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Johannes: Studienanmerkungen zu Kapitel 7Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)
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werden Ströme von lebendigem Wasser fließen: Jesus könnte hier auf eine Zeremonie beim Laubhüttenfest angespielt haben. Zur Zeit des Morgenopfers goss man aus einem goldenen Krug Wasser aus dem Teich Siloam gleichzeitig mit Wein auf den Altar. (Siehe Anm. zu Joh 7:2; Worterklärungen zu „Laubhüttenfest“ und Anh. B15.) Diese Zeremonie wird in den Hebräischen Schriften nicht erwähnt. Sie wurde erst später ein Bestandteil des Festes. Bibelexperten sind überwiegend der Meinung, dass man sie an den sieben Tagen des Festes durchführte, nicht aber am achten Tag, an dem eine feierliche Versammlung stattfand. Das Wasser, das am Eröffnungstag des Festes, einem Sabbat, ausgegossen wurde, hatte man schon am Vortag vom Teich Siloam in den Tempel gebracht. An den anderen Tagen holte ein Priester morgens das Wasser in einem goldenen Krug aus dem Teich. Er kam genau dann in den Tempel zurück, wenn die Priester bereit waren, die Opferstücke auf den Altar zu legen. Sobald er den Vorhof der Priester durch das Wassertor betrat, kündigten drei Trompetenstöße seine Ankunft an. Man goss das Wasser in eine Schale, aus der es durch eine Öffnung zum Grund des Altars floss; zur selben Zeit wurde Wein in eine andere Schale gegossen. Anschließend sang man begleitet vom Tempelorchester die Hallelpsalmen (Ps 113 bis 118), während die anwesenden Gläubigen Palmzweige in Richtung Altar schwenkten. Diese Zeremonie erinnerte die freudigen Festbesucher möglicherweise an die prophetische Aussage von Jesaja: „Voller Freude werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen der Rettung“ (Jes 12:3).
wie es in den Schriften heißt: Jesus zitierte hier offenbar keine spezielle Schriftstelle, sondern bezog sich auf Texte wie Jes 44:3; 58:11 und Sach 14:8. Mehr als zwei Jahre zuvor, bei seinem Gespräch mit der Samariterin über lebendiges Wasser, hatte er sich auf den Nutzen konzentriert, den man selbst hat, wenn man dieses Wasser trinkt (Joh 4:10, 14). Doch jetzt lenkte er die Aufmerksamkeit auf etwas anderes: Aus denen, die an ihn glauben, würde dieses „lebendige Wasser“ fließen, wenn sie es mit anderen teilen (Joh 7:37-39). Ab Pfingsten 33 erhielten Jesu Nachfolger den heiligen Geist. Wie die Christlichen Griechischen Schriften an vielen Stellen zeigen, gaben sie von da an das lebengebende Wasser sehr engagiert an andere weiter (Apg 5:28; Kol 1:23).
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