Triumph über böse Geistermächte
„Wir befinden uns im Kampf, nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern.“ — Eph. 6:12, NW.
1, 2. Welche in der Schrift vorausgesagten Kundgebungen der Dämonenmacht hat es während der Zeit des ersten Weltkrieges gegeben, wie man nun sehen kann?
„DÄMONEN RICHTEN DIE MENSCHLICHE GESELLSCHAFT ZUGRUNDE — Psychische Phänomene lenken die Aufmerksamkeit einiger der größten Männer des Landes auf sich. Diese Männer behaupten, sie könnten mit den Toten verkehren und erhielten Botschaften von einer verborgenen Quelle her, die nicht in Frage gestellt werden könne. Diese psychische Wissenschaft wird Unsterblichkeitsglaube genannt. In Tat und Wahrheit ist es Dämonismus. Und diese Dämonen, die größere Macht über den menschlichen Sinn ausüben, werden, wie die Heilige Schrift es im voraus zeigt, bald die ganze menschliche Gesellschaft zugrunde richten.“
2 Mit dieser Einführung, die einen erschauern läßt, ging die Zeitschrift Der Wachtturm in ihrer englischen Ausgabe vom 1. März 1918 daran, ihren Lesern die Untersuchung dessen anzuraten, was die Heilige Schrift über das Thema Spiritismus zu sagen hatte. Während der dunklen Tage des ersten Weltkrieges erschien es Erforschern der Bibel, als ob die Dämonen, die Feinde des Menschengeschlechts, im Begriffe ständen, die ganze menschliche Gesellschaft zugrunde zu richten. Wenig erkannte die Welt damals, daß unsichtbare, übermenschliche Mächte am Werke gewesen waren, um im Jahre 1914 die menschliche Gesellschaft in ihren ersten Weltkrieg zu stürzen. Inmitten der Wehen des Krieges war die Revolution in Rußland ausgebrochen. Die Bolschewisten hatten die Macht der Regierung an sich gerissen. Der frühere russische Zar, Nikolaus II., war verhaftet worden und wurde kurz darauf, am 17. Juli 1918, in Sibirien hingerichtet. Ob sich eine allgemeine Revolution über die ganze Erde ausbreiten sollte, der die Kettenreaktion einer die menschliche Gesellschaft zugrunde richtenden Anarchie folgen würde, war nicht sicher. Lange Zeit hatten viele gedacht, die biblischen Prophezeiungen würden dies anzeigen, und nun schienen sich die Ereignisse wirklich so auszuwirken, da die Menschen wie in einem Schraubstock hilflos in den Klauen der Dämonen festgehalten waren. Es war eine Zeit, da man sich über das Ziel der Dämonen, das auf weite Sicht ging, orientieren mußte. Aber weitere Monate des Jahres 1918 vergingen. Plötzlich, im November, kam der erste Weltkrieg zu Ende. Ein Waffenstillstand wurde zwischen den kämpfenden Seiten unterzeichnet, der zu einem Frieden führte — allerdings zu einem unsicheren Frieden —, der nur zehn Monate mehr als zwanzig Jahre dauern sollte. Dennoch ließ er die menschliche Gesellschaft, obwohl blutend und gelähmt, vom totalen Bankrott weit entfernt zurück. Was war geschehen? Hatten sich die Dämonen in ihren Plänen verrechnet, oder waren diese falsch gedeutet worden?
3. Was sind Dämonen gemäß der Bibel?
3 Mit dem Wort „Dämonen“ meinen wir böse Geister des unsichtbaren Reiches. Für die Völker des Orients ist das Thema „Dämonen“ nichts Befremdendes: Dämonen spielen in ihren Religionen eine große Rolle. Doch meinen wir mit „Dämonen“ boshafte Geistgeschöpfe, nicht jene grotesken Kreaturen, wie die Orientalen sie beschreiben, sondern die mächtigen, übermenschlichen Geistgeschöpfe, von denen in den Schriften der Bibel die Rede ist.
4, 5. Warum ist eine ernste Haltung hinsichtlich der Dämonen notwendig und schriftgemäß?
4 Wahre Gottesgläubige, wahre, unterrichtete Christen, nehmen das Thema „Dämonen“ sehr ernst. Der hervorragende Verfechter des Christentums, der Apostel Paulus, warnte uns vor Dämonen und ermahnte uns, uns vor ihnen ernstlich in acht zu nehmen; denn wenn wir uns in einen Kampf auf Leben und Tod mit Geschöpfen befinden, die stärker sind als wir, müssen wir den Kampf ernst nehmen. In einem der vierzehn Bücher der Bibel, die Paulus schrieb, sagte er: „Ihr wandeltet einst gemäß dem System der Dinge dieser Welt, gemäß dem Herrscher der Gewalt der Luft, dem Geist, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams … Zieht die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr den Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt; denn wir befinden uns im Kampf, nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die [nicht aus Blut und Fleisch bestehenden] Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern.“ — Eph. 2:2; 6:10-12, NW.
5 Paulus schrieb diese Worte direkt an Christen in Ephesus. Eine ganze Anzahl unter ihnen hatte magische Kunst getrieben, und nachdem sie das „Wort Jehovas“, das Paulus predigte, angenommen hatten, ‚trugen sie ihre Bücher zusammen und verbrannten sie vor jedermann‘. Andere hatten die Dämonen im weltberühmten Tempel der Göttin „Artemis [Diana] der Epheser“ angebetet. (Apg. 19:13-20, 27, 28, NW) So fühlten denn jene Christen in Ephesus die volle Kraft der Worte des Apostels Paulus; sie hatten ihre Erfahrungen mit den Dämonen gemacht.
6-8. Was ist Spiritismus? Wie haben sich Gelehrte und andere davon berühren lassen?
6 Immer mehr Leute der Christenheit nehmen das Dasein von Geistern, wie die Dämonen es sind, wahr. Wie denn? Durch die Ausbreitung jener Religion, die allgemein als „Spiritismus“ bekannt ist. Gemäß der Erklärung des Wörterbuches ist der Spiritismus der Glaube oder die religiöse Bewegung, die sich auf die Überzeugung gründet, daß Geister Verstorbener mit sterblichen Menschen Verkehr haben, und zwar mittels physischer Phänomene wie Klopfen, oder während eines abnormen Geisteszustandes, wie bei Trancezuständen oder dergleichen, die gewöhnlich durch ein Medium kundgegeben werden. Es ist die Theorie, daß mediumistische Phänomene durch Geister Verstorbener verursacht werden.
7 Der Spiritismus (oder Spiritualismus) besteht schon seit etwa viertausend Jahren, doch ist er in den westlichen Ländern von neuem kraftvoll in Erscheinung getreten. Die amerikanische spiritistische Bewegung nahm ihren Anfang im Jahre 1848 mit den jungen Schwestern Fox von Hydeville, New York, die später nach Rochester, New York, umzogen, um ihre Mediumschaft dort fortzusetzen, und sie lenkten die Aufmerksamkeit des ganzen Landes auf sich. Doch schon etwa hundert Jahre vor Beginn der amerikanischen Phase des Spiritismus hatten Deutschland und die Schweiz ihre Spiritisten, die psychische Phänomene hervorbrachten oder daran glaubten und zwar an fast die gleichen wie jene, die die amerikanische Bewegung kennzeichnen. Sie hatten Geistererscheinungen, berichteten vom Geisterschreiben, hatten von künftigen Ereignissen Vorkenntnis aus dem Geisterreich und pflegten täglich direkten Verkehr mit Bewohnern des Geisterreiches. Von Amerika breitete sich die Bewegung nach England aus, und die zwei rührigsten Spiritisten waren dort D. D. Home, ein bemerkenswertes Medium, und W. Stainton Moses, ein Geistlicher der Episkopalkirche und Oxford-Gelehrter. Jahrelang setzten diese beiden England in Erstaunen. Bei Sitzungen pflegte Herr Home eine Handvoll glühende Kohlen aus dem Feuer zu nehmen und sie umherzutragen, ohne sich zu verbrennen. Er schulte viele seiner Zöglinge, dasselbe zu tun, und von ihm selbst wurde sogar bekannt, daß er sich das Gesicht in Feuerflammen waschen konnte, ohne Schaden zu nehmen. Die Phänomene des Spiritismus wurden so berühmt, daß sie zu einer Untersuchung, zu einer ernsten wissenschaftlichen Forschung führten. Viele fühlten sich nach diesen Nachforschungen von der Sache überzeugt: Geistliche, Philosophen und andere Männer der Gelehrtheit und der Wissenschaft. Über ihre Schlußfolgerungen hinsichtlich des Spiritismus sagt die Amerikanische Enzyklopädie (Band 25, Ausgabe 1929):
8 „Die Schlußfolgerungen von Männern höherer Gelehrsamkeit, die sich dahingehend geäußert haben, daß sie von der Wirklichkeit des Spiritismus überzeugt seien, können wie folgt zusammengefaßt werden: Durch Medien wird die Fortdauer des Lebens jenseits des Grabes bewiesen; dies ist nicht nur ein religiöses Dogma, sondern eine lebendige Tatsache. Geistige Intelligenzen sind ebenso begierig, mit uns in Verkehr zu treten, wie wir den Drang fühlen, mit ihnen zu verkehren; aber die niedrigeren und plumperen Intelligenzen scheinen uns am nächsten zu sein, und es ist am wahrscheinlichsten, daß wir beim Verkehr von ihnen hören, und sie lieben es, hohe Persönlichkeiten und verstorbene persönliche Freunde der Anwesenden zu personifizieren. Man denkt, dies sei die Erklärung für viele ‚Auskünfte‘, die uns wohl zukommen, aber wertlos sind. Viele Jahre lang war das in Boston erscheinende Banner of Light [Lichtbanner] das führende Organ dieses Kultes. Gleich anderen spiritistischen Blättern ist es verschwunden. Diese Blätter haben offenbar psychologischen Publikationen und Zeitschriften über ‚Neues Denken‘ Platz gemacht. Während das Publikum im allgemeinen eine große Menge einschließt, die im Grunde genommen Spiritisten sind, kennt man sie immer weniger unter diesem Namen, aber sie stehen in Zusammenhang mit Bewegungen für Neues Denken, Geisteswissenschaft, Theosophie, orientalische Kulte, psychische Forschung und mit anderen Bewegungen der Neuzeit. Spiritistische Lehren stimmen weitgehend überein mit den Schriften der Bibel.“
9, 10. (a) Wieso ist die weithin geglaubte Lehre von der ‚Unsterblichkeit der Menschenseele‘ mit dem Spiritismus verwandt? (b) Welche Haltung haben Geistliche der Christenheit gegenüber dem Spiritismus eingenommen?
9 Übereinstimmend mit dieser letzten Erklärung der Americana behaupten viele Spiritisten, daß die psychische Religion sich auf die Bibel gründe, oder daß die Bibel den Spiritismus stütze und damit übereinstimme. Besonders trifft dies zu auf katholische und protestantische Geistliche, die Spiritisten geworden sind. Solche behaupten, die Bibel lehre ein Fortleben nach dem Tode oder die Unsterblichkeit der Menschenseele, nämlich die Lehre, auf der der Spiritismus beruht. Aus diesem Grunde wird sie auch Unsterblichkeitsglaube [Immortalismus] genannt, und sie wurde zuerst von einem protestantischen Geistlichen so bezeichnet. Im Jahre 1909 veröffentlichte die New York World ein Interview mit diesem Geistlichen, dem Bischof Samuel Fallows von der reformierten Episkopalkirche in Chikago, Illinois, in dem dieser sagte: „Der Spiritismus schließt große Wahrheiten ein. Viele spiritistische Phänomene können wir nicht verstehen, müssen sie aber zugeben. Ich habe die neue Wissenschaft ‚Unsterblichkeitsglaube‘ genannt, weil ihr Dasein auf der Unsterblichkeit der Seele beruht, an die wir alle glauben, sowie auf der Bewahrung der Identität über das Grab hinaus. Unsterblichkeitsglaube ist einfach Spiritismus, frei von jedem Betrug und Schwindel. Solchen Schwindels wegen ist der Spiritismus von vielen rechtdenkenden Leuten gemieden worden, aber der Unsterblichkeitsglaube wird ihre ernste Aufmerksamkeit gewinnen.“ Vier Jahre früher hatte er gesagt: „Als Christ und Bibelgläubiger muß ich an den Verkehr zwischen den zwei Welten glauben — der Welt, in der wir leben, und jener, in die unsere Freunde abgeschieden sind … Ich glaube indes an Erscheinungen und betrachte es als möglich, daß eine gewisse geheimnisvolle psychische Macht von Personen Besitz ergreifen kann, so daß diese instand gesetzt werden, ihren Geist sozusagen als Kanal herzugeben, durch den der erdgebundene Geist mit dem Freund von der anderen Seite zu verkehren vermag.“ — The Watch Tower, 1. Juni 1905; 1. Dezember 1909.
10 In der Einführung zu seiner Übersetzung des Neuen Testamentes, Verlagsrecht 1937, sagt Johannes Greber: „Ich selbst habe als katholischer Priester bis zu meinem 48. Lebensjahr nicht einmal an die Möglichkeit einer Verbindung mit der Geisterwelt Gottes geglaubt. Da kam der Tag, an dem ich ungewollt den ersten Schritt auf dem Weg zur Verbindung mit der Geisterwelt tat. Ich erlebte Dinge, die mein Inneres bis in die tiefsten Tiefen aufwühlten … Meine Erlebnisse legte ich in einem Buch nieder, das in deutscher und englischer Sprache erschienen ist und den Titel trägt: „Der Verkehr mit der Geisterwelt, seine Gesetze und sein Zweck.“ (S. 17, ¶ 1, 2) Übereinstimmend mit seiner römisch-katholischen Herkunft trägt der feste Einband von Grebers Übersetzung vorn ein Kreuz in Golddruck. Im Vorwort seines vorerwähnten Buches sagt der Ex-Priester Greber: „Die Bibel ist das bedeutendste spiritistische Buch.“ Unter diesem Eindruck sucht Greber seiner Übersetzung des Neuen Testaments eine ganz spiritistische Note zu geben.
11, 12. (a) Welche fragwürdige Übersetzung von 1. Johannes 4:1-3 gibt es? (b) Welches richtige Verständnis dieses Textes erhalten wir durch eine genaue Übersetzung?
11 Der Spiritismus behauptet, es gebe gute und schlechte Geister und er wolle nichts zu tun haben mit schlechten Geistern, sondern suche nur mit den guten zu verkehren. In 1. Johannes 4:1-3 sagt die Bibel: „Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen. Hieran erkennet ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesum Christum im Fleische gekommen bekennt, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht Jesum Christum im Fleische gekommen bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von welchem ihr gehört habt, daß er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.“ Grebers Übersetzung dieser Verse lautet: „Meine Lieben! Schenkt nicht jedem Geist Glauben, sondern prüfet die Geister, ob sie von Gott kommen. Es sind nämlich viele Lügengeister aus der Tiefe heraufgekommen und haben sich über die Welt verbreitet und sprechen durch menschliche Medien. An folgendem könnt ihr erkennen, ob ein Geist von Gott kommt: Bekennt ein Geist, daß Jesus Christus als Mensch auf Erden erschienen ist, so kommt er von Gott; ein Geist aber, der den Glauben an Jesus als den im Fleische erschienenen Herrn zu vernichten sucht, kann nicht von Gott kommen; er ist vielmehr vom Widersacher Christi geschickt. Ihr seid ja darüber belehrt worden, daß solche Geister kommen sollen, und sie treten schon jetzt in der Welt auf.“ Ganz offenbar halfen jene Geister, an die Ex-Priester Greber glaubt, ihm bei seiner Überzeugung.
„PRÜFET DIE GEISTER“
12 Wenn jedoch der Apostel Johannes sagt: „Prüfet die Geister“, so meint er nicht, daß wir uns mittels Geistermedien, Ouija-Brettern, Planchetten oder anderem spiritistischem Zubehör auf Spiritismus einlassen und in Berührung gelangen sollten mit den Geistern, um festzustellen, welches ein guter und welches ein schlechter Geist ist. Mit dem Wort „Geister“ bezieht sich Johannes hier nicht auf unsichtbare Geistgeschöpfe, sondern auf den Zweck, die Absicht oder das Motiv des Prophezeiens oder der öffentlichen Erklärung, welche Menschen hinsichtlich Gottes und Christi abgeben. Daher sagt Eine Amerikanische Übersetzung: „Glaubt nicht jeder inspirierten Äußerung, sondern prüft die Äußerungen, um zu sehen, ob sie von Gott herkommen, denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.“ Und auch die Neue-Welt-Übersetzung lautet: „Glaubt nicht jeder inspirierten Äußerung, sondern prüft die inspirierten Äußerungen, um zu sehen, ob sie von Gott stammen.“ Zur Prüfung dieser inspirierten Aussagen oder Äußerungen der Propheten oder Wortführer verschiedener Religionen und zur Ermittlung, ob sie von Gottes Geist inspiriert seien oder nicht, brauchen wir uns nicht in spiritistische Sitzungen oder zu Medien zu begeben. Vor langem inspirierte Jehova Gott seinen Propheten Jesaja zu den Worten: „Binde das Zeugnis zu, versiegle das Gesetz [die Lehre, Fußn.] unter meinen Jüngern. — Und wenn sie zu euch sprechen werden: Befraget die Totenbeschwörer [Medien, RS] und die Wahrsager, die da flüstern und murmeln, so sprechet: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? soll es für die Lebenden die Toten befragen? Zum Gesetz [zur Lehre] und zum Zeugnis! Wenn sie nicht nach diesem Worte sprechen, so gibt es für sie keine Morgenröte … in dichte Finsternis ist es hineingestoßen.“ (Jes. 8:16, 19-22) Gehorsam gehen jene, die wahren zuverlässigen Aufschluß über verstorbene Menschen und künftige Ereignisse erhalten möchten, zu Jehovas Lehre und zu seinem Zeugnis, wie es in der Bibel zu finden ist.
13-15. (a) Bestätigen die Lehren der Bibel, so wie Paulus sie zusammenfaßt, die Behauptungen von Spiritisten? (b) Wie unterrichtet ein anerkannter Schriftsteller, der über den Spiritismus geschrieben hat, seine Leser hinsichtlich der Bibel, und welchen Rat gibt er ihnen?
13 Aber, so wird jemand einwenden, die Spiritisten selbst behaupten auch, sich auf die Bibel zu stützen. Jawohl, aber dies ist alles gleichsam ein Köder, eine Tarnung: es soll das Gewissen beruhigen und jemand zum Spiritismus verleiten, als ob er etwas Biblisches, Schriftgemäßes wäre, das Gottes Billigung hätte und durchaus christlich sei. Dadurch folgt man der Taktik falscher Apostel Christi, über die der treue Apostel Paulus schrieb: „Solche Männer sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich in Apostel Christi verwandeln. Kein Wunder, denn Satan selbst verwandelt sich fortwährend in einen Engel des Lichts. Es ist daher nichts Großes, wenn sich auch seine Diener weiterhin als Diener der Gerechtigkeit ausgeben.“ (2. Kor. 11:13-15, NW) Das verborgene Ziel ist also, dich zu veranlassen, immer weniger an die Bibel zu glauben und immer mehr auf deine Erfahrungen in Verbindung mit den beobachteten Phänomenen des Spiritismus zu vertrauen, damit du die Bibel verdrehst und das Gegenteil dessen glaubst, was sie lehrt, ja, damit dein Glaube an die Bibel zunichte werde. Dies geht aus dem Fall des hervorragenden englischen Spiritisten Arthur Findlay hervor. In seinem Buch The Rock of Truth or Spiritualism The Coming World Religion [Der Fels der Wahrheit, oder Spiritismus, die kommende Weltreligion] (13. Auflage, 1949) sagt er:
14 „Alle unparteiischen Erforscher der Vergangenheit können zu keinem anderen Schluß gelangen, als daß der Glaube an die Inspiration der Heiligen Schrift, obwohl er Millionen Menschen Kraft und Hilfe verlieh, trotzdem eines der größten Hindernisse für den Fortschritt der Menschheit gewesen ist. Befremdet es angesichts dieser Tatsache denn nicht, daß dieses Buch immer noch an jeder zivilisierten Anbetungsstätte als ‚heilig‘ und als ‚Das Wort Gottes‘ bezeichnet wird? … Wie so ganz anders wäre vieles in der Welt gewesen, hätte man die Bibel nie als inspiriert betrachtet, und wieviel glücklicher wird die Christenheit sein, wenn alle sie so wie andere Bücher betrachten, indem sie ihre Schönheiten bewundern, ihre Fehler und Irrtümer aber außer acht lassen. Angesichts der in der Vergangenheit begangenen Fehler, der Verbrechen und Ungeheuerlichkeiten, die im Namen ihres Gründers begangen worden sind, sollte die Kirche heute demütig und bußfertig, statt arrogant und reaktionär sein.“ — Seite 120, 131.
15 Im Sachverzeichnis dieses Buches lesen wir unter dem Stichwort „Bibel“ folgendes: „Befürwortet barbarische Grausamkeiten; Beweis ihrer göttlichen Inspiration fehlt; ist nicht das Wort Gottes; wird jetzt weniger ernst genommen; ist nicht von geschichtlichem Wert; andere Glaubensbekenntnisse gleich wirksam; die Wahrheit ihrer Berichte kann nicht bestätigt werden; es werden Geschichten so verkündigt, als ob sie wahr wären; ihr Studium — ein Zeitverlust; ist ein Stein des Anstoßes für den Spiritismus; sollte wie andere Bücher gelesen werden“ usw. Ferner lesen wir unter dem Titel „Jehova“: „Nicht der Schöpfer; ordnete den Krieg an“, und unter dem Titel „Jesus“: „Viele haben ähnlich gelebt; keine historischen Beweise, daß er lebte, vorhanden; seine Auferstehung eine zweifelhafte Überlieferung; Der Talmud berichtet über ihn; seine Geburt durch eine Jungfrau, sein Tod und seine Auferstehung anderen Retter-Göttern nachgeahmt; Geburt durch Jungfrau später erfunden“ usw. Seitenhinweise begleiten diese thematischen Gedanken.
16. Ist es richtig, zu sagen, die Bibel sei „ein Stein des Anstoßes für den Spiritismus“, und warum dies?
16 Die Beweise liegen klar auf der Hand, daß die Geister, mit denen dieser führende Spiritist verkehrt, gegen die Bibel und ihren Urheber Jehova Gott und seinen Sohn Jesus Christus sind. Warum dies? Weil die Bibel und auch Jehova und Jesus Christus gegen solche Geister sind. Dies gibt Herr Findlay zu, wenn er sagt, die Bibel sei „ein Stein des Anstoßes für den Spiritismus“. Wir brauchen nicht im Spiritismus herumzuplanschen, um herauszufinden, ob die Geister, mit denen diese Religion in Verkehr tritt, gute oder schlechte Geister sind. Es sind alles schlechte Geister, denn sie handeln alle nach einer Lüge, gleichwie der „Herrscher der Dämonen“, Satan, der Teufel, dies zu Anfang in Eden getan hatte. So wie Bischof Fallows es zugab, der das Wort „Unsterblichkeitsglaube“ prägte, um dem mediumistischen Verkehr mit Geistern die Anrüchigkeit zu nehmen, beruht der Spiritismus auf der Lehre von der Unsterblichkeit der Menschenseele, also des Weiterlebens nach dein Tode des menschlichen Körpers.
17, 18. (a) Wie werden die Begriffe „Unsterblichkeit“ und die Menschen-„Seele“ nach der Schrift genau definiert? (b) Wie werden die grundlegenden Behauptungen des Spiritismus von diesen biblischen Definitionen berührt?
17 Nur e i n Schreiber der Bibel, der Apostel Paulus, erwähnt die Unsterblichkeit, und die drei Stellen, an denen er sie erwähnt, beziehen sich gar nicht auf die Menschenseele, sondern auf den auf erstandenen Jesus Christus und die auferstandenen treuen Nachfolger Christi. Der Apostel Paulus selbst erklärt, daß die Menschenseele das Menschengeschöpf selbst sei, nicht ein unsichtbares, unberührbares geistiges Etwas, das innerhalb des menschlichen Körpers wohne, also in ihm, aber nicht von ihm sei, und fähig wäre, beim Tode des Körpers abzuscheiden und separat Wohnung im geistigen Reiche zu beziehen. Paulus zitiert die inspirierte Beschreibung über die Erschaffung der ersten Menschenseele in 1. Mose 2:7, wenn er sagt: „Der erste Mensch Adam wurde eine lebendige Seele.“ (1. Kor. 15:45, 53, 54, NW; 1. Tim. 6:14-16) Die Menschenseele ist nicht unsterblich und kann daher den Tod ihres Leibes nicht überleben.
18 Ja, in der Tat: die Bibel ist „ein Stein des Anstoßes für den Spiritismus“, denn von ihrem ersten bis zu ihrem letzten Buche lehrt sie, daß die Menschenseele sterblich ist und stirbt, das heißt zu bestehen aufhört. (1. Mose 12:13; 17:14; 19:19, 20; 37:21 und Off. 8:9; 12:11; 16:3, NW) Die Bibel, die die Sterblichkeit der Menschenseele lehrt, erreicht ihren treffendsten Ausdruck in Jehovas eigener Warnung: „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben.“ (Hes. 18:4, 20) Diese klar ausgesprochene, unveränderliche Lehre aller heiligen Schriften zieht der Bewegung der Spiritisten direkt den Boden weg. Sie beweist, daß die Spiritisten nicht mit den unsterblichen Seelen der verstorbenen Menschen in einer Geisterwelt, sondern mit den Dämonen verkehren, mit schlechten Geistern, und daß der Spiritismus einfach eine trügerische Bezeichnung für Dämonenkult ist. Wenn Geister sich als andere ausgeben, als sie wirklich sind, indem sie behaupten, Geister verstorbener Menschen zu sein — um die Lüge zu stützen, daß die Toten nicht tot, sondern daß ihre Seelen unsterblich seien und nach dem Tode weiterlebten, ähnlich wie der Geist dies vorgab, der vor König Saul den Propheten Samuel durch das Geistermedium von Endor personifizierte —, dann sind sie alle schlechte Geister. Sie sind Lügengeister, auch wenn sie einige richtige Voraussagen von der Zukunft machen; denn sie handeln unter einem falschen Namen, was doppelt trügerisch ist. (1. Sam. 28:3-20) Sie verneinen die Notwendigkeit der Auferstehung unter Gottes Königreich, damit verstorbene Menschen wieder leben können.
19, 20. (a) Welcher gebieterische Rat ist Jehovas Volk der Vergangenheit und Gegenwart durch Gottes autorisierte Wortführer in bezug auf spiritistische Bräuche gegeben worden? (b) Welche Strafe hat nun jemand zu gewärtigen, wenn er verfehlt, auf Jehovas obersten Wortführer zu hören, und warum?
19 Jesus Christus sagte einmal: „Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten.“ (Joh. 4:24, NW) Seitdem er selbst im geistigen Reiche wohnt, weiß er sehr wohl, wer diese Geister sind, und er warnt sein Volk davor, etwas mit ihnen zu tun zu haben. Er verbot seinem theokratischen Volke, solche, die Spiritismus von irgendeiner Art treiben, unter sich am Leben zu lassen, wenn er sagte: „Was einen Mann oder ein Weib betrifft, in dem sich ein mediumistischer Geist oder ein Voraussagergeist finden sollte, sollen sie unwiderruflich getötet werden. Sie sollen durch Steinigen zu Tode gebracht werden. Ihr eigenes Blut lastet auf ihnen.“ — 3. Mose 20:27, NW.
20 Statt diese Geister als Kanäle der Prophezeiung zu gebrauchen, erweckte Jehova Gott seine Propheten, besonders den großen Propheten Jesus Christus. Daher sagte er zu seinem Volke: „Es soll unter euch niemand gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, keiner, der Wahrsagerei treibt, keiner, der Magie treibt, noch jemand, der nach einem Omen Ausschau hält, noch ein Zauberer, noch jemand, der andere in Bann schlägt, noch irgend jemand, der ein Geistermedium befragt, noch jemand, der berufsmäßig Ereignisse voraussagt, noch einer, der die Toten befragt … Denn diese Nationen, die du enteignest, pflegten auf Magier und auf Wahrsager zu hören; dir aber hat Jehova, dein Gott, nichts Derartiges erlaubt. Einen Propheten gleich mir [Mose] wird Jehova, dein Gott, dir aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erwecken; auf ihn sollt ihr hören!“ (5. Mose 18:10-15, NW) Und da der Apostel Petrus sagte, daß Jehova seinen Sohn Jesus Christus als jenen großen Propheten erweckt habe, auf den man hören solle, gilt es, die Wahl zu treffen, entweder auf ihn zu hören oder auf die Dämonengeister mittels Geistermedien. (Apg. 3:20-23) Die wahren Christen sind verpflichtet, den Spiritismus zu meiden und auf Jehovas obersten Propheten, Jesus Christus, zu hören, denn der Apostel Petrus sagte: „In der Tat: irgendeine Seele, die auf jenen Propheten nicht hört, wird aus dem Volke ausgerottet werden.“ — 5. Mose 18:18, 19, NW.
21. Welches andere Bibelzeugnis offenbart die wahre Stellung Jesu hinsichtlich spiritistischer Bräuche?
21 Jesus zeigte seinen Standpunkt bezüglich der Dämonen, indem er mehr als eine Legion Dämonen von Besessenen austrieb. Er gab seinen zwölf Aposteln und den siebzig Evangelisten die Macht, durch Verwendung seines Namens Dämonen auszutreiben, und im letzten Buche der Bibel stellte er seine verherrlichte Versammlung im Himmel als eine herrliche Stadt dar und sprach: „Draußen sind die Hunde und jene, die Spiritismus treiben sowie die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der Lügen liebt und praktiziert [wie dies Spiritisten tun].“ — Off. 22:14, 15, NW; Matth. 4:24; 8:28-33; 10:1, 8; Luk. 8:1, 2; 9:1; 10:1, 17-20.
22. In welche Klasse reihte Paulus den Brauch des Spiritismus ein?
22 Der Spiritismus ist nicht geistlich, sondern ist ein Erzeugnis der Werke des Fleisches und hat nichts mit Gottes Königreich zu tun, denn der Apostel Paulus sagte: „Nun sind die Werke des Fleisches offenbar, nämlich: Hurerei, Unreinigkeit, loses Benehmen, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus … und dergleichen. Bezüglich dieser Dinge warne ich euch im voraus, gleichwie ich euch im voraus gewarnt habe, daß jene, die solche Dinge verüben, Gottes Königreich nicht ererben werden.“ — Gal. 5:19-21, NW.
GEISTESGESTÖRTHEIT DURCH BESESSENHEIT
23. Ist es möglich oder nicht, daß Menschen zufolge einer Beherrschung durch Dämonen geisteskrank werden und warum?
23 Die Dämonen verfolgen durch den Spiritismus nicht nur den Zweck, deinen Glauben an Gottes Wort, die Bibel, zu zerstören, sondern wollen noch mehr, nämlich Besitz von deinem Leib und Sinn erlangen, dich vollständig beherrschen und dich so zur Geistesgestörtheit führen. Selbst der ostindische Spiritist, V. D. Rishi, gibt in seinem Buch Spiritismus in Indien (englisch) die Gefahr zu, daß sich aus der Besessenheit Geistesgestörtheit ergeben könne, und weist auf solche Fälle hin. Unter dem Untertitel „Fallgruben des Verkehrs [mit Geistern]“ sagt er: „Während unseres Aufenthaltes in Delhi konnten wir einst Augenzeugen werden von einem tragischen Fall von Besessenheit, der deutlich die Fallgruben des Verkehrs mit Geistern vor Augen führt … Dies ist eine Warnung und öffnet jenen die Augen, die solche Methoden unsystematisch ausprobieren, ohne sich gewisse vorbereitende Erkenntnisse anzueignen. Es bringt nicht etwa die Sache [?] in Mißkredit, sondern die Personen, die sie auf unwissenschaftliche Weise praktizieren.“ (Seite 175 bis 178) Unter dem Untertitel: „Wie der Tisch sich bewegt?“ sagt Rishi: „Über die notwendigen Erfordernisse für gute Mediumschaft sagte ein Geist: ‚… Verkehr mit Geistern, wenn mäßig gepflegt, verursacht keine Störung im Gehirn des Mediums.‘“ (Seite 180) Aber die Bibel liefert Berichte über Fälle, die zeigen, daß der Spiritismus bei einem Besessenen wirklich Geistesgestörtheit verursacht, besonders wo mehrere Dämonen einen Menschen beherrschen.
24-26. Wie geht die Verbindung zwischen Geisteskrankheit und der Ausübung von Spiritismus aus dem Zeugnis von Ärzten und anderen Beobachtern hervor?
24 Am 23. Januar 1906 widmete die Londoner Zeitung Daily Mail nahezu eine Seite dem Gegenstand: „Erhält man wirklich Mitteilungen von den Toten?“ und sagte unter anderem: „Schon im Jahre 1877 schrieb Dr. L. S. Forbes Winslow über ‚geistigen Wahnsinn‘. ‚Zehntausende Unglückliche befinden sich zur Zeit in Irrenanstalten, weil sie sich mit dem Übernatürlichen abgegeben haben … Ich könnte viele Fälle anführen, wo Menschen von höchsten Fähigkeiten sozusagen alles vernachlässigten und den Lehren des Spiritismus folgten, worauf sie ihre Tage in einer Irrenanstalt beendeten.‘“ (The Watch Tower, 15. März 1906, Seite 87, 88) In einer Flugschrift, betitelt „Die Natur der Geistesgestörtheit, ihre Ursache und Heilung“, zeigt J. D. Rhymus, daß in vielen Fällen Wahnsinn einfach dämonische Besessenheit ist, und er zitiert aus dem Briefe eines Arztes aus Philadelphia, der vom 12. November 1884 datiert ist und in dem dieser Arzt sagt: „Richter Edmonds von New York [ein bekannter Spiritist] hat vor kurzem die Ansicht geäußert, daß viele der sogenannten Geistesgestörten in Anstalten ausschließlich unter dem Einfluß von Geistern stehen.“ Der Richter selbst sagte: ‚In etwa fünfzehn Fällen von Geistesgestörtheit oder vielmehr Besessenheit konnte ich das Mittel zur Heilung sein. Dies sagte ich der Akademie der Wissenschaften in New York.‘ „Der Richter ließ sich durch katholische Priester nach einer gründlichen Untersuchung ihres ‚Weihwassers und ihrer Gebete‘ deren mediumistische Mitglieder senden, wenn diese in bösartiger geistesgestörter Verfassung waren, um sie zu entmagnetisieren und sie von der Macht der Besessenheitsgeister zu befreien.“ — The Watch Tower, 15. Juli 1897, Seite 210, 211.
25 Dr. Edgar M. Webster, ein Mitglied der Abteilung für Geisteskrankheit des Amerikanischen Medizinischen Vereins sagte zu Beginn dieses Jahrhunderts: „Oft sehe ich die Geister, die bei meinen Patienten Geistesgestörtheit verursachen, und bisweilen höre ich sogar ihre Stimmen. Personen, von denen man sagt, sie seien rettungslos geistesgestört, sind häufig einfach verloren, weil sie unter der überwältigenden Macht eines Geistes oder bisweilen einer Menge von Geistern stehen … Ein großer Prozentsatz der Geistesgestörten sind Personen, die spiritistische Medien zu werden suchten, und die, weil sie sich dem Einfluß der Geister preisgaben, den falschen oder einen bösen Geist fanden, der aus ihrer Empfänglichkeit Nutzen zog, um durch ein irdisches Medium geistigen Begierden und Ideen Raum zu geben.“ — The Watch Tower, 1. August 1905, Seite 229.
26 Es wurde früher angenommen, daß die Hälfte der Insassen von Irrenanstalten oder Geisteskrankenasylen Opfer von Dämonenbesessenheit seien. Die Dämonenbesessenheit heutiger Insassen von Irrenanstalten bezeugend, sagt Frau Rita Barki von Leeds, England, über ihren Besuch mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Brasilien laut der Herbstausgabe 1952 des „Official Quarterly Newsletter“ [Offizieller Vierteljahrnachrichtenbrief] des internationalen Spiritistenbundes unter der Rubrik „Brüderlich der Eure“: „Wir besuchten zuerst eine neuzeitliche Krankenanstalt, die inmitten schöner Anlagen die Hügel von Rio überblickt. Die Anstalt ist in zwei Flügel abgeteilt: ein Flügel für allgemeine Fälle mit Einschluß einer Entbindungsanstalt und einer Chirurgischen Abteilung …, der andere für Geisteskranke. Wenn ein Geisteskranker eingeliefert wird, ist ein Medium anwesend und auch ein Psychiater, die feststellen sollen, ob der Fall Besessenheit oder geistige Gleichgewichtsstörung sei. Wenn es sich ohne Zweifel um einen Fall von Besessenheit handelt, wird er vom Medium behandelt, und nachdem die besessene Person von Besessenheit befreit ist, wird die Person zur Wiederherstellung geschulten Psychiatern übergeben … Für den Spiritismus besteht in Brasilien auf Grund der Verfassung völlige Handlungs- und Äußerungsfreiheit, obwohl die Kirche, zur Hauptsache katholisch seiend, im Prinzip natürlich dagegen ist. Ein äußerst wichtiger Punkt ist die Tatsache, daß kein Medium oder Heiler für Dienstleistungen oder Vorführungen eine Gebühr verlangen darf.“ — Seite 5-7.
WENN SATAN MIT SICH SELBST ENTZWEIT IST
27. Kann gemäß der Schrift die Dämonenbeschwörung durch irgendeinen Geistlichen der Christenheit oder gar durch Geistermedien gerechtfertigt werden, und weshalb?
27 Hier haben wir Fälle erwähnt, wo Geistermedien dazu gebraucht werden, Dämonen zu beschwören oder auszutreiben. Bedeutet dies denn, da diese Dämonen zu Satan, dem „Herrscher der Dämonen“, gehören, daß Jehova Gott sich dieser Geistermedien, Priester oder anderer Geistlicher der Christenheit bediene, welche Dämonen austreiben können? Niemals! Denn Geistermedien und jene, die Religionen vertreten, die die Grundlüge des Spiritismus, den Unsterblichkeitsglauben oder die Unsterblichkeit der Menschenseele verfechten, sind Gott ein Abscheu. Gott würde nichts mit ihnen zu tun haben, es sei denn, um sie in der kommenden Schlacht von Harmagedon zu vernichten, so wie er König Saul von Israel in der Schlacht auf dem Gebirge Gilboa vernichtete, „weil er ein Geistermedium ersuchte, sich [bei den Toten] zu erkundigen“. — 5. Mose 18:12; 1. Chron. 10:13, 14, NW.
28, 29. Warum war Jesu Antwort an seine Ankläger über die Frage, wie er Dämonen austrieb, unwiderlegbar?
28 Wenn also Satan Dämonen austreibt, hat er sich da gegen sich selbst entzweit? Diese Frage erinnert uns daran, wie die religiösen jüdischen Pharisäer Jesus mit den Worten anklagten: „Dieser treibt die Dämonen nicht aus, es sei denn mit Hilfe des Beelzebub, des Herrschers der Dämonen.“ Als Jesus dann zeigte, daß Gottes Königreich mit den Dämonen nichts gemein hat, erwiderte er: „Wenn Satan den Satan austreibt, dann hat er sich mit sich selbst entzweit; wie wird denn sein Königreich bestehen? Und wenn ich mit Hilfe des Beelzebub die Dämonen austreibe, mit wessen Hilfe treiben dann eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn aber ich mittels des Geistes Gottes die Dämonen austreibe, so ist tatsächlich das Königreich Gottes unversehens über euch gekommen.“ — Matth. 12:22-28, NW.
29 Jesus war gegen Satan, den Teufel, den „Herrscher der Dämonen“. Am Ende der dritten Versuchung in der Wüste hieß Jesus Satan von sich weggehen. Jesus sagte am Schlüsse seines irdischen Lebens — kurz bevor er durch Satans Werkzeug, Judas Iskariot, verraten wurde — zu seinen treuen Aposteln: „Der Herrscher der Welt kommt. Doch besitzt er keine Macht über mich.“ (Matth. 4:10; Joh. 14:30, NW) Jesus starb, weil er das Königreich Gottes predigte, das das Königreich Satans in der Schlacht von Harmagedon binnen kurzem zertrümmern soll; und was Jesus lehrte, unterstützte Gottes Seite der Streitfrage über die Universalherrschaft. Daß er unreine Geister oder Dämonen austrieb, unterstützte die Wahrheit und die Prophezeiungen des Wortes Gottes. Wenn nun Jesus mittels Satans, ihres Herrschers, Dämonen ausgetrieben hätte, dann wäre Satan in der Tat gegen sich selbst entzweit gewesen, denn er hätte seinen schlimmsten Feind auf Erden zur Austreibung von Dämonen benutzt, nicht zur Unterstützung der Seite des Teufels, sondern zur Unterstützung der Seite Gottes.
30, 31. In welch wesentlicher Hinsicht ist die Dämonenaustreibung durch falsche Religionisten und Geistermedien von der durch Jesus bewirkten Austreibung verschieden?
30 Der Fall liegt indes anders, wenn Geistermedien und andere Anhänger der falschen Religion Dämonen austreiben oder durch den Herrscher der Dämonen andere Arten von Heilungen vollbringen. In diesem Fall verwendet Satan jene, die auf seiner Seite stehen und seine Doktrinen lehren. Daß er sie gebraucht, um Dämonen auszutreiben, wirkt sich zur Unterstützung seiner falschen Lehren und seines dämonischen Reiches aus. Dadurch, daß er sich ihrer bedient, ist er nicht gegen sich selbst entzweit, sondern durch dieses anscheinend gute Werk des Zunichtemachens von Dämonenbesessenheit, für die er selbst verantwortlich ist, „verwandelt sich Satan selbst fortwährend in einen Engel des Lichts“, um mehr Macht und Einfluß über die Betrogenen zu erlangen.
31 Um uns warnend in Kenntnis zu setzen, daß die Austreibung von Dämonen in seinem Namen und der Vollzug vieler anderer wunderbarer Werke an diesem Tage seiner zweiten Gegenwart — unsichtbar, in Gottes Königreich — nicht Gottes Wille sei, sagte Jesus: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Meister, Meister‘, wird in das Königreich der Himmel hineingelangen, sondern nur, der den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden AN JENEM TAGE zu mir sagen: ‚Meister, Meister, prophezeiten wir nicht in deinem Namen und trieben in deinem Namen Dämonen aus und vollbrachten in deinem Namen viele machtvolle Werke?‘ Und doch werde ich ihnen dann bekennen: Nie habe ich euch gekannt! Hinweg von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit!“ — Matth. 7:21-23, NW.
32. Warum ist es nicht angebracht, daß die heutigen christlichen Zeugen Jehovas ebenso Dämonen austreiben, wie es die Apostel und Evangelisten, die Jesus selbst aussandte, taten?
32 Im ersten Jahrhundert der christlichen Ära trieben die Apostel und siebzig Evangelisten Jesu Christi in seinem Namen durch Wunder Dämonen aus. Aber die Wundergabe des heiligen Geistes zur Austreibung von Dämonen ist seit dem Tode all jener „zwölf Apostel des Lammes“ nicht mehr verliehen worden. Paulus sagte voraus, daß dies geschehen werde. (1. Kor. 13:8-11) Heute sind die Zeugen Gottes Jehovas nicht ermächtigt, zum Zeichen, daß sie christliche Zeugen Jehovas sind, Dämonen auszutreiben. Auch sind Jehovas Zeugen nicht autorisiert, so zu handeln, wie es den Zeugen in den Tagen der Vorbildtheokratie Israels geboten war, nämlich alle Geistermedien sowie jene, die bei solchen Nachfrage hielten oder geheime Künste trieben, wie dies König Saul tat, zu töten. (1. Sam. 28:3) Sie dürfen nicht jenes Vorgehen nachahmen, von dem die Pittsburger Press (Pennsylvanien) vom 16. Juni 1946 berichtete, man kann es glauben oder nicht: „HEXEREI IM JAHRE 1515! 500 Schweizerinnen wurden im Laufe von 2 Monaten als Hexen verbrannt — 600 Frauen wurden in einer deutschen Stadt verbrannt, und im Laufe des Jahres verurteilte ein einziger Richter allein 15 000 Hexen.“ Jehovas Zeugen hingegen stehen unter dem Gebot Gottes, alle Arten von Spiritismus, der Dämonismus ist, von der theokratischen Organisation fernzuhalten, und als Verteidigung gegen die Angriffe der bösen Geistermächte die „volle Waffenrüstung Gottes“ anzuziehen. Auch müssen sie die Botschaft vom Königreich, die Wahrheit, predigen, von der Jesus sagte, sie „wird euch frei machen“; und diese wird jeden Einfluß der Dämonen von allen Opfern fernhalten, die von den Verlockungen oder dem festen Griff der Dämonen befreit zu werden suchen.
33. Was sind falsche und was richtige Methoden, jetzt die Macht der Dämonen zu brechen?
33 Personen, auf die die Dämonen ihre Angriffe abzielen, zu lehren, durch Jesus Christus zu Jehova Gott zu beten, trägt ebenfalls kraftvoll dazu bei, die Dämonen fernzuhalten und sie in die Flucht zu schlagen. 5. Mose 18:11 spricht von „jemand, der andere in einen Bann schlägt“. (NW) Oft wird der Fehler gemacht, zu denken, Gottes Macht genüge nicht, um einen Bann zu brechen, den z. B. ein Woduist oder ein anderer Dämonist über jemanden gebracht hat. Daher geht man zu einem anderen Werkzeug der Dämonen, zu einem Medizinmann, damit er die Macht eines Banns breche. Auf diese Weise ist die befreite Person genötigt, für seine Befreiung eher dem Teufel und seinen Dämonen statt Gott, dem Allmächtigen, zu danken. Dadurch wird die Organisation des Teufels statt Jehova Gott verherrlicht; man erlangt so nicht Gottes Gunst, sondern zieht sich sein Mißfallen zu, wird dem Teufel verschuldet und schwächt die eigene Verteidigung gegen ihn. Indem jemand betet, seinen Sinn mit den Dingen Gottes erfüllt und im Dienste Jehovas regelmäßig tätig bleibt, wird er dem Feind die Macht nehmen und sich stärken, um seinen weiteren Angriffen widerstehen zu können.
34. Was für ungesetzmäßige Werke sollten in dieser Zeit vermieden werden, und welches gesetzmäßige Werk sollten wir klar verstehen und tun?
34 Da die Wundergaben des Geistes der Vergangenheit angehören, versuchen wir nicht, Wunderwerke zu tun wie jene religiösen Täter der Gesetzlosigkeit, die der Meister, Jesus Christus, von sich wegsendet, weil sie nicht gemäß dem Gesetz Gottes handeln. Wir erinnern uns der Worte des Apostels Paulus: „Jemand, der an Kampfspielen teilnimmt, wird nicht gekrönt, wenn er nicht gemäß den Regeln gekämpft hat.“ (2. Tim. 2:5, NW) Um also mit Gottes Anerkennung durch Christus gekrönt zu werden, wollen wir das tun, was er erlaubt hat. Das Werk, für das er für diese Zeit des Endes der Welt das Recht gab, ist durch Jesus Christus vorausgesagt worden: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Wenn wir dieses Werk tun, bis das Ende dieser Welt in Harmagedon kommt, sind wir sicher, daß der inthronisierte König Jesus Christus uns als ‚Täter gesetzmäßiger Werke‘ betrachtet und uns heißen wird, uns ihm als solche zu nähern, die sein himmlischer Vater anerkennt und die es wert sind, durch Harmagedon hindurch verschont zu werden und in Gottes neue Welt hineinzugelangen.
DÄMONEN TREIBEN DIE MENSCHLICHE GESELLSCHAFT HARMAGEDON ENTGEGEN
35. Welche Schutz bringende Tätigkeit ist heute zufolge der Ausbreitung des Spiritismus notwendig?
35 Wir leben am „bösen Tage“. Besonders an diesem Tage wird uns geboten, in der vollen Waffenrüstung wider den Ansturm der bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern „festzustehen“ und „das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist“, gegen diese unsichtbaren, übermenschlichen Streitmächte zu gebrauchen, indem wir dem Gesetz Gottes gehorchen und „diese gute Botschaft vom Königreich“ auf der ganzen bewohnten Erde predigen. Wir sind nicht überrascht, daß sich der Spiritismus, das heißt der Dämonismus, auch in den höchsten Stellen der politischen Regierungen ausbreitet.
36. Was zeigen biblische und weltliche Geschichtsberichte bezüglich spiritistischer Bräuche politischer und religiöser Führer?
36 Wir betrachten es nur als einen weiteren Beweis, daß die politischen Regierungen der Christenheit kein Teil des Reiches Gottes sind, wenn die Zeitschrift People [Volk] in ihrer Ausgabe vom 10. März 1954 mit folgender Ankündigung hervortrat: „ASTROLOGEN IN DER HAUPTSTADT: Führer an höchster Stelle suchen ihren Rat — Beamte in Washington und Mamie Eisenhower zählen zu Jeannes Kunden. — In einer Stadt wie Washington, die beständig den Horizont abtastet, um Kommendes zu entdecken, steht Jeanne Dixon gleich einem Leuchtturm da. Eine Kristallkugel benutzend, hat sie in die Zukunft geschaut und ist mit so vielen erstaunlich genauen Voraussagen hervorgetreten, daß heute einige der höchsten Führer und Geschäftsleute der Hauptstadt regelmäßig bei ihr vorsprechen.“ Diese Meldung bestätigt das, was in der Rubrik des wohlbekannten Journalisten Drew Pearson vom 22. bis 24. August 1953 in ganz Amerika veröffentlicht wurde und in den verschiedenen Zeitungen Titel trug wie „Die First Lady freut sich, daß ihr gewahrsagt wird“ und „Eisenhowers spähen in die Zukunft“. Die Bibel wie auch die Weltgeschichte der Vergangenheit zeigen, daß sich Könige und Kaiser sowie die religiösen Führer mit Spiritismus befaßten und Aufschluß, Leitung und Hilfe bei den Dämonen suchten. Heute sind die Opfer der bösen Geistermächte Personen in hohen politischen und religiösen Kreisen, selbst in der Christenheit. Die Geschichte, die biblische wie die weltliche, zeigt, daß dieser Brauch stets zur Vernichtung von König- und Kaiserreichen geführt hat. Er wird jetzt in der Schlacht von Harmagedon zum gleichen Ergebnis führen.
37. Wer bildet heute laut der Schrift die Hauptzielscheibe böser Geistermächte, und warum?
37 Die bösen Geistermächte sind der ganzen Menschheit nun näher als je zuvor. Dem ist so, weil das durch Christus regierte Königreich Gottes im Jahre 1914 in den Himmeln aufgerichtet worden ist. Sogleich brach damals Krieg im Himmel aus, und die hohen Himmel wurden für immer von Satan und all seinen Dämonenengeln gesäubert. In jenem Kampf mit Gottes neugeborenem Königreich unterlegen, wurden jene Dämonen und ihr Herrscher hierher auf die Erde hinabgeworfen. Da sie sich in der Finsternis des Tartarus befinden, was die Einzelheiten des Vorhabens Gottes betrifft, mögen sie gedacht haben, Harmagedon stehe direkt vor der Tür und sie würden nun binnen kurzem für tausend Jahre in einem Abgrund gefangengesetzt. So mögen sie damals darauf erpicht gewesen sein, die menschliche Gesellschaft zugrunde zu richten, um besonders Jehovas Volk zu vernichten, das sich damals von der menschlichen Gesellschaft gefangennehmen ließ. Die Taktik Satans und seiner Dämonen, die die Götter und unsichtbaren Regenten dieser Welt gewesen sind, lautet „herrschen oder vernichten“; besonders aber wird auf die Vernichtung der Zeugen Jehovas abgezielt. — 2. Pet. 2:4, NW; Off. 12:17.
38. Weshalb hat Jehovas Volk unserer Tage den Angriffen dieser bösen Geistermächte weiterhin erfolgreich widerstanden?
38 Gott, der Allmächtige, aber verhinderte dies und vereitelte den ruchlosen Plan der Dämonen. Es war weder sein Vorhaben, die Dämonen im Jahre 1918 in den Abgrund zu werfen, noch zuzulassen, daß sie die menschliche Gesellschaft als Höhepunkt des ersten Weltkrieges zugrunde richteten. Er ließ es nicht geschehen, daß sein siegreicher König Jesus Christus den Krieg im Himmel soweit vorantrieb, bis die Harmagedonphase der „großen Drangsal“ über Satans Organisation, die unsichtbare wie die sichtbare, hereinbrach. Jehova gebot diesem „Krieg im Himmel“ nach ihrem Hinauswerfen aus dem Himmel und ihrem Hinabwerfen auf die Erde Halt, um Satan und seine Dämonen in ihrer Erniedrigung des Besiegtseins während einer „kurzen Frist“ vor Harmagedon noch hier zu lassen. So kürzte er die „große Drangsal“, die über Satans Welt kam, ab. (Matth. 24:21, 22) Er tat dies nicht um der Dämonen, sondern um seiner „Auserwählten“ willen, um sie instand zu setzen, der Vernichtung im Verein mit der menschlichen Gesellschaft dieser Welt zu entgehen. Dies hat für Jehovas Zeugen einen beständigen Nahkampf mit diesen bösen Geistermächten bedeutet. Doch bis jetzt sind sie imstande gewesen, „gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten“. — Eph. 6:11; Off. 12:13-17, NW.
39. Welche in der Schrift vorausgesagten Zustände haben auf Erden geherrscht, seitdem der Teufel und seine Geistergenossen unlängst erniedrigt wurden?
39 Die ‚vollständige Waffenrüstung Gottes‘ und das Schwingen des „Schwertes des Geistes, welches das Wort Gottes ist“, und das bei jeder Gelegenheit dargebrachte Gebet und Flehen hat Jehovas Zeugen befähigt, diese unnachgiebige Stellung einzunehmen und so trotz der jetzigen schweren Ansammlung von Dämonen auf dieser Erde keinen Schaden zu nehmen. Für die Menschheit im allgemeinen aber hat es bedeutet, daß sie auf dem Wege der Vernichtung in Harmagedon vorangetrieben worden ist. Diesbezüglich erschallt der Ruf in Offenbarung 12:10-12 (NW): „Der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeworfen worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott anklagt! Und sie [unsere Brüder] besiegten ihn wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses, und sie liebten ihre Seelen nicht, trotz Todesgefahr. Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr in ihnen wohnt! Wehe der Erde und dem Meere, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß ihm eine kurze Frist verbleibt.“ Wenig verwunderlich also, daß Wissenschaftler der Welt des Teufels schließlich die Atombombe und die Wasserstoffbombe und weitere schreckliche Mittel zum Massenmord erfunden haben. Der Kampf um die Weltherrschaft förderte die Anwendung der entdeckten Atomspaltung und nicht die Segnungen des Friedens. Wie dämonisch!
40. Was sehen nun Gottes wahre Anbeter, die gehorsam seinem Lamme folgen, im unsichtbaren Reich, das unsere Erde umgibt?
40 Nicht durch die Kristallkugel psychischer Medien oder durch Spiritismus, sondern durch die prophetischen Symbole des Buches der Offenbarung erkennen wir, was im unsichtbaren Reich vor sich geht, das unsere Erde umgibt, wo Satan und seine Dämonen nun daniedergehalten sind. Wir sehen Satan und seine Dämonen keinen Sieg über Jehovas Zeugen erringen, noch sie gleich Böcken zu einem widerspenstigen Schlußkampf in Harmagedon gegen Gott, den Allmächtigen, zusammenbringen. Statt dessen heißt es von Johannes, dem Schreiber der Offenbarung: „Und [er] sah, und siehe! das Lamm [Christus] stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen.“ Außer den 144 000 geistigen Siegern, die mit Christus auf dem himmlischen Berg Zion stehen, sah Johannes die „große Volksmenge“ anderer aus allen Nationen und Sprachen, wie sie Gott anbeteten und ihm in seinem geistigen Tempel unablässig dienten. — Off. 14:1; 7:9-15, NW.
41. Wen sah Johannes voraus, und wen sehen wir jetzt als Opfer Satans und seiner auf die Erde beschränkten Geistergenossen?
41 Wen also sah Johannes voraus, und wen sehen wir nun als die Opfer in der von Satan und seinen bösen Geistermächten zusammengebrachten Menge? Johannes sagt: „Ich sah drei unreine inspirierte Äußerungen, die aussahen wie Frösche, hervorgehen aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des wilden Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten. Es sind in der Tat Äußerungen, inspiriert durch Dämonen, und sie vollbringen Zeichen, und sie gehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zusammenzubringen zum Kriege des großen Tages Gottes, des Allmächtigen … Und sie brachten sie an dem Ort zusammen, der auf hebräisch Har-Magedon [oder Harmagedon] genannt wird.“ — Off. 16:13-16, NW, Fußn.
42. Die Beachtung welcher von Gott gegebenen Wegleitung sichert die beständige Sicherheit und den Triumph der Zeugen Jehovas über die bösen Geistermächte?
42 Jehovas Zeugen folgen nicht den von Dämonen geführten „Königen der ganzen bewohnten Erde“ zu ihren Schlachtreihen in Harmagedon. Sie folgen „dem Lamme [Jesus Christus], ungeachtet, wohin es [er] geht“. (Off. 14:4, NW) Er wird Satans ganzer Welt in Harmagedon trotzen. Indem wir ihm in diese Schlachtstellung hinein folgen, können wir schon jetzt, während dieser „Zeit des Endes“, über die bösen Geistermächte triumphieren. In Harmagedon werden wir Zeugen seines Triumphes über sie werden.
DER KAMPF MUSS WEITERGEHEN!
43. Warum ist es heute wie nie zuvor nötig, daß wir wachen, kämpfen und beten?
43 Der Kampf gegen die bösen Geistermächte ist für Jehovas Zeugen noch nicht vorbei. Der Widersacher, Satan der Teufel, sucht seine Stellung als Kosmokrat zu halten. Er und seine Dämonen sind Kosmokraten, „Weltherrscher“, wie die Neue-Welt-Übersetzung sie in Epheser 6:12 nennt. Besonders seit der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. Chr. und des damaligen Sturzes der Vorbild-Theokratie Gottes haben sie eine böse Kosmokratie oder Weltherrschaft ausgeübt. Nun bekämpfen sie Jehovas Zeugen, weil diese eine andere Kosmokratie predigen, da sie die gute Botschaft von Gottes Herrschaft der durch Christus regierten neuen Welt verkündigen. Jehovas Zeugen müssen wachen, kämpfen und beten wie nie zuvor.
44. In welchen Hinsichten gleichen unsere Tage den Tagen Noahs vor der Flut?
44 Allerdings sagte Jesus über diese Zeit seiner Gegenwart in seinem unsichtbaren Königreich: „Gleichwie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein.“ (Matth. 24:37, NW) In den Tagen Noahs vor der Sintflut gab es ungehorsame Geistsöhne Gottes, die sich ohne die Hilfe von Medien in menschlichen Leibern verkörperten, Töchter der Menschen heirateten und ungewöhnliche Nachkommen, Nephilim genannt, aufzogen. Offenbar waren dies übernormale Nachkommen, Riesen, die die Menschheit verderben und die Erde mit Gewalttat erfüllen halfen. (1. Mose 6:1-4, 11, 12) Die Ähnlichkeit, die zwischen diesen Tagen der Gegenwart des Menschensohnes und den Tagen Noahs vor der Flut besteht, bedeutet nicht, daß wir ähnliche Materialisationen der Dämonen und ihre sichtbare Einmischung in die Angelegenheiten der Menschen zu erwarten hätten. Dies ebensowenig, als sie sich heute mit den Töchtern der Menschen verehelichen und so eine neue Brut von Nephilim erzeugen würden, die in Harmagedon zugrunde ginge. Die Dämonen sind heute „Geister im Gefängnis“, die von Gott von einer direkten Materialisation zurückgehalten werden. Sie brauchen sich gar nicht zu materialisieren, um ihren Zweck zu erreichen. Es genügt, wenn sie sich durch den Brauch des Spiritismus der Körper von Frauen bemächtigen, damit sie als Geistermedien dienen. (1. Pet. 3:18-20) Bereits mehr als vierzig Jahre seit der Aufrichtung des Königreiches im Jahre 1914 haben die bösen Geistermächte ihre Fähigkeit geoffenbart, ohne Zuhilfenahme von Materialisationen kosmokratische Macht auszuüben, um den Spiritismus auszubreiten, die Menschheit verderbt zu machen, die Erde mit Gewalttat zu erfüllen und die Weltherrscher all der verschiedenen politischen Systeme einem Entscheidungskampf gegen Gott, den Allmächtigen, und seinen Christus in Harmagedon entgegenzuführen. Die bösen Geistermächte haben Gelingen gehabt, die ganze bewohnte Erde, nicht aber die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas, irrezuführen.
45, 46. Wie triumphieren jetzt die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft Gottes, die das Königreich predigen, und wie werden sie den Endtriumph erlangen?
45 Statt sich durch die religiöse und politische Propaganda, die Taktiken und Bewegungen der sichtbaren Herrscher dieser Welt beeinflussen zu lassen, haben es Jehovas Zeugen abgelehnt, mit dieser Welt vorwärtszugehen und ein Teil davon zu werden. Sie sind in ungeteilter Hingabe an Jehova Gott durch seinen Christus von dieser Welt getrennt geblieben. Mutig haben sie die von Dämonen inspirierten Äußerungen, die aus dem Munde des symbolischen Drachen und seines politischen wilden Tieres und falschen Propheten ausgingen, bloßgestellt. Sie haben andere vor den Machenschaften des Drachen, des Teufels, gewarnt; sie haben die machtvolle Botschaft der wahren Befreiung von der Macht der bösen Geistermächte, „diese gute Botschaft vom Königreich“, gepredigt. Beständig ist durch diese Verkündigung der guten Botschaft die unsichtbare Herrschaft der bösen Geistermächte zurückgedrängt worden, und Hunderttausende sind in die Neue-Welt-Gesellschaft hineingekommen, in der der Geist Jehovas herrscht. Hier stehen wir fest, kämpfen mit den geistigen Waffen unseres theokratischen Kriegszuges und beten, indem wir in der Kraft des Herrn und in der Macht seiner Stärke beständig triumphieren.
46 Der Endtriumph ist in Sicht! Wie in den Tagen Noahs wird er plötzlich unser sein, und zwar wenn Jehovas Tag kommt wie ein Dieb in der Nacht und diese Welt in Harmagedon der Vernichtung anheimfällt, wenn der ganze Spiritismus und die bösen Geistermächte außer Tätigkeit gesetzt werden und wir, die wir zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören, mit dem triumphierenden König Jesus Christus mitgenommen werden in die von Dämonen befreite neue Welt der Gerechtigkeit, die unter Gottes universeller Souveränität steht! — 2. Pet. 3:10-14, NW.