Bist du überzeugt, daß Gott existiert?
Ist der Glaube an Gott nur eine „Krücke“ für labile Personen?
Kannst du Beweise anführen, die deinen Glauben stützen?
„VIELLEICHT sollten wir jetzt ein Gebet sprechen. Was sollen wir uns wünschen?“ fragte eine Lehrerin in einem kommunistischen Land ihre siebenjährigen Schüler. „Wir wollen uns Schokolade wünschen“, fuhr sie fort. Die Kinder schlossen ihre Augen und beteten inbrünstig um Schokolade. Kurz darauf öffneten sie ihre Augen, und die Lehrerin fragte enttäuscht: „Wo ist denn unsere Schokolade?“
„Vielleicht sagen wir den falschen Namen. Anstatt ,Gott‘ wollen wir ,Unser Führer‘ sagen. Wir wollen unseren Führer um Schokolade bitten, und zwar ganz fest, und macht eure Augen erst auf, wenn ich es sage.“
Sie schlossen die Augen, und die Lehrerin legte leise ein Stück Schokolade auf das Pult jedes Kindes und ging zu ihrem Tisch zurück. Als die Kinder ihre Augen öffneten und die Schokolade erblickten, waren sie außer sich vor Freude. „Jetzt werde ich immer zu unserem Führer beten“, sprudelte ein Mädchen aufgeregt heraus. „Ich auch“, sagte ein anderes zustimmend.
Da unterbrach die Lehrerin den Jubel der Kinder mit den Worten: „Ich habe die Schokolade auf eure Pulte gelegt, Kinder. Jetzt wißt ihr also, daß es gleichgültig ist, zu wem ihr ,betet‘ — zu Gott oder jemand anders. Nur ein anderer Mensch wird euch etwas geben. Gott um etwas zu bitten ist Zeitverschwendung.“ Treuherzig dreinblickend, stopften sich die Kinder die Schokolade in den Mund und waren überzeugt, daß es keinen Gott gibt. (Siehe Das Beste aus Reader’s Digest, August 1964, S. 65—70.)
Obige Geschichte bezieht sich auf eine der verschiedenen Methoden, die in atheistischen, kommunistischen Ländern gebraucht werden, um zu beweisen, daß es keinen Gott gibt. Aber wie denkst du darüber?
Ist Gott an einer selbstsüchtigen Bitte um Schokolade interessiert? Natürlich würden nur wenige um etwas so Unbedeutendes wie ein Stück Schokolade beten. Wahrscheinlich würden wir Gott eher um Ruhe und Frieden bitten. Ja, wir sehnen uns danach, von der Furcht und Unsicherheit befreit zu werden, die uns heute auf Schritt und Tritt verfolgt. Doch bisher wurde dieser Mißstand noch nicht beseitigt. Da solche Gebete augenscheinlich unbeantwortet geblieben sind, meinen viele, es gebe keinen Beweis dafür, daß Gott existiert.
Manche berufen sich auf Philosophen und Wissenschaftler, die Atheisten sind. Sollte aber die Tatsache, daß einige hervorragend geschulte Personen nichts von Gott wissen wollen, in uns Zweifel an seiner Existenz wecken?
Solche Männer haben vielleicht jahrelang studiert und sind mit vielen Fakten vertraut. Kennen sie jedoch wirklich alle Lösungen, die unser modernes Zeitalter verlangt? Was ist trotz ihres Einflusses aus der Weltlage geworden?
Die moderne Technik des Menschen scheint vielversprechend zu sein. Dennoch konnte man in der New York Times vom 28. November 1976 die Schlagzeile lesen: „Kann die Welt bis 1984 bestehen?“ In dem betreffenden Artikel wurde angesichts „der sich verschlimmernden Energiekrise“ von einem alarmierend sorglosen „Wahnsinn“ der Industrienationen gesprochen.
In einem anderen Artikel hieß es: „Der ungelenkte und somit unbändige Aufstieg der Technik hat nicht nur Amerika, sondern die gesamte Welt an den Rand einer Katastrophe gebracht, deren Ausmaß so ungeheuerlich ist, daß es die Vorstellungskraft übersteigt.“
Eine Welt am „Rand einer Katastrophe“. Das ist die Welt, die großenteils von Männern geschaffen wurde, die nicht an Gott glauben. Gewiß ist der Mensch bei seinem Bemühen um eine sichere und friedliche Welt nicht sehr erfolgreich. Wenn es einen Gott gibt, kann der Mensch bestimmt seine Hilfe gut gebrauchen.
Natürlich werden einige sagen: „Ich weiß, daß es einen Gott gibt. Das sagt mir mein Gefühl.“ Aber ein solches „Gefühl“ ist doch kein überzeugender Beweis für Gottes Existenz, oder? Vielleicht glaubst du, daß Gott existiert. Allerdings könnte dich jemand fragen: „Woher weißt du, daß Gott existiert?“ Wärest du imstande, überzeugende Beweise zu liefern, die deinen Glauben stützen? Wenn du nicht persönlich von Gottes Existenz überzeugt bist, wird dein Glaube wahrscheinlich keinem starken Druck standhalten können. Wie steht es außerdem mit deinen Kindern? Bist du sicher, daß sie keinen Zweifel an Gottes Existenz haben? Ist ihre Überzeugung stark genug, um in der Schule der Evolutionslehre standzuhalten? Hätten sie die oberflächliche, kindische Argumentation der atheistischen Lehrerin durchschauen können?
Ob du nun von Gottes Existenz überzeugt bist oder nicht, wäre es denn nicht weise, jedes Argument in Betracht zu ziehen, das möglicherweise die Existenz Gottes beweist?