Suchst du einen Partner fürs Leben?
„ES IST kein lieblicher, freundlicher noch holdseliger Verwandtniß, Gemeinschaft und Gesellschaft denn eine gute Ehe“, wurde bereits vor Jahrhunderten gesagt. Daher ist es kein Wunder, daß Millionen Ledige gern einen Partner fürs Leben haben möchten.
Manche ziehen einen Computer als Ehevermittler zu Rate, andere suchen bei den Sternen Hilfe. Wieviel besser ist es doch, bei unserem Schöpfer, dem Stifter der Ehe, Hilfe zu suchen! (1. Mose 2:18-24). Gottes liebevolles Interesse und seine Weisheit sind eine feste Grundlage, auf seinen Rat und seine Grundsätze zu vertrauen. Diese helfen uns erkennen, worauf wir bei einem Ehepartner achten sollten (Psalm 19:7). Sein Wort gebietet uns:
‘Heirate nur im Herrn’
Warum? Weil Jehova Gott um unser ewiges Wohl besorgt ist. Der Rat des Apostels Paulus, ‘nur im Herrn zu heiraten’, ist im Einklang mit dem Brauch der Diener Jehovas aus alter Zeit, die sich nur jemanden zum Ehegefährten erwählten, der ebenfalls ein wahrer Anbeter Gottes war (1. Korinther 7:39; 5. Mose 7:3, 4). Diese Handlungsweise bringt zahlreiche Segnungen mit sich, die nicht übersehen werden dürfen.
Zum Beispiel kann ein gottgefälliger Ehepartner dazu beitragen, daß wir unserem liebevollen himmlischen Vater weiterhin treu sind. (Vergleiche Prediger 4:9-12.) Christliche Ehepartner können sich gegenseitig ermuntern und gemeinsam verschiedenen Prüfungen erfolgreich begegnen. Vereint können sie den Belastungen widerstehen, die den Ehebund schwächen können. Da beide zu Jehova aufblicken und seinen wunderbaren Rat befolgen, können sie Wogen leichter glätten und harmonisch zusammenarbeiten, statt miteinander zu konkurrieren. Ihre aufrichtigen Bemühungen, Jehova zu dienen und ihr Leben nach seinen Wegen auszurichten, werden einer erfolgreichen Ehe förderlich sein, die unseren Schöpfer ehrt.
Vor einigen Jahren hatte Gloria enge Gemeinschaft mit einem jungen Mann, der die christlichen Zusammenkünfte besuchte und beim Wachtturm-Studium sogar Kommentare gab. Sie wurde ermahnt, mit diesem ungetauften Mann nicht weiter enge Gemeinschaft zu pflegen, aber sie war „so verliebt“, daß sie den Rat nicht befolgte. Dennoch wußte sie, daß der Rat gut war. Daher betete sie eines Tages inbrünstig zu Jehova und flehte ihn um Hilfe in dieser Sache an. Kurze Zeit später trat zutage, daß der junge Mann unsittlich war, und daraufhin beendete Gloria sofort die Freundschaft. Schließlich heiratete sie einen vorbildlichen jungen Christen. Er ist heute ernannter Ältester, und ihre beiden Kinder sind in der Wahrheit aktiv. Zurückblickend sagt sie: „Dank Jehovas Hilfe habe ich viele Probleme vermieden. Durch seine Leitung habe ich den besten Rat erhalten, so daß es mir möglich geworden ist, an der Seite eines liebevollen Mannes ein glückliches Leben zu führen.“
Warum anderswo suchen?
Welchen Grund hat eine Gott hingegebene Person, anderswo nach einem Ehepartner zu suchen? Ist der Christ denn nicht davon überzeugt, daß Jehova weiß, was für uns am besten ist, und dies uns auch wünscht? (Sprüche 3:1-7; Psalm 145:16). Wie steht es mit dir? Glaubst du, daß Jehova der „Gott der Wahrheit“ ist? (Psalm 31:5). Wenn ja, dann erkennst du sicher, daß er immer verläßlichen Rat gibt, der passend und nützlich ist (Jesaja 48:17, 18). Unser liebevoller himmlischer Vater hat wirklich unser ewiges Wohl im Sinn, wenn er uns Rat gibt, aber vielleicht machen wir kurzsichtigerweise unsere Pläne nur für die unmittelbare Zukunft. Sollten wir jedoch nicht bei der Suche nach einem Partner fürs Leben weiter planen als nur für die unmittelbare Zukunft? (Psalm 37:11, 29).
Glaubst du wirklich, daß das Königreich herbeigekommen ist und bald Maßnahmen ergreifen wird, um die Erde zu reinigen? Siehst du dich im Geiste schon im vorausgesagten globalen Paradies? Oder hast du das Verlangen, das gegenwärtige System der Dinge in vollen Zügen zu genießen? Hältst du nach einem Partner Ausschau, der in der Lage ist, dir einen hohen Lebensstandard zu bieten? Oder suchst du jemand, der die wahre Anbetung an die erste Stelle setzt? (Matthäus 6:33). Was ist eigentlich das Wichtigste in deinem Leben? Es wäre ein Zeichen von Weisheit, unsere innersten Gedanken und Beweggründe zu überprüfen. Dann können wir nötigenfalls Änderungen vornehmen und dadurch eine Handlungsweise vermeiden, die Jehova mißfallen mag. (Vergleiche Psalm 78:40, 41.)
Unser trügerisches Herz
In Jeremia 17:9 finden wir die Warnung: „Das Herz ist verräterischer als sonst irgend etwas.“ Wir müssen es also in Schach halten. Auch dürfen wir nicht vergessen, daß diejenigen, die die inspirierte biblische Ermahnung und die liebevollen Hinweise von Versammlungsältesten und anderen übergehen, häufig viele Tränen vergießen und großen Kummer haben.
„Wie kann man so etwas behaupten?“ mag jemand einwerfen. „Ich kenne einen Bruder, der eine Frau geheiratet hat, die keine Mitanbeterin war, und jetzt dienen sie beide Jehova.“ Zugegeben, in einigen Fällen ist die Sache so ausgegangen, und wir sind froh, daß nun beide ‘in der Wahrheit wandeln’ (3. Johannes 4). Nichtsdestoweniger war der Bruder, der eine ungetaufte Person heiratete, ungehorsam. Wird dieser Geist der Unabhängigkeit wieder einmal zutage treten? Steht er in der Versuchung, zu denken, er wisse es besser als Gott, und ignoriert er daher biblischen Rat und vertraut auch in einer anderen Situation auf seine eigene Weisheit? Wir werden ermuntert, ‘mit unserem ganzen Herzen auf Jehova zu vertrauen’ (Sprüche 3:5). Das schließt ein, daß wir uns dem göttlichen Willen in allen Dingen unterwerfen. Deshalb sollten wir ein gehorsames Herz entwickeln wollen, das sogar in kleinen Dingen Gehorsamsprüfungen standhält (Lukas 16:10). Welches Verhaltensmuster entwickeln wir, wenn wir Gott nicht gehorchen? Der Bruder, der nicht ‘im Herrn geheiratet hat’, erkennt jetzt wahrscheinlich, daß es ein Fehler ist, nach dem eigenen Kopf zu entscheiden, und hat sicher Jehova um Vergebung gebeten. Doch möchtest du etwa deine Ehe so beginnen?
„Aber mein Freund hat angefangen, die Bibel zu studieren, und besucht die christlichen Zusammenkünfte“, mag jemand anders sagen. Ja, aber warum studiert er? Um einen Ehepartner zu bekommen oder um Jehova Gott kennenzulernen und ihm zu dienen? Die Beweggründe dieses Mannes mögen vor der Ehe unklar sein. Was wirst du nach dem Hochzeitstag feststellen? Es mag durchaus sein, daß du wartest, bis dein Freund getauft ist, und das Hochzeitsdatum ganz kurz danach festlegst. Strenggenommen ‘heiratest du im Herrn’. Handelst du jedoch in Übereinstimmung mit dem Geist dieses Rates?
Ist dir aufgefallen, wann ein Bruder für gewisse Dienstvorrechte empfohlen wird? Genügt es, getauft zu sein? Nein, ein solcher Bruder muß vielmehr ‘zuerst auf seine Eignung geprüft werden’ (1. Timotheus 3:10). Können wir daraus eine Lehre ziehen? Jawohl. Halte inne, und halte Augen und Ohren offen. Halte inne, und denke darüber nach, wie schwerwiegend eine Eheschließung ist. Halte die Augen offen, indem du den Betreffenden objektiv betrachtest, nicht durch die rosarote Brille der Verliebtheit. Halte auch die Ohren offen. Äußert er (oder sie) sich von Herzen auf liebevolle Weise zum Lobpreis Gottes? Hat er über einen ausreichend langen Zeitraum hinweg Anzeichen christlichen Wachstums erkennen lassen? Nachdem er seine Treue und seine geistigen Befähigungen unter Beweis gestellt hat, ist es noch früh genug, ihn (oder sie) als möglichen Partner fürs Leben in Betracht zu ziehen. Es ist nicht nur wichtig, den passenden Partner zu finden, sondern auch den passenden Zeitpunkt zum Heiraten.
Was kann geschehen, wenn unser Herz uns dazu verleitet, guten Rat und objektive Überlegungen zu verwerfen? Die Folgen können verheerend sein. Denke daran, daß die Bibel sagt:
‘Du erntest, was du säst’
Beachte, was Jacqueline widerfuhr. Ein Ältester erteilte ihr Rat in bezug auf eine Freundschaft, die sich zwischen ihr und einem jungen Mann anbahnte, der nicht zur Christenversammlung gehörte. Da sie jedoch meinte, die Brüder seien zu streng, hörte sie nicht auf die schriftgemäßen Hinweise. Als sie später über ihre eigene Einstellung nachdachte, gab sie zu: „Man sieht, was man sehen will, und nicht das, was Jehova sieht und sagt.“ Der junge Mann fing an, die Bibel zu studieren, und wurde schließlich getauft. Drei Monate später waren sie verheiratet.
Sehr schnell tauchten Probleme auf. Sie begannen sogar schon in den Flitterwochen. Jetzt entpuppten sich unerwünschte Eigenschaften, die Jacqueline damals nicht bemerkt oder geflissentlich übersehen hatte. Sie hatte von einer glücklichen und harmonischen Ehe geträumt, doch bedauerlicherweise kam es ganz anders. Ihr Mann wurde ausgeschlossen und verließ sie und ihre beiden kleinen Kinder. Jetzt muß sie nicht nur den wirtschaftlichen Belastungen des vergehenden Systems standhalten, sondern auch der Herausforderung begegnen, zwei Kinder großzuziehen und für ihre physischen und emotionalen Bedürfnisse zu sorgen. Was hat Jacqueline aus dieser bitteren Erfahrung gelernt? „Gehorsam“, sagt sie. „Obwohl der Rat hart erscheint oder für einen nicht das beste zu sein scheint, sollte man ihn als von Jehova kommend betrachten und bereitwillig gehorchen“ (Galater 6:7; Psalm 86:11).
Betrachten wir ein anderes Beispiel. Maritza lernte ihren künftigen Mann am Arbeitsplatz kennen. Er zeigte ihr Dinge in der Welt, von denen sie nichts gewußt hatte, und sie kamen ihr gar nicht so schlecht vor. Er war sehr gebildet, hatte gute Manieren und konnte über viele Themen unterhaltsame Gespräche führen. Obwohl ihr viele schriftgemäße Warnungen erteilt wurden, nahm sie sich diese nicht zu Herzen. Sie war zu sehr „verliebt“.
Bald wurden die christlichen Zusammenkünfte für Maritza etwas Monotones, da ihnen der Glanz der aufregenden Abende mit ihrem unterhaltsamen Gefährten fehlte. Er versprach ihr vor der Heirat, daß er sie nicht am Besuch ihrer christlichen Zusammenkünfte hindern würde, und so war es auch. Allerdings war sie dann so sehr mit anderen Angelegenheiten beschäftigt, daß ihre geistigen Betätigungen auf den zweiten Platz verwiesen wurden, und sie wurde untätig.
Wie verhielt es sich mit den unterhaltsamen Gesprächen? Sie ließen allmählich nach, und ihr Mann reichte schließlich die Scheidung ein und ließ sie mit vier Kindern im Alter von vier bis neun Jahren allein. Sie war wie betäubt vor Schmerz, und erst drei Jahre später fand sie genügend innere Ruhe, zu analysieren, was geschehen war und was sie nun aus ihrem Leben machen sollte. Sie sagte sich: „Leben bedeutet leiden.“ Aber das befriedigte sie nicht, denn sie konnte sich immer noch an die Jahre zurückerinnern, in denen sie glücklich war und sich sogar erfrischt fühlte, wenn sie im Predigtdienst tätig war und anderen die gute Botschaft vom Königreich verkündigte.
„Oh, wieviel Schmerz und Leid ich mir doch hätte ersparen können, wenn ich nur gehört hätte!“ rief Maritza aus. Durch Schulkameraden ihrer Kinder kam sie wieder mit Zeugen Jehovas in Verbindung. Ihr Interesse an der Wahrheit und ihre Liebe zu Jehova wurden erneut entfacht, und jetzt sind sie und ihre Kinder aktiv in seinem Dienst. Heute empfiehlt Maritza von ganzem Herzen: „Lerne, dich der Führung zu unterwerfen, die Jehova bietet, und erkenne an, daß Jehova diejenigen gebraucht, von denen du am wenigsten denken würdest, daß sie auf seinen Willen aufmerksam machen würden.“ Jesus Christus sagte treffend: „Gebt daher acht, wie ihr zuhört“ (Lukas 8:18). Ja, halte inne, und halte Augen und Ohren offen!
Sieh dich in der nächsten Zusammenkunft einmal im Königreichssaal um. Zweifellos wirst du viele glückliche christliche Ehepaare sehen und bemerken, welche Freude es ihnen bereitet, etwas gemeinsam zu tun und zu erleben. Andererseits siehst du vielleicht auch manche, die allein da sind, weil sie einen ungläubigen Ehepartner haben. Wie sehr sie sich doch wünschen, ihr Mann oder ihre Frau wäre bei ihnen! Oft müssen sie nach der Zusammenkunft nach Hause eilen und auf erbauliche Gespräche und Gemeinschaft mit Mitgläubigen verzichten. Bist du darauf aus, das Risiko einzugehen, dich unnötigerweise in ähnliche Umstände zu begeben, weil du die Ermahnung, ‘nur im Herrn zu heiraten’, ignorierst? Wie weise es dagegen ist, Jehovas Anweisungen zu befolgen und dadurch traurige Konsequenzen zu vermeiden! (Psalm 119:9; Sprüche 28:26).
Warte auf Jehova
„Aber ich kann in der Christenversammlung einfach niemanden finden“, magst du sagen. „Es gibt zu wenige in meinem Alter.“ Das kann sein. Bist du jedoch davon überzeugt, daß Jehova möchte, daß du glücklich bist? ‘Er sorgt für dich’ (1. Petrus 5:6, 7). Denke an den Spruch: „Eine verständige Ehefrau ist von Jehova“ (Sprüche 19:14). Warum legst du das Thema Heiraten dann nicht Jehova im Gebet dar? (Philipper 4:6, 7).
Erinnerst du dich an Hanna, die den Wunsch hatte, ein Kind zu bekommen? Was tat sie? Sie schüttete Jehova ihr Herz aus und flehte ihn in völligem Vertrauen an. Dann überließ sie alles Weitere ihm. Nach einiger Zeit erfuhr sie eine wunderbare Erhörung ihres Gebetes — die Geburt eines Sohnes (1. Samuel 1:9-11, 18-20; Psalm 62:8).
Wenn in der Ortsversammlung nur wenige in deinem Alter sind, erhebt sich die Frage: Wie steht es mit Kreis- und Bezirkskongressen? Natürlich sind wir dort wegen der geistigen Belehrung anwesend. Aber diejenigen, die bei solchen Anlässen Freiwilligendienst verrichten, haben die Befriedigung, anderen behilflich zu sein, und sie können Brüder sowie Schwestern kennenlernen, die Jehova ganzherzig dienen. Bei solchen Gelegenheiten besteht die Möglichkeit, deinen künftigen Partner fürs Leben kennenzulernen.
Aber selbst wenn du jetzt keinen geeigneten christlichen Partner finden kannst, solltest du gebetsvoll darauf vertrauen, daß Jehova dir hilft, ein keusches Leben als Lediger zu führen. Entfalte als Unverheirateter Eigenschaften und Fähigkeiten, die dich in die Lage versetzen werden, einmal ein guter Ehemann und Vater oder eine gute Ehefrau und Mutter zu sein (Galater 5:22, 23). Für viele war es in dieser Hinsicht eine Hilfe, daß sie den Vollzeitdienst als Pioniere aufgenommen haben. Wie könntest du deine Zeit und Kraft auch besser nutzen?
Wo wirst du also nach einem Partner fürs Leben suchen? Sieh dich doch unter aktiven Mitanbetern Jehovas um, die dasselbe Lebensziel verfolgen wie du und den brennenden Wunsch haben, ihm für immer zu dienen (2. Timotheus 2:22). Und wenn Jehova dich mit einem gottesfürchtigen Partner fürs Leben segnet, mögest du dann eine Ehe führen, die unseren liebevollen Gott ehrt.
[Herausgestellter Text auf Seite 29]
„Oh, wieviel Schmerz und Leid ich mir doch hätte ersparen können, wenn ich nur gehört hätte!“