Können dich moderne Trends in der Musik beeinflussen?
WIE verhält es sich mit der modernen Musik: Rock ’n’ Roll, Punk, Funk, Rhythm and Blues, Country- und Western-Musik und all die verschiedenen anderen Trends, die sich heute ausbreiten? Können sie — mit oder ohne Text — deine Denkweise beeinflussen oder deine geistige Gesinnung untergraben?
Bill Mullane, ein früherer Rockmusiker aus New Jersey (USA), sagte dazu: „Als ich in einer Rockgruppe Baßgitarre spielte, hatte das rein physische Auswirkungen. Man wird einfach von dem aufdringlichen, rasenden Beat und dem aggressiven Stil erfaßt. Als Musiker ging ich darin auf. Wenn ich dann den Widerhall bei den Zuhörern beobachtete und durch dieses primitive Drängen mitgerissen wurde, verspürte ich den Wunsch, sie noch mehr zu beeinflussen. Es ist der gewisse Sound. Er packt einen. Damals stand ich natürlich, genauso wie viele Zuhörer, oft unter dem Einfluß von Drogen. Das steigert die Euphorie nur noch. Es ist, als ob man alle Zwänge abschüttle. Man kann wild werden und seine Hemmungen vergessen.
Darum sind meiner Meinung nach junge Leute für die vielen verschiedenen Sounds zu haben, die heute herauskommen. Sie identifizieren sich mit ihnen und mit ihrer Botschaft. Wenn ich zurückblicke, kann ich erkennen, daß diese Musik das widerspiegelt, was sie von der Welt und dem modernen Leben halten. Schließlich besteht für die Menschheit ja eine nukleare Bedrohung. Wer weiß, wie lange wir noch leben mögen? Deshalb stellen sie sich auf den Standpunkt: ,Lebe, solange du noch kannst, und hole alles aus dem Leben heraus, was dir möglich ist.‘“
Dieser Hinweis auf das Sichidentifizieren bringt uns zum Kern des Problems. (Vergleiche 1. Korinther 15:32.) Sollte ein wahrer Christ den Wunsch haben, sich mit den meisten Trends in der modernen Musik zu identifizieren? Kürzlich berichtete die kanadische Zeitung Toronto Star: „Sex und Sadismus mischen sich in das Konzert der Tubes [eine Rockgruppe aus San Francisco].“ Der Verfasser sagte weiter: „Was für die Tubes gesellschaftliche Satire ist, mag für jemand anders nichts weiter als Sadomasochismus, geschlechtliche Sklaverei, Obszönitäten und Perversion sein.“ Was könnte das Christentum damit gemein haben?
Die New York Post veröffentlichte einen Artikel, betitelt „Die satanische Welt der Rolling Stones“. Dabei handelte es sich um einen ganzseitigen Bericht über die Verwicklung dieser Gruppe in die Drogenszene. Wie die Rolling Stones zu Drogen, Sex und Satan eingestellt sind, spricht laut und deutlich aus ihrer Musik. Kannst du eine solche Einstellung gutheißen und dich gleichzeitig mit Christus identifizieren? (2. Korinther 6:14, 15).
Musik und Spiritismus
Leider sind das nicht die einzigen Gefahren in der modernen Musik, die ein gewissenhafter Christ berücksichtigen muß. Der Apostel Paulus forderte Christen auf: „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften [„die listigen Anschläge“, Zürcher Bibel] des Teufels standzuhalten vermögt; denn unser Ringkampf geht ... gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ (Epheser 6:11, 12). Wir sollten diese Warnung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der Einfluß der Dämonen nimmt zu. Und wie könnten sie Menschen — besonders die heranwachsende Generation — leichter überlisten als durch die Musik?
Es stellt sich jetzt heraus, daß viele moderne Gruppen tief in Spiritismus und in okkulte Bräuche verstrickt sind. Andere versuchen, durch ihre Musik orientalische Religionen und Lebensanschauungen zu fördern. Zum Beispiel:
Robert Palmer, ein Jazzkritiker, schrieb in der New York Times unter der Schlagzeile „Hexerei durchdringt ein Jazzalbum“ über die aus Schwarzen bestehende Jazzgruppe The Art Ensemble of Chicago: „Der Slogan des Art Ensemble of Chicago lautet: ,Tolle schwarze Musik — vom Altertum bis in die Zukunft‘ ... Aber hier hat man es nicht nur mit schwarzen Musikern zu tun, sondern auch ... mit Wodubannsprüchen, die im Dunkel der Nacht ausgerufen werden. Wenn es sich auch nicht direkt um Schwarze Magie handelt, würde man dennoch eine solche Platte nicht einmal bei der wildesten Party auflegen. ... Es ist ein gespensterhafter Ausflug in die tiefste Finsternis.“ Würdest du als Jünger Christi diese Art Musik in deiner Sammlung haben wollen?
Wäre es für einen Christen in der heutigen Zeit angesichts dessen, was Paulus an die Christen in Ephesus über böse Geistermächte schrieb, vernünftig, Platten in seiner persönlichen Sammlung zu haben, auf denen Dämonismus und Spiritismus verherrlicht werden? Wäre es für ihn, wenn er weiß, daß sich einige Gruppen intensiv mit Okkultismus befassen und in okkulte Handlungen verstrickt sind, nicht gefährlich, sich auf den Standpunkt zu stellen, dieser Einfluß mache sich in den Texten, im Rhythmus oder auf der Plattenhülle nicht bemerkbar?
Eine Gruppe spielt zum Beispiel ein Stück, betitelt „Mr. Crowley“. Wer ist Mr. Crowley? Ein im 20. Jahrhundert lebender Satanist und Förderer des neuzeitlichen Hexenkults! In vielen Fällen genügt schon ein Blick auf die Hülle der Platte, und ein christlicher Zeuge Jehovas kann entscheiden, ob er sie kauft oder nicht, besonders wenn Darstellungen des Hexenkults und des Dämonismus oder heidnische und okkulte Symbole zu sehen sind.
Der frühere Nachtklubmusiker Gordon Grant bestritt seinen Lebensunterhalt mit dem Spielen von Jazz und später Rock ’n’ Roll in Los Angeles (USA). Er sagte: „Alle Gruppen, mit denen ich zusammenarbeitete, waren in einem gewissen Maße in Spiritismus verstrickt. Wenn man einen Neuen traf, lautete gewöhnlich die erste Frage: ,In welchem Zeichen sind Sie geboren?‘ Die Leute nahmen die Astrologie ernst, und das Tierkreiszeichen war etwas Wichtiges.“ Möchtest du den Eindruck erwecken, du würdest dich mit Astrologie und anderen dämonischen Bräuchen befassen? (5. Mose 18:10-13).
Musik und Unmoral
Der Apostel Paulus erteilte in seinem Brief an die Epheser noch weiteren unmißverständlichen Rat, der auch heute gilt, und zwar auch auf dem Gebiet der Musik. Er äußerte die Ermahnung: „Hurerei und jede Art Unreinheit oder Habgier [einschließlich der Habgier auf sexuellem Gebiet] sollen unter euch nicht einmal erwähnt werden, so, wie es sich für Heilige geziemt, auch kein schändliches Benehmen ... noch unzüchtige Späße“ (Epheser 5:3-5).
Ihr Eltern und ihr jungen Leute, habt ihr einmal die Texte einiger Platten, die auf dem Markt sind — oder die ihr bereits zu Hause habt —, eingehend geprüft? Vielleicht denkt man, die Melodie sei leicht zu behalten, oder der Rhythmus gefällt einem. Zunächst kümmert man sich nicht um den Text, und schon bald summt man die Melodie. Auch auf einigen Rollschuhbahnen wird diese Art Musik gespielt. Wäre es für Zeugen Jehovas angebracht, zu solcher Musik Rollschuh zu laufen? „Aber wieso ist das gefährlich?“ magst du fragen.
Popgruppen empfehlen in ihren Liedern die Hurerei und den Drogengenuß als eine Lebensweise. Ja, ihre Musik vermittelt ihren Lebensstil. „Ich möchte sehen, wie du im Bett bist“ und „Sie ist heiß, sie ist sexy“ lauten Texte eines kürzlich erschienenen Albums. Ein berühmter Sänger drückt seinen Standpunkt auf der Plattenhülle mit den Worten aus: „Ich finde nichts Verkehrtes an Sex zwischen irgendwelchen Leuten, die sich darauf einigen. ... Für allzu moralistische Weltanschauungen habe ich nichts übrig.“ Welche Übereinstimmung könnte es in geistiger Hinsicht zwischen wahren Christen und der Einstellung geben, die in solchen Texten und Lebensauffassungen zum Ausdruck kommt? Sollten Nachfolger Christi den Anschein erwecken, als pflegten sie solch ein ‘Gott entfremdetes’ Denken? (Epheser 4:18; vergleiche 1. Mose 39:7-12).
Musik und die ältere Generation
Die ältere Generation könnte leicht der Meinung sein, all das gelte nur für junge Leute und ihre Musik. Wie verhält es sich aber mit Schlagern, die vor 20 oder 30 Jahren beliebt waren und die Nostalgiker heute noch gern hören? In „Big Spender“ wurde geschildert, wie eine Prostituierte einen Kunden zu „angeln“ suchte. „Fever“ war eine nur wenig verhüllte Beschreibung eines heftigen sexuellen Verlangens, und „Sonntags nie“ handelte ebenfalls von einer Prostituierten. Wie vielen sagten doch damals diese Melodien zu, ohne daß sie sich Gedanken über die Zusammenhänge machten!
Wir könnten noch weitere Beispiele anführen, die zeigen, auf welch raffinierte Weise uns Satan durch seine listigen Anschläge so weit zu bringen sucht, daß wir uns durch die Musik mit verderbten Gedanken und Lebensanschauungen befassen, die wir normalerweise strikt ablehnen würden. Was beweist das? Daß wir alle, Jung und Alt, ernsthaft untersuchen sollten, was für Musik wir uns anhören. Ohne es überhaupt zu merken, mögen wir uns mit dem „Tiefstand der Ausschweifung“ der Welt identifiziert haben (1. Petrus 4:4).
Das sollte jeden Christen nachdenklich stimmen — sei er ein Ältester in einer Versammlung, ein Vater oder eine Mutter, ein Jugendlicher oder ein Kind. Der Raum gestattet uns nicht, alle vorhandenen Beweise für den verderblichen Einfluß gewisser „seriöser“ und moderner Musikstücke anzuführen. Aber jeder gewissenhafte Christ sollte seinen Geschmack auf diesem Gebiet und auch die Plattensammlung, die er haben mag, überprüfen und dann vernünftigen, schriftgemäßen Überlegungen entsprechend handeln.
Was kann ein Christ tun?
Als Paulus in Ephesus predigte, war er in seinem Dienst so erfolgreich, daß viele, die sich mit Okkultismus befaßt hatten, Christen wurden und etwas taten, um ihre geistige Gesinnung zu bewahren. Der Bericht lautet: „Ja, eine ganze Anzahl von denen, die magische Künste getrieben hatten, trugen ihre [spiritistischen] Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen. Und man rechnete den Wert derselben zusammen und fand, daß sie fünfzigtausend Stück Silber wert waren. So wuchs das Wort Jehovas fortwährend mit Macht und gewann die Oberhand“ (Apostelgeschichte 19:18-20).
Wird Jehovas Wort auch in deinem Fall ‘fortwährend wachsen und die Oberhand gewinnen’? Wirst du nötigenfalls etwas unternehmen, um als ein würdiges Glied des ‘heiligen’ Volkes Jehovas betrachtet werden zu können? (Epheser 5:3). Als dieses Problem kürzlich vor einer größeren Gruppe von Vollzeitdienern Jehovas offen besprochen wurde, brachten sie mehrere Abfallbehälter voll Platten herbei und vernichteten sie wegen des unmoralischen, dämonisch angehauchten Inhalts oder der Propaganda für den entwürdigenden Lebensstil der Welt. Ausschlaggebend war nicht ihr Geldwert, sondern ihr möglicher nachteiliger Einfluß auf geistige Werte.
Einige mögen denken, wir sollten näher auf gewisse moderne Gruppen oder auf bestimmte Musik eingehen. Doch der Apostel Paulus sagt: „Die feste Speise aber gehört reifen Menschen, denen, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht“ (Hebräer 5:14). Ein reifer Christ sollte, wenn er sein biblisch geschultes Gewissen gebraucht, keine Schwierigkeiten haben, festzustellen, was für Musik akzeptabel ist. Jehovas Zeugen brauchen weder eine talmudartige Verbotsliste, nach der sie ihren Wandel ausrichten, noch einen „Index“ verbotener Musikstücke. Möge jeder Unterscheidungsvermögen anwenden, während er seinem himmlischen Vater in allem, auch in der Wahl seiner Musik, zu gefallen sucht (Epheser 5:18-20; Philipper 1:9-11).
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Verherrlichen deine Platten den Spiritismus, den Drogenmißbrauch oder die Unmoral?