Gott gefallen durch genaue Erkenntnis
ALS aufrichtige, Gott hingegebene Christen wünschen wir mit ganzem Herzen, Jehova zu gefallen. Wir möchten nicht tun, was recht ist in unseren Augen, sondern möchten das tun, „was recht ist in den Augen Jehovas“. Wir möchten ihm gefallen, weil es recht ist, weil wir ihn lieben und unser ewiges Leben davon abhängt. So beten wir: „Lehre mich, Jehova, deinen Weg.“ — 5. Mose 13:18; Ps. 27:11a.
Wir müssen unseren Teil tun, wie der Apostel es zeigt: „[Seid] erfüllt mit der genauen Erkenntnis seines Willens in aller Weisheit und mit geistlichem Unterscheidungsvermögen, damit ihr (des Herrn) Jehovas würdig wandelt, ihm zu völligem Wohlgefallen, während ihr fortfahrt, Frucht zu tragen in jedem guten Werk und zunehmt an der genauen Erkenntnis Gottes.“ — Kol. 1:9, 10, NW.
Genaue Erkenntnis ist für unseren Dienst unerläßlich. Wenn wir „das Schwert des Geistes“ wirkungsvoll schwingen möchten, müssen wir durch genaue Erkenntnis vollständig ausgerüstet sein für jedes gute Werk. Außerdem wird uns genaue Erkenntnis helfen, die alte Persönlichkeit mit ihren Praktiken abzustreifen, und uns „mit der neuen Persönlichkeit“ zu kleiden, „die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde dessen, der sie schuf“. — Kol. 3:9, 10, NW.
Wie Christus es voraussagte, hat Jehova heute eine Organisation, einen „treuen und verständigen Sklaven“, den er dazu gebraucht, die geistige Speise aus seinem Vorratshaus auszuteilen. Diese Organisation hilft uns, eine genaue Erkenntnis zu erlangen. Hierzu müssen wir uns aber anstrengen. Manchmal werden wir ringen, ausharren und darum beten müssen, so wie Jakob die ganze Nacht um einen Segen rang. Manchmal mag es notwendig werden, zu einem reifen Bruder zu gehen, um Hilfe zu erhalten, oder die letzte Möglichkeit wäre, an die Gesellschaft zu schreiben.
Auf unserer Suche nach genauer Erkenntnis sollten wir systematisch vorgehen. Wir sollten regelmäßig, zu bestimmten Zeiten studieren und uns dann — wenn irgend möglich — durch nichts davon abhalten lassen. Ja, wir sollten uns jeden Tag eine gewisse Zeit reservieren, um geistige Speise aufzunehmen. Wir sollten besonders dann studieren, wenn unsere Sinne frisch sind, wie zu Beginn des Tages oder nach einer kurzen Ruhepause. Um nicht schläfrig zu sein, wenn wir genaue Erkenntnis in uns aufnehmen möchten, werden wir bei Tisch auch Maß halten.
Um in den Zusammenkünften möglichst viel genaue Erkenntnis in uns aufzunehmen, müssen wir uns darauf vorbereiten; nur dann können wir reichlich geben und empfangen. Besonders die Diener einer Versammlung sollten darauf achten, ihre Vorrechte in dieser Hinsicht gut auszunutzen.
Wenn wir studieren, um genaue Erkenntnis zu erlangen, müssen wir uns konzentrieren. Um dies tun zu können, müssen wir uns für das, was wir gerade studieren, interessieren. Um das Gelesene im Sinn zu behalten, müssen wir unsere Vorstellungskraft anwenden, unsere fünf Sinne gebrauchen, damit das, was wir lesen, lebendig wird. Um abstrakte Argumente zu behalten, sollten wir uns bemühen, neue Ideen miteinander und auch mit früher Gelerntem zu verbinden. Auch die Wiederholung wird hier eine Hilfe sein. Wenn du zum Beispiel einen Absatz oder ein Kapitel gelesen hast, so schließe die betreffende Publikation; bemühe dich, die Hauptpunkte des Gelesenen zu wiederholen. Wenn wir die Hauptgedanken einer uns gehörenden Veröffentlichung, die wir studieren, unterstreichen, so wird uns das ebenfalls helfen, sie unserem Sinn einzuprägen, und es wird auch bei künftigem Nachschlagen dienlich sein.
Auf diese Weise werden wir genaue Erkenntnis erlangen und uns ‚Gott bewährt darstellen können, als einen Arbeiter, der sich keiner Sache zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit richtig handhabt‘. — 2. Tim. 2:15, NW.
[Fußnote]
a In bezug auf nähere Einzelheiten siehe den Wachtturm vom 1. Juli 1956.