falsche Religion mit. Im vierten Jahrhundert nahmen abtrünnige Christen die Lehren und Zeremonien Babylons in das religiöse System auf, das bis auf den heutigen Tag in den verschiedenen Sekten des Katholizismus und des Protestantismus besteht. Auf diese Weise hat sich „Babylon die Große“ entwickelt, ein Weltreich der falschen Religion, das „christliche“ und „nichtchristliche“ Religionsorganisationen einschließt. Weil sich „Babylon die Große“ an Verfolgungen, Gewalttätigkeit und sogar an den Weltkriegen beteiligt hat, sagt Gott von ihr: „In ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen und von all denen gefunden, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind“ (Offb. 17:5, 6; 18:24; 1. Mose 10:8-10; 11:1-9).
17. Was ist das „scharlachfarbene wilde Tier“, und wie hat sich an ihm die Prophezeiung erfüllt?
17 Die ehebrecherische Freundschaft Babylons der Großen mit der Welt geht sogar noch weiter. Sie schließt ein Liebesverhältnis mit einem symbolischen „Tier“ ein, das sie zu beherrschen sucht. In Offenbarung 17:3 heißt es von ihr nämlich auch, daß sie „auf einem scharlachfarbenen wilden Tier saß, das voll lästerlicher Namen war“. In der Bibel werden oft Tiere gebraucht, um politische Reiche darzustellen (Dan. 7:2-8; 8:5-8, 20, 21; Offb. 13:1-18). Hier spricht die Prophezeiung indes von einem grotesken, aus Bestandteilen verschiedener Tiere bestehenden „wilden Tier“ mit „sieben Köpfen und zehn Hörnern“. Die neuzeitliche Geschichte zeigt, daß dieses „wilde Tier“ zum erstenmal im Jahre 1920 auftrat. Es war eine Vereinigung von Nationen — der Völkerbund. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es vorübergehend in einen Abgrund der Untätigkeit gestürzt. Aber es tauchte — wie vorausgesagt — im Jahre 1945 wieder auf, diesmal in Form der Vereinten Nationen. Bald „geht [es] hin in die Vernichtung“ (Offb. 17:8-11).
18. Wie werden die religiös-politischen Intimitäten, die Babylon die Große pflegt, enden?
18 Die falsche Religion, „Babylon die Große“, hat sich bemüht, sowohl dem Völkerbund als auch den Vereinten Nationen Anleitung zu geben. Doch Gottes Wort zeigt, daß all diese von Päpsten und anderen geistlichen Führern gepflegten Intimitäten zwischen Religion und Politik bald zu Ende sein werden. Zu einer Zeit, in der die „berühmte Prostituierte“ denkt, sie sitze fest im Sattel, wird Gott die symbolischen „zehn Hörner“ des „wilden Tieres“, der Vereinten Nationen, veranlassen, ihre militärische Macht gegen sie anzuwenden. Sie werden sie abschütteln, verwüsten und völlig — wie mit Feuer — vernichten (Offb. 17:16, 17).
„GEHT AUS IHR HINAUS, MEIN VOLK“
19. Wie bringt Gott heute seine Liebe zu allen aufrichtigen Religionsanhängern zum Ausdruck?
19 Wie bringt Gott seine Liebe zum Ausdruck, während diese Stunde des Gerichts herannaht? Dadurch, daß er an alle aufrichtigen Katholiken, Protestanten, Buddhisten und Hindus — ja an Menschen, die zwar irgendeiner falschen Religion angehören, aber Diener Gottes werden möchten — die in Offenbarung 18:4, 5 aufgezeichnete dringende Einladung ergehen läßt: „Geht aus ... [Babylon der Großen] hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt. Denn ihre Sünden haben sich aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Taten der Ungerechtigkeit gedacht.“
20. Warum ist es höchste Zeit, sich von Groß-Babylon zu trennen?
20 Es besteht kein Zweifel darüber, daß der Vollzug des göttlichen Gerichts immer näher rückt. Religionsfeindliche Nationen besitzen in den Vereinten Nationen bereits große Macht. Ölhungrige militaristische Länder bedrohen die moslemische Welt sowie diejenigen Nationen, die lange Zeit als das Bollwerk der Christenheit galten. Für alle wahrheits- und gerechtigkeitsliebenden Menschen ist es deshalb höchste Zeit, sich von der „berühmten Prostituierten“ zu trennen und zu Gottes Königreich zu fliehen.
21. Was ist Harmagedon, und wann werden sich die Nationen dort befinden?
21 Was wird der Verwüstung Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen Religion, folgen? Gemäß der Heiligen Schrift werden sich die „zehn Hörner“ des „wilden Tieres“ gegen die wahre Religion wenden, die auf der Erde von Jehovas Zeugen vertreten wird. Doch wenn das geschieht, werden sich die Nationen in Harmagedon befinden, wo sie gegen Gott kämpfen. Und bei Harmagedon handelt es sich nicht um ein kleines Gebiet in Palästina, sondern um eine weltweite Situation, die erfordert, daß im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, Rache geübt wird (Offb. 16:14, 16; 17:12-14).
22. Wie zeigt die Bibel, daß Harmagedon ein gerechter Krieg sein wird?
22 Die Bibel sagt, daß Gott Christus Jesus und die Heere des Himmels gebrauchen wird, um zu ‘richten und Krieg zu führen in Gerechtigkeit’. Ja, Harmagedon wird ein gerechter Krieg sein. Gerecht? Wieso? Weil durch diesen Krieg an den Nationen und Völkern der Erde, die Gott nicht kennen wollen und sich seinem Recht zu herrschen widersetzen, verdiente Rache geübt wird. In diesem Krieg werden nicht wahllos Menschen umkommen, sondern es werden nur die Bösen vernichtet werden, während all diejenigen, die ‘der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus gehorchen’, gerettet werden, wie aus den Worten des Apostels Paulus hervorgeht. Auf diese Weise werden in Harmagedon Gottes Rache und seine Liebe in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen (2. Thess. 1:8; Ps. 145:20; Offb. 19:11-21).
23. (a) Was für ein Gott ist Jehova gemäß Psalm 145:17-21? (b) Warum übt dieser „Gott der Liebe“ Rache? (c) Was sollten wir im Hinblick auf den herannahenden „Tag der Rache“ tun?
23 Verstehen wir nun, weshalb der „Gott der Liebe“ auch ein „Gott der Rache“ sein muß? Weil er Gerechtigkeit liebt und Gesetzlosigkeit haßt. Und das sollten auch wir tun (Ps. 145:17 bis 21). Wie notwendig ist es doch, daß Jehovas großartiger Name und seine Vorsätze gerechtfertigt werden! Und wie notwendig ist es, daß unsere Erde von all der Blutschuld, der Verderbnis und der Unmoral gereinigt wird, durch die dieses schöne Schöpfungswerk Gottes im Laufe der letzten Jahrtausende besudelt worden ist! Erst dann wird die Erde zu dem weltweiten Paradies werden, das Gott für die Menschheit vorgesehen hat. Zuerst muß also der unvergleichliche „Gott der Liebe“ den Weg dafür bereiten, indem er an seinen Feinden Rache übt. Sind wir nicht froh darüber, daß dieser Tag der Rache vor der Tür steht? Wir wollen daher zu denen gehören, die die liebevolle Einladung Jehovas annehmen: „Seid fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volke, denn er wird ... Rache erstatten seinen Widersachern“ (5. Mose 32:43).
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WIE ES IN DER WELT AUSSIEHT
„DIE WELT AUF KOLLISIONSKURS. Die militärischen Ausgaben steigen weiterhin alarmierend an ... Sie sind jetzt ... doppelt so hoch wie vor einem Jahrzehnt. ... Im Jahre 1966 gab die Welt für einen Soldaten 60mal soviel aus wie für die Erziehung und Ausbildung eines Kindes“ („To the Point“, 3. November 1978).
„... FRANZOSEN RECHNEN MIT EINER KATASTROPHE. Die Atmosphäre der Schwierigkeiten und der Furcht vor der Zukunft ist Wirklichkeit. Im geheimen redet man bereits davon, daß ein wirtschaftlicher Zusammenbruch oder ein Krieg oder beides unvermeidbar sei, und scheint bei dem Gedanken, daß man nichts Besseres tun könne, als sich mit der Katastrophe abzufinden, beinahe erleichtert zu sein“ („New York Times“, 17. November 1979).
„WESTDEUTSCHE FÜRCHTEN HARMAGEDON. Das Gespenst des Krieges spukt erneut in Westdeutschland, während die internationale Lage unaufhaltsam der Kontrolle zu entgleiten scheint. ... Gemäß einer kürzlich durchgeführten Umfrage halten fast 60 Prozent der Bevölkerung einen Krieg in den nächsten drei Jahren für wahrscheinlich oder zumindest für möglich“ („The Times“, London, 23. April 1980).
„Die Welt gibt für militärische Zwecke jährlich über 500 Milliarden Dollar aus oder etwa eine Million Dollar pro Minute. Als ob diese riesige Summe noch nicht genug sei, steht eine drastische Steigerung der militärischen Ausgaben bevor“ („World Press Review“ August 1980).
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DIE FRÜCHTE DER „LETZTEN TAGE“
„Das Polizeipräsidium von Los Angeles berichtete, daß allein in dieser Stadt 25 000 Jungen im Alter von 17 Jahren und darunter in einen Homosexuellenring aufgenommen worden seien, um männlichen Kunden mit Liebesdiensten zur Verfügung zu stehen. Von einem Jungen, der gerade 12 Jahre alt war, hieß es, er verdiene dabei täglich 1 000 Dollar“ („Indianapolis Sunday Star“, 17. Juni 1979).
„Im vergangenen Jahr wurden in Denver ungefähr 1 000 Prostituierte verhaftet, darunter 400 männliche. Dieser Rekord wird in diesem Jahr wahrscheinlich gebrochen, und die Zahl der verhafteten männlichen Prostituierten könnte zum erstenmal die Zahl der weiblichen übersteigen“ („Rocky Mountain News“, 8. Juli 1979).
„Die höchste richterliche Instanz der Vereinigten Methodistenkirche hat entschieden, daß ein Homosexueller, der sich offen als solcher bekennt, ... Pastor der Washington Square Church in der Stadt New York bleiben darf“ („New York Times“, 3. November 1979).
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DIE VEREINTEN NATIONEN ODER GOTTES KÖNIGREICH?
Die Religion versucht immer noch, die UN zu beherrschen und ihre Politik zu beeinflussen. Ein Schritt, den Papst Johannes Paul II. in jüngster Zeit diesbezüglich unternahm, war sein Auftreten vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen am 2. Oktober 1979, um das in der Öffentlichkeit großes Tamtam gemacht wurde. Der Papst erklärte: „Das formale Motiv meiner heutigen Teilnahme ist zweifellos die besondere Art der Zusammenarbeit, die den Apostolischen Stuhl mit der Organisation der Vereinten Nationen verbindet ... Möge die Organisation der Vereinten Nationen immer das oberste Forum für den Frieden und die Gerechtigkeit bleiben, der maßgebende Ort für die Freiheit der Völker und der Menschen in ihrer Sehnsucht nach einer besseren Zukunft.“ Doch der Papst erachtete es nicht als passend, Gottes Mittel zur Schaffung von Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit auch nur zu erwähnen — das Königreich, um das Jesus seinen Vater mit den Worten bat: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matth. 6:10; Offb. 11:15). Das Aufkommen einflußreicher religionsfeindlicher Kräfte in den UN läßt für die Zukunft des „Weltreiches der falschen Religion“ nichts Gutes ahnen (Offb. 17:16, 17).
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Damit die neue Ordnung Platz hat, muß die alte entfernt werden.
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