Beziehe Gott in deine Ehe ein
„Eine dreifache Schnur kann nicht so schnell entzweigerissen werden“ (Pred. 4:12).
1. Welcher in Psalm 127:1 dargelegte Grundsatz kann auch auf die Ehe angewandt werden?
DIE Notwendigkeit, Jehova in unser tägliches Tun mit einzubeziehen, wird in der Bibel wiederholt betont. So lesen wir in Psalm 127:1: „Wenn Jehova selbst das Haus nicht baut, so ist es umsonst, daß seine Bauleute hart daran gearbeitet haben. Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet, so ist es umsonst, daß der Wächter ständig gewacht hat.“ Die lange Geschichte des Volkes Israel bezeugt die Wahrhaftigkeit dieses Grundsatzes. Als die Israeliten Gott in ihre Belange mit einbezogen, indem sie ihm ausschließlich ergeben waren, hatten sie in ihrem Bemühen, sich vor ihren Feinden zu schützen, Erfolg. Doch als sie die wahre Anbetung aufgaben und anderen Göttern folgten, wurden ihre Städte von den Wächtern umsonst bewacht. Derselbe Grundsatz trifft auch auf unser Bemühen zu, eine erfolgreiche Ehe zu führen.
DIE EHE — EINE GÜTIGE GABE
2. Wieso kann die Ehe als eine gütige Gabe betrachtet werden?
2 Gott sagt uns in seinem Wort, daß er der Geber ‘jeder guten Gabe und jedes vollkommenen Geschenks’ ist (Jak. 1:17). Zu diesen guten Gaben und vollkommenen Geschenken muß auch die gütige, segensreiche Gabe der Ehe gezählt werden. Bietet nicht gerade sie den Menschen die Möglichkeit, glücklich zu werden? Sie ist wirklich eine der größten Segnungen, die der Mensch dem Schöpfer zu verdanken hat. Als Adam Eva erhielt, rief er nicht umsonst aus: „Dies ist endlich Bein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch. Diese wird Männin genannt werden, denn vom Manne wurde diese genommen“ (1. Mose 2:23).
3. Was sagte ein Jurist über Gottes Gabe der Ehe?
3 Adam konnte sich über den Segen freuen, eine liebevolle Gefährtin zu haben — jemand von seiner eigenen Art, mit dem er sich unterhalten, mit dem er arbeiten und planen konnte. Sie war sein vollkommenes Gegenstück. Und die ehelichen Freuden, die mit dieser Gemeinschaft verbunden sind, bezeugen wirklich die Weisheit und Liebe unseres Schöpfers. Der Jurist I. Linton wies zu Recht darauf hin, daß die Art und Weise, wie Gott Mann und Frau erschaffen hat, ein Beweis dafür ist, daß der Mensch nicht das Produkt einer blinden Evolution sein kann. Linton schrieb:
„Die Güte und die unendliche Fertigkeit, die Gott, der erklärte, es sei für einen Mann nicht gut, Junggeselle zu sein, offenbarte, indem er in das Herz des Mannes die Liebe zur Frau legte und in das Herz der Frau die Liebe zum Mann, indem er sie geistig, physisch und gefühlsmäßig so gleich erschuf, daß sie Gefährten sein konnten, und dennoch so ungleich, daß sie sich ergänzten und einander fesselten, haben mich stets zur Dankbarkeit angeregt und bei mir Staunen über diesen eindeutigen Beweis für schöpferische Gestaltung hervorgerufen; und der Friede und das Glück, die aus der ehelichen Gemeinschaft erwachsen, wenn Gott einbezogen wird, haben mir eine gewisse Vorstellung von der Geschicklichkeit und Macht Gottes vermittelt, Glück entstehen zu lassen“ (A Lawyer Examines the Bible [Ein Jurist untersucht die Bibel]). Beachten wir die Worte: „... wenn Gott einbezogen wird.“ Ja, wir können Gott in unsere Ehe einbeziehen.
4. Wieso kann man sagen, daß die segensreiche Gabe der Ehe beweist, daß Gott unparteiisch ist?
4 Die segensreiche Gabe der Ehe beweist auch, daß Gott unparteiisch und gerecht ist. Wieso? Weil die Freuden der Ehe — wenn Gott einbezogen wird — nicht von irdischen Dingen wie von materiellem Reichtum, einer höheren Bildung, großer körperlicher Kraft oder einer schönen Gestalt abhängen. Die ehelichen Segnungen beschränken sich weder auf eine Rasse oder Nationalität, noch sind sie von der Gegend abhängig, in der man wohnt. Ob Ehepaare in den Polarregionen oder in den Tropen leben, ist nicht ausschlaggebend.
GOTT IN DEINE EHE EINBEZIEHEN
5, 6. Wodurch bezieht man Gott in seine Ehe ein?
5 Salomo schrieb: „Zwei sind besser als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre harte Arbeit haben. ... Und eine dreifache Schnur kann nicht so schnell entzweigerissen werden“ (Pred. 4:9, 12). Eine Ehe kann mit einer Schnur verglichen werden, die ein Paar zusammenhält. Wenn wir Gott einbeziehen, ist es tatsächlich eine ‘dreifache Schnur, die nicht so schnell entzweigerissen werden kann’. Was bedeutet es, Gott in die Ehe einzubeziehen oder ihn sozusagen den Dritten im Bunde sein zu lassen? Jeder der beiden Ehepartner ist offensichtlich darauf bedacht, zur Freude des anderen beizutragen und dessen Bedürfnisse zu befriedigen. Der Mann ist darum besorgt, seiner Frau zu gefallen, ihr Freude zu bereiten und Bequemlichkeit und Sicherheit zu bieten, und die Frau läßt es sich angelegen sein, den Bedürfnissen ihres Mannes zu dienen und ihn, so gut sie kann, zu erfreuen, was auch der Apostel Paulus sagte (1. Kor. 7:33, 34). Gott den Dritten im Bunde sein zu lassen bedeutet, daran interessiert zu sein, die Anforderungen zu erfüllen, die er an Ehepaare stellt. Sie lauten, kurz gesagt: „Ihr Frauen, seid euren Männern untertan, wie es sich schickt im Herrn. Ihr Männer, liebt eure Frauen weiterhin, und laßt euch nicht gegen sie erbittern“ (Kol. 3:18, 19).
6 Gott in die Ehe einzubeziehen bedeutet für beide Partner aber auch, ein herzliches persönliches Verhältnis zu Jehova Gott zu haben und das gemeinsame Gebet nicht zu vernachlässigen. Sprecht mit ihm über eure Freuden, Sorgen, Enttäuschungen und Prüfungen. Bedenkt, daß er eine Person ist, und seid darauf bedacht, ihm zu gefallen und ihm Herzensfreude zu bereiten. In Psalm 147:11 lesen wir: „Jehova findet Gefallen an denen, die ihn fürchten.“ Und wie uns Gott in Sprüche 27:11 sagt, können wir sein Herz dadurch erfreuen, daß wir weise sind. Deshalb sollten wir nicht nur an den Anforderungen interessiert sein, die er an uns stellt, sondern auch daran, was er empfindet, wenn er sieht, wie wir sie befolgen. Wenn wir Gott den Dritten in unserem Bunde sein lassen, wird unsere Ehe überaus gestärkt, und sie wird auch erfolgreich und glücklich sein. Ja, dann ist sie „eine dreifache Schnur ... [, die] nicht so schnell entzweigerissen werden“ kann (Pred. 4:12).
GÜTE ERFORDERLICH
7. Warum müssen wir gütig sein, wenn wir Gott in unsere Ehe einbeziehen wollen?
7 Gott fordert von allen Menschen, daß sie gütig zueinander sind. Diese Eigenschaft ist für Ehepartner von besonderer Bedeutung. Jehova Gott gibt uns darin selbst das Beispiel, und sein Wort versichert uns sogar: „Er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen“ (Luk. 6:35). Tatsächlich lesen wir in der Bibel über hundertmal von seiner „unverdienten Güte“ und fast zweimal so häufig von seiner „liebenden Güte“. Wenn wir diesen gütigen Gott in unsere Ehe einbeziehen wollen, müssen wir den Rat aus Kolosser 3:12 befolgen: „Kleidet euch ... als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Freundlichkeit, Demut, Milde und Langmut.“
8. Worin besteht eine der grundlegendsten und einfachsten Möglichkeiten, als Ehepaar einander Güte zu erweisen?
8 Wie können wir unserem Ehepartner Güte erweisen? Gütig zu sein bedeutet, den Bedürfnissen des anderen zu dienen. Es bedeutet, achtsam zu sein und das Wohl des anderen im Auge zu haben. In der Regel sind wir nicht gern allein. Deshalb besteht eine der grundlegendsten und einfachsten Möglichkeiten, als Ehepaar einander Güte zu erweisen, darin, Gemeinschaft miteinander zu pflegen, einander Gesellschaft zu leisten. Schon allein durch das Zusammensein können wir einander erbauen und uns gegenseitig das Gefühl verleihen, benötigt und geschätzt zu werden. Im Falle einer Ehe, die nach vielen Jahren scheiterte, liebte es die Frau z. B., ohne ihren Mann lange Ferien zu machen.
9, 10. (a) Was könnte ein christliches Ehepaar beispielsweise gemeinsam tun? (b) Wodurch können Ehepartner einander noch Güte erweisen?
9 Schon zusammenzusein ist etwas Gutes, doch noch besser ist es, so vieles wie möglich gemeinsam zu tun. Liest du regelmäßig in der Bibel? Könntest du nicht deinem Ehepartner laut daraus vorlesen? Bereitest du dich auf die christlichen Zusammenkünfte vor? Könntet ihr dies nicht soweit wie möglich gemeinsam tun? Bist du als Ehemann am Programm beteiligt? Wie wäre es, wenn du deinen Programmpunkt laut proben würdest und deine Frau die Rolle der Zuhörer übernähme? Setzt euch in den Zusammenkünften und auch bei anderen Gelegenheiten nebeneinander. Beteiligt euch gemeinsam am formellen christlichen Predigtdienst. All das sind Möglichkeiten, einander Güte zu erweisen, die Ehebande zu stärken und Gott in die Ehe einzubeziehen.
10 Ehepartner erweisen einander auch dadurch Güte, daß sie miteinander sprechen und einander wissen lassen, was in ihrem Herzen und in ihrem Sinn vor sich geht. Das bedeutet, nicht nur Informationen oder Ansichten auszutauschen, sondern auch Empfindungen mitzuteilen. Jeder sollte darauf bedacht sein, erbauliche Gespräche zu führen, indem er sich an den Spruch hält: „Die Zunge der Weisen ist Heilung“ (Spr. 12:18). Ein Ehepaar sollte nicht nur e i n Fleisch sein, sondern auch e i n Herz und e i n Sinn, so wie Jesus darum betete, daß seine Nachfolger eins sein sollten (Joh. 17:21). Gedankenaustausch ist für diese Einheit unerläßlich.
11. Welchen biblischen Rat sollten Ehepartner befolgen, wenn Gefühle verletzt worden sind?
11 Ein besonderes Zeichen von Güte ist es, wenn man sich ausspricht, falls Mißverständnisse entstanden oder Gefühle verletzt worden sind. Jesus stellte einen Grundsatz auf, der für zwischenmenschliche Beziehungen Gültigkeit hat und den Ehepaare zu ihrem Schaden oft übersehen oder nicht anwenden. Hast du das Empfinden, unfreundlich oder ungerecht behandelt worden zu sein, so nimm im Geiste von Matthäus 18:15 deinen Mut zusammen, und bringe die Sache zu einer gelegenen Zeit freundlich und taktvoll zur Sprache. Du kannst dir an Königin Esther ein Beispiel nehmen. Ehe sie ihrem Mann eine wichtige Angelegenheit vortrug, bereitete sie ihn taktvoll darauf vor (Esth. 5:1-8; 7:1-10). Oder ist deinem Ehepartner gewissermaßen eine Laus über die Leber gelaufen und hat es den Anschein, daß du ihn gekränkt hast, so gehe nicht darüber hinweg, sondern bringe die Sache im Einklang mit Matthäus 5:23, 24 demütig, freundlich und taktvoll zur Sprache. So mögen Frieden, Harmonie und Glück wieder einkehren.
12. Was ist über die Notwendigkeit zu sagen, dem Ehepartner zuzuhören, wenn er spricht?
12 Güte zeigt sich jedoch nicht nur dadurch, daß man sich unterhält oder miteinander spricht, sondern auch dadurch, daß man respektvoll zuhört, das heißt dem Ehepartner Aufmerksamkeit schenkt, wenn er spricht. Man sagt zu Recht, Zuhören sei eine Kunst. Wir sollten nicht nur zuhören, um die Bedeutung der Worte zu verstehen, sondern auch die Empfindungen, mit denen sie geäußert werden. Als gute Zuhörer sollten wir außerdem auf das achten, was nicht ausgesprochen wird. Ja, Mann und Frau sollten gute Zuhörer sein. Es wäre unhöflich, dem Ehepartner nicht richtig zuzuhören, wenn er spricht. Natürlich entsteht mitunter eine gewisse Schwierigkeit, wenn der Sprechende nur mehr oder weniger laut denkt, statt sich wirklich zu bemühen, dem anderen seine Gedanken nahezubringen. Falls einem das schwerfällt, kann man es sich zum Beispiel zur Gewohnheit machen, den anderen mit einem Kosewort oder mit seinem Vornamen anzureden, wenn man mit ihm spricht.
13. Wie können Ehepartner einander am allerbesten Güte erweisen?
13 Ehepartner können einander am allerbesten dadurch Güte erweisen, daß sie der Aufforderung des Apostels folgen: „Werdet ... freundlich gegeneinander, voll zarten Erbarmens, indem ihr einander bereitwillig vergebt, so, wie auch Gott euch durch Christus bereitwillig vergeben hat“ (Eph. 4:32). Und wenn man barmherzig ist und vergibt, sollte das nicht widerwillig geschehen. „Wer Barmherzigkeit erweist, der tue es mit Fröhlichkeit“ (Röm. 12:8). Dadurch bezieht man Gott in die Ehe ein, denn wir lesen, daß er ‘in großem Maße vergibt’ (Jes. 55:7). Wer die Fehler seines Ehepartners vergibt, darf damit rechnen, daß sein Ehepartner auch seine Fehler vergeben wird. Nicht ohne guten Grund hat man gesagt, daß eine glückliche Ehe die Vereinigung zweier Menschen ist, die gern vergeben.
EHRLICH ZUEINANDER SEIN
14. Welche weiteren Eigenschaften müssen Christen bekunden, wenn sie Gott in ihre Ehe einbeziehen möchten?
14 Die Bibel zeigt, daß ihr großer Autor auch ein gerechter, ein rechtschaffener Gott ist. Sie sagt von Jehova: „Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es keine Ungerechtigkeit gibt; gerecht und gerade ist er“ (5. Mose 32:4). Auch wir müssen gerecht und ehrlich zueinander sein, wenn wir Gott in unsere Ehe einbeziehen möchten. Das bedeutet, daß wir uns an die Goldene Regel halten: „Wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun, so tut auch ihnen“ (Luk. 6:31).
15. In welcher Hinsicht sollten Eheleute besonders auf Ehrlichkeit gegeneinander bedacht sein, und welche Umstände erschweren dies immer mehr?
15 Die Ehrlichkeit spielt bei vielem eine Rolle, offensichtlich auch in Geldangelegenheiten, was für beide, Mann und Frau, nicht immer einfach sein mag. Doch es gibt Dinge von noch größerer Bedeutung, besonders die Interessen auf geschlechtlichem Gebiet. Angesichts der Versuchungen, die täglich von schlechten Menschen und von den heutigen Medien an den Mann herangetragen werden, könnte es leicht sein, daß er seinen Begierden nachgibt. Wie Jehova Gott — „dessen Name ,Eiferer‘ ist“ — von seinen Dienern ausschließliche Ergebenheit fordert, so haben auch Mann und Frau auf geschlechtlichem Gebiet Anspruch auf die ausschließliche Ergebenheit ihres Partners, sind aber gleichzeitig verpflichtet, selbst diese Ergebenheit zu zeigen (2. Mose 34:14). In Sprüche 5:15-20 finden wir in dieser Hinsicht sehr offenen, nachdrücklichen und treffenden Rat für Ehemänner. Ehefrauen wiederum sollten gewissenhaft den Rat des Paulus aus 1. Korinther 7:3-5 befolgen und das Leisten der ehelichen Pflicht nicht gleichsam als ein Pfand dafür ansehen, daß zum Beispiel alle ihre Kleiderwünsche erfüllt werden.
SELBSTLOSE LIEBE — „AGÁPE“
16. Wer gibt Ehepaaren in bezug auf die agápe-Liebe das beste Beispiel, und warum ist diese Liebe so wichtig?
16 Jehova ist die grundsatztreue Liebe, die Selbstlosigkeit, in Person (griechisch: agápe). Deshalb heißt es, daß „Gott Liebe ist“. Wir können daher nur dann Gott in unsere Ehe einbeziehen, wenn wir nicht nur die Liebe haben, die auf der natürlichen Anziehung der Geschlechter beruht (éros), und die auf seelisch-geistiger Verwandtschaft beruhende Zuneigung (philía), sondern auch die selbstlose, grundsatztreue Liebe. Diese Liebe wird eine Ehe selbst dann zusammenhalten, wenn die anderen beiden Arten der Liebe nachlassen (1. Joh. 4:8).
17. Inwiefern wirft das, was Paulus über die Liebe sagt, Licht auf die Pflichten in der Ehe?
17 Der Apostel Paulus beschreibt in 1. Korinther 13:4-8, wie sich diese Liebe zeigt, wenn er sagt: „Die Liebe ist langmütig und gütig. Die Liebe ist nicht eifersüchtig, sie prahlt nicht, bläht sich nicht auf, benimmt sich nicht unanständig, blickt nicht nach ihren eigenen Interessen aus, läßt sich nicht aufreizen. Sie rechnet das Böse nicht an. Sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit, sondern freut sich mit der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles. Die Liebe versagt nie.“ Angesichts dieser Worte des Paulus kommen wir unweigerlich zu dem Schluß, daß ein guter Christ auch ein guter Ehepartner ist. Scheitert andererseits jemand in der Ehe, so wirft das auch ein schlechtes Licht auf ihn als Christen. Schwierigkeiten in der Ehe sollten als eine Herausforderung angesehen werden, die Früchte des Geistes hervorzubringen, deren wichtigste die Liebe ist (Gal. 5:22, 23). Denken wir immer daran: „DIE LIEBE VERSAGT NIE.“!
18, 19. (a) Was verlangt die agápe-Liebe von einer Frau? (b) Wie wird ein Mann aufgrund der agápe-Liebe seine Frau behandeln?
18 Was verlangt die grundsatztreue, selbstlose Liebe von einer Frau? Sie erfordert, daß sie ihren Mann als ihr Haupt anerkennt (Eph. 5:22 bis 24). Das mag nicht immer leicht sein, doch die Liebe wird ihr dabei helfen; sie wird es ihr erleichtern, die Interessen ihres Mannes den eigenen voranzustellen. Es gibt zum Beispiel liebevolle Frauen, die, weil ihr Mann eine bestimmte Diät einhalten muß, keine Speisen zubereiten, die nicht auch ihr Mann genießen kann. Sie wissen, daß dies keine Härte für sie bedeutet, sondern ihnen sogar zum Guten gereichen kann.
19 Was verlangt die selbstlose Liebe von einem Mann? Sie erfordert, daß er den Rat befolgt: „Ihr Ehemänner, fahrt fort, eure Frauen zu lieben, so, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat ... Ebenso sind die Ehemänner verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber“ (Eph. 5:25, 28). Das erfordert von einem Mann sehr viel. Wie er in bezug auf Nahrung, Kleidung, Obdach, Ruhe, Entspannung und geistige Interessen um sich besorgt ist, so sollte er in dieser Hinsicht auch für seine Frau sorgen. Da er vor anderen Leuten nicht in Verlegenheit gebracht werden möchte, sollte er auch seine Frau nicht vor anderen in Verlegenheit bringen. Sie ebenso zu lieben wie seinen eigenen Körper würde bedeuten, daß er gemäß Erkenntnis bei ihr wohnt und sie in den intimeren Bereichen der Ehe gütig und rücksichtsvoll behandelt. Er sollte nicht beschuldigt werden können, seine Frau vergewaltigt zu haben (1. Petr. 3:7).
20, 21. (a) Die Anwendung welcher weiteren biblischen Grundsätze zeigt, daß man Gott in die Ehe einbezogen hat? (b) Welches Thema wird als nächstes besprochen, und warum?
20 Die Ehe bietet viele Möglichkeiten, sich gegenseitig glücklich zu machen. Jesus sagte: „Beglückender ist Geben als Empfangen“, und dieser Grundsatz gilt auch für Verheiratete (Apg. 20:35). Mann und Frau können einander in vielerlei Hinsicht geben: sich selbst, Zeit, Aufmerksamkeit und materielle Dinge. Darüber hinaus können sie über ihre Gedanken und Empfindungen sprechen. Auf ihr Verhältnis trifft auch der Grundsatz zu: „Wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten; und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten.“ Befolge diese Ratschläge, und du wirst Gott in deine Ehe einbeziehen (2. Kor. 9:6).
21 Doch immer wieder kommt es vor, daß selbst Verheiratete, die sich als Gott hingegebene Christen bezeichnen, in dieser Hinsicht nicht den Erwartungen entsprechen. Deshalb ist es nötig, das folgende Thema: „Der Gott der Liebe haßt die Ehescheidung“ ganz offen zu behandeln.