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  • w86 15. 6. S. 20-23
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  • Wie kannst du deine Gefühle beherrschen?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1986
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1986
w86 15. 6. S. 20-23

Wie kannst du deine Gefühle beherrschen?

VIELE Menschen frönen heute dem Sinnenreiz. Sie suchen den Nervenkitzel durch schnelles Fahren, gefährliche Sportarten, unerlaubten Geschlechtsverkehr oder aufputschende Drogen. Die Geschäftswelt und die Unterhaltungsbranche vermitteln den Eindruck, man müsse ständig Neues erleben. Ruhe und Frieden sind für einige unerträglich; ihrer Meinung nach müßte das Leben noch mehr Gefühlseindrücke vermitteln.

Natürlich hat jeder von uns Gefühle. Wenn wir zum Beispiel lächeln, lachen oder weinen, offenbart sich unser augenblicklicher Gemütszustand. Hast du jedoch gewußt, daß sich die Gefühle auf den Körper auswirken, indem sie beispielsweise den Blutdruck, den Herzschlag und die Schweißabsonderung beeinflussen? Sie können sogar für physische Schmerzen wie Kopf- und Rückenschmerzen sowie für Magenbeschwerden verantwortlich sein. Man wünscht sich daher im allgemeinen positive Gefühlseindrücke und geht den unangenehmen aus dem Weg. Einige geben sich deshalb Träumen hin oder essen und trinken übermäßig. Es darf allerdings auch nicht unerwähnt bleiben, daß der richtige Gemütszustand durchaus das Wohlbefinden steigert. In Sprüche 14:30 heißt es: „Ein gelassenes Herz ist das Leben des fleischlichen Organismus.“

Interessanterweise werden in Gottes Wort alle Arten menschlicher Gefühlsregungen wie Liebe, Haß, Freude, Kummer, Mut und Furcht erwähnt. Vielleicht kannst du dich erinnern, daß Jesus beim Tod eines Freundes ‘in Tränen ausbrach’ und so zeigte, wie er empfand (Johannes 11:35). Joseph mußte mit sich kämpfen, um seine Tränen zurückzuhalten, „denn seine inneren Empfindungen seinem Bruder gegenüber“, den er viele Jahre nicht gesehen hatte, „waren erregt“ (1. Mose 43:30).

Warum die Gefühle beherrschen?

Die „Zeiten der Belastung“, in denen wir leben, und unsere Unvollkommenheit sind dafür verantwortlich, daß bei uns mehr unangenehme als angenehme Gefühle aufkommen (2. Timotheus 3:1-5, Revised Standard Version). Gemäß der Bibel kann „allein Bedrückung ... bewirken, daß ein Weiser unsinnig handelt“ (Prediger 7:7). Würden wir uns daher nicht bemühen, unerwünschte Gefühlsreaktionen zu beherrschen, könnten wir unser Verhältnis zu Angehörigen, Schulkameraden, Arbeitskollegen und Mitchristen trüben.

Natürlich kommt es bei jedem durch das, was die Bibel „Zeit und unvorhergesehenes Geschehen“ nennt, zu emotionalen Belastungen (Prediger 9:11). Ein Ehepaar, das im Vollzeitdienst steht, mußte zum Beispiel eines Tages bei der Rückkehr in die Wohnung feststellen, daß ein Großteil des Eigentums gestohlen worden war. Die beiden regten sich so sehr darüber auf, daß sie sich krank fühlten. Erst nach mehreren Tagen gelang es ihnen, ihre Gefühle zu beherrschen. Als sie sich wieder erholt hatten, fuhren sie fort, ‘die Trauernden zu trösten’ (Jesaja 61:2).

Vielleicht kennst du Personen, die ihre Gefühle aufpeitschen lassen, indem sie sich sentimentale Fernsehserien anschauen. Oft identifizieren sie sich so sehr mit den dargestellten Charakteren, daß sie sich durch diese bloßen Fiktionen sogar zu Tränen rühren lassen. Beachte auch, wie es einer alleinstehenden Frau erging, die sich eines Abends einen Horrorfilm ansah. Sie war zwar „zu Tode erschrocken“, schaltete aber den Fernsehapparat nicht ab. Hinterher konnte sie nicht einschlafen. Du kannst dir sicher vorstellen, wovon sie träumte, als sie schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel: von Vampiren und Ungeheuern. Wir werden nämlich, wie diese Beispiele zeigen sollen, durch das, was um uns herum geschieht, psychisch beeinflußt. Daher sollten wir unbedingt wählerisch sein und alles meiden, was unserem seelischen Gleichgewicht schaden oder es unnötig stören könnte.

Auf wünschenswerte Gefühle Nachdruck legen

Gottes Wort empfiehlt uns, ‘mäßig in den Gewohnheiten’ zu sein und die Vernunft zu gebrauchen (Titus 2:2; Römer 12:1). Damit soll nicht gesagt werden, daß wir unsere Gefühle völlig unterdrücken und teilnahmslos durchs Leben gehen sollten. Angemessen beherrschte Gefühle geben dem Leben die nötige Würze. In der Bibel heißt es beispielsweise, „daß es nichts Besseres gibt, als daß der Mensch sich in seinen Werken freuen sollte“ (Prediger 3:22).

Um unser Leben wirklich glücklich zu gestalten, müssen wir daher lernen, eine positive Einstellung zu entwickeln. Das kann uns — im Gegensatz zu negativem Denken — helfen, „eifrig im Wirken des Guten“ zu sein (Titus 2:14, Pattloch-Bibel). Eine unerschütterliche, positive Einstellung stärkt unsere Entschlossenheit und unsere Ausdauer, so daß wir Ziele erreichen können, die der Mühe wert sind. Christen wissen allerdings auch, daß nicht nur positives Denken nötig ist, wenn sie in ihrem Dienst für Gott etwas erreichen möchten. Sie erkennen vielmehr, daß man völlig auf den Geist Jehovas vertrauen muß, um in Zukunft bestehen zu können (Lukas 11:13; Sprüche 19:21). Aber wie können wir unsere Gefühle beherrschen und eine positive Einstellung entwickeln?

„Seid nicht mehr in sorgenvoller Spannung“

Wir müssen Gefühlsregungen wie Zorn, Eifersucht, Feindseligkeit und Furcht wegen ihrer schlechten Auswirkungen unbedingt beherrschen. Anhand einer Gefühlsregung, nämlich der Sorge, soll veranschaulicht werden, wie wir dabei vorgehen können.

Durch seine wirksame Kraft hat Jehova seine bereitwilligen, treuen Diener bereits in der Vergangenheit gestärkt, und das tut er auch heute. Unter der Leitung des heiligen Geistes bewahrte sich Jesus eine positive Einstellung, indem er echtes Interesse an geistigen Dingen bekundete. Er ermunterte seine Nachfolger: „Seid nicht mehr in sorgenvoller Spannung“ (Lukas 12:29). Er war sich über die liebevolle Fürsorge seines Vaters niemals im ungewissen (Johannes 15:9, 10). Sein Eifer wurde weder durch Langeweile noch durch Enttäuschung gedämpft. Fülle daher deinen Sinn mit ‘Lobenswertem’, wenn du übermäßige Sorgen vertreiben willst (Philipper 4:8). Ja, wenn wir auf Jehova vertrauen, können wir negative Gedanken verscheuchen.

Zum Beispiel war ein behindertes Mädchen in São Paulo (Brasilien) besorgt, weil es ihr an Geschicklichkeit mangelte, und sie fragte sich, was wohl in der Zukunft aus ihr werden würde. Sie kümmerte sich zu Hause um die jüngeren Geschwister, während ihre Eltern arbeiten gingen. Doch sie kam sich unnütz vor und schrieb: „Ich fürchte, ich werde schließlich den Kopf verlieren und etwas Törichtes tun. Sogar an Selbstmord habe ich schon gedacht. Wie es aussieht, werde ich wohl niemals heiraten können.“ Nachdem man sie durch einen Brief ermuntert hatte, ihr Bibelstudium zu intensivieren, schrieb sie: „Ich spürte, daß es doch jemand gab, der bereit war, sich mit meinen Problemen auseinanderzusetzen. Ihr habt mir gezeigt, wie wichtig es ist, Leben in Jehovas neuem System zu erlangen.“ Warum sollte man sich nicht, statt sich Sorgen zu machen, besonders in geistiger Hinsicht feste Ziele setzen, zum Beispiel vermehrt die gute Botschaft vom Königreich zu predigen oder mehr Zeit auf das Studium des Wortes Gottes zu verwenden?

Es stimmt zwar, daß man vorübergehend Erleichterung verspürt, wenn man sich entspannt, einen Spaziergang macht, dem alltäglichen Trott entflieht und einen Tapetenwechsel vornimmt oder beruhigende Musik hört. Dennoch mögen wir aufgrund dessen, was wir gelehrt worden sind oder was wir erlebt haben, dazu neigen, negative Gedanken zu hegen und uns Sorgen zu machen. Daher reichen intellektuelle Fähigkeiten und Willenskraft nicht aus, um Herzensfrieden zu genießen oder Gottes Gunst zu erlangen. Wir müssen lernen, ‘alle unsere Sorgen auf Jehova zu werfen’. Das können wir tun, weil ‘er für uns sorgt’ (1. Petrus 5:7).

Gottes persönliches Interesse an dir

Der Schöpfer hatte nicht die Absicht, daß alle Menschen gleich sein sollten und auf dieselbe Weise reagieren würden. In der Bibel ließ er Grundsätze aufzeichnen, die auf jeden zutreffen und für alle ausreichend sind. Er gab uns auch Beispiele, durch die wir erkennen können, wie er sein persönliches Interesse am Wohlergehen seiner Diener offenbart. „Jehova ist nahe denen, die gebrochenen Herzens sind ... Viele sind der Unglücksschläge des Gerechten, aber aus ihnen allen befreit ihn Jehova“ (Psalm 34:18, 19). Jehova weiß tatsächlich um unsere innersten Empfindungen, auch um unsere Sorgen und Tränen. Psalm 56:8 drückt es wie folgt aus: „Tu meine Tränen doch in deinen Schlauch. Sind sie nicht in deinem Buch?“ Wenn wir wirklich in Not sind, sogar „niedergedrückt und arm“, kann Jehova unser „Beistand und der für ... [unser] Entrinnen Sorgende“ sein (Psalm 40:17). Was ist jedoch erforderlich, damit wir diese Hilfe tatsächlich erhalten?

Wertschätzung für Gottes hervorragende Eigenschaften, seine ‘innigen Erbarmungen’, hilft uns, uns nicht ungebührlich auf uns selbst zu konzentrieren (2. Korinther 1:3, 4). Wir dürfen weder egoistisch sein noch blind unseren Gefühlen folgen, da das Herz des Menschen ‘verräterisch’ sein und ihn zu unüberlegten Handlungen, ja sogar zu unmoralischen Beziehungen verleiten kann (Jeremia 17:9). Zum Beispiel fühlte sich eine verheiratete Frau in Lateinamerika zu ihrem Nachbarn hingezogen. Ihr Gefühl sagte ihr, daß sie ihm „helfen“ müsse. Glücklicherweise suchte sie bei reifen Christen biblischen Rat. Ihre Wertschätzung für Gottes Eigenschaften wurde vertieft, und sie beendete das Verhältnis. Voller Freude sagt sie heute: „Meine Ehe wurde gerettet.“ Bestimmt tun wir alle gut daran, uns noch bereitwilliger von Jehova belehren zu lassen und uns eng an ihn zu halten (Psalm 19:7-11).

Ein starker Glauben, das heißt eine gesicherte Erwartung und vertrauensvolle Hoffnung, trägt zu einer positiven Einstellung bei, wohingegen das Unbekannte Angst und Sorge aufkommen läßt (Hebräer 11:6). Negatives Denken oder Zweifel könnten tatsächlich dazu führen, daß wir versagen, wenn ein Erfolg möglich wäre. Ein Mangel an Glauben offenbart, daß wir mehr Vertrauen in Gottes Fähigkeit zu handeln entwickeln müssen (1. Johannes 5:10). Wie wichtig es daher doch ist, auf Gott zu vertrauen und ihn immer wieder zu bitten, uns zu helfen, unsere Gefühle zu beherrschen! (Jakobus 1:5).

Selbstbeherrschung und Vernünftigkeit sind ebenfalls Eigenschaften, die wir entwickeln müssen, um das Verhältnis zu anderen zu verbessern. „Ein Mann von Unterscheidungsvermögen ist kühlen Geistes“, er beherrscht seine Gefühle (Sprüche 17:27). Der Apostel Paulus schrieb außerdem: „Laßt eure Vernünftigkeit allen Menschen bekanntwerden“, denn dadurch trägt man zu einem anständigen und friedlichen Leben bei (Philipper 4:5).

Durch Nächstenliebe können selbst die schönsten Empfindungen noch verstärkt werden, denn wer Nächstenliebe übt, ist bereit, andere zu ermuntern und ihnen Erleichterung zu verschaffen. „Habt in brüderlicher Liebe innige Zuneigung zueinander. In Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor.“ „Liebe ist geduldig und freundlich. Sie kennt keinen Neid, keine Selbstsucht, sie prahlt nicht und ist nicht überheblich. Liebe ist weder verletzend noch auf sich selbst bedacht, weder reizbar noch nachtragend“ (Römer 12:10; 1. Korinther 13:4, 5, Hoffnung für alle).

Wenn du dich weiterhin bemühst, diese Eigenschaften zu entwickeln, wird Jehova dir bestimmt beistehen. Paulus schrieb: „Der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten“ (Philipper 4:7).

Was wirst du tun?

Zwar mag jeder selbst am besten erkennen, welche Gefühle er noch besser beherrschen muß, aber wir können sicher sein, daß wir Fortschritte machen und größeres Glück verspüren können. Wir dürfen jedoch weder Tagträumer sein, noch dürfen wir unseren Gefühlen, wie zum Beispiel unnötigen Sorgen, freien Lauf lassen. Wir müssen uns vielmehr bemühen, eine positive, förderliche Einstellung zu entwickeln, damit wir mit uns, mit unserem Nächsten und mit Gott in Frieden leben können.

Es lohnt sich, das zu tun, da wir dem Tag entgegenblicken, wo Jehova ‘das Begehren alles Lebenden sättigen wird’ (Psalm 145:16). Arbeite daher beständig darauf hin, dich des Lebens in Gottes friedlichem neuen System der Dinge zu erfreuen. Das wird auch zu deinem gegenwärtigen Glück — einem sehr erstrebenswerten Gefühl — beitragen.

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