Überzeugender Beweis durch logische Überlegung
BEVOR wir von etwas überzeugt sein können, muß uns ein guter Beweis vorliegen. „Der Glaube ist eine Zuversicht auf das, was man erhofft, ein Beweis von Dingen, die man nicht sieht“, erklärte ein inspirierter Bibelschreiber (Hebr. 11:1, Storr).
Das im griechischen Originaltext für „Beweis“ verwendete Wort bedeutet auch „Beweismittel, Überführung“. Zeitgenossen der Bibelschreiber gebrauchten dieses Wort für Beweismittel bei Gerichtsfällen. Sicher schließt das mehr als Gefühl ein; es erfordert die Unterbreitung von Tatsachen. Wer würde vor Gericht gehen und argumentieren, sein Gefühl sage ihm, der Angeklagte habe dieses oder jenes getan? Nein, man müßte einen überzeugenden Beweis liefern.
Wissenschaftliche Logik
Der Grundsatz „Aus nichts wird nichts“ ist wissenschaftlich und logisch. Nach den Regeln der Mathematik ist null multipliziert mit 1 000 immer noch null. Sogar ein Kind weiß, was es zu erwarten hat, wenn es sein leeres Sparschwein versteckt und niemand Geld einwirft. Was wird es darin finden, wenn es das Sparschwein wieder hervorholt? Immer noch kein Geld. Materie kommt nicht einfach spontan zum Vorschein.
Wir können am Sternenhimmel eine Unzahl von Himmelskörpern, also Gegenstände aus Materie, sehen. Woher sind sie gekommen? Natürlich nicht aus dem Nichts. Also muß schon immer etwas existiert haben, wovon alle diese Dinge ihren Ausgang genommen haben könnten. Dieses „Etwas“ müßte ewig sein.
Der Kosmologe Jayant Narlikar sagte im Jahre 1977, also vor nicht allzu langer Zeit, die grundlegendste Frage der Kosmologie (Lehre von der Entstehung und Entwicklung des Weltalls) laute: „Wo entstand ursprünglich die Materie, die wir um uns herum sehen?“ Der Biochemiker Isaac Asimov vergleicht das Anfangsstadium des Universums mit einem sehr kompakten „kosmischen Ei“, das angeblich explodierte, und meint: „Astronomen müssen sich fragen: Was war vor dem kosmischen Ei? Woher kam es?“
Bei dem Versuch, dichte Staubwolken als Vorgänger der Sterne darzustellen, geriet der Astronom Fred Hoyle ebenfalls in eine Sackgasse. Er sagte: „Beide Elemente [aus denen sich der Staub zusammensetzt] werden in Sternen erzeugt ... Doch wie konnte es soweit kommen, da ja ohne Staub keine Sterne entstehen können? Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?“
Heute stimmt die große Mehrheit der Wissenschaftler mit dem tschechischen Astrophysiker Josip Kleczek überein, der in dem Buch The Universe sagte: „Die meisten oder möglicherweise alle Elementarteilchen könnten durch die Materialisation von Energie geschaffen werden.“ Er bezog sich dann auf Einsteins berühmte Formel E=mc2 (Energie ist Masse mal dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit), aus der hervorgeht, daß von einer gewaltigen Energiequelle Materie erzeugt werden kann. Wissenschaftlich gesehen ist es möglich, daß Materie aus einer Quelle „hoher Energie“ entsteht. „Doch“, klagte ein Physiker“, woher die Energie kam, wissen wir nicht.“
Zu welcher logischen Schlußfolgerung können wir folglich gelangen? Ganz einfach: daß die Quelle „hoher Energie“ das ewige „Etwas“ gewesen sein muß, wovon unser materielles Universum stammt. Diese Schlußfolgerung wird durch das vielbewährte Gesetz der Erhaltung von Masse und Energie gestützt, welches besagt, daß Energie und Masse weder geschaffen noch zerstört, sondern nur ineinander übergeführt werden können. Folglich räumt die Wissenschaft ein, daß das materielle Universum durch eine ewigwährende Quelle der Energie entstanden sein könnte.
Die erste Ursache — lebendig oder unbelebt?
Ziehe bitte folgende Schlüsselfragen in Betracht: War diese ursprüngliche ewigwährende Energiequelle eine lebendige, intelligente Persönlichkeit? Oder war sie etwas Unbelebtes, etwas Lebloses? Ist das Universum nur aus rein mechanischen, physikalischen Bewegungen ohne eine bewußte, intelligente Leitung entstanden?
Wissenschaftler haben bei der sorgfältigen Erforschung des Universums eine Präzision erkannt, die der einer Maschine gleicht. Die Gesetze, denen die Himmelskörper folgen, sind so genau, daß Wissenschaftler Jahre im voraus verschiedene astronomische Ereignisse vorhersagen können. Zudem werden einige unserer genauesten Zeitmesser nach den Sternen gestellt.
Es gibt auch hochorganisierte Formen der Materie. Das trifft vor allem auf die komplizierten Systeme zu, aus denen lebendige Organismen bestehen. Sogar in den Bausteinen des Lebens, den Eiweißmolekülen, sind die Atome erstaunlich kompliziert angeordnet.
Wie sind diese Präzision und diese Kompliziertheit zustande gekommen? Sind sie das Ergebnis eines „blinden Zufalls“, der seit vielen Milliarden von Jahren am Werk ist?
Wie prominente Wissenschaftler meinen, würde eine Reihe von Affen, wenn man sie genügend lange auf Schreibmaschinen herumtippen ließe, im Laufe der Zeit — vielleicht nach Milliarden von Jahren — durch reinen Zufall ein Buch wie Tolstois Krieg und Frieden zustande bringen. Also folgern die Wissenschaftler, unsere komplizierte Welt könnte in einer genügend langen Zeitspanne allmählich durch reinen Zufall entstanden sein.
Ein anderer Wissenschaftler bemerkte allerdings: „Man benötigt jemand, der erkennen würde, wann sie [die Affen] ihre Arbeit bewältigt hätten. ... und wie lange die Affen erwartungsgemäß brauchen würden, hinge unmittelbar davon ab, wie die Auslese getroffen wurde.“ Ja, es muß ein intelligentes Individuum dasein, das den Inhalt des Buches kennt, um das, was die Affen produziert haben, auszulesen und zu einem Meisterwerk anzuordnen. Ohne jemand, der eine Auslese trifft, könnten die Affen niemals ein Buch zuwege bringen. Ihre Bemühungen würden bestenfalls einen alphabetischen Mischmasch oder nur Zeilen aus unzusammenhängenden oder unvollständigen Wörtern ergeben.
„Der blinde Zufall“, heißt es in dem Buch The Life Puzzle, „ist ein schöpferischer Geselle. ... Allerdings sind ihm enge Grenzen gesetzt. Er kann äußerst leicht ein geringes Niveau an Organisation schaffen ... Bei höheren Stufen der Organisation dagegen macht sich sehr schnell seine Unzulänglichkeit bemerkbar. Und lange Zeit zu warten oder Unmengen von Material zu verbrauchen ist bekanntlich keine große Hilfe.“
Sogar Kinder wissen, daß man nicht ein „Haus“ aus Spielzeugbausteinen bauen kann, indem man einfach Bausteine in die Luft wirft, in der Hoffnung, daß sie durch Zufall ein „Haus“ bilden. Zugegeben, es könnte sein, daß bei einem bestimmten Wurf zwei oder drei Bausteine aufeinander zu liegen kommen. Aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß dadurch ein organisiertes „Haus“ entsteht? Wenn das Kind nicht auf die paar Bausteine achtgibt, die zufällig übereinanderliegen, könnte der Stapel beim nächsten Wurf zusammenfallen. Jemand muß alles überwachen, damit ein organisiertes, gegliedertes „Haus“ entsteht.
Folglich waren Wissenschaftler durch ihre eigenen Beobachtungen gezwungen, den „blinden Zufall“ nicht mehr als den Faktor anzusehen, der für die auf der Erde und im Universum erkennbare hohe Stufe der Organisation verantwortlich ist.
Im Jahre 1859 unterbreitete Charles Darwin die Theorie, die „natürliche Zuchtwahl“ sei der wesentliche Auslesefaktor, der die durch den blinden Zufall hervorgebrachten Ergebnisse organisieren und in das Chaos Ordnung bringen könnte. Die natürliche Zuchtwahl gilt als ein Vorgang, bei dem nur „richtige“ (günstige) „Konstruktionen“ oder Organismen (Pflanzen und Tiere) überleben, die sich speziell für die betreffende Umgebung eignen und daher an ihre Nachkommen das „richtige Baumuster“ weitergeben, so daß sich allmählich kompliziertere Lebensformen „entwickeln“.
Der Evolutionist C. F. A. Pantin, ehemals Professor für Zoologie an der Universität von Cambridge (England), beschrieb einmal die vielen einzigartigen Bedingungen, die das Leben auf der Erde ermöglichen, und gab zu, daß „die natürliche Zuchtwahl nicht all die besonderen Merkmale der Natur erklärt“.
Welche „besonderen Merkmale“? Nun, der Zoologe W. H. Thorpe bezeichnete ein bestimmtes Merkmal als „einen der überraschendsten und beunruhigendsten Schläge, die die Evolutionstheorie in letzter Zeit hinnehmen mußte“. Er meinte die unglaubliche Kompliziertheit des Gens — der mikroskopisch kleinen Einheit in der lebenden Zelle. Es bestimmt, welchen Aufbau die betreffende Pflanze oder das betreffende Tier haben wird. Die Gene sind wirklich kompliziert. Sie speichern wie Miniaturcomputer Informationen und geben Anweisungen an die Zelle. Wären all diese Informationen in normaler Schrift gedruckt, würden sie ein Lexikon mit ungefähr tausend Bänden füllen.
Wie groß wäre demnach die Aussicht, daß ein kompliziertes Gen über Milliarden von Jahren durch natürliche Zuchtwahl mittels „zufälliger Mutationen“ entstanden ist? „Somit ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein geeignetes DNS-Molekül innerhalb dieser Zeit hervorgebracht wurde, doch unvorstellbar gering (10-415)“, schreibt der Biologe Frank B. Salisbury in dem Wissenschaftsmagazin Nature. „Unvorstellbar gering“! Die Wahrscheinlichkeit ist nicht größer als eine 1 im Verhältnis zu einer 1 mit 415 Nullen.
Obwohl Salisbury an eine Evolution durch natürliche Zuchtwahl glaubt, veranlaßte ihn die Unmöglichkeit des oben erwähnten Falles zu der Äußerung: „Die Kompliziertheit des Gens wäre dann kein Problem mehr, wenn es eigens erschaffen worden oder durch eine gelenkte Evolution ins Dasein gekommen wäre.“
Der Bau eines solch komplizierten Moleküls muß durch eine intelligente Kraft „gelenkt“ worden sein. Es hätte sich weder durch bloßen Zufall noch durch „natürliche Zuchtwahl“ entwickeln können. Leblose Materie, wie Atome und Moleküle, kann sich nicht selbst ordnen.
„Wie wir ebenfalls wissen, besteht die grundlegendste Eigenart des Lebens darin, daß es der Entropie [die Tendenz hochorganisierter Systeme, in weniger organisierte überzugehen] entgegenarbeiten kann, das heißt, es kann eine Ordnung wiederherstellen, im Gegensatz zu der Tendenz lebloser Materie, Ordnung abzubauen (oder an Entropie zuzunehmen, Steine beispielsweise haben die Tendenz, bergab zu rollen, nicht bergauf)“, heißt es in dem Buch The Reflexive Universe.
Was hat all das zu besagen? Daß am Anfang ein Quell der Energie existiert haben muß, der für die nötige Lenkung sorgte, während die ihm zur Verfügung stehende Energie dazu benutzt wurde, die Natur um uns herum zu erschaffen.
Wir werden durch wissenschaftliche Logik zu der gleichen Schlußfolgerung geführt, die in der Bibel schon vor 2 700 Jahren in der wissenschaftlich exakten Aussage angedeutet wurde: „Hebt eure Augen in die Höhe und seht. Wer hat diese Dinge erschaffen? Er ist der Eine, der ihr Heer selbst der Zahl nach herausführt ... Wegen der Fülle dynamischer Kraft, da er an Macht auch kraftvoll ist, fehlt nicht eines davon“ (Jes. 40:26).
[Diagramm auf Seite 5]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
COMPUTER
GEN
Das Gen — die mikroskopisch kleine Einheit in der lebenden Zelle — bestimmt, welchen Aufbau die betreffende Pflanze oder das betreffende Tier haben wird. Gene sind wie Miniaturcomputer; sie speichern Informationen und geben Anweisungen an die Zelle.
ZELLE