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2. Timotheus: Studienanmerkungen zu Kapitel 1Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)
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schäm dich nicht: Das mit „sich schämen“ übersetzte griechische Verb beschreibt, dass jemandem der Mut fehlt, für etwas einzutreten, weil er Angst hat, das Gesicht zu verlieren. In der griechisch-römischen Gesellschaft legte man viel Wert auf Ehre und Ansehen; Unehre galt es um jeden Preis zu vermeiden. Paulus ließ nicht zu, dass diese Wertvorstellungen auf ihn abfärbten. Er wehrte sich gegen den Gedanken, es könnte peinlich sein, Jehova zu dienen. (Siehe 2Ti 1:12 und Anm.) Paulus will hier nicht andeuten, dass sich Timotheus für die Wahrheit schämte. Vielmehr weist er ihn an, sich nie dafür zu schämen. (Vgl. Mar 8:38.)
ein Zeuge unseres Herrn: Wer ein Zeuge von Jesus sein wollte, musste unter anderem über Jesu Tod am Pfahl sprechen, was als besonders beschämende Hinrichtungsart galt. (Siehe Anm. zu 1Ko 1:23.) Doch Paulus sagte: „Ich schäme mich nicht für die gute Botschaft.“ Zu der Botschaft gehörte auch Jesu demütigende Hinrichtung (Rö 1:16).
für mich, weil ich seinetwegen ein Gefangener bin: Offenbar schämten sich einige dafür, dass Paulus inhaftiert war. Festgenommen und bestraft zu werden oder ins Gefängnis zu kommen, galt als äußerst unehrenhaft. Paulus wollte jedoch nicht, dass sich Timotheus und andere Christen seinetwegen schämten. Sein treues Durchhalten sollte ihnen Mut machen (Php 1:14). Er wusste, dass auch ihnen solche Härten bevorstanden (2Ti 3:12).
seinetwegen ein Gefangener: Wtl. „sein Gefangener“. Paulus war klar, dass er wegen seines Herrn, Jesus Christus, im Gefängnis war, d. h., weil er Christus nachfolgte und die gute Botschaft bekannt machte. Während seiner ersten Gefangenschaft in Rom drückte er sich in seinen Briefen ähnlich aus (Eph 3:1 und Anm.; 4:1; Phm 1, 9). Den vorliegenden Brief schrieb er während seiner zweiten und letzten Gefangenschaft in Rom, wahrscheinlich um 65 u. Z. (2Ti 4:6-8).
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