Mache dir heute einen guten Namen!
„Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue mit all deiner Kraft, denn es gibt kein Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol, dem Ort, wohin du gehst“ (Pred. 9:10).
1. Wann müssen wir uns bei Gott einen guten Namen machen?
EINIGE mögen sagen: „Was aber, wenn das Ende nicht zu meinen Lebzeiten kommt? Schon seit Jahrhunderten haben Menschen gedacht, das Ende komme zu ihren Lebzeiten, und es kam doch nicht.“ Wenngleich sich ihre Erwartungen nicht erfüllten, so nützten doch viele von ihnen während ihres Lebens die Zeit, sich bei Gott einen guten Namen zu machen und Glauben an den Sohn Gottes auszuüben, so daß sie „am letzten Tag“ zu ewigem Leben auferweckt werden können (Joh. 6:40; 11:24). Lange vor den heutigen „letzten Tagen“ konnte der Apostel Paulus sagen: „Fortan ist mir die Krone der Gerechtigkeit aufbehalten.“ Ganz gleich, wann jemand lebt, er sollte die Zeit seines Lebens nützen, um sich einen guten Namen zu machen, ob das Ende der Welt nahe oder noch in weiter Ferne ist (2. Tim. 4:8; Hebr. 11:4-38).
2. (a) Können wir etwas Materielles oder sonst etwas mitnehmen, wenn wir sterben? (b) Welcher Rat ist daher passend?
2 „Gleichwie einer aus dem Leibe seiner Mutter hervorgekommen ist, wird einer nackt wieder weggehen, so, wie einer gekommen ist; und für seine harte Arbeit kann einer überhaupt nichts davontragen, was er mit seiner Hand mitnehmen könnte“ (Pred. 5:15). Was materielle Dinge betrifft, so gibt es nichts, was ein Toter „mit seiner Hand mitnehmen könnte“. Von bleibendem Wert ist nur eines, was er sich im gegenwärtigen Leben erwerben und was er mitnehmen kann: ein guter Name bei Gott. Jetzt, zu unseren Lebzeiten, sollten wir uns bei Gott einen guten Namen machen. Nütze also diese Zeit! Kaufe sie aus! „Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue mit all deiner Kraft, denn es gibt kein Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol, dem Ort, wohin du gehst.“ Besonders heute, am Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge, sollten wir, da viele jetzt Lebende den Tod nie sehen werden, mit unserer Kraft das tun, was unsere Hände im christlichen Werk zu tun vorfinden (Pred. 9:10).
3. Genaue Erkenntnis worüber ist wichtig, und was kann durch sie bewirkt werden?
3 Wenn wir uns bei Gott einen guten Namen machen wollen, sind zweierlei Dinge für uns von Belang: das, was recht ist, und das, was unrecht ist. Wir müssen aufhören, unrecht zu tun, und beginnen, das Rechte zu tun. Wie können wir dabei vorgehen? Der Sinn muß mitwirken. Paulus sagt: „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt“ (Röm. 12:2). In Epheser 4:23 wiederholt er diese Formel: „[Ihr sollt] erneuert werden ... in der Kraft, die euren Sinn antreibt.“ Und worum es sich bei dieser Kraft handelt, wird in Kolosser 3:9, 10 erklärt: „Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab, und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde des Einen, der sie geschaffen hat.“ Die Kraft, die deinen Sinn antreibt, ihn neugestaltet und dir Gottes Billigung einträgt, ist die genaue Erkenntnis seines Wortes, der Bibel.
4. Warum reicht es nicht aus, das, was unrecht ist, aufzugeben, und was müssen wir außerdem noch tun?
4 Sich grimmig und verbissen zu bemühen, von etwas Verbotenem zu lassen, hilft nicht immer. Was nützt es dir, wenn du eine Zeitlang Erfolg hast? Du bist noch nicht außer Gefahr. Jesus zeigte dies in einem Gleichnis: Ein unreiner Geist verläßt einen Menschen — sein „Haus“ — und kehrt später zurück. Da er das Haus unbewohnt vorfindet, zieht er mit sieben anderen Geistern ein, „und die letzten Umstände jenes Menschen werden schlimmer als die ersten“ (Matth. 12:43 bis 45). Es genügte also nicht, daß der böse Geist aus dem Haus ausfuhr; das Haus hätte mit guten Dingen angefüllt werden sollen, so daß die bösen Geister es nicht hätten betreten können. Somit reicht es nicht aus, das, was unrecht ist, aufzugeben, weil dadurch gleichsam ein Vakuum entstehen würde. Man muß beginnen, das zu tun, was recht ist. Die Sünde muß verdrängt werden, indem man sich damit beschäftigt, das Gute zu tun. Jakobus sagte: „Widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen. Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen“ (Jak. 4:7, 8). Müßiggang ist eine Einladung für Satan; den Sinn mit biblischen Wahrheiten zu füllen ist ein Schutz (Phil. 4:8, 9).
ANLEITUNG NOTWENDIG
5. Warum ist es für viele Leser der Bibel schwierig, sie zu verstehen, und wie wurde dieses Problem vor 1 900 Jahren im Fall eines Mannes gelöst?
5 Auf dem Gebiet der Religion und der Philosophie gibt es heute ein Durcheinander widersprüchlicher Ansichten darüber, was recht und unrecht ist. Auf der Suche nach einer Antwort greifen einige zur Bibel, doch finden sie es schwierig, sie zu verstehen. Sie sind nicht die ersten, denen es so ergeht. Vor 1 900 Jahren las ein Äthiopier, während er auf seinem Wagen fuhr, im Buch Jesaja. „Philippus [der Evangeliumsverkündiger] lief nebenher und hörte ihn laut den Propheten Jesaja lesen, und er sprach: ,Verstehst du wirklich, was du liest?‘ Er sagte: ,Wie könnte ich es denn je, wenn nicht jemand mich anleitete?‘“ Philippus stieg auf den Wagen und gab ihm unterwegs diese Anleitung (Apg. 8:26-35; 21:8).
6. Wo mag man erwarten, neuzeitliche „Philippusse“ zu finden, und wo nicht?
6 Wo sind heute die „Philippusse“, die andere anleiten können, aus der Bibel zu erfahren, durch welche Handlungsweise man sich bei Gott einen guten Namen erwirbt? Sie sind nicht etwa, wie man annehmen könnte, in den anerkannten, herkömmlichen Kirchen der Christenheit zu finden. Philippus war kein vornehmer Schriftgelehrter oder Pharisäer, sondern gehörte zu den verachteten, beschimpften und verfolgten Christen. Die Geschichte lehrt uns, daß die allgemein anerkannten Religionsgemeinschaften in vielen Fällen menschlichen Philosophien zum Opfer gefallen sind und sich der Verfälschung des Wortes Gottes schuldig gemacht haben.
7. (a) Auf welche Weise verfälschten die Israeliten Gottes Wort? (b) Inwieweit ahmen moderne Kirchen der Christenheit und Kirchenmitglieder das Volk Israel nach, und welche biblischen Grundsätze übertreten sie dadurch?
7 Die Israeliten hatten als Nation Jehovas Gesetz, aber sie vermischten ihre Anbetung mit dem Geschlechtskult, der mit der Baalsanbetung verbunden war und in den Hainen und auf den Höhen gepflegt wurde. In 2. Chronika 33:17 wird auf diese Vermischung angespielt, wenn es dort heißt: „Das Volk [opferte] immer noch auf den Höhen; nur war es für Jehova, ihren Gott.“ Wegen dieser Vermischung der wahren Religion mit der falschen forderte Elia die Israeliten mit den Worten heraus: „Wie lange werdet ihr auf zwei verschiedenen Meinungen hinken? Wenn Jehova der wahre Gott ist, so folgt ihm nach; wenn es aber Baal ist, so folgt ihm nach“ (1. Kö. 18:21). Viele Kirchenmitglieder finden heute Gefallen an Pornographie und Sexfilmen, und in mehreren Kirchen nimmt man eine nachgiebige Haltung gegenüber vorehelichen Geschlechtsbeziehungen, Ehebruch und homosexuellen Handlungen ein, ja heißt diese von Gott verbotenen Dinge sogar gut und begeht sie selbst (Röm. 1:26, 27, 32; 1. Kor. 6:9, 10; Offb. 21:8).
8. Auf welche Weise verfälschten die Juden nach der Rückkehr aus der Babylonischen Gefangenschaft Gottes Wort erneut und machten es dadurch unwirksam?
8 Wegen solch unzüchtiger Handlungen gerieten die Bewohner Judas in die Babylonische Gefangenschaft. Nach ihrer Rückkehr verfälschten sie Gottes Wort erneut — diesmal nicht durch die Vermischung mit dem götzendienerischen Sexkult, sondern durch menschliche Überlieferungen und Philosophien. Jesus verurteilte ihre Geistlichkeit, die Schriftgelehrten und Pharisäer, deswegen, indem er sagte: „Wie kommt es, daß auch ihr das Gesetz Gottes um eurer Überlieferung willen übertretet? Ihr Heuchler, treffend hat Jesaja von euch prophezeit, als er sagte: ,Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich bringen sie mir fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren‘“ (Matth. 15:3, 7-9).
9. Welchen unmißverständlichen Vergleich zog Paulus zwischen betrügerischen Weinhändlern und untreuen Religionsanhängern?
9 Auch Paulus prangerte die Verschmelzung des Wortes Gottes mit menschlichen Philosophien an. Er sagte: „Wir haben uns von den hinterhältigen Dingen losgesagt, deren man sich zu schämen hat, indem wir nicht mit List wandeln noch das Wort Gottes verfälschen.“ Betrügerische Weinhändler mengten damals gutem Wein minderwertigere Weinsorten oder auch Wasser bei, um ihn zu strecken und so mehr zu verdienen. Genauso vermengten einige Religionsanhänger das Wort Gottes mit menschlichen Überlieferungen und Philosophien, um es weltlichgesinnten Personen schmackhafter zu machen. Nicht so Paulus. Er erklärte: „Wir hausieren nicht mit dem Worte Gottes wie viele Menschen, sondern in Aufrichtigkeit, ja als von Gott gesandt reden wir vor Gottes Augen in Gemeinschaft mit Christus“ (2. Kor. 4:2; 2:17).
10. Worauf machte Paulus warnend aufmerksam, und inwiefern erwies sich das nicht als falscher Alarm?
10 Paulus machte warnend darauf aufmerksam, daß das Christentum abtrünnig werden würde, und im 4. Jahrhundert u. Z. wurde es tatsächlich von dem römischen Kaiser Konstantin auf schamlose Weise verfälscht (Apg. 20:29, 30). Es kam zu einer Verschmelzung des Christentums mit dämonischen Lehren, die ihren Ursprung in Ägypten und Babylon hatten — zum Beispiel die Dreieinigkeitslehre, die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, die Höllenlehre, die Lehre vom Fegefeuer, Gebete für die Toten und der Gebrauch des Rosenkranzes. Diese Lehren sind nicht in der Bibel zu finden, wurden aber in die Glaubensbekenntnisse sogenannt christlicher Kirchen aufgenommen, und dort sind sie heute noch. Die modernen Kirchen der Christenheit gehen heute überdies im Verfälschen des Wortes Gottes noch weiter: Sie haben nicht nur die Bibelkritik übernommen, durch die versucht wird, die Glaubwürdigkeit der Bibel in Frage zu stellen, sondern haben sich auch die unwissenschaftliche Evolutionstheorie zu eigen gemacht, die Gott als Schöpfer des Himmels und der Erde und als Quell des Lebens leugnet.
11. Durch welche Eigenschaften und Überzeugungen zeichnen sich neuzeitliche „Philippusse“ als Personen aus, die eine sichere Anleitung bieten?
11 Wer also sind die neuzeitlichen „Philippusse“, die eine sichere Anleitung bieten? Es sind Personen, die an die Bibel als das inspirierte Wort Gottes glauben, die sie als eine Leuchte für ihren Fuß und ein Licht für ihren Pfad gebrauchen, die weder etwas zur Bibel hinzufügen noch etwas davon wegnehmen, deren Wunsch es ist, daß Gott und sein Wort als wahrhaftig erfunden werden, wenn auch „jeder Mensch als Lügner“ erfunden wird, und die sich bemühen, ‘diese gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen Erde zu einem Zeugnis’ öffentlich bekanntzumachen (2. Tim. 3:16; Ps. 119:105; 5. Mose 4:2; Röm. 3:4; Matth. 24:14). Sie führen die Bibel als Autorität an und ermuntern ihre Zuhörer, sich selbst zu überzeugen und nicht ihrem Wort Glauben zu schenken, sondern dem Wort Gottes (Apg. 17:11). Um dir bei Gott einen guten Namen zu machen, solltest du bemüht sein, anderen eine solch gewissenhafte Anleitung zu bieten, ‘stets bereit zu einer Verteidigung vor jedermann, der von dir einen Grund für die Hoffnung verlangt, die in dir ist, doch tue es mit Milde und tiefem Respekt’. Paulus sagte: „Wißt, wie ihr einem jeden zu antworten habt“ (1. Petr. 3:15; Kol. 4:6).
WAS FÜR EINE PERSON WIR SEIN SOLLTEN
12. Was ist für dich von größerer Bedeutung, als Gottes Wort nur zu studieren und es anderen zu predigen?
12 Wenn wir uns bei Gott einen guten Namen machen wollen, dürfen wir nicht nur studieren, um Antworten geben zu können. Wir müssen die erworbene Erkenntnis in erster Linie auf uns selbst anwenden; wir müssen danach handeln, wenn wir daraus Nutzen ziehen wollen. Wie einer, der sich im alten Israel in ein Trauerhaus begab, müssen auch wir ‘es uns zu Herzen nehmen’ (Pred. 7:2, JB). „Du aber, der du einen anderen lehrst, lehrst dich selbst nicht? Du, der du predigst: ,Stiehl nicht‘, stiehlst du? Du, der du sagst: ,Begehe nicht Ehebruch‘, begehst du Ehebruch?“ Selbst der Apostel Paulus sagte: „Ich zerschlage meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich mich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst irgendwie als unbewährt erweise“ (Röm. 2:21, 22; 1. Kor. 9:27). Die Anwendung des Gelernten ist wichtiger als irgendeine andere Tätigkeit. Was für eine Person sind wir? Wie steht es mit der ‘verborgenen Person des Herzens’? ‘Was für Menschen sollten wir sein?’ (1. Petr. 3:4; 2. Petr. 3:11).
13. Wie korrigierte Jehova Samuels Ansicht über die Beurteilung von Menschen?
13 Was für eine Person wir sind, läßt sich nicht nach unserer Erscheinung beurteilen. Der Prophet Samuel wurde zu Isai gesandt, damit er einen seiner Söhne zum König von Israel salbe. Er war von dem Erstgeborenen beeindruckt, der ein stattlicher Mann war, doch Jehova sagte zu ihm: „Schaue nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Denn nicht wie der Mensch sieht, sieht Gott, denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (1. Sam. 16:7).
14. Welche weiteren Beweise zeigen, daß die äußere Erscheinung trügerisch sein kann, und was ist das Entscheidende?
14 Die äußere Erscheinung ist trügerisch. Wie Jesus sagte, erschienen die Schriftgelehrten und Pharisäer von außen zwar gerecht, doch in ihrem Inneren waren sie verderbt (Matth. 23:3, 27, 28). Die Juden zur Zeit des Paulus dachten, das äußere Zeichen der Beschneidung würde sie retten, doch Paulus sagte: „Nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch besteht die Beschneidung in dem, was äußerlich am Fleische vollzogen worden ist; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und seine Beschneidung ist die des Herzens“ (Röm. 2:28, 29). Paulus sprach von großen Dingen, die er hätte tun können, und fügte dann hinzu: „Wenn ich ... aber nicht Liebe habe, so nützt es mir nichts.“ Alles, was wir tun, um uns bei Gott einen guten Namen zu machen, sollten wir aus Liebe tun, aus Liebe, die von Herzen kommt. „Ich, Jehova, erforsche das Herz“ (1. Kor. 13:1-3; Jer. 17:10).
15. Was für eine Person sollten wir sein?
15 Was für eine Person sollten wir also sein? Der Apostel Paulus stellte folgende ziemlich umfangreiche Liste von Geboten und Verboten auf:
„Eure Liebe sei ungeheuchelt. Verabscheut das Böse, hangt dem Guten an. Habt in brüderlicher Liebe innige Zuneigung zueinander. In Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor. Seid nicht saumselig in euren Geschäften. Seid glühend im Geiste. Dient als Sklaven für Jehova. Freut euch in der Hoffnung. Harrt in Drangsal aus. Beharrt im Gebet. Teilt mit den Heiligen gemäß ihren Bedürfnissen. Folgt dem Wege der Gastfreundschaft. Segnet weiterhin die, die euch verfolgen; segnet, und verflucht nicht. Freut euch mit den sich Freuenden; weint mit den Weinenden. Seid gegen andere gleich gesinnt wie gegen euch selbst; sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern laßt euch mit den niedrigen Dingen mitführen. Werdet nicht verständig in den eigenen Augen. Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Sorgt für die Dinge, die in den Augen aller Menschen vortrefflich sind. Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt dem Zorn Raum; denn es steht geschrieben: ,Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht Jehova.‘ Laß dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse stets mit dem Guten“ (Röm. 12:9-19, 21).
16. Wovon sollten wir uns getrennt halten, und welchen Umgang sollten wir suchen?
16 Solch eine Person sollten wir eigentlich sein. Es wäre erschreckend, wenn uns, sooft wir in unserer Schwäche einen Fehler begehen, nicht Gottes Barmherzigkeit zuteil werden würde. Mit Personen Umgang zu haben, die dieselben Ziele verfolgen, ist uns in dieser Hinsicht eine große Hilfe. „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einläßt, dem wird es schlecht ergehen.“ „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ Trenne dich von dem Weltreich der falschen Religion, das Gottes Wort verfälscht. „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden.“ Das Gewissen dieser sinnbildlichen Hure ist so abgestumpft, daß sie sich nicht schuldig fühlt, obgleich sich ihre Sünden bis zum Himmel aufgehäuft haben. Auf sie trifft das gleiche zu wie auf eine buchstäbliche Hure: „So ist der Weg einer ehebrecherischen Frau: Sie hat gegessen und hat sich den Mund abgewischt, und sie hat gesagt: ,Ich habe kein Unrecht begangen.‘“ Wir müssen uns somit in der Gemeinschaft derer Kraft erwerben, die bemüht sind, sich bei Gott einen guten Namen zu machen, und dürfen „unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist“ (Spr. 13:20; 1. Kor. 15:33; Offb. 18:4; Spr. 30:20; Hebr. 10:25).
HEUTE IST DIE ZEIT FÜR DICH
17, 18. Worauf sollten wir heute unser Hauptaugenmerk richten, und warum dürfen wir dies nicht hinausschieben?
17 Da das Ende des bösen Systems Satans herannaht, sollten wir unser Hauptaugenmerk darauf richten, ‘was für eine Person wir sein sollten’; wir sollten unseren Sinn neugestalten, die alte Persönlichkeit abstreifen und die neue anziehen und uns bei Gott einen guten Namen machen, damit ‘der Tag unseres Todes besser ist als der Tag unserer Geburt’ (Pred. 7:1). Oder im Falle derer, die ein irdisches Paradies zu ererben hoffen, wird der Tag des Todes vielleicht überhaupt nicht kommen.
18 Aber vielleicht denkst du, das Ende hätte bis heute schon kommen sollen. Meinst du, der Herr verziehe zu kommen? Fängst du an, deine Hände in dem wichtigen Werk der Verkündigung des Königreiches erschlaffen zu lassen, oder läßt du dich gar zu einem schlechten Lebenswandel verleiten? Ungeachtet dessen, wann das Ende kommt, ist heute die Zeit für dich, das zu tun, was du zu tun vorfindest, um dir einen guten Namen zu machen. Jeder von uns kann morgen schon nicht mehr sein. Wir gleichen der Blume, die verwelkt, dem Dunst, der verschwindet, dem Schatten, der vorübereilt (Hiob 14:1, 2; Jak. 4:14). In Prediger 9:12 finden wir die Warnung: „Der Mensch kennt auch seine Zeit nicht. So wie Fische, die in einem üblen Netz gefangen werden, und wie Vögel, die in einer Falle gefangen werden, so werden die Menschensöhne selbst zu einer Zeit des Unglücks verstrickt, wenn es sie plötzlich überfällt.“
19, 20. (a) Was ist außer einem sittenreinen Leben noch erforderlich? (b) Warum ist diese Tätigkeit heute dringend notwendig?
19 Wir müssen mehr tun als der junge Mann, der zu Jesus kam und ihn fragte, wie er ewiges Leben erlangen könne. Er führte offensichtlich ein sittenreines Leben, doch genügte das nicht. Jesus sagte zu ihm: „Komm, folge mir nach.“ Jesus ist das Vorbild (Matth. 19:16-22; 1. Petr. 2:21). Er beachtete in seinem Leben nicht nur Gottes Verhaltensgrundsätze, sondern verkündigte auch „die gute Botschaft vom Königreich“. Er ließ an andere die Aufforderung ergehen: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ Er „begab sich auf eine Reise durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte die gute Botschaft vom Königreich“ (Matth. 4:17; 9:35). Als die Volksmengen wünschten, daß er länger bei ihnen blieb, und versuchten, ihn aufzuhalten, sagte er: „Auch anderen Städten muß ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkünden.“ Beim Anblick der Volksmengen, die in geistiger Hinsicht „zerschunden waren und umhergestoßen wurden“, „ergriff ihn Mitleid mit ihnen, denn sie waren wie Schafe ohne einen Hirten. Und er fing an, sie viele Dinge zu lehren“ (Luk. 4:43; Matth. 9:36; Mark. 6:34). Er sandte seine Apostel aus, zu predigen, und wies sie an: „Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ,Das Königreich der Himmel hat sich genaht‘“ (Matth. 10:7, 8).
20 Wir leben in den kritischen letzten Tagen des gegenwärtigen satanischen Systems. „Die verbleibende Zeit ist verkürzt.“ Es ist dringend notwendig, daß wir die „gute Botschaft“ verkündigen (1. Kor. 7:29; 9:16). Heute ist die vorhergesagte Zeit, in der ‘diese gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen bewohnten Erde zu einem Zeugnis gepredigt werden soll, bevor das Ende kommt’ (Matth. 24:14). Ungeachtet dessen, wann Jehova das Ende dieses bösen Systems herbeiführen wird, solltest du folgendes nicht vergessen: HEUTE, während du am Leben bist, HEUTE, bevor du vom Tod ereilt wirst, was nicht vorhersehbar ist, HEUTE ist für dich die Zeit, dich am Predigen der „guten Botschaft“ zu beteiligen und dir bei Gott einen guten Namen zu machen!
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Nur solange jemand lebt, kann er sich einen guten Namen machen.