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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
w81 15. 9. S. 20-25

„Heißt einander willkommen“

„Heißt einander willkommen [nehmt einander auf, „Herder“], so, wie der Christus auch uns im Hinblick auf die Herrlichkeit Gottes willkommen geheißen hat“ (Röm. 15:7).

 1. (a) Wie viele Staaten sind bis jetzt in die Vereinten Nationen aufgenommen worden? (b) Was ist dieser Organisation noch nicht gelungen, und welche Furcht nimmt daher ständig zu?

BIS heute sind 154 Staaten in die Organisation der Vereinten Nationen aufgenommen worden. Nicht alle diese Mitgliedstaaten vertreten ein und dieselbe politische Grundvorstellung. Einige sind sogar feindlich gegen andere eingestellt, doch in der UNO versuchen sie, „freundliche Feinde“ zu sein. Sie scheinen zu begreifen, daß das, was ein amerikanischer Journalist und Dichter sagte, wahr ist: „Vereint stehen wir. Entzweit fallen wir.“ Die UNO erhebt den Anspruch, eine Organisation zur Sicherung des Weltfriedens zu sein. Aber in all den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges (1945) ist es ihr nicht gelungen, das zu schaffen, was der amerikanische Politiker Wendell Wilkie „e i n e Welt, e i n e Regierung“ nannte. Die Furcht vor einem mit Kernwaffen geführten dritten Weltkrieg nimmt deshalb immer mehr zu.

 2. Was mag selbst innerhalb eines Staates gegen einen Bürger sprechen, so daß er von seinen Mitbürgern nicht willkommen geheißen wird?

2 Selbst Bürger eines Mitgliedstaates der UNO mögen andere Bürger dieses Staates aufgrund von Vorurteilen in ihrer gesellschaftlichen Gruppe nicht willkommen heißen. Arme sind bei Reichen nicht gern gesehen. Es gibt auch Religionen, deren Anhänger Angehörige einer anderen Religion nicht willkommen heißen. Die Glieder der einen Partei mögen denen einer gegnerischen Partei nicht freundlich begegnen. Personen mit besonderer Bildung mögen auf andere, die wenig oder gar keine Bildung haben, herabblicken. Jemandes Hautfarbe mag bei Angehörigen einer anderen Rasse gegen ihn sprechen. Allein die Abstammung gibt manchmal den Ausschlag dafür, wie jemand behandelt wird. Man wird im allgemeinen nicht schon aufgrund der Tatsache akzeptiert, daß man ebenfalls ein Glied der einen großen Menschheitsfamilie ist. Persönliche Abneigung und feindselige Gefühle bestimmen also, wo jemand aufgenommen wird.

 3. (a) Inwiefern bildet die Christenheit in dieser Hinsicht keine Ausnahme? (b) Hat sich die UNO bezüglich der Vorstellung von einem Ausdruck des Königreiches Gottes unter Christus als etwas Besseres erwiesen als der Völkerbund?

3 Die Christenheit bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme, obwohl sie eine Gesellschaft christlicher Nationen sein sollte. Da diese Nationen nur dem Namen nach christlich sind, haben sie wiederholt der Prophezeiung aus Jesaja 2:4 zuwidergehandelt: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nation wird nicht gegen Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.“ Angehörige der Christenheit, die nur dem Namen nach christlich sind, kämpfen für ihre nationalen Errungenschaften sogar bis zum Tod, so lange, bis entweder sie oder ihre Gegner das Leben lassen. Sie finden keinen stichhaltigen Grund, sich über die Organisation der Vereinten Nationen zu freuen, obgleich im Jahre 1918 der Generalrat der Kirchen Christi in Amerika den damals vorgeschlagenen Völkerbund als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ bezeichnete. Die Organisation der Vereinten Nationen hat sich gewiß nicht als ein Ausdruck des Königreiches Gottes unter Christus erwiesen.

 4. Was sagte Paulus im Zusammenhang mit seinen Zitaten aus den Prophezeiungen Jesajas über ‘das, was vorzeiten geschrieben wurde’?

4 Aber die eben zitierte Prophezeiung, daß Nationen nicht mehr das Schwert gegeneinander erheben und den Krieg nicht mehr lernen würden, erfüllt sich an wahren Nachahmern Jesu Christi. Dieser friedfertige Sohn Gottes zitierte häufig aus den Prophezeiungen Jesajas, die lange zuvor aufgezeichnet worden waren. Er führte diese Zitate an, um seine Nachfolger zu unterweisen. Einer davon, der Apostel Paulus, schrieb im ersten Jahrhundert an die Jünger Christi in Rom: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir ... durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können“ (Röm. 15:4).

 5. Wer gab Paulus und seinen Mitchristen im Hinblick auf das Ausharren das beste Beispiel?

5 Jesus Christus ertrug Schmach und Verfolgung, bis man ihn wie einen politischen Verbrecher an einem Pfahl hinrichtete, wodurch sich einiges von dem erfüllte, was in der Heiligen Schrift vorzeiten aufgezeichnet worden war. Dadurch, daß er sogar unter diesen Umständen ausharrte, gab er seinen Jüngern ein vollkommenes Beispiel, durch das sie gestärkt wurden, ebenfalls treu bis zum Ende auszuharren.

 6. (a) Was zeigt, daß Jesus am Marterpfahl an seiner Hoffnung festhielt, und wie wurde er gestärkt, um ausharren zu können? (b) Was trifft bezüglich der Hoffnung und des Ausharrens auch auf Jesu Nachfolger zu?

6 Jesus harrte standhaft bis zum Ende seines irdischen Laufes aus und hielt so an der ihm von Gott verliehenen Hoffnung fest. Daher konnte er zu dem mitfühlenden Dieb, der neben ihm an einen Pfahl geschlagen worden war, sagen: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein“ (Luk. 23:43). In den grauenvollen Stunden am Marterpfahl war es für Jesus ein großer Trost, sich an das zu erinnern, was über ihn „vorzeiten geschrieben“ worden war, und er wurde dadurch sehr gestärkt. Nicht weniger klammern sich seine ergebenen Nachfolger, die die auf Jehova Gott und Jesus Christus gehäuften Schmähungen ertragen, an ihre in der Bibel unter Inspiration niedergelegte Hoffnung für die Zukunft. Auch sie werden durch das, was „vorzeiten geschrieben“ wurde, überaus getröstet. Ihre Hoffnung, die auf den zuverlässigen Schriften beruht, „führt nicht zu Enttäuschung“ (Röm. 5:5).

 7. Wessen Gesinnung sollte die ganze Versammlung haben, und wieso führt dies zur Verherrlichung Gottes?

7 Wir sollten dieselbe Gesinnung haben wie Jesus Christus, eine Gesinnung, die er während all seiner Leiden in einer feindlichen Welt bewahrte. Im Einklang damit betete der Apostel Paulus: „Möge nun der Gott, der Ausharren und Trost verleiht, euch gewähren, untereinander die gleiche Gesinnung zu haben, die Christus Jesus hatte, damit ihr einmütig, mit e i n e m Munde, den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlichen könnt“ (Röm. 15:5, 6). Wenn wir Jesus Christus, unser Vorbild, nachahmen und eine solche Gesinnung entwickeln, werden wir als Versammlung seiner Jünger die Einheit bewahren. Haben in einer Gruppe alle dieselbe Gesinnung, so werden sie alle in Übereinstimmung reden. Die ganze Versammlung spricht dann gewissermaßen mit „e i n e m Munde“, und dadurch wird ihren Äußerungen größere Kraft und stärkerer Nachdruck verliehen. Das ist bestimmt angebracht, denn den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus vereint zu verherrlichen ist äußerst wichtig. Unsere Stimmen sollten sich harmonisch miteinander verbinden, während wir Jehova verherrlichen, sonst wären diejenigen, die uns zuhören, verwirrt und wüßten gar nicht, was für eine Botschaft wir wirklich verkündigen.

WIE CHRISTUS ANDERE WILLKOMMEN HEISSEN

 8. Was mag die Einheit der Versammlung in Rom, an die Paulus schrieb, gefährdet haben?

8 In vielen Organisationen oder Vereinigungen des gegenwärtigen Systems der Dinge ist man aufgrund nationaler oder rassischer Vorurteile häufig geneigt, Neue nicht willkommen zu heißen. Aber auch Unterschiede im Grad der Bildung oder in der Religionszugehörigkeit können dabei eine Rolle spielen. Im ersten Jahrhundert u. Z. mag es in Rom natürliche Gründe für derartige trennende Faktoren gegeben haben.

 9. Aus wem setzte sich die Versammlung in Rom damals zusammen, und was hätte zu Parteilichkeit unter den Christen führen können?

9 Der Apostel Paulus war noch nicht in Rom, jener weltoffenen Reichshauptstadt, gewesen, doch in der Hoffnung, bald dorthin zu gelangen, schrieb er einen inspirierten Brief an die dortige Versammlung. Nachdem Paulus die Aufmerksamkeit auf Jesus Christus gelenkt hatte, der uns durch seine Zugänglichkeit ein vollkommenes Beispiel gab, sagte er weiter: „Darum heißt einander willkommen, so, wie der Christus auch uns im Hinblick auf die Herrlichkeit Gottes willkommen geheißen hat“ (Röm. 15:7). Zu denen, „die als Geliebte Gottes, zu Heiligen Berufene in Rom“ waren, gehörten beschnittene fleischliche Juden und unbeschnittene Heiden oder Nichtjuden, Freie und Sklaven (Röm. 1:7; 3:1-6; Phil. 4:22). Diese Christen in Rom kamen somit aus verschiedenen Religionen und gesellschaftlichen Schichten, weshalb sie unterschiedliche Standpunkte vertraten und ein unterschiedliches Gewissen hatten. Das hätte zu Parteilichkeit in ihrem Umgang untereinander führen können.

10. Inwiefern gab uns Jesus ein Beispiel, wie wir einander willkommen heißen sollten, und was wollte er durch sein Verhalten erreichen?

10 Mit alldem räumte Paulus auf, indem er sie alle ermunterte, ‘einander willkommen zu heißen’ und dadurch auf herzliche, freundliche und aufrichtige Weise echte Wertschätzung für einen Mitchristen, einen Glaubensbruder, zu zeigen. Sie sollten dabei einem vollkommenen Beispiel folgen, was Paulus mit den Worten zum Ausdruck brachte: „... wie der Christus auch uns ... willkommen geheißen hat.“ Sagte Jesus nicht, als er auf der Erde war: „Den, der zu mir kommt, will ich keinesfalls wegtreiben.“ (Joh. 6:37)? Ja! Als ein vollkommener Mensch hätte er wegen unserer Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit einen gewissen Abstand wahren können. Doch er tat dies nicht. Warum nicht? Paulus nennt den Grund, indem er sagt: „... im Hinblick auf die Herrlichkeit Gottes.“ Dadurch, daß Christus alle Gläubigen willkommen hieß, verherrlichte er Gott, denn auf diese Weise wurden Gottes Großherzigkeit und sein Wunsch unterstrichen, daß alle Menschen durch das Loskaufsopfer seines Sohnes, Jesus Christus, gerettet werden. Jesus selbst hatte gesagt: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh. 3:16).

11. Wieso gereicht es zur Verherrlichung Gottes, wenn wir Neue herzlich willkommen heißen, und was gebot daher der auferstandene Jesus in Galiläa seinen Jüngern zu tun?

11 Auch wir tragen zu Gottes Herrlichkeit bei, wenn wir alle Suchenden ungeachtet der Rasse, der Hautfarbe, der früheren Religionszugehörigkeit, der gesellschaftlichen Stellung oder weltlichen Bildung in der Versammlung willkommen heißen. Sie erlangen dadurch die richtige Einstellung zu Jehova Gott. Der auferweckte Jesus zeigte seinen Jüngern in dem „Galiläa der Nationen“, daß er bereit war, alle wirklich Gläubigen in die Versammlung, deren Haupt er war, aufzunehmen, indem er zu ihnen sagte: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Jes. 9:1; Matth. 28:16-20).

12. (a) An Gottes Herrlichkeit zu denken, wenn wir andere willkommen heißen, dient uns als was? (b) Inwiefern verhindern wir durch unseren Dienst von Tür zu Tür, daß Gott Blutschuld trifft?

12 Es ist für uns ein Ansporn, daran zu denken, daß wir zur „Herrlichkeit Gottes“ beitragen, wenn wir unterschiedslos alle willkommen heißen. Viele Personen werden dadurch veranlaßt, Gottes Warmherzigkeit und Großmut zu schätzen und ihn zu verherrlichen. Wenn wir unsere Zusammenkunftsstätten verlassen und von Tür zu Tür gehen, um die gute Botschaft von Gottes Königreich allen, die wir antreffen, zu verkündigen, beweisen wir, daß wir „einander willkommen [heißen], so, wie der Christus auch uns im Hinblick auf die Herrlichkeit Gottes willkommen geheißen hat“. Dadurch verherrlichen wir den Gott, dessen Zeugen wir sind, ungeachtet, ob die Personen, bei denen wir vorsprechen, die Königreichsbotschaft schätzen oder nicht. Wer die Königreichsbotschaft willkommen heißt, wird schließlich mit uns den Gott verherrlichen, der seine Königreichsboten zu ihm gesandt hat. Personen, die die uns von Gott aufgetragene Botschaft der Rettung nicht günstig aufnehmen, werden später feststellen, daß Jehova Gott an sie gedacht und seine treuen Zeugen zu ihnen gesandt hat, so daß sie keinen Grund haben werden, ihm einen Vorwurf zu machen (Hes. 33:33). Gott trifft daher hinsichtlich ihres Blutes keine Schuld.

VOM ZIMMERMANN ZUM DIENER GOTTES

13. Wieso kann Gott nicht der Parteilichkeit beschuldigt werden, obwohl er einem verhältnismäßig kleinen Volk vor allen anderen zuerst bestimmte Gelegenheiten einräumte?

13 Wer hatte indes zuerst die Gelegenheit, aus Gottes Vorkehrung Nutzen zu ziehen? Es war das Volk, durch das wir die Bibel erhalten haben: die Juden. War denn Gott nicht parteiisch, besonders angesichts des Umstandes, daß die Nichtjuden die beschnittenen Juden auch vor 1 900 Jahren zahlenmäßig bei weitem übertrafen? Oberflächlich betrachtet, mag es so scheinen. Aber irgendwo mußte Gott den Anfang machen, und er tat es bei den beschnittenen Juden, denen er durch ihre Vorfahren besondere Verheißungen gegeben hatte. Doch letzten Endes sollten nicht nur die fleischlichen Juden oder Hebräer Nutzen aus diesem Vorgehen Gottes ziehen. Besteht also berechtigter Grund, sich darüber zu beklagen? Keineswegs.

14. Als Angehöriger welches Volkes mußte der Sohn Gottes, der vom Himmel kam, geboren werden, und wie wurde er von seinem eigenen Volk aufgenommen?

14 Vergessen wir nicht, daß Gott würdigen Männern hinsichtlich ihrer fleischlichen Nachkommen, der Juden, unverbrüchliche Verheißungen gegeben hatte. Folglich mußte der Sohn Gottes vom Himmel herabkommen, um diese Verheißungen seines himmlischen Vaters zu verwirklichen. Das erforderte, daß er als Angehöriger eines international gehaßten Geschlechts geboren wurde, des Volkes, mit dem Gott einen nationalen Bund geschlossen hatte. Doch selbst als Jude wurde der Sohn Gottes von der Mehrheit seiner Landsleute nicht willkommen geheißen, was in einem Geschichtsbericht über sein irdisches Leben mit den Worten bestätigt wird: „Er kam in sein Eigenes, aber sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf“ (Joh. 1:11).

15. Was für eine Arbeit verrichtete Jesus in Nazareth, und wurde er dadurch „ein Diener derer ..., die beschnitten sind“?

15 Der Apostel Paulus, ein Jude, schrieb an die Christenversammlung in Rom, deren Glieder nicht alle fleischliche Juden waren: „Denn ich sage, daß Christus zugunsten der Wahrhaftigkeit Gottes tatsächlich ein Diener derer wurde, die beschnitten sind, um so die Verheißungen, die Er ihren Vorvätern gab, zu bestätigen und damit die Nationen Gott um seiner Barmherzigkeit willen verherrlichen mögen“ (Röm. 15:8, 9a). In Nazareth in Galiläa erlernte der heranwachsende Jesus im Hause seines Adoptivvaters, des beschnittenen Juden Joseph, das Zimmermannshandwerk. Da Jesus als Angehöriger des Stammes Juda geboren worden war, gehörte er nicht zur priesterlichen Familie oder zu den Leviten, die im Tempel in Jerusalem dienten. Aufgrund seiner Geburt konnte er also kein Tempeldiener werden. Kam Jesus, der Sohn Gottes, aber lediglich deshalb auf die Erde, um als Zimmermann zu dienen und als solcher zu sterben? Nein. Daß er „ein Diener derer wurde, die beschnitten sind“, bedeutete für ihn viel mehr, als ein Zimmermann wie sein Pflegevater Joseph zu werden.

16. Wie ging Jesus vor, um mehr tun zu können, als den Bürgern Nazareths als Zimmermann zu dienen?

16 Wäre Jesus nur seiner Arbeit als Zimmermann in Nazareth nachgegangen, so hätte er gewiß nicht den für ihn vorhergesagten besonderen Dienst ausgeführt. Deshalb ließ ihn Jehova Gott, sein himmlischer Vater, eine andere Tätigkeit beginnen, damit er ‘ein Diener derer werden konnte, die beschnitten sind’, nicht nur „ein Diener“ der Bürger Nazareths, sondern der ganzen Nation. So gab Jesus im Alter von 30 Jahren das Zimmermannshandwerk für immer auf.

17. Welcher Vergleich läßt sich zwischen der Tätigkeit Jesu nach seiner Taufe und Geistsalbung und dem Dienst ziehen, den der jüdische Hohepriester im Tempel verrichtete?

17 Was für ein Werk führte Jesus durch, nachdem er von Johannes dem Täufer, einem Leviten, im Wasser und von Gott mit heiligem Geist getauft worden war? War es ein niedrigerer Dienst als der, den die Priester und Leviten im Tempel in Jerusalem verrichteten, die in besonderem Sinne „Diener“ Gottes waren? Jeder, der mit den Tatsachen vertraut ist, wird gewiß zugeben, daß Jesus einen offiziellen Dienst, einen besonderen „Dienst“, aufnahm und nicht nur einen geistlichen Beruf ergriff. In der Einheitsübersetzung lesen wir: „Christus ist um der Wahrhaftigkeit Gottes willen Diener der Beschnittenen geworden, damit die Verheißungen an die Väter bestätigt werden“ (Röm. 15:8). Er verrichtete unleugbar einen nationalen Dienst, bekleidete ein Dienstamt, in das er nicht von einem Menschen, sondern von Gott, dem universellen Souverän, eingesetzt worden war. Was Jesus nach dem Wechsel seiner Beschäftigung auf der Erde tat, war weit wichtiger als der religiöse Dienst des jüdischen Hohenpriesters in Jerusalem.

18. Wieso wurde Jesus ein ‘Diener derer, die beschnitten sind’, wenngleich er von keiner Nation der Erde als ein „Diener“ anerkannt wurde?

18 Genauso, wie Jesus keinen religiösen Dienst im Tempel in Jerusalem verrichten und sich so nicht mit den dortigen Priestern und Leviten messen konnte, konnte er auch keine religiösen Dienste in irgendeinem Tempel der nichtjüdischen Nationen — in Rom, Athen oder anderswo — verrichten. Doch er war verpflichtet, um der Wahrhaftigkeit Gottes willen ein ‘Diener derer zu werden, die beschnitten sind’. Wieso? Weil er ‘die Verheißungen bestätigen mußte, die Gott ihren Vorvätern’ — nicht Heiden, sondern Hebräern — gegeben hatte. Ihr ‘Vorvater’ Abraham hatte zum Beispiel von seinen drei Frauen viele Söhne, doch Gott erwählte den einzigen Sohn, den Abraham von Sara, seiner ersten Frau, hatte, nämlich Isaak, und übertrug auf ihn die abrahamische Verheißung. Isaak wiederum hatte Zwillingssöhne, aber Gott erwählte Jakob, den jüngeren Zwilling, der später Israel genannt wurde, zum Träger der abrahamischen Verheißung bezüglich des „Samens“, durch den alle Nationen der Erde gesegnet werden sollten. Schließlich gingen aus den 12 Söhnen Jakobs die 12 Stämme Israels hervor, ein Volk, mit dem Gott durch den Propheten Moses als Mittler einen nationalen Bund schloß.

19. Warum wurde Jesus nicht als ein Angehöriger des Stammes Levi geboren, von wem wurde er auf der Erde willkommen geheißen, und an welchem Ort?

19 Später, nachdem sich das Volk Israel entschlossen hatte, einen menschlichen König als sichtbaren Vertreter Jehovas zu haben, gab Gott König David aus dem Stamm Juda die Verheißung, sein Königreich betreffend. Der verheißene Messias oder Christus mußte also aus der Familie Davids kommen. Deshalb wurde Jesus in Bethlehem, der Heimatstadt Davids, geboren. Dadurch, daß er von der judäischen Jungfrau Maria geboren worden war, war er ein Erbe Davids. Engel hießen ihn auf der Erde willkommen. Der aus dem Himmel stammende Sohn Gottes konnte somit seine Geburt als Jude nicht umgehen. Die unverbrüchlichen Verheißungen Gottes, seines Vaters, mußten bestätigt werden. Gott ließ nicht zu, daß er als Lügner erfunden wurde.

20. Was stand Menschen aus den nichtjüdischen Nationen in Aussicht, obgleich Jesus zu denen gehörte, „die beschnitten sind“, und warum?

20 Jesus arbeitete sehr gern mit seinem himmlischen Vater zusammen. So wurde er „tatsächlich ein Diener derer ..., die beschnitten sind“. Wie sie wurde auch er beschnitten. Nach dem Tod und der Auferstehung Jesu wurde den beschnittenen Juden dreieinhalb Jahre lang besondere Gunst erwiesen. Doch auch unbeschnittene Heiden oder Nichtjuden sollten noch in Jehovas theokratischer Organisation willkommen geheißen werden. Dadurch würden die unverbrüchlichen Verheißungen Jehovas bestätigt werden.

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