Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Früchte der Religion
Die Kommerzialisierung der Religion hat zu „Korruption, Unmoral und anderen Formen von Undiszipliniertheit in unseren Kirchen“ geführt, erklärte der Patriarch der Methodistenkirche von Nigeria. Gemäß der nigerianischen Daily Times gab er zu, daß die Kirche zu einer Welle der Kriminalität in der nigerianischen Gesellschaft beigetragen hat, indem sie „Geschenke von Kriminellen und von korrupten Beamten erbittet und erhält“. Er sagte außerdem, daß durch das Fehlverhalten von religiösen Führern und Gemeindemitgliedern die Kirche zu einem „Ort für Störenfriede, Betrüger und unsittliche Personen“ geworden ist.
Auch Femi Abbas, ein Kommentator für islamische Angelegenheiten, brachte die erhöhte Kriminalitätsrate mit dem Zustrom von Menschen in hochkommerzialisierte religiöse Gruppen in Verbindung. Im National Concord von Nigeria traf er die Feststellung, daß Führer dieser Gruppen ihre Anhängerschaft durch „verlockende Rede, Raffinesse und die Fähigkeit, anderen ein Schnippchen zu schlagen“, gewonnen haben, und er bemerkte, daß „der Glaube für sie nur Tarnkleidung ist“.
Solche schlechten Früchte sind zu erwarten, wenn sich die Religion auf materielle Dinge konzentriert. Sie bestätigen die Genauigkeit der biblischen Prophezeiung, daß in den „letzten Tagen“ die Menschen „geldliebend“ sein werden, daß sie „eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen“ und „die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen Begierden Lehrer aufhäufen werden, um sich die Ohren kitzeln zu lassen“. Von der wahren Religion dagegen kann man erwarten, daß sie nicht materielle, sondern geistige Belange betont. Dadurch bewegt sie Menschen dazu, durch ein anständiges Leben zu besseren Bürgern wie auch zu treuen Dienern Gottes zu werden (2. Timotheus 3:1-5; 4:3; Matthäus 6:19-21, 33; 7:16-21).
Behandlung der Symptome, nicht der Krankheit
„Britische Mädchen können Pille ohne elterliches Einverständnis erhalten“, verkündete eine Schlagzeile in der New York Times. Der Artikel enthüllte folgendes: „Die Rechtsexperten des Oberhauses [des britischen Parlaments] sprachen sich mit 3 gegen 2 Stimmen dafür aus, daß Eltern nicht die absolute Autorität über ihre Kinder haben und daß das Gesetz mit den sich wandelnden sozialen Einstellungen Schritt halten muß.“ Aufgrund dieses Beschlusses sind britische Ärzte jetzt gesetzlich berechtigt, Mädchen unter 16 Jahren Empfängnisverhütungsmittel zu verschreiben, ohne die Zustimmung ihrer Eltern zu haben. Diese Entscheidung des Oberhauses wurde von der Labor Party, der Britischen Medizinischen Vereinigung und von verschiedenen Familienplanungsvereinigungen begrüßt.
Der Zweck dieses Gesetzes besteht angeblich darin, „unerwünschte Schwangerschaften und Abtreibungen bei Teenagern unter Kontrolle zu bringen“. Bedeutet jedoch eine solche Verfahrensweise mit einem schwierigen und wachsenden Problem nicht, daß man nur die „Symptome“ behandelt? Ist es nicht ein Zeichen unserer Zeit, daß Gesetzgeber mit der Unterstützung von Ärzten und sozialen Organisationen in einem Land, das auf seine christlichen Traditionen stolz ist, ein Gesetz verabschieden, durch das indirekt die „Krankheit“, nämlich die Unsittlichkeit unter Teenagern, gefördert wird?
Gewiß besteht der beste Weg, Teenager vor den „Symptomen“, das heißt vor unerwünschten Schwangerschaften und Abtreibungen, zu schützen, darin, ihnen moralische Werte zu vermitteln, die sie vor sexuellem Fehlverhalten bewahren. Eine bewährte Fundgrube von solchen Werten ist die Bibel, die außerdem die Behandlung dieser „Krankheit“ denen überträgt, die eigentlich für das Verhalten ihrer Kinder verantwortlich sind: die Eltern (Epheser 5:5; 6:1-4).
Leben vor der Geburt
„Viel früher, als wir bisher annahmen, entfalten sich die Sinne des Ungeborenen, und viel früher, als man bis vor kurzem glaubte, entwickeln sich feine Strukturen und Fähigkeiten des Gehirns“, schrieb die Autorin der Broschüre Das Leben vor der Geburt, die 1985 in der Bundesrepublik Deutschland vom Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit herausgegeben wurde. Das ungeborene Leben wird darin als die „schwächste Form menschlichen Lebens“ bezeichnet. Es heißt: „Schon im Mutterleib entstehen erste Beziehungen des Kindes zu den Eltern.“ Wie ausgeführt wird, glaubten zwar früher viele Wissenschaftler, das ungeborene Leben durchlaufe einen Evolutionsprozeß, bei dem es sich von einem Zellklumpen zu einem Fisch und dann zu einer Amphibie verwandle, bevor es ein Mensch werde, aber diese Theorie ist jetzt verworfen worden, denn „inzwischen ist die Wissenschaft weiter“. Wie erklärt wird, „wird heute ernsthaft nicht mehr bestritten, daß auch vorgeburtliches Leben personales menschliches Leben ist. Mensch wird man also nicht erst mit der Geburt.“
Diese Feststellungen stimmen mit der Ansicht des Schöpfers des Lebens über das Ungeborene als ein lebendes Wesen überein. Gottes Diener David sagte zu seinem Schöpfer: „Du hieltest mich abgeschirmt im Leib meiner Mutter. Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin. ... Deine Augen sahen selbst den Embryo von mir, und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben“ (Psalm 139:13, 14, 16).