Mit Jehova im Mittelpunkt in die Ehe starten

 1, 2. (a) Warum sollten Frischverheiratete auf Jehova vertrauen? (b) Worum geht es in diesem Artikel?

STEHT bei euch bald die Hochzeit an? Oder seid ihr frisch verheiratet? Dann freut ihr euch bestimmt auf euer gemeinsames Leben. Natürlich bringt die Ehe auch Herausforderungen mit sich und es gibt wichtige Entscheidungen zu treffen. Wie ihr damit umgeht, wird über Jahre euer Glück beeinflussen. Wenn ihr euch auf Jehova verlasst, werdet ihr gute Entscheidungen treffen, eure Ehe wird stabiler und ihr werdet glücklicher. Orientiert ihr euch nicht an Jehovas Denken, wird das wahrscheinlich Probleme mit sich bringen, die eure Ehe belasten und euch unglücklich machen. (Lies Psalm 37:3, 4.)

² Dieser Artikel richtet sich zwar an Frischverheiratete, doch den Herausforderungen, auf die er eingeht, kann jedes Ehepaar begegnen. Wir werden sehen, was wir von treuen Männern und Frauen aus der Bibel lernen können. Die Prinzipien, die wir dabei kennenlernen, gelten für viele Lebensbereiche, auch für die Ehe. Und es kommen Ehepaare von heute zu Wort, die nützliche Erfahrungswerte weiterzugeben haben.

 3, 4. Mit welchen Herausforderungen müssen Frischverheiratete rechnen?

³ Manchmal wird Frischverheirateten nahegelegt, ein sogenanntes normales Leben zu führen. Eltern und andere Verwandte wünschen sich vielleicht, dass sich so bald wie möglich Nachwuchs einstellt. Oder dem jungen Paar wird in wohlmeinender Absicht geraten, sich ein Haus anzuschaffen und es schön einzurichten.

⁴ Wenn man nicht aufpasst, trifft man schnell Entscheidungen, durch die man sich Schulden auflädt. Um sie abzubezahlen, müssen beide Partner dann wahrscheinlich viele Stunden arbeiten. Die Arbeit könnte leicht mit dem persönlichen Bibelstudium, dem Familienstudium und dem Predigtdienst in Konflikt geraten. Womöglich muss man Überstunden machen, um mehr Geld zu verdienen oder den Arbeitsplatz zu behalten, und verpasst deswegen sogar Zusammenkünfte. So können einem Ehepaar spannende Gelegenheiten entgehen, ihren Dienst für Jehova auszuweiten.

 5. Was zeigt dir das Beispiel von Klaus und Marisa?

⁵ Wie die Erfahrung zeigt, macht ein Leben, bei dem der Fokus auf dem Geldverdienen liegt, nicht wirklich glücklich. Klaus und Marisab können das bestätigen. Am Anfang ihrer Ehe arbeiteten beide Vollzeit, um sich ein komfortables Leben leisten zu können. Aber tief im Innern spürten sie, dass ihnen etwas fehlte. Klaus gibt zu: „Wir hatten mehr, als wir brauchten, aber was den Dienst für Jehova angeht, hatten wir keine Ziele. Ganz ehrlich, unser Leben war kompliziert und stressig.“ Vielleicht habt auch ihr erlebt, dass es euch nicht zufrieden macht, wenn sich euer Leben um Materielles dreht. Werdet deswegen aber nicht mutlos. Es gibt viele Vorbilder, die euch weiterbringen können. Eins davon ist König Josaphat. Wir wollen sehen, was sich Ehemänner von ihm abschauen können.

 6. Wie ging Josaphat mit einer Herausforderung um, und wie passt das zu Sprüche 3:5, 6?

⁶ Fühlst du dich als Ehemann manchmal mit deiner Verantwortung überfordert? Dann wird dich interessieren, was Josaphat erlebte. Als König war er für eine ganze Nation verantwortlich. Wie ging er mit dieser gewaltigen Verantwortung um? Er tat alles ihm Mögliche, um das Volk zu schützen. Er baute Befestigungsanlagen für die Städte Judas und stellte ein mächtiges Heer von über 1 160 000 Soldaten auf (2. Chr. 17:12-19). Doch dann stand er vor einer enormen Herausforderung: Ein großes Heer – Männer aus Ammon, Moab und dem Bergland von Seir – bedrohte ihn, seine Familie und sein Volk (2. Chr. 20:1, 2). Wie reagierte er darauf? Er bat Jehova um Hilfe. Das passt zu dem Rat aus Sprüche 3:5, 6. (Lies.) Josaphats demütiges Gebet in 2. Chronika 20:5-12 macht deutlich, wie sehr er seinem lieben himmlischen Vater vertraute. Wie hat Jehova sein Gebet erhört?

 7. Wie reagierte Jehova auf Josaphats Gebet?

⁷ Ein Levit namens Jahasiel richtete Josaphat im Namen Jehovas aus: „Stellt euch hin, bleibt stehen und seht, wie Jehova euch rettet“ (2. Chr. 20:13-17). Das ist nicht gerade eine übliche Kampfstrategie. Doch diese Anweisung kam nicht von einem Menschen, sondern von Jehova. Josaphat vertraute völlig auf seinen Gott und machte genau das, was er ihm sagte. Als er mit seinen Männern den Feinden entgegenzog, stellte er nicht die erfahrensten Soldaten an die Spitze, sondern unbewaffnete Sänger. Jehova enttäuschte Josaphat nicht. Er vernichtete die feindliche Armee (2. Chr. 20:18-23).

 8. Was können Ehemänner von Josaphat lernen?

⁸ Als Ehemann kannst du einiges von Josaphat lernen. Du übernimmst Verantwortung für eine Familie und gibst dein Bestes, sie zu schützen und für sie zu sorgen. Bei Problemen denkst du vielleicht, du bist selbst in der Lage, sie zu lösen. Aber gib dem Impuls, dich auf deine eigene Kraft zu verlassen, nicht nach. Bitte Jehova im persönlichen Gebet um seine Hilfe. Bete auch intensiv zusammen mit deiner Frau. Suche Jehovas Anleitung in der Bibel und in den Publikationen seiner Organisation und setze um, was du herausgefunden hast. Wenn du auf dieser Grundlage Entscheidungen triffst, wird der eine oder andere vielleicht nicht deiner Meinung sein und dir sogar vorwerfen, du wärst unvernünftig. Es kann sein, dass man dir sagt, Geld und was man damit kaufen kann seien der beste Schutz für deine Familie. Aber denk an Josaphat. Er vertraute auf Jehova und bewies das durch seine Entscheidungen. Jehova hat diesen loyalen Mann nicht im Stich gelassen und er wird auch dich nicht im Stich lassen (Ps. 37:28; Heb. 13:5). Wie können Ehepaare die Weichen für ein glückliches Leben stellen?

 9. Was kann man über Jesaja und seine Frau sagen?

⁹ Der Prophet Jesaja und seine Frau bauten ihr Leben rund um den Dienst für Jehova auf. Jesaja war ein Prophet und es kann gut sein, dass seine Frau selbst auch prophezeite, denn sie wird als „Prophetin“ bezeichnet (Jes. 8:1-4). Als Ehepaar stellten die beiden offensichtlich die Anbetung Jehovas in den Mittelpunkt ihres Lebens. Ein schönes Beispiel für Ehepaare heute!

10. Wieso stärkt es den Wunsch, sich einzusetzen, wenn man sich mit biblischen Prophezeiungen beschäftigt?

¹⁰ Auch heute können Ehepaare ihr Leben rund um den Dienst für Jehova aufbauen, wenn sie sich nach besten Kräften für ihn einsetzen. Es kann ihr Vertrauen auf Jehova stärken, sich gemeinsam mit biblischen Prophezeiungen zu beschäftigen und zu sehen, wie sie sich immer erfüllen (Tit. 1:2).c Dabei ist es gut, wenn sie sich bewusst machen, welche Rolle sie selbst bei der Erfüllung bestimmter Prophezeiungen spielen können. Zum Beispiel Jesu Voraussage, dass die gute Botschaft vor dem Ende auf der ganzen Erde bekannt gemacht wird (Mat. 24:14). Je mehr sie davon überzeugt sind, dass die biblische Prophetie zuverlässig ist, umso mehr werden sie sich für Jehova einsetzen wollen.

11. Wozu waren Priscilla und Aquila in der Lage und warum?

¹¹ Jungverheiratete können viel von Priscilla und Aquila lernen, einem jüdischen Ehepaar, das in Rom lebte. Sie hatten von der guten Botschaft über Jesus gehört und waren Christen geworden. Bestimmt waren sie mit ihrem Leben ganz zufrieden. Doch dann trat eine unerwartete Wende ein. Auf Befehl von Kaiser Claudius mussten alle Juden Rom verlassen. Was bedeutete das für Aquila und Priscilla? Sie mussten ihr vertrautes Umfeld aufgeben, sich ein neues Zuhause suchen und als Zeltmacher wieder ganz von vorn anfangen. Würde das Königreich bei ihnen jetzt ins Hintertreffen geraten? Die Antwort könnt ihr euch wahrscheinlich schon denken. In Korinth angekommen, brachten sich die beiden voll in der Versammlung ein, arbeiteten mit Paulus zusammen und stärkten die Brüder und Schwestern dort. Später zogen sie in andere Städte, wo Prediger noch dringender gebraucht wurden (Apg. 18:18-21; Röm. 16:3-5). Was für ein spannendes, erfülltes Leben das gewesen sein muss!

12. Warum ist es gut, sich als Ehepaar Ziele zu setzen?

¹² Wie Priscilla und Aquila können Ehepaare auch heute das Königreich an die erste Stelle setzen. Die beste Zeit, über Lebensziele zu sprechen, ist die Kennenlernphase. Ehepaare, die gemeinsam Entscheidungen treffen und Ziele im Dienst für Jehova verfolgen, werden viel eher beobachten können, wie Jehovas Geist in ihrem Leben wirkt (Pred. 4:9, 12). Das haben Russell und Elizabeth erlebt. Russell sagt: „In der Kennenlernzeit haben wir ganz konkret über unsere Ziele im Dienst für Jehova gesprochen.“ Und Elizabeth erzählt: „Durch dieses Gespräch konnten wir später immer wieder sicherstellen, dass unsere Entscheidungen nicht mit unseren Zielen kollidieren.“ Russell und Elizabeth war es möglich, in ein Gebiet zu ziehen, wo mehr Verkündiger gebraucht wurden – nach Mikronesien.

13. Was ist laut Psalm 28:7 das Ergebnis, wenn man auf Jehova vertraut?

¹³ Wie Russell und Elizabeth haben sich viele Ehepaare für ein einfaches Leben mit wenigen Verpflichtungen entschieden, um möglichst viel Zeit für den Dienst einsetzen zu können. Wenn ihr euch die richtigen Ziele setzt und an einem Strang zieht, wird viel Gutes dabei herauskommen. Ihr werdet verspüren, wie Jehova für euch sorgt, euer Vertrauen in ihn wird wachsen und ihr werdet wirklich glücklich. (Lies Psalm 28:7.)

14. Woran sieht man, dass Petrus und seine Frau auf das Versprechen in Matthäus 6:25, 31-34 vertrauten?

¹⁴ Auch von Petrus und seiner Frau können Ehepaare etwas lernen. Ungefähr sechs bis zwölf Monate nach seiner ersten Begegnung mit Jesus stand der Apostel Petrus vor einer wichtigen Entscheidung. Petrus lebte vom Fischfang. Als Jesus ihn daher aufforderte, ihn ständig zu begleiten, musste Petrus seine familiäre Situation berücksichtigen (Luk. 5:1-11). Er nahm Jesu Einladung an. Das war eine gute Entscheidung. Und wir können davon ausgehen, dass seine Frau voll hinter ihm stand. Die Bibel lässt darauf schließen, dass sie Petrus nach Jesu Auferstehung zumindest zeitweise auf seinen Reisen begleitet hat (1. Kor. 9:5). Zweifellos konnte sich Petrus wegen ihres guten Beispiels frei fühlen, christlichen Ehemännern und Ehefrauen Rat zu geben (1. Pet. 3:1-7). Petrus und seine Frau vertrauten ganz offensichtlich dem Versprechen Jehovas, für jeden zu sorgen, der das Königreich an die erste Stelle setzt. (Lies Matthäus 6:25, 31-34.)

15. Was zeigt das Beispiel von Tiago und Esther?

¹⁵ Wie kann man, auch wenn man schon länger verheiratet ist, den Wunsch entwickeln, noch mehr für Jehova zu tun? Man könnte sich ansehen, was andere Ehepaare erlebt haben. Dazu eignet sich die Artikelserie „Sie boten bereitwillig ihre Hilfe an“. Tiago und Esther aus Brasilien entwickelten dadurch den brennenden Wunsch, irgendwohin zu ziehen, wo ihre Hilfe dringender gebraucht wurde. Tiago berichtet: „Als wir gelesen haben, wie Jehova für seine Diener da ist, wollten wir auch Jehovas Hand verspüren und erleben, wie er uns anleitet und für uns sorgt.“ Die beiden zogen nach Paraguay, wo sie seit 2014 im portugiesischen Gebiet mithelfen. Esther sagt: „Ein Lieblingstext von uns beiden ist Epheser 3:20. Wir haben immer wieder gesehen, wie er sich in unserem Dienst bewahrheitet hat.“ Im Epheserbrief sichert Paulus uns zu, dass Jehova viel mehr tun würde, als wir erbitten. Wie wahr!

16. Bei wem können junge Ehepaare Rat suchen, wenn sie über ihre Ziele nachdenken?

¹⁶ Viele haben im Lauf langer Jahre gelernt, sich völlig auf Jehova zu verlassen. Von ihrem Erfahrungsschatz können junge Ehepaare sehr profitieren. Manche Ehepaare sind schon seit Jahrzehnten im Vollzeitdienst. Warum bei eurer Lebensplanung nicht ihren Rat einholen? Auch das beweist Vertrauen auf Jehova (Spr. 22:17, 19). Älteste können jungen Ehepaaren ebenfalls helfen, sich Ziele im Dienst für Jehova zu setzen und sie zu erreichen.

17. Wie erging es Klaus und Marisa, und was kann man von ihnen lernen?

¹⁷ Manchmal hat die Entscheidung, mehr für Jehova zu tun, nicht das erwartete Ergebnis. So ging es Klaus und Marisa, die schon zu Beginn erwähnt wurden. Nach drei Jahren Ehe verließen sie ihr Zuhause, um bei Bauarbeiten am finnischen Zweigbüro mitzuhelfen. Dann erfuhren sie jedoch, dass sie nur sechs Monate dort bleiben könnten. Zuerst waren sie enttäuscht. Doch schon kurze Zeit später wurden sie zu einem Arabischkurs eingeladen. Heute setzen sie sich voller Freude in einem anderen Land im arabischsprachigen Gebiet ein. Im Rückblick sagt Marisa: „Es kann einem ganz schön Angst machen, seine Komfortzone zu verlassen und völlig auf Jehova zu vertrauen. Aber ich hab immer wieder erlebt, wie Jehova uns auf ganz unerwartete Weise hilft. Dadurch ist mein Vertrauen zu ihm stärker geworden.“ Wie dieses Beispiel zeigt, könnt ihr sicher sein, dass Jehova euch immer belohnen wird, wenn ihr voll und ganz auf ihn vertraut.

18. Wie können Ehepaare sicherstellen, dass sie weiter auf Jehova vertrauen?

¹⁸ Die Ehe ist ein Geschenk von Jehova (Mat. 19:5, 6). Er möchte, dass Ehepaare an diesem Geschenk Freude haben (Spr. 5:18). Es ist gut, einmal darüber nachzudenken, was ihr als junges Ehepaar aus eurem Leben macht. Gebt ihr euer Bestes, Jehova für all das, was er euch schenkt, eure Dankbarkeit zu zeigen? Sprecht mit Jehova im Gebet. Sucht in der Bibel nach Grundsätzen, die zu eurer Situation passen. Setzt dann um, was Jehova euch rät. Wenn ihr euer Leben rund um den Dienst für Jehova aufbaut, könnt ihr sicher sein, dass ein schönes, glückliches Leben vor euch liegt!