Ihr jungen Leute, stärkt euren Glauben!
„Der Glaube ist . . . der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht“ (HEB. 11:1)
1, 2. Unter welchem Druck stehen junge Leute, und wie können sie damit umgehen?
„DU BIST viel zu intelligent, um an einen Gott zu glauben.“ Das bekam eine junge Schwester aus Großbritannien von einer Mitschülerin zu hören. Ein Bruder aus Deutschland schrieb: „Meine Lehrer tun den Schöpfungsbericht aus der Bibel als Mythos ab. Sie setzen einfach voraus, dass die Schüler von der Evolutionstheorie überzeugt sind.“ Und eine junge Schwester aus Frankreich bemerkte: „Meine Lehrer finden es ziemlich erstaunlich, dass es Schüler gibt, die noch an die Bibel glauben.“
2 Bist du ein junger Diener Jehovas oder lernst du Jehova gerade erst kennen? Fühlst du dich manchmal unter Druck gesetzt, dich den Überzeugungen der Allgemeinheit anzuschließen, zum Beispiel die Evolutionstheorie für glaubhaft zu halten, statt an einen Schöpfer zu glauben? Falls ja, dann kannst du etwas dafür tun, deinen Glauben zu stärken und ihn stark zu erhalten. Eine Möglichkeit wäre, das dir von Gott verliehene Denkvermögen zu nutzen, das „stets über dich wachen wird“. Es wird dich vor weltlichen Anschauungen schützen, die deinen Glauben zerstören können. (Lies Sprüche 2:10-12.)
3. Was wird in diesem Artikel besprochen?
3 Echter Glaube beruht auf einem genauen Verständnis über Gott (1. Tim. 2:4). Wenn du dich also mit Gottes Wort und biblischen Veröffentlichungen beschäftigst, dann überfliege den Stoff nicht einfach. Denk darüber nach, damit du den Sinn von dem erfasst, was du liest (Mat. 13:23). Sehen wir uns an, wie das deinen Glauben an Gott als Schöpfer und an die Bibel stärkt — an überzeugenden Beweisen mangelt es nicht (Heb. 11:1, Fn.).
WIE DU DEINEN GLAUBEN STÄRKEN KANNST
4. Warum braucht man Glauben, wenn es um den Ursprung des Lebens geht? Wie können wir die richtigen Schlüsse ziehen?
4 Hast du schon einmal jemand sagen hören: „Ich vertrete die Evolutionstheorie, weil sie sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt. Die Schöpfung stützt sich nur auf Glauben.“? Das ist eine weitverbreitete Ansicht. Aber bedenke: Unabhängig davon, welche Vorstellung jemand in Bezug auf Gott oder die Evolution hat — es ist immer eine Art Glaube nötig. Wieso? Niemand hat Gott jemals gesehen oder war dabei, als etwas erschaffen wurde (Joh. 1:18). Und niemand, auch kein Wissenschaftler, hat beobachtet, wie sich aus einer Lebensform eine andere entwickelt hat. Keiner hat beispielsweise beobachtet, wie aus einem Reptil ein Säugetier wurde (Hiob 38:1, 4). Jeder muss also die Fakten untersuchen und vernünftige Schlüsse daraus ziehen. Der Apostel Paulus schrieb: „[Gottes] unsichtbare Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, sodass sie unentschuldbar sind“ (Röm. 1:20).
5. Welche Hilfsmittel stehen uns zur Verfügung, um den Schöpfer zu „sehen“?
5 „Wahrnehmen“ bedeutet, etwas zu begreifen, was nicht auf Anhieb erkennbar ist, das heißt, etwas mit dem Sinn statt nur mit den Augen und Ohren zu erfassen (Heb. 11:3). Jehovas Organisation stellt uns viele gut recherchierte Hilfen zur Verfügung, die es uns ermöglichen, den Schöpfer mit dem Glaubensauge zu sehen (Heb. 11:27). Zu diesen Hilfsmitteln gehört das Video Die Wunder der Schöpfung offenbaren Gottes Herrlichkeit, die Broschüren Das Leben: Reiner Zufall? und Der Ursprung des Lebens: Fünf Fragen kritisch beleuchtet sowie das Buch Gibt es einen Schöpfer, der an uns interessiert ist? Und auch durch unsere Zeitschriften erhalten wir ausgezeichnete Denkanstöße. In Erwachet! finden wir Interviews mit Wissenschaftlern und anderen, die erklären, warum sie jetzt an Gott glauben. Die Artikelserie „Wer hat es erfunden?“ beleuchtet Beispiele für erstaunliches Design in der Natur, das Wissenschaftler oft zu imitieren versuchen.
6. Wie nützlich sind die vorhandenen Hilfsmittel, und wie hast du schon selbst davon profitiert?
6 Über die zwei zuvor erwähnten Broschüren sagte ein 19-jähriger Bruder aus den USA: „Sie waren für mich enorm wichtig. Ich habe sie viele Male studiert.“ Eine Schwester aus Frankreich schrieb: „Ich bin so fasziniert von den Artikeln ‚Wer hat es erfunden?‘. Sie zeigen, dass die besten Ingenieure zwar die Natur nachahmen wollen, aber nie an das Original herankommen.“ Die Eltern einer 15-Jährigen aus Südafrika sagten: „Das Erste, was unsere Tochter in Erwachet! liest, sind die Artikel mit den Interviews.“ Wie sieht es mit dir aus? Verwendest du diese Hilfsmittel gern? Durch sie kann dein Glaube wie ein tief verwurzelter Baum werden und du kannst gegen unbiblische Lehren standhalten (Jer. 17:5-8).
DEIN GLAUBE AN DIE BIBEL
7. Warum möchte Gott, dass du dein Denkvermögen nutzt?
7 Ist es falsch, sich zu fragen, ob die Bibel glaubwürdig ist? Nein. Jehova möchte, dass du deine „Vernunft“ gebrauchst und selbst zu dem Schluss kommst: „Das ist die Wahrheit!“ Er will nicht, dass du etwas nur glaubst, weil es andere tun. Nutze also dein Denkvermögen und arbeite auf ein genaues Verständnis der Bibel hin. So legst du eine solide Grundlage für echten Glauben. (Lies Römer 12:1, 2; 1. Timotheus 2:4.) Wie gelingt dir das? Zum Beispiel durch selbst gewählte Studienprojekte.
8, 9. (a) Was könnte man sich als Studienprojekt vornehmen? (b) Wieso lohnt es sich, intensiv über das Studierte nachzudenken?
8 Du könntest dir biblische Prophezeiungen vornehmen oder die geschichtliche, archäologische oder wissenschaftliche Genauigkeit der Bibel untersuchen. Eine faszinierende Prophezeiung ist in 1. Mose 3:15 zu finden. Dieser Vers eröffnet das Hauptthema der Bibel: Die Rechtfertigung der Souveränität Gottes und die Heiligung seines Namens durch das Königreich. In nur einem Vers wird bildhaft beschrieben, wie Jehova all dem Leid, das der Menschheit seit dem Sündenfall widerfährt, ein Ende setzen wird. Wie könnte ein Selbststudium dieses Verses aussehen? Erstell dir doch einen Zeitstrahl und notiere daneben Schlüsseltexte, die zeigen, wie Gott mit der Zeit Einzelheiten zu 1. Mose 3:15 offenbarte, und die ein Beweis für die Erfüllung dieser Prophezeiung sind. Wenn die Schriftstellen nach und nach ein harmonisches Ganzes ergeben, wirst du bestimmt zu dem Schluss kommen, dass die Propheten und Schreiber der Bibel „von heiligem Geist“ geleitet worden sein müssen (2. Pet. 1:21).
9 Ein Bruder aus Deutschland schrieb: „Das Königreichsthema zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel, und das, obwohl 40 Männer daran geschrieben haben. Viele davon lebten nicht zur gleichen Zeit und kannten sich nicht persönlich.“ Eine australische Schwester war sehr von einem Artikel im Wachtturm vom 15. Dezember 2013 angetan, in dem es um die Bedeutung des Passahs ging. Diese Feier steht in engem Zusammenhang mit 1. Mose 3:15 und dem Kommen des Messias. „Das Studium öffnete mir die Augen dafür, wie wunderbar Jehova ist“, bemerkte sie. „Es beeindruckte mich, dass sich das jemand für die Israeliten ausgedacht hatte und wie es sich an Jesus erfüllte. Ich musste kurz innehalten und darüber nachdenken, wie außergewöhnlich das prophetische Passahmahl war!“ Warum empfand die Schwester so? Weil sie intensiv über das Gelesene nachdachte und „dessen Sinn erfasste“. Das half ihr, ihren Glauben zu stärken und Jehova näherzukommen (Mat. 13:23).
10. Wie stärkt die Offenheit der Bibelschreiber unseren Glauben an die Bibel?
10 Ein anderer glaubensstärkender Gesichtspunkt ist der Mut und die Ehrlichkeit der Bibelschreiber. Viele Schreiber der alten Zeit schmeichelten ihren Herrschern und glorifizierten ihre Königreiche. Im Gegensatz dazu äußerten die Propheten Jehovas immer die Wahrheit. Sie sprachen offen die Fehler des eigenen Volkes und sogar die ihrer Könige an (2. Chr. 16:9, 10; 24:18-22). Selbst ihre eigenen Fehler oder die anderer Diener Gottes verschwiegen sie nicht (2. Sam. 12:1-14; Mar. 14:50). „So eine Offenheit ist selten“, sagte ein junger Bruder aus Großbritannien. „Das fördert unser Vertrauen, dass die Bibel wirklich von Jehova kommt.“
11. Was fördert bei jungen Leuten die Wertschätzung für biblische Grundsätze?
11 Auch die richtungsweisenden Grundsätze der Bibel überzeugen viele davon, dass sie von Gott inspiriert ist. (Lies Psalm 19:7-11.) Eine junge Schwester aus Japan schrieb: „Als wir in unserer Familie das umsetzten, was wir aus der Bibel lernten, waren wir richtig glücklich. Wir erfreuten uns einer friedlichen, harmonischen und liebevollen Atmosphäre.“ Biblische Grundsätze schützen uns vor falscher Anbetung und vor abergläubischen Vorstellungen, die viele gefangen halten (Ps. 115:3-8). Welche Folgen hat die Ansicht, es gäbe keinen Gott? Die Evolutionstheorie und andere Lehren verleiten dazu, die Natur zu einer Art Gott zu erheben und ihr Kräfte zuzuschreiben, die nur Jehova besitzt. Personen, die sagen, es gebe keinen Gott, behaupten, unsere Zukunft liege einzig und allein in unseren Händen. Allerdings bieten sie keine echte Zukunftshoffnung (Ps. 146:3, 4).
VERNÜNFTIG ARGUMENTIEREN
12, 13. Wie könntest du vorgehen, wenn du mit Mitschülern, Lehrern oder anderen über die Schöpfung oder die Bibel sprichst?
12 Wie kannst du vorgehen, wenn du mit anderen über die Schöpfung oder die Bibel sprichst? Denke nicht vorschnell, du wüsstest, was dein Gegenüber glaubt. Einige halten die Evolution für richtig, glauben aber auch an einen Gott. Sie meinen, Gott habe sich der Evolution bedient, um verschiedene Lebensformen zu erschaffen. Andere sagen, sie seien von der Evolution überzeugt, weil an Schulen sicher nur das gelehrt wird, was den Tatsachen entspricht. Und einige glauben irgendwann nicht mehr an Gott, weil sie von Religion enttäuscht sind. Wenn du also mit jemandem über den Ursprung des Lebens sprichst, ist es gewöhnlich am besten, zuerst einmal Fragen zu stellen. Finde heraus, was dein Gesprächspartner glaubt. Bist du vernünftig und bereit zuzuhören, bewegt ihn das vielleicht, auch dir zuzuhören (Tit. 3:2).
13 Wenn du das Empfinden hast, dass jemand deinen Glauben an die Schöpfung angreift, könntest du ihm die Beweislast taktvoll überlassen. Bitte ihn zu erklären, wie er sich den Anfang des Lebens ohne einen Schöpfer vorstellt. Damit die erste Lebensform fortbestehen konnte, musste sie sich reproduzieren oder vervielfältigen können. Ein Chemieprofessor nannte unter anderem folgende Voraussetzungen dafür: 1. eine schützende Membran, 2. die Fähigkeit, Energie aufzunehmen und zu verarbeiten, 3. genetische Informationen (DNA) und 4. die Fähigkeit, diese Informationen zu kopieren. Er fügte hinzu: „Selbst die einfachste Lebensform ist so komplex, dass es einen förmlich erschlägt.“
14. Was kannst du tun, wenn dich das Thema „Evolution oder Schöpfung?“ unvorbereitet trifft?
14 Was kannst du tun, wenn dich das Thema „Evolution oder Schöpfung?“ unvorbereitet trifft? Du könntest auf das Argument des Paulus zurückgreifen. Er schrieb: „Jedes Haus [wird] von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott“ (Heb. 3:4). Diese Argumentation ist sehr wirkungsvoll und logisch: Ein komplexes Gebilde lässt auf Intelligenz schließen. Außerdem könntest du unsere Publikationen verwenden. Eine Schwester gebrauchte die zwei zuvor genannten Broschüren im Gespräch mit einem jungen Mann, der sagte, er sei von der Evolution überzeugt und glaube nicht an einen Gott. Etwa eine Woche später meinte er: „Jetzt glaube ich an Gott.“ Er begann die Bibel zu studieren und ist heute unser Bruder.
15, 16. Welche Vorschläge könntest du für deine biblischen Gespräche übernehmen, und mit welchem Ziel?
15 Dieselbe Vorgehensweise kann dir helfen, wenn du dich mit jemandem unterhältst, der die Bibel anzweifelt. Finde heraus, was er genau glaubt und welche Themen ihn am ehesten ansprechen (Spr. 18:13). Interessiert er sich für die Wissenschaft, kommt es bestimmt gut an, wenn du ihm etwas über die wissenschaftliche Genauigkeit der Bibel erzählst. Jemand anders könnte sich mehr für erfüllte Prophezeiungen und die geschichtliche Genauigkeit der Bibel interessieren. Oder du könntest biblische Grundsätze herausstellen, wie sie zum Beispiel in der Bergpredigt zu finden sind.
16 Vergiss dabei nicht: Dein Ziel ist, Herzen zu gewinnen und nicht in Gesprächen zu punkten. Sei also ein guter Zuhörer. Stelle aufrichtige Fragen und sprich mit Milde und Respekt, vor allem, wenn du dich mit älteren Personen unterhältst. Dann wird es ihnen leichter fallen, deine Ansichten zu respektieren. Und sie werden erkennen, dass du dich intensiv mit deiner Überzeugung auseinandergesetzt hast — etwas, was vielen jungen Leuten fehlt. Bei alldem sind wir natürlich keinem eine Antwort schuldig, der nicht vernünftig mit sich reden lässt oder der sich nur über unseren Glauben lustig machen möchte (Spr. 26:4).
ÜBERZEUGE DICH SELBST VON DER WAHRHEIT
17, 18. (a) Wie kannst du dich selbst von der Wahrheit überzeugen? (b) Worum geht es im nächsten Artikel?
17 Zu einem starken Glauben gehört mehr als nur grundlegendes Bibelwissen. Forsche deshalb tief in Gottes Wort, so als würdest du nach einem verborgenen Schatz graben (Spr. 2:3-6). Verwende verfügbare Hilfsmittel, wie zum Beispiel die Watchtower Library, die Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK sowie den Index der Wachtturm-Publikationen und den Studienleitfaden für Jehovas Zeugen. Setze es dir zum Ziel, die Bibel komplett durchzulesen — vielleicht innerhalb von einem Jahr. Kaum etwas stärkt unseren Glauben so wie das Lesen in Gottes Wort. Ein Kreisaufseher sagte über seine Jugend: „Die Bibel von Anfang bis Ende durchzulesen hat mir geholfen, sie als Wort Gottes anzunehmen. Die biblischen Geschichten, die ich als Kind gehört hatte, ergaben nun einen Sinn. Das war ein Meilenstein für mein geistiges Wachstum.“
18 Eltern spielen bei der Entwicklung ihrer Kinder zu Geistesmenschen eine wichtige Rolle. Wie können sie ihnen helfen, im Glauben zu wachsen? Darauf geht der nächste Artikel ein.