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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1999
w99 15. 7. S. 4-8

Warum man der biblischen Prophetie vertrauen kann

PYRRHUS, König von Epirus (Nordwestgriechenland), war in einen langwierigen Krieg gegen das Römische Reich verwickelt. Weil er unbedingt wissen wollte, wie der Krieg ausgehen würde, befragte er das Orakel von Delphi. Doch die Antwort, die er erhielt, ließ folgende zwei Deutungen zu: 1. „Ich sage, daß du, Sohn des Äakus, die Römer besiegen kannst. Du wirst gehen, du wirst zurückkehren, nie wirst du im Krieg umkommen.“ 2. „Ich sage, daß die Römer dich besiegen können, Sohn des Äakus. Du wirst gehen, du wirst nie zurückkehren, du wirst im Krieg umkommen.“ Pyrrhus entschied sich für die erste Deutung des Orakels und führte daher Krieg gegen Rom. Er wurde vernichtend geschlagen.

Wegen solcher Fälle standen die Orakel des Altertums in dem Ruf, rätselhaft und doppelsinnig zu sein. Wie aber verhält es sich mit der biblischen Prophetie? Kritiker behaupten, die in der Bibel enthaltenen Prophezeiungen seien nicht besser als die Orakel. Sie mutmaßen, bei den biblischen Voraussagen habe es sich lediglich um schlaue Prognosen sehr kluger und scharfsichtiger Personen gehandelt, die gewöhnlich der Priesterklasse angehörten. Angeblich hätten diese Männer einfach dank ihrer Erfahrung oder ihrer besonderen Beziehungen die natürliche Entwicklung bestimmter Situationen vorhergesehen. Vergleichen wir verschiedene Merkmale der biblischen Prophezeiungen mit denen von Orakeln, um besser imstande zu sein, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Gegensätze

Bezeichnend für die Orakel war ihr Doppelsinn. In Delphi beispielsweise wurden die Antworten in unverständlichen Lauten gegeben. Das machte es notwendig, daß Priester die Antworten auslegten und in Verse hüllten, die gegensätzliche Deutungen zuließen. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Antwort, die Krösus, der König von Lydien, erhielt. Als er das Orakel befragte, wurde ihm gesagt: „Wenn Kroisos den Halys überquert, wird er ein mächtiges Reich zerstören.“ Er zerstörte tatsächlich ein „mächtiges Reich“: sein eigenes! Krösus wurde von Cyrus, dem Perser, geschlagen, als er den Halys überquerte, um in Kappadozien einzufallen.

In krassem Gegensatz zu den heidnischen Orakeln zeichnen sich die biblischen Prophezeiungen durch ihre Genauigkeit und Deutlichkeit aus. Ein Paradebeispiel ist die Prophezeiung über den Fall Babylons, die im Bibelbuch Jesaja aufgezeichnet ist. Gut 200 Jahre im voraus sagte der Prophet Jesaja den Sturz Babylons durch Medo-Persien detailliert und exakt vorher. Die Prophezeiung offenbarte, der Eroberer werde den Namen Cyrus tragen, und enthüllte sogar die Strategie: Man werde die Ströme austrocknen, die das Wasser für die Gräben der Verteidigungsanlage lieferten, und durch offene Tore in eine befestigte Stadt eindringen. All das erfüllte sich ganz genau (Jesaja 44:27 bis 45:2). Darüber hinaus wurde zutreffend vorhergesagt, Babylon werde schließlich gänzlich unbewohnt sein (Jesaja 13:17-22).

Beachtenswert ist auch, wie konkret die Warnung formuliert war, die der Prophet Jona verkündete: „Nur noch vierzig Tage, und Ninive wird umgekehrt werden“ (Jona 3:4). Das war völlig unzweideutig! Angesichts einer solch dramatischen und unmißverständlichen Botschaft begannen die Männer von Ninive „an Gott zu glauben, und sie riefen dann ein Fasten aus und legten Sacktuch an“. Weil sie bereuten, brachte Jehova das Unglück nicht zu jener Zeit über die Niniviten (Jona 3:5-10).

Orakel dienten auch als Mittel, politischen Einfluß auszuüben. Häufig zitierten Herrscher und Heerführer die von ihnen bevorzugte Deutung, um so unter dem Deckmantel göttlicher Unterstützung ihre persönlichen Interessen und Unternehmungen zu fördern. Im Gegensatz dazu erfolgten Gottes prophetische Botschaften ohne Rücksichten auf persönliche Erwägungen.

Zum Beispiel: Jehovas Prophet Nathan zögerte nicht, König David wegen seiner Vergehen zurechtzuweisen (2. Samuel 12:1-12). Während der Herrschaft Jerobeams II. über das Zehnstämmereich Israel übten die Propheten Hosea und Amos heftige Kritik an dem rebellischen König und seinen Unterstützern wegen ihrer Abtrünnigkeit und ihres Gott entehrenden Verhaltens (Hosea 5:1-7; Amos 2:6-8). Besonders scharf war die Botschaft, die Jehova durch den Propheten Amos an den König selbst richtete: „Ich will gegen das Haus Jerobeams mit einem Schwert aufstehen“ (Amos 7:9). Jerobeams Haus wurde vertilgt (1. Könige 15:25-30; 2. Chronika 13:20).

Für ein Orakel mußte meist etwas bezahlt werden. Wer tiefer in die Tasche griff, erhielt das Orakel, das er wünschte. So bezahlten die Fragesteller dem Orakel in Delphi viel Geld für wertlose Informationen und füllten dadurch den Apollotempel und dergleichen Einrichtungen mit großen Schätzen. Prophezeiungen und Warnungen der Bibel hingegen wurden unentgeltlich und frei von jeglicher Parteilichkeit geäußert — ganz gleich, welche Stellung der Adressat einnahm oder wie reich er war —, denn ein wahrer Prophet war unbestechlich. Der Prophet und Richter Samuel konnte guten Gewissens fragen: „Aus wessen Hand habe ich Schweigegeld angenommen, um damit meine Augen zu verhüllen?“ (1. Samuel 12:3).

Da Orakel nur an bestimmten Stätten erhältlich waren, mußte man einen beträchtlichen Aufwand treiben und dorthin reisen, um sie zu erhalten. Für einen gewöhnlichen Sterblichen waren die meisten dieser Stätten ausgesprochen schwer zu erreichen, weil sie beispielsweise an Orten wie Dodona auf dem Berg Tomarus in Epirus oder in Delphi im gebirgigen Mittelgriechenland lagen. In der Regel war es nur den Reichen und Mächtigen vergönnt, die Götter durch solche Orakel zu befragen. Außerdem wurde „der Wille der Götter“ nur an einigen wenigen Tagen im Jahr kundgetan. In auffallendem Gegensatz dazu sandte Jehova Gott seine prophetischen Boten direkt zum Volk, um die Prophezeiungen zu verkünden, die es hören sollte. Während der Babylonischen Gefangenschaft der Juden zum Beispiel beauftragte Gott mindestens drei Propheten, seinem Volk zu dienen: Jeremia in Jerusalem, Hesekiel bei den ins Exil Weggeführten und Daniel in der Hauptstadt des babylonischen Weltreiches (Jeremia 1:1, 2; Hesekiel 1:1; Daniel 2:48).

Orakel wurden gewöhnlich nicht im Beisein anderer übermittelt, so daß der Empfänger ihre Deutung zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen konnte. Biblische Prophezeiungen hingegen wurden häufig in aller Öffentlichkeit geäußert, so daß alle die Botschaft hören und ihre Bedeutung verstehen konnten. Der Prophet Jeremia sprach oft öffentlich in Jerusalem, obwohl er wußte, daß seine Botschaft bei den Führern und den Einwohnern der Stadt nicht auf Gegenliebe stieß (Jeremia 7:1, 2).

Orakel gelten heutzutage als Teil der Geschichte des Altertums. Für Menschen, die in den heutigen kritischen Zeiten leben, haben sie keinen praktischen Wert. Keines der Orakel handelt von unserer Zeit oder von unserer Zukunft. In bemerkenswertem Gegensatz dazu gehören die biblischen Prophezeiungen zu dem ‘Wort Gottes, das lebendig ist und Macht ausübt’ (Hebräer 4:12). Die bereits erfüllten Prophezeiungen der Bibel lassen ein Muster erkennen, nach dem Jehova mit Menschen handelt, und verraten wichtige Einzelheiten über seine Vorsätze und seine Persönlichkeit. Darüber hinaus steht die Erfüllung wichtiger biblischer Prophezeiungen in der nahen Zukunft noch bevor. Was vor uns liegt, beschrieb der Apostel Petrus mit den Worten: „Doch gibt es neue Himmel [das himmlische messianische Königreich] und eine neue Erde [eine gerechte menschliche Gesellschaft], die wir gemäß seiner [Gottes] Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petrus 3:13).

Auf Grund dieser kurzen Gegenüberstellung von biblischer Prophetie und den Orakeln der falschen Religion kann es durchaus sein, daß wir zu der gleichen Schlußfolgerung gelangen, die in dem Buch The Great Ideas gezogen wird: „Was das Vorauswissen des sterblichen Menschen betrifft, so stehen die hebräischen Propheten offenbar einzigartig da. Anders als heidnische Wahrsager oder Hellseher ... sind sie nicht auf magische Künste oder auf Gegenstände angewiesen, um in göttliche Geheimnisse einzudringen. ... Die meisten ihrer prophetischen Aussprüche scheinen — im Unterschied zu denen der Orakel — unzweideutig zu sein. Gottes Pläne in bezug auf bestimmte Angelegenheiten sollen augenscheinlich nicht verborgen bleiben, sondern offenbart werden, da er selbst wünscht, daß Menschen den Lauf der göttlichen Fügung voraussehen.“

Werden wir der biblischen Prophetie vertrauen?

Wir können der biblischen Prophetie vertrauen. Ja wir können Jehova und die Erfüllung seines prophetischen Wortes zur Grundlage unseres Lebens machen. Biblische Prophetie ist keine tote Geschichte bereits erfüllter Voraussagen. Viele in der Heiligen Schrift zu findende Prophezeiungen sind in Erfüllung begriffen oder werden sich in Kürze erfüllen. Der Vergangenheit nach zu urteilen, können wir völlig darauf vertrauen, daß auch sie sich erfüllen werden. Da diese Prophezeiungen auf die heutige Zeit zielen und sogar unsere Zukunft betreffen, sind wir gut beraten, sie ernst zu nehmen.

Wir können voll und ganz der biblischen Prophezeiung Glauben schenken, die in Jesaja 2:2, 3 zu finden ist. „Es soll geschehen im Schlußteil der Tage, daß der Berg des Hauses Jehovas fest gegründet werden wird ... Und viele Völker werden bestimmt hingehen und sagen: ‚Kommt, und laßt uns zum Berg Jehovas hinaufziehen, ... und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.‘ “ Tatsächlich nehmen heute Millionen Menschen die erhabene Anbetung Jehovas auf und lernen, auf seinen Pfaden zu wandeln. Werden wir die Gelegenheit ergreifen, mehr über Gottes Wege zu lernen und uns eine genaue Erkenntnis über ihn und seine Vorsätze anzueignen, damit wir auf seinen Pfaden wandeln können? (Johannes 17:3).

Die Erfüllung einer weiteren biblischen Prophezeiung erfordert von uns, unverzüglich zu handeln. Prophetisch schrieb der Psalmist über unsere nahe Zukunft: „Die Übeltäter, sie werden weggetilgt ... Und nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein“ (Psalm 37:9, 10). Was ist unserer Meinung nach notwendig, um der drohenden Vernichtung der Bösen — einschließlich derer, die über die biblischen Prophezeiungen spotten — zu entgehen? Die Antwort finden wir im gleichen Psalm: „Die aber auf Jehova hoffen, sind es, die die Erde besitzen werden“ (Psalm 37:9). Auf Jehova zu hoffen bedeutet, seinen Verheißungen uneingeschränkt zu vertrauen und unser Leben nach seinen Maßstäben auszurichten (Sprüche 2:21, 22).

Wie wird sich das Leben gestalten, wenn die, die auf Jehova hoffen, die Erde besitzen? Auch hierzu verraten biblische Prophezeiungen, daß gehorsamen Menschen eine herrliche Zukunft in Aussicht steht. Der Prophet Jesaja schrieb: „Zu jener Zeit werden die Augen der Blinden geöffnet, und die Ohren der Tauben, sie werden aufgetan. Zu jener Zeit wird der Lahme klettern wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jubeln. Denn in der Wildnis werden Wasser hervorgebrochen sein und Wildbäche in der Wüstenebene“ (Jesaja 35:5, 6). Der Apostel Johannes schrieb die folgenden ermutigenden Worte nieder: „ ‚Er [Jehova] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.‘ Und der, der auf dem Thron saß, sprach: ... ‚Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr‘ “ (Offenbarung 21:4, 5).

Jehovas Zeugen wissen, daß die Bibel ein Buch zuverlässiger Prophetie ist. Und sie stimmen uneingeschränkt der Ermahnung des Apostels Petrus zu: „Demzufolge haben wir das prophetische Wort um so fester; und ihr tut gut daran, ihm Aufmerksamkeit zu schenken als einer Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und ein Tagesstern aufgeht, in eurem Herzen“ (2. Petrus 1:19). Wir hoffen aufrichtig, daß sich jeder ermutigt fühlt durch die herrlichen Aussichten, die uns die biblische Prophetie für die Zukunft vermittelt.

[Kasten/Bilder auf Seite 6]

DAS ORAKEL VON DELPHI war das angesehenste Orakel im antiken Griechenland

Benebelt von Dämpfen, geriet die Priesterin in einen Trancezustand

[Bilder]

Die Priesterin saß auf einem Dreifuß und gab ihre Orakelsprüche von sich

Die Laute, die sie von sich gab, enthielten angeblich Offenbarungen des Gottes Apollo

[Bildnachweis]

Tripod: From the book Dictionary of Greek and Roman Antiquities; Apollo: The Complete Encyclopedia of Illustration/J. G. Heck

[Bild auf Seite 7]

Die Voraussagen des Orakels von Delphi waren völlig unzuverlässig

[Bildnachweis]

Delphi (Griechenland)

[Bilder auf Seite 8]

Wir können den Prophezeiungen der Bibel über die neue Welt völlig vertrauen

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