JUNGE LEUTE FRAGEN
Wie komme ich durch die Pubertät?
„Die Pubertät ist für Mädchen alles andere als cool. Schmerzen, Chaos, Durcheinander – so ziemlich alles ist irgendwie doof!“ (Oksana)
„Gerade noch gut drauf, im nächsten Moment todtraurig. Keine Ahnung, ob das bei Jungs normal ist, aber bei mir war es so.“ (Brian)
Die Pubertät kann wie eine echte Achterbahnfahrt sein: aufregend und beängstigend zugleich, ein ständiges Auf und Ab. Wie kommst du da am besten durch?
Was ist die Pubertät?
Einfach gesagt ist die Pubertät ein Lebensabschnitt, der dich körperlich und emotional auf die Überholspur in Richtung Erwachsensein bringt. In dieser Zeit verändern sich dein Körper und dein Hormonhaushalt sehr schnell – dein Körper bereitet sich auf die Fortpflanzung vor.
Moment! Deswegen bist du noch lange nicht so weit, Kinder großzuziehen. Aber die Pubertät ist ein Zeichen dafür, dass du bald kein Kind mehr bist – ein Gedanke, den du vielleicht nicht nur aufregend, sondern auch traurig findest.
Frage: Was denkst du, in welchem Alter die Pubertät normalerweise anfängt?
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Antwort: Jede dieser Antworten ist richtig – wann die Pubertät anfängt, unterliegt großen Schwankungen.
Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, wenn du schon ein Teenager bist und die Pubertät noch nicht angefangen hat – oder wenn du noch keine 10 Jahre alt bist und sie schon angefangen hat. Die Pubertät hat ihren eigenen Zeitplan, auf den du so gut wie keinen Einfluss hast.
Dein Körper
Am offensichtlichsten in der Pubertät ist ein Wachstumsschub. Das Problem dabei: Nicht alle Körperteile wachsen gleich schnell. Deswegen ist es nicht ungewöhnlich, wenn deine Bewegungen manchmal etwas unbeholfen wirken. Du kannst sicher sein: Nach und nach gleicht sich das alles wieder aus.
Zur Pubertät gehören noch ein paar weitere Veränderungen.
Pubertät bei Jungs:
Wachstum der Geschlechtsorgane
Achsel- und Intimbehaarung, Bartwuchs
Stimmbruch
Unbeabsichtigte Erektionen und nächtliche Samenergüsse
Pubertät bei Mädchen:
Brustwachstum
Achsel- und Intimbehaarung
Menstruation
Pubertät bei beiden Geschlechtern:
Körpergeruch, der durch eine Kombination von Schweiß und Bakterien entsteht
Tipp: Deinen Körpergeruch kannst du unter Kontrolle halten, wenn du dich regelmäßig wäschst und ein Deo oder Antitranspirant verwendest.
Akne, die entsteht, wenn Bakterien in Talgdrüsen eingeschlossen sind
Tipp: Akne lässt sich zwar nicht so leicht in den Griff bekommen, aber es kann helfen, das Gesicht häufig zu waschen und Gesichtsreiniger zu verwenden.
Deine Gefühle
Der Hormonschub, der die körperlichen Veränderungen bei dir auslöst, lässt auch deine Gefühlswelt nicht unberührt – vielleicht hast du mitunter sogar krasse Stimmungsschwankungen.
„Den einen Tag weint man, am nächsten Tag ist wieder alles okay. Gerade noch ist man wütend, und im nächsten Moment verkriecht man sich deprimiert in sein Zimmer.“ (Oksana)
Viele junge Leute sind in der Pubertät total verunsichert, als ob sie von jedem beobachtet und beurteilt würden. Und dass sich in dieser Zeit dein Aussehen so stark verändert ... hat da gerade noch gefehlt!
„In der Wachstumsphase wollte ich lässig wirken und habe große T-Shirts angezogen. Klar wusste ich, warum sich mein Körper verändert. Trotzdem habe ich mich unwohl gefühlt und mich geschämt. Alles war so komisch.“ (Janice)
Die größte Veränderung in deiner Gefühlswelt ist wahrscheinlich, dass das andere Geschlecht auf einmal interessant wird.
„Auf einmal waren nicht mehr alle Jungs einfach doof. Manche waren sogar attraktiv, und der Gedanke, sich zu verlieben, war gar nicht mal so schlecht. Bald drehten sich die meisten Gespräche um die Frage ‚Wer steht auf wen?‘“ (Alexis)
Während der Pubertät fühlen sich manche auch zum gleichen Geschlecht hingezogen. Wenn das bei dir so ist, brauchst du aber nicht zu denken, dass du deswegen schwul bist. In den meisten Fällen vergehen diese Gefühle wieder.
„Ich hab mich viel zu sehr mit anderen Jungs verglichen, und darum fühlte ich mich irgendwann zu ihnen hingezogen. Erst später fand ich auch Mädchen attraktiv. Homosexuelle Gefühle sind für mich jetzt Vergangenheit.“ (Alan)
Was du machen kannst
Sieh das Ganze positiv. Denn: Die Pubertät ist ein körperlicher und emotionaler Wandel, der dich schöner macht. Die Worte aus einem Lied von König David können dir Mut machen. Er sagte zu Gott: „Ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast“ (Psalm 139:14, Hoffnung für alle).
Vergleiche dich nicht mit anderen und konzentriere dich nicht nur auf dein Aussehen oder deinen Körper. Die Bibel sagt: „Der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (1. Samuel 16:7).
Sorge für ausreichend Bewegung und Schlaf. Wenn du genügend schläfst, bist du tagsüber nicht so gereizt, gestresst oder deprimiert.
Male nicht alles schwarz. Beobachtet dich wirklich jeder so genau? Und selbst wenn andere dein Aussehen kommentieren, lege nicht alles auf die Goldwaage. Die Bibel sagt: „Kümmere dich nicht um alles, was die Leute reden“ (Prediger 7:21, NeÜ bibel.heute).
Versuche deinen Sexualtrieb zu kontrollieren und gib ihm nicht nach. Die Bibel sagt: „Lasst euch unter keinen Umständen zu sexueller Unmoral verleiten! Was immer ein Mensch für Sünden begehen mag – bei keiner Sünde versündigt er sich so unmittelbar an seinem eigenen Körper wie bei sexueller Unmoral“ (1. Korinther 6:18, Neue Genfer Übersetzung).
Sprich mit deinen Eltern oder einem erwachsenen Freund. Zugegeben, das ist vielleicht zuerst komisch, aber es kann dir enorm helfen. Und das ist die Mühe wert (Sprüche 17:17).
Unterm Strich: Die Pubertät ist eine schwierige Zeit. Aber du kannst echt daran wachsen – nicht nur körperlich, sondern auch geistig, emotional und im Glauben (1. Samuel 2:26).