Den menschlichen Empfehlungsbrief mit Gottes Geist schreiben
HEUTE lieben es Fachleute, an ihren Arbeitsplätzen die Diplome zur Schau zu stellen, die sie in einem höheren Institut oder auf einer Universität erworben haben. Diese Dokumente sind ein Zeugnis ihrer Fähigkeiten und veranlassen andere, Vertrauen in sie zu setzen. Sie könnten daher als gedruckte Empfehlungsbriefe bezeichnet werden, die mit Feder und Tinte unterzeichnet worden sind.
Obwohl auch Geistliche der Christenheit es lieben, Diplome vorzuweisen, die sie in Instituten von höherer Gelehrsamkeit erworben haben und die zeigen, daß sie Pfarrer sind, stellen doch solche Diplome noch keinen Beweis dar, daß jene Geistlichen echte christliche Diener des wahren Gottes, Jehovas, sind. Einer der besten christlichen Diener Jehovas war der Apostel Paulus. Er besaß indes weder ein solches Diplom noch einen solchen Empfehlungsbrief, besaß jedoch Briefe von weit größerem Wert. Worin bestanden sie? Er sagt es uns:
„Benötigen wir vielleicht wie gewisse Leute Empfehlungsbriefe an euch oder von euch? Ihr selbst seid unser Brief, eingraviert in unsere Herzen, gekannt und gelesen von allen Menschen. Denn ihr erweist euch als ein Brief Christi, geschrieben durch uns als Diener, eingraviert nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern auf Tafeln von Fleisch, auf Herzen.“ — 2. Kor. 3:1-3, NW.a
Natürlich mußte Gottes Licht auf Paulus strahlen, ehe er ein solcher Diener Gottes werden konnte. Er mußte seinen sündigen Lauf bereuen und Gottes Barmherzigkeit annehmen, mußte den Namen Gottes anrufen, seine Sünden im Blute des Opfers Jesu wegwaschen und ein öffentliches Bekenntnis seines Glaubens ablegen, indem er sich taufen ließ. Was von Paulus verlangt wurde, wird auch von allen verlangt, die Gottes Diener sein möchten.
Und wie schrieb Paulus seine menschlichen Empfehlungsbriefe durch Gottes Geist? Als er als Zeltmacher in Korinth arbeitete, predigte er jeden Sabbat in der Synagoge, um sowohl Juden wie Griechen zu gewinnen. Mit der Zeit beschäftigte er „sich noch intensiver mit dem Worte Gottes“ und blieb etwa anderthalb Jahre in Korinth. Als er dort wegging, hinterließ er eine Christenversammlung, die ein Empfehlungsschreiben für ihn war; sie war mit Gottes Geist geschrieben, denn Paulus predigte in der Kraft des Geistes Gottes. — Apg. 18:1-5.
Dasselbe gilt für christliche Diener Gottes von heute. Wenn auch die Regierungen der Christenheit es ablehnen mögen, ihre schriftgemäße Ordination anzuerkennen, besitzen sie weit bessere Briefe, die zu schreiben sie selbst gebraucht worden sind und die von ihrer göttlichen Ordination zeugen. Ja, sie sind weit bessere Briefe als jene, die von Hand oder Maschine geschrieben oder gedruckt werden.
Ihre Briefe sind auf Menschenherzen geschrieben, und zwar mittels des heiligen Geistes Gottes, indem sie die Früchte des Geistes bekunden, die in „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ bestehen. (Gal. 5:22, 23, NW) Diese Früchte des Geistes Gottes treiben sie an, von Haus zu Haus zu gehen und an den Straßenecken zu stehen, um nach menschlichen Tafeln des „Herzens“ zu suchen, auf die sie schreiben können. Auch veranlaßt es sie, Nachbesuche zu machen und Bibelstudien bei allen durchzuführen, die die Neigung bekunden, den Geist Gottes in ihre Herzen schreiben zu lassen. Und Gottes Geist veranlaßt diese Prediger dann, bei diesen Personen zu verweilen, sie in die Zusammenkünfte der Versammlung mitzubringen und ihnen beizustehen, damit auch sie am Predigtwerke teilnehmen.
Bald beziehen diese ihre Stellung, tun den Schritt der Hingabe, um Jehovas Willen zu tun, werden getauft und geben öffentlich Zeugnis, daß auch sie nun predigende Diener Jehovas sind. So werden sie von allen Menschen gelesen und sind Briefe, die beweisen, daß die christlichen Zeugen Jehovas Diener Gottes sind.
[Fußnote]
a In bezug auf Einzelheiten siehe den Wachtturm vom 1. Januar 1956.