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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1987
w87 1. 11. S. 25-29

Eine „Flutwelle“, die mit der Religion gründlich abrechnet

KNISTERNDE Freudenfeuer, funkensprühende Wunderkerzen, Feuerwerkskörper, die den Himmel rot, blau, gelb und grün färben, gebackene Kartoffeln, schallendes Gelächter, freudiges Geschrei — Guy Fawkes Day in England.

IN Quebec (Kanada) stießen Arbeiter durch Zufall auf 25 Skelette. Die Toten waren sorgfältig bestattet worden, ihre Arme lagen über Kreuz. Historiker kamen dadurch einem geheimnisvollen Geschehen auf die Spur, das etwa 200 Jahre zurückliegt.

Die beiden an sich in keinerlei Zusammenhang stehenden Ereignisse haben dennoch eine gemeinsame Ursache — die Reformation.

WELCHE gewaltigen Umwälzungen sich im 16. Jahrhundert in Europa auf religiösem Gebiet vollzogen, wurde bereits in der Wachtturm-Ausgabe vom 1. Oktober gezeigt. Die Folgen waren auch in anderen Teilen der Erde zu spüren. Vieles, was wir heute als Alltäglichkeiten betrachten, ist tatsächlich ein Überbleibsel dessen, was die Wasser der Reformation geformt haben. Möglicherweise beeinflussen die Auswirkungen sogar dein Alltagsleben. Was jedoch noch wichtiger ist: Wir stehen kurz vor der letzten Katastrophe für die Religion, die auf jeden Fall auch dein Leben betreffen wird. Kannst du dir das vorstellen?

Wir wollen zunächst einmal die Spuren der Reformation in einigen Ländern verfolgen.

Deutschland: Man sagt, daß der Einfluß Luthers auf die deutsche Kultur keine Entsprechung in der englischsprachigen Welt hat. Seine Übersetzung der Heiligen Schrift fand von allen deutschen Bibeln mit die weiteste Verbreitung. Luther hat wesentlich zur Gestaltung der deutschen Sprache beigetragen und das Verhältnis der Familienglieder untereinander in seinen Grundzügen festgelegt. Er machte dem Staat die Notwendigkeit einer allgemeinen Schulbildung bewußt, wodurch er dem Lehrerberuf zu höherem Ansehen verhalf.

Kanada: Das Tauziehen zwischen Großbritannien und Frankreich während der Kolonialzeit hinterließ besonders in der Provinz Quebec seine Spuren. Quebec, das ursprünglich von französischen katholischen Einwanderern besiedelt worden war, kam im Jahre 1763 unter britische und somit protestantische Herrschaft. Kurz zuvor waren die zu Beginn des Artikels erwähnten Toten in der Nähe der Festungsmauer der Stadt heimlich bestattet worden. Wieso heimlich? Weil es sich offenbar um Protestanten handelte, die damals auf katholischen Friedhöfen nicht beerdigt werden durften. Quebec ragt immer noch als Insel des französischsprachigen Katholizismus heraus, was zu separatistischen Bestrebungen geführt hat.

Irland: Auf der Grünen Insel blieb man von der Reformation unbeeindruckt und hielt sich auf Distanz. Im Laufe der Zeit drang jedoch von England aus protestantischer Einfluß über die Irische See in die nördlichen Provinzen ein. Das Vermächtnis ist heute ein geteiltes Irland. Mit Umzügen, die alljährlich im Sommer stattfinden, feiert man in Ulster protestantische Siege der Vergangenheit. Dabei geht es meist nicht ohne Barrikaden, Bomben und Plastikgeschosse ab. Im Juli 1986 gab es bei der Parade anläßlich des Orange Day 160 Verletzte. Sie soll an den Tag vor etwa 300 Jahren erinnern, als König Wilhelm von Oranien, der den Protestantismus in Großbritannien festigte, Englands letzten katholischen Monarchen, Jakob II., besiegte.

Vereinigte Staaten: „Die Vielzahl der Sekten, die ihren Ursprung in verschiedenen europäischen Ländern haben, trug wesentlich zur Religionsfreiheit in Amerika bei“, schrieb A. P. Stokes in dem Buch Church and State in the United States. Während der Kolonialzeit schmückten sich die späteren Vereinigten Staaten mit protestantischen Farben. In der Religion, in der Politik und im Handel ließ man sich von calvinistischen Wertvorstellungen leiten. Man vertrat die Auffassung, jeder Mensch sei ohne priesterliche Vermittlung seinem Schöpfer direkt verantwortlich. Diese Einstellung prägte den Charakterzug, daß man sein Schicksal selbst in die Hand nehmen müsse, um den Lohn für seine Arbeit zu ernten.

T. H. White erinnert in seinem Buch In Search of History daran, daß um die Jahrhundertwende 13 Prozent der Bevölkerung der Vereinigten Staaten katholisch waren. Ihr Anteil stieg bis 1960 auf über 25 Prozent. Dennoch gelangten nur wenige Katholiken in die höheren Ränge der Politik. T. H. White führt aus: „Auf den höheren Ebenen des Senats, wo Krieg und Frieden gemacht werden, wo über die Bündnis- und Auslandspolitik entschieden wird und wo die Bundesrichter bestätigt werden, bevorzugen die Amerikaner immer noch Protestanten alter Schule als Wächter der nationalen Ziele.“ Von dieser Regel wich man nur ab, als John F. Kennedy der erste katholische Präsident der Vereinigten Staaten wurde.

Weitere Beispiele aus anderen Ländern siehe Kasten auf Seite 29.

Eine überschwemmte Landschaft

Im Protestantismus wogten theologische Debatten hin und her, und begünstigt durch die persönliche Freiheit und die Meinungsfreiheit, wurden vermehrt Bibelübersetzungen und Bibelkommentare herausgegeben. Mit der Zeit förderte diese Freiheit allerdings auch die Bibelkritik zutage. Neue Ansichten kamen auf; das Selbstbestimmungsrecht wurde allem vorangestellt. Der Fortschritt glich nicht mehr sanft plätschernden Wellen, sondern einer tosenden Brandung. Der starke Strom der Reformen schwemmte die Grundlagen der traditionellen christlichen Lehre hinweg. Moderne Alternativen wie die Evolutionstheorie, die Frauenbefreiungsbewegung und die „neue Moral“ wurden gleich Treibholz angeschwemmt — stumme Zeugen für den Sturm. Eine von persönlichen Vorstellungen geprägte Religion ließ in einigen protestantischen Ländern den einzelnen stranden und zu einem Schiffbrüchigen auf seiner eigenen einsamen Glaubensinsel werden.

In protestantischen Gebieten besteht die Neigung, etablierte Normen in Frage zu stellen. Die Menschen wachsen mit dem Bekenntnis zum Fortschritt, zur Freiheit und zu den Menschenrechten auf. Max Weber, ein deutscher Soziologe und Ökonom, veröffentlichte im Jahre 1904 eine Abhandlung über die Verbindung zwischen Protestantismus und Kapitalismus. Er erklärte, daß gemäß seinen Erkenntnissen der Kapitalismus zwar nicht einfach ein Produkt der Reformation gewesen sei, interessanterweise jedoch in kapitalistischen Zentren mit konfessionell gemischter Bevölkerung in erster Linie die Protestanten die Besitzenden, die Führenden, die Tüchtigen und die Geschulten seien. Gemäß dem Fischer Weltalmanach gingen von den 540 Nobelpreisen, die bis 1985 vergeben wurden, zwei Drittel an Bürger aus protestantisch beeinflußten Kulturkreisen. Lediglich 20 Prozent der Nobelpreisträger kamen aus dem katholischen Einflußbereich. Von den 20 Staaten mit dem höchsten Bruttosozialprodukt pro Einwohner waren neun protestantisch und nur zwei katholisch. Auf der anderen Seite wurden unter zehn hochverschuldeten Entwicklungsländern fünf katholische Länder, aber kein protestantisches Land aufgeführt.

Gemäß dem deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel sollen calvinistische Ideale die Briten beim Aufstieg ihres Landes zur Weltmacht angetrieben haben. Durch ihre wachsende politische Stärke wurden die Vereinigten Staaten, Deutschland und Großbritannien vom 19. Jahrhundert an zu einer Kraft zur sozialen Erneuerung. Es wurde mehr Nachdruck auf Chancengleichheit für alle gelegt. Einige halten gewisse Nebenströmungen im Hauptstrom der Reformation für Vorboten des modernen Sozialismus. Die politische Einsicht einer sozialen Verantwortung ebnete den Weg zum Wohlfahrtsstaat. Vor allem in protestantischen Ländern übernahm ein bürgerliches Behördenwesen allmählich die Kontrolle über die gesetzlichen Aspekte in Verbindung mit Geburt, Tod, Eheschließung, Scheidung und Erbschaft. Zwischen katholischen und protestantischen Ländern bestehen teilweise selbst heute noch große Unterschiede in bezug auf das Scheidungsrecht und die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.

Zwei Bollwerke des Protestantismus, die Vereinigten Staaten und Großbritannien, wuchsen zu dem zweihörnigen wilden Tier der biblischen Prophetie zusammen (Offenbarung 13:11). Die Gründung der Vereinten Nationen — eines politischen Kolosses des 20. Jahrhunderts, der aus dem Völkerbund hervorging — erfolgte auf protestantische Initiative hin.

Die Flut wird zurückkehren

Die zurückweichende Flut hinterläßt auf dem Strand eine Gezeitenmarke, die an die bevorstehende Rückkehr der Wasser erinnert. In ähnlicher Weise hinterließ die Reformation des 16. Jahrhunderts Spuren, die noch heute zu sehen sind. Und es gibt überzeugende Beweise dafür, daß eine letzte Woge religiöser Veränderungen kurz bevorsteht, die alle früheren Umwälzungen in den Schatten stellen wird, da die falsche Religion für immer fortgespült und jeder lebende Mensch davon betroffen wird. Wirst du diesen Eingriff überleben können? In der ganzen Welt regt sich sowohl bei dem einzelnen als auch bei Regierungen ein tiefverwurzelter Unmut über die organisierte Religion. Wo liegen die Ursachen dafür?

Die Religion geht oft über ihr geistliches Mandat hinaus und verwechselt den Talar mit der weltlichen Amtstracht, die Mitra mit der Krone, das Kreuz mit dem Zepter. Vor einigen Jahren wurde in der Sonntagszeitung Observer die Frage aufgeworfen, ob die Politiker in Irland eigentlich darauf vorbereitet seien, von den Geistlichen die Führung des Landes zu übernehmen. Der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt äußerte sich wie folgt zur Einmischung der Religion in die Politik: „Ich glaube, daß dies auf die Dauer nicht so sein darf.“ Und die Pariser Zeitung Le Figaro beschuldigte die Kirche, sich übermäßig in die Politik einzumischen, so daß sie „mit der Gefahr rechnen muß, daß sich die Politik in die Religion einmischt“. Sei es in Indien, in Ägypten, in den Vereinigten Staaten oder in Polen, Nicaragua, Malaysia oder Chile — der aufreibende Kampf zwischen Religion und Politik ist in vollem Gange.

Das ist keine Überraschung, ja nichts Neues. In Offenbarung, Kapitel 17 wird die gesamte falsche Religion als eine Hure beschrieben, genannt „Babylon die Große“, die mit den Politikern der Erde Hurerei begeht. In Vers 4 wird gesagt, daß sie mit „Gold und kostbaren Steinen und Perlen geschmückt“ ist. Das religiöse Weltreich ist unersättlich, es schwimmt im Luxus und verfügt über ungeheure Reichtümer. Im 16. Jahrhundert zogen die funkelnden Schatztruhen der katholischen Kirche gierige Blicke an. Genauso verhält es sich mit dem juwelenübersäten Pomp aller Religionen im 20. Jahrhundert.

Regierungen blicken bereits begehrlich auf solchen Reichtum. In Albanien wurden die über 2 000 Moscheen, Kirchen und anderen religiösen Gebäude entweder einem weltlichen Zweck zugeführt oder abgerissen. Im Jahre 1984 berichtete die Sunday Times, daß der Regierung Maltas „der Reichtum der Kirche ins Auge gefallen“ sei, woraufhin sie die Zuschüsse für kirchliche Schulen gekürzt habe. Auf die Frage, wie die Kirche den Fehlbetrag aufbringen solle, erwiderte ein Minister: „Notfalls kann sie ja ihre goldenen Kreuze und silbernen Altäre einschmelzen.“ In Griechenland kämpft die orthodoxe Kirche heftig gegen ein Anfang dieses Jahres verabschiedetes Gesetz, das der Regierung erlaubt, den riesigen Landbesitz der Kirche (etwa 10 Prozent der Fläche des Landes) zu übernehmen.

In der ganzen Welt erweist sich die Religion als große Enttäuschung. Statt zu vereinen, trägt sie noch zur Spaltung bei. Eine deutsche Tageszeitung sprach von der „bis zum Haß reichenden Rivalität zwischen Katholiken und Protestanten“. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb, daß sogar die ökumenische Bewegung, die die Kluft überbrücken soll, von einem Ausgangspunkt „des gegenseitigen Mißtrauens, der unversöhnlichen Feindschaft zwischen Katholiken und Protestanten“ ihren Anfang nahm. Elie Wiesel, 1986 Friedensnobelpreisträger, wurde in einer anderen deutschen Zeitung wie folgt zitiert: „Oft glaube ich, daß wir versagt haben. Wenn uns jemand 1945 gesagt hätte, wir würden es noch erleben, daß auf praktisch jedem Kontinent religiös motivierte Kriege toben, ... hätten wir es nicht geglaubt.“ Religionen, die solche Konflikte fördern, zum Krieg anstiften oder ihn billigen, sind falsche Religionen. Und der Schöpfer hat schon vor langer Zeit beschlossen, sie zu vernichten.

Das 17. Kapitel der Offenbarung läßt keinen Zweifel daran, wie das Schicksal aller falschen Religionen aussehen wird. In Vers 16 heißt es: „Die zehn Hörner [die Regierungsmächte innerhalb der Organisation der Vereinten Nationen], die du sahst, und das wilde Tier [die Vereinten Nationen], diese werden die Hure [die falsche Religion] hassen und werden sie verwüsten und nackt machen und werden ihre Fleischteile auffressen und werden sie gänzlich mit Feuer verbrennen.“

Wo stehst du?

So ungewöhnlich es auch klingen mag — die Tage der falschen Religion sind gezählt. Mit ihren Praktiken, Traditionen und Vorrechten wird es bald vorbei sein. Das mag man sich genausowenig vorstellen können, wie sich die Menschen im 16. Jahrhundert eine Niederlage der katholischen Kirche vorstellen konnten. Aber die Wasser der Reformation waren erdrückend. Der Reichtum der Kirche ging auf das Volk über und ihre Macht auf die Monarchen. Auch in unseren Tagen werden die Nationen bei der endgültigen Vernichtung der falschen Religion führend vorangehen.

Was bedeutet das für dich persönlich? Prüfe die Religionsgemeinschaft, der du angehörst. Stimmt das, wofür sie eintritt, in jeder Hinsicht mit der Bibel überein? Wenn nicht, dann ist diese Organisation ein Teil „Babylons der Großen“, des Weltreichs der falschen Religion. Befolge dann die Aufforderung aus Offenbarung 18:4: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, ... wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“

Denke daran: Die „Flutwelle“, die die falsche Religion völlig zerstören wird, ist unterwegs. Sie ist bereits am Horizont zu erkennen. Wo wirst du stehen, wenn sie mit ungeheurer Zerstörungskraft heranrollt? In den Tälern der Unentschlossenheit? Auf den Hügeln der weltlichen Autorität? Oder auf dem Berg Jehovas? Es gibt nur e i n e n sicheren Aufenthaltsort.

[Herausgestellter Text auf Seite 27]

Der starke Strom der Reformen schwemmte die Grundlagen der traditionellen christlichen Lehre hinweg. Moderne Alternativen wie die Evolutionstheorie, die Frauenbefreiungsbewegung und die „neue Moral“ wurden gleich Treibholz angeschwemmt.

[Herausgestellter Text auf Seite 28]

Es gibt überzeugende Beweise dafür, daß eine letzte Woge religiöser Veränderungen kurz bevorsteht. Wirst du diesen Eingriff überleben können?

[Herausgestellter Text auf Seite 29]

„Wenn uns jemand 1945 gesagt hätte, wir würden es noch erleben, daß auf praktisch jedem Kontinent religiös motivierte Kriege toben, ... hätten wir es nicht geglaubt“

[Kasten auf Seite 29]

Südafrika: Die calvinistische Vorherbestimmungslehre lieferte der Apartheid eine theologische Grundlage. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nannte die Theologen der Nederduitse Gereformeerde Kerk (wie die Niederländische Reformierte Kirche in Südafrika heißt) „Architekten der Apartheidpolitik“.

Schweiz: Genf, das Zentrum der calvinistischen Bewegung, zog Tausende von Flüchtlingen an, die ihren Reichtum und ihre Kenntnisse mitbrachten. Das hat mit dazu beigetragen, die Stadt zu einer Bankmetropole zu machen, in der sich außerdem eine florierende Uhrenindustrie etabliert hat.

Indien: Die Gesellschaft Jesu (Jesuiten) entstand in der Folge der Gegenreformation, einer Bewegung, die den Katholizismus nach den Niederlagen der Reformation wiederbeleben sollte. Mitglieder der Gesellschaft kamen im 16. Jahrhundert nach Goa, kurz nachdem es eine portugiesische Kolonie geworden war. Der Einfluß der Kirche spiegelt sich in der heutigen Bevölkerung wider: In Goa sind 3 von 10 Einwohnern katholisch, in ganz Indien dagegen kommen auf einen Christen 25 Nichtchristen.

England: Im Jahre 1605 saß Jakob I., ein Protestant, auf dem Thron. Als im Land die Unterdrückung der Katholiken zunahm, bildete sich eine Verschwörung, die das Parlament mitsamt dem König in die Luft sprengen wollte. Die Verschwörer, eine Gruppe von Katholiken unter der Führung von Guy Fawkes, wurden jedoch vorher entlarvt und hingerichtet. Daher begeht man am 5. November den Guy Fawkes Day. Familien und Freunde kommen immer noch zusammen, um sich an diesem feuchtkalten Abend an den Feuerwerken zu erfreuen und einen „guy“, d. h. eine Nachbildung des Verschwörers, zu verbrennen.

[Bilder auf Seite 26]

Martin Luther und Johannes Calvin — Führer der Reformation

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