Der göttliche Ursprung der Ehe
„Was also Gott zusammengejocht hat, soll kein Mensch trennen.“ — Matth. 19:6, NW.
1. (a) Was ist die Ehe? (b) Wer ist ihr Hauptpartner, wer kann der untergeordnete Partner darin sein, und wer hat zuerst an die Ehe gedacht?
DIE EHE ist eine enge Verbindung zwischen zwei Partnern. Der Hauptpartner in der Ehe wird Ehemann, der andere oder unter ihm stehende Partner Ehefrau genannt. Der geringere Partner oder die Ehefrau kann eine Einzelperson sein, aber er kann auch eine Organisation sein, bestehend aus zwei oder mehr Personen. Aber obwohl die Organisation aus mehreren Personen besteht, bildet sie nicht mehrere Weiber; sie ist nur eine weibesgleiche Organisation, weil alle Glieder der Organisation in einer einzigen Verbindung mit dem einen Manne stehen. Der wunderbare Gedanke der Ehe mit einem Weibe, sei es als Einzelperson oder Organisation, wurde weder vom Menschen noch von irgendeinem der Tiere, die unter dem Menschen stehen oder vor ihm existierten, ausgedacht oder eingeführt. Der Schöpfer war es, der zuerst an die Ehe dachte und sie einführte, er, der Menschen, Tiere und Pflanzen, die sich vereinigen oder paaren, geschaffen hat. Dieser Schöpfer ist Gott, der Hervorbringer des ganzen sichtbaren und unsichtbaren Universums.
2, 3. (a) Mit welchen Worten bekennt sich Gott treulich zu ehelichen Verpflichtungen? (b) An wen wurden diese Worte in Wirklichkeit gerichtet?
2 Der Schöpfer bekennt sich treu zur ehelichen Verbindung. Er bezeichnet sich selbst als Partner einer Ehe. Er legt dies sogar schriftlich nieder. Er schwört, den richtigen ehelichen Pflichten nachzukommen und die Ehe mit Kindern zu segnen. In dieser bemerkenswerten Aufzeichnung heißt es: „Der dich gemacht hat, ist dein Mann [bo’el‘ oder Besitzer] — Jehova der Heerscharen ist sein Name —, und der Heilige Israels ist dein Erlöser: er wird der Gott der ganzen Erde genannt werden. Denn wie ein verlassenes und im Geiste betrübtes Weib ruft dich Jehova, und wie ein Weib der Jugend, wenn sie verstoßen ist, spricht dein Gott … Denn dieses soll mir sein wie die Wasser Noahs, als ich schwur, daß die Wasser Noahs die Erde nicht mehr überfluten sollten; so habe ich geschworen, daß ich nicht mehr über dich ergrimmen, noch dich schelten werde. Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Güte wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht Jehova, dein Erbarmer … Und alle deine Kinder werden von Jehova gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.“ — Jes. 54:5-13.
3 Diese Worte wurden durch den Mund des Propheten Jesaja in der ehemaligen Stadt Jerusalem oder nahe dabei geredet oder von seiner Hand niedergeschrieben. Aber sie wurden durch Jehova Gott vom Himmel her inspiriert oder dem Propheten „eingehaucht“ und wurden in Wirklichkeit an eine weibesgleiche Person oder eine weibesgleiche Organisation im Himmel gerichtet. Die Worte wurden nicht nur im Interesse dieses Weibes, sondern auch im Interesse ihrer Kinder auf Erden gesprochen. Wer oder was ist dieses Weib? Eines ihrer Kinder, der christliche Prophet Paulus, schreibt an andere ihrer christlichen Kinder und sagt: „Das heutige Jerusalem befindet sich mit ihren Kindern in Sklaverei. Doch das Jerusalem droben ist frei, und es [sie] ist unsere Mutter.“ Aus demselben Kapitel der Prophezeiung Jesajas zitiert er dann Gottes eigene Worte, die an sie gerichtet sind. Zuletzt beendet Paulus seinen Beweis, daß sie Kinder des himmlischen Weibes Gottes sind, indem er sagt: „Daher, Brüder, sind wir Kinder, nicht einer Magd, sondern des freien Weibes. Für diese Freiheit machte Christus uns frei. Darum steht fest und laßt euch nicht wieder in ein Joch der Sklaverei spannen.“ — Gal. 4:25 bis 5:1, NW.
4. Was war das irdische Jerusalem oder Zion, und woraus besteht das himmlische Jerusalem?
4 Das irdische Jerusalem, über das Paulus vor 1900 Jahren schrieb, wurde später zerstört, doch war es zur Zeit seiner Zerstörung eine Stadt von über einer Million Einwohner. Es war eine Stadtorganisation. Das freie „Jerusalem droben“ ist ebenfalls eine Organisation. Das unterjochte irdische Jerusalem wurde nach dem Namen eines seiner Hügel auch Zion genannt. Das „Jerusalem droben“ wird in Gottes eigenem Wort, der Heiligen Schrift, ebenfalls Zion genannt. Das himmlische Zion wird niemals zerstört werden, denn Jehova Gott hat geschworen, daß seine liebende Güte niemals von ihm weichen werde, noch werde sein Friedensbund aufgehoben. Sein himmlisches Weib, seine Vermählte, das „Jerusalem droben“, ist die himmlische, unsichtbare Organisation des ganzen Universums, seine Universalorganisation. Er ist der Schöpfer seines Weibes oder seiner Vermählten, und so besteht seine Universalorganisation aus all seinen himmlischen Geschöpfen, die sich in ihr befinden. Sie sind ihm, ihrem Schöpfer, untertan und stehen als Organisation mit ihm in einer heiligen Verbindung, die niemals gelöst wird.
5. Was sagt die Bibel über das Dasein Jehovas?
5 Bevor Jehova seine Universalorganisation zu schaffen begann, war er im endlosen Raum allein. Schon ehe diese himmlische Organisation bestand, war er Gott, war er ein ewigdauerndes Wesen ohne Anfang, wie er auch ohne Ende ist, und er wird ewiglich gepriesen sein. Ohne Übertreibung konnte David, der König Israels, beten: „Gepriesen sei Jehova, der Gott Israels, von Ewigkeit bis in Ewigkeit!“ (Ps. 41:13) Der Prophet Mose, der den Bericht über die Erschaffung der Erde niederschrieb, konnte zum Herrn Jehova sagen: „Ehe geboren waren die Berge, und du die Erde und den Erdkreis erschaffen hattest — ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott.“ — Ps. 90:2.
6. (a) Weshalb fühlte Gott kein Bedürfnis, ein Weib zu besitzen? (b) Warum begann er dennoch mit dem Erschaffen?
6 Bedurfte er je eines Weibes oder einer lebenden Organisation, die sich in heiliger Verbindung mit ihm befände? Nein! Empfand er jemals das Bedürfnis, ein solches Weib zu besitzen? Nein! War es gut für ihn, allein zu sein? Ja, alles, was ihm Freude und Glück brachte, besaß er in sich selbst; er hatte nicht das Gefühl, irgend etwas zu benötigen. Er litt durch den Umstand, daß er allein war, niemals unter Einsamkeit. Daß er von Ewigkeit her allein war, machte ihn nicht egoistisch, veranlaßte ihn nie, auf sich selbst eingestellt oder in sich gekehrt zu sein, und ließ ihn in seiner Art nie so werden, daß er sich nicht eines Tages der Gemeinschaft der Geschöpfe erfreuen konnte. Er benötigte kein Weib als Gehilfin, um Kinder hervorzubringen. Die ganze Schöpferkraft lag in ihm selbst. Kein Weib bat um Nachkommenschaft von ihm oder nötigte ihn, ihr Nachkommen zu schenken. Weshalb denn begann er schöpferisch tätig zu sein, nachdem er von aller Ewigkeit her allein gewesen war? Weil er ein Gott der Liebe ist. Er sah den Weg, wie er seine Liebe äußern könnte und wie die Geschöpfe sich seiner Liebe erfreuen würden. Somit beschloß er — nicht von außen her, sondern allein von seiner eigenen vollkommenen Liebe dazu getrieben, schöpferisch tätig zu sein. Seine himmlischen Geschöpfe erkennen jetzt diese Tatsache, denn sie sagen zu ihm: „Du bist würdig, Jehova, du, unser Gott, zu empfangen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du erschufst alle Dinge, und deines Willens wegen waren sie da und wurden sie erschaffen.“ — Off. 4:11, NW; Delitzsch.
DIE ERSCHAFFUNG EINES WEIBES
7, 8. (a) Wen erschuf Gott zuerst, und in welcher Hinsicht war er der Erste und der Letzte? (b) In welchem Verhältnis stand dieser Eine zu Gott, und warum?
7 Der Erste, den der allmächtige Gott Jehova schuf, spricht für sich selbst, indem er sich uns zu erkennen gibt, so daß darüber kein Geheimnis besteht. Er ist der Eine, der vor 1900 Jahren einmal hier unten auf der Erde war und jetzt als Jesus Christus bekannt ist. In einer Vision vom Himmel her zu seinem geliebten Apostel Johannes sprechend, der sich auf Erden befand, sagte er: „Ich bin der Erste [der Erstgeborene, Alexandrinisches Manuskript] und der Letzte und der Lebendige; ich ward tot, doch siehe! ich lebe nun bis in alle Ewigkeit, … Diese Dinge sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes.“ (Off. 1:17, 18; 3:14, NW) „Der Erste und der Letzte“ und „der Anfang der Schöpfung Gottes“? Jawohl. Er war der „Erste“, den Gott Jehova, als er noch allein war, ohne Hilfe schuf. Auch war er der „Letzte“, den Jehova Gott nicht durch einen anderen ins Dasein brachte. In diesem Sinne war er der Anfang der Schöpfung Gottes, nicht aber in dem Sinne, daß er es gewesen wäre, der selbst den Beginn der Schöpfung Gottes verursacht hätte. Dieses erste Geschöpf Gottes wurde ein Mensch, starb als ein menschliches Opfer, wurde aus den Toten auferweckt und kehrte in den Himmel zurück. So war er auch der Erste, der durch Gottes direkte, alleinige Macht auferweckt wurde, und er ist der Letzte, der so auferweckt wurde, denn nun gebraucht Gott ihn, um all die anderen Toten, die in den Gräbern ruhen, aufzuerwecken. Er war so der Anfang einer „neuen Schöpfung“ Gottes. — 2. Kor. 5:17.
8 Nachdem der allmächtige Gott dieses erste Geschöpf ins Dasein gebracht hatte, ermächtigte und gebrauchte er es, um alle anderen Geschöpfe ins Dasein zu bringen. (Joh. 1:2, 3; Kol. 1:15-18) Nun, war denn dieses erste Geschöpf das himmlische Weib Gottes, da Gott es doch als sein Werkzeug gebrauchte, um alle anderen Dinge zu erschaffen? Nein! Er war Gottes Sohn, und zwar in einer Weise wie kein anderes Geschöpf. Er war Gottes „einziggezeugter Sohn“, indem er der Erste und Einzige war, dem Gott direkt, ohne sich eines Kanals zu bedienen, Leben gab. (Joh. 3:16; 5:26; 6:57) Als Sohn und Mitarbeiter war er eins mit Gott, er handelte Gott nie zuwider. Deshalb sagte er einmal: „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh. 10:30) Da er mit seinem himmlischen Vater eins war, unterwarf er sich ihm stets und rebellierte nie gegen seinen Willen.
9. Wie kam Gottes Organisation ins Dasein, und in welchem Sinne vermählte sich Gott mit ihr?
9 Der Vater und sein einziggezeugter Sohn waren für unbekannte Zeit beisammen und fanden ihre volle Freude an der gegenseitigen Gemeinschaft. Dann beschloß Jehova, sein Vater, ihn zur Erschaffung anderer Geschöpfe im Himmel zu gebrauchen. Dieses gemeinsame Schöpfungswerk schritt voran, und im Laufe der Zeit wurde ein großes Heer von Engeln erschaffen, alles Söhne Gottes, da von ihm die Lebenskraft ausging, denn bei ihm ist „der Quell des Lebens“. (Ps. 36:9) Jehova Gott sprach zu diesen allen durch seinen einziggezeugten Sohn und machte ihn so zum „Worte Gottes“ oder zum Wortführer allen anderen Söhnen gegenüber. Sie wurden Glieder des himmlischen Haushaltes Gottes, und Gott organisierte sie alle unter seinem einziggezeugten Sohn, so daß sie alle zusammen den Willen des großen Schöpfers tun konnten, jeder den ihm zugewiesenen Teil, indem sie alle reibungslos miteinander und mit dem Schöpfer, ihrem geistigen Vater, zusammenarbeiteten. So machte Gott denn alle diese Geistsöhne, nachdem er sie erschaffen hatte, zu einer Organisation, zu seiner himmlischen Universalorganisation, denn sie lebt und wirkt im ganzen Universum. Er vermählte sich mit dieser himmlischen Universalorganisation und verband sich mit ihr als seiner Mitarbeiterin und Gehilfin zu einer unverbrüchlichen Einheit. Da sein treuer, einziggezeugter Sohn als Anführer dieser Organisation amtete, war Gott dessen gewiß, daß diese weibesgleiche Organisation in liebender Ergebenheit und Unterwürfigkeit mit ihm vereint bliebe. Als Schöpfer war er, Jehova, ihr Haupt und Gott. Die Tatsache, daß sie seine weibesgleiche Organisation wurde, machte sie nicht zu einer Göttin oder einer „Königin des Himmels“, die später verdiente, von Männern und Frauen hier auf Erden angebetet zu werden. — Jer. 44:17-19, 25; 7:18.
10. Wann, wo und wie verursachte Gott vor der Erschaffung des Menschen die Geschlechtertrennung, und zu welchem Zweck?
10 Zur bestimmten Zeit hatte Jehovas weibesgleiche Organisation das Vorrecht, zu sehen, wie dieses Prinzip der Ehe auf eine neue Art, an einer neuen Stätte — hier auf Erden — in die Tat umgesetzt wurde. Als der Schöpfer durch seinen einziggezeugten Sohn für sein gutes Vorhaben die Grundlagen dieser Erde legte, gaben alle anderen Söhne Gottes durch Jauchzen ihrem Beifall Ausdruck. Am dritten Schöpfungstage der Zubereitung dieser Erde war es für sie hochinteressant, zu sehen, wie Gottes Weisheit gewissen Formen pflanzlichen Lebens Fruchtbarkeit verlieh, indem selbst gewisse Pflanzen veranlaßt wurden, sich zu verbinden, um wieder ihre Art hervorzubringen. Am fünften Tage sahen sie, wie Gott unzählige Arten von Fischen und Seetieren schuf, die sich paarten, um ihre Jungen hervorzubringen, ferner viele Arten von fliegenden Geschöpfen und Vögeln. Am sechsten Schöpfungstage ging die Anwendung des Eheprinzips noch weiter, als Gott bewirkte, daß die Erde Landtiere, wilde Tiere, Haustiere und kriechende Tiere hervorbrachte, und zwar „vermißt keines das andere [seinen Genossen, Me]“. (1. Mose 1:11-13, 20-25; Jes. 34:15, 16) In diesen Verbindungen des pflanzlichen und tierischen Lebens konnte gesehen werden, wie das männliche und das weibliche Element zu einem gemeinsamen Zweck zusammenwirken, wobei die Anziehungskraft der Geschlechter sie zusammenführt. Das englische Wort „sex“ für das deutsche Wort „Geschlecht“ bedeutet die Trennung der verschiedenen Arten des Lebens der Geschöpfe in die männliche und die weibliche Lebensform und kommt von dem lateinischen Wort, das „schneiden oder trennen“ bedeutet. Dessenungeachtet ist der Zweck dieser Geschlechtertrennung nicht eine Entzweiung, sondern vielmehr eine Vereinigung, eine Verbindung von Kräften, um ein gemeinsames Ergebnis hervorzubringen, wobei kein Geschlecht ohne das andere vollständig ist. Jedes Geschlecht ist so gebildet, daß es das andere Geschlecht anzieht und eine gewisse Funktion ausübt. Einige Lebensformen sind geschlechtslos, vermehren sich aber trotzdem.
11. (a) Was war die Krönung der irdischen Schöpfung Gottes, und wann wurde dieses Geschöpf erschaffen? (b) Weshalb konnte es sich die Tiere unterwürfig halten?
11 Tausende von Jahren, vom dritten bis zum sechsten Schöpfungstage, spielte die Vorkehrung der verschiedenen Geschlechter eine große Rolle, weil dadurch das Pflanzen- und Tierleben auf dieser Erde erhalten blieb. Gott sah, daß dies alles gut war, aber es bedeutete nicht das Ende seines Vorhabens mit der Erde. In der Tat war es ein vorbereitendes Werk und führte zu einer krönenden Schöpfung. Die 7000 Jahre des sechsten Schöpfungstages gingen ihrem Ende entgegen, als Jehova Gott zu seinem einziggezeugten Sohn, seinem Mitarbeiter in diesem irdischen Schöpfungswerk, sagte: „Laßt uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis; und sie sollen sich untertan halten die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und die Haustiere, die ganze Erde und jedes kriechende Tier, das auf der Erde kriecht.“ (1. Mose 1:26, NW) Dieses Geschöpf, das „Mensch“ oder Adam genannt wurde, sollte über allen bisherigen Formen des bewußten Lebens stehen. Was den Menschen vorzüglicher machte und befähigte, sich diese niedrigen Geschöpfe zu unterwerfen, war die Tatsache, daß er im Bilde und Gleichnis Gottes und seines einziggezeugten Sohnes, der selbst das „Bild des unsichtbaren Gottes …, der Erstgeborene aller Schöpfung“ ist, gemacht wurde. (Kol. 1:15) Dies war für die Erde etwas Neues.
12. Was für einen Platz bereitete Gott für den Menschen, und wie wurde der Mensch erschaffen?
12 Wozu kein anderer Pflanzer in der Lage ist, das tat Gott, indem er für dieses Menschengeschöpf als erstes eine Heimat bereitete. Er gestaltete sie zu einem Paradiese, einem Garten oder Park von beträchtlicher Größe, der noch schöner war als die Erde außerhalb dieses Gartens, wo die Tiere umherstreiften und ihre Art fortpflanzten, ehe sie starben. Als besondere Schöpfung rief Gott dann den ersten Menschen, nämlich Adam, ins Leben. „Dann ging Jehova Gott daran, den Menschen [a·dam‘] aus dem Staube des Erdbodens [a·da·mah‘] zu bilden und in seine Nase den Odem des Lebens zu hauchen; und der Mensch wurde eine lebendige Seele.“ — 1. Mose 2:7, 8, NW.
13. Welche Vorrechte und Pflichten erhielt Adam, und in welch wichtiger Hinsicht war er von den Tieren verschieden?
13 Aus dem unsichtbaren Bereich sprach der Schöpfer zum Menschen und sagte ihm, daß er erschaffen und im Garten Eden angesiedelt worden sei, „damit er ihn bebaue und pflege“. Zweifellos bedeutete dies, daß er auch den „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ pflegen sollte; aber es wurde dem Menschen oder Adam verboten, davon zu essen. Das zu tun, bedeutete Ungehorsam gegenüber Gott. Es wäre Sünde, und die Strafe für solche Sünde wurde in folgenden Worten angekündigt: „An dem Tage, an dem du davon ißt, wirst du gewißlich sterben.“ (1. Mose 2:15-17, NW) Dann machte Gott den Menschen, Adam, mit den fliegenden Geschöpfen und wilden Tieren bekannt, die er sich unterwerfen sollte. Und Gott ließ durch Adam den Tieren Namen geben, und alle diese Namen blieben bestehen. Adam musterte diese Tiere mit großem Interesse. Er sah, daß sie aus einem anderen Fleische waren als er. Er beobachtete auch, wie sie sich paarten und ihre Jungen hervorbrachten. Er sah ferner, wie sie ihre Lebensspanne auslebten und starben, wobei sie ihre Jungen zurückließen, um ihre Art zu bewahren. Adam aber brauchte nicht zu sterben; er brauchte keine Nachkommen hervorzubringen, um seine Art, die menschliche, am Leben zu erhalten. Wenn er seinem Schöpfer und Gott fortgesetzt treue Anbetung dargebracht und allen seinen Geboten gehorcht hätte, einschließlich des Gebots, nicht vom Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen, hätte er immerdar leben, das Paradies betreuen und sich die Tiere stets unterwürfig halten können. — 1. Mose 2:19, 20.
ANFANG DER MENSCHLICHEN EHE IM PARADIESE
14-16. (a) Welchen Mangel bemerkte Adam, und was hätte Gott tun können, um dem Bedürfnis Adams zu entsprechen? (b) Wie glich Gott den Mangel Adams aus, und zu welchem weiteren Zweck?
14 Adam fühlte kein geschlechtliches Verlangen. Als vollkommener Mensch war er ausgeglichen und nicht geschlechtlich entzweit. Würde er aber irgendwelche Gefährten erhalten, die seinesgleichen wären? Wie würde er sie bekommen? Das gehörte zum Vorhaben Gottes, und es war nicht die Sache des Menschen, den Versuch zu machen, Gott Ratschläge zu erteilen oder ihm etwas vorzuschreiben. Selbst Gott hatte sich mit Geschöpfen umgeben, die in seinem Bilde und Gleichnis erschaffen waren, nämlich mit seinem einziggezeugten Sohn und dann mit seinen anderen himmlischen Söhnen, die alle zusammen seine weibesgleiche Organisation bildeten. War es sein Vorhaben, Adam in seiner Art allein zu lassen?
15 Von all den Tieren, denen Adam Namen gab, konnte er keines zu seiner Gefährtin oder Isch (hebräisch) machen. Er fand sich als der einzige seiner Art vor. Er mußte sein Werk ganz allein tun. Er konnte mit niemandem als nur mit Gott oder mit Gottes himmlischem Stellvertreter vom unsichtbaren Reich verkehren. Das war für Adam gewiß ein wunderbares, seelenerquickendes, alles übertreffendes Erlebnis. Durch seine Erschaffung wurde Adam ein menschlicher „Sohn Gottes“. (Luk. 3:38, KJ) Genügte es Gott, nur einen menschlichen Sohn auf Erden zu haben? Geradeso, wie Gott es vorausgesehen und vorausgewußt hatte, sah und wußte er nun, wie die Dinge in Wirklichkeit lagen: „Für den Menschen fand sich keine Gehilfin, die ihn ergänzte.“ Adam nahm eine andere Stellung als all die Tiere ein; er hatte keine Ehepartnerin, mit der er seine Art fortpflanzen konnte. Gott hätte andere Menschen, gleich ihm, aus dem Staube des Erdbodens erschaffen können, jeden getrennt von Adam und anders als er, indem jeder eine unmittelbare Schöpfung Gottes gewesen wäre. Das hätte aber nicht dem Lebensmuster entsprochen, das in anderen Arten der irdischen Geschöpfe zu finden ist. Um mit den Lebensmustern jener Formen des irdischen Lebens übereinzustimmen und Gottes Vorhaben bezüglich des Menschen zu erfüllen, war es für ihn nicht das beste, allein zu bleiben. „Und Jehova Gott sprach weiter: ‚Es ist nicht gut für den Menschen, daß er allein bleibe. Ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihn ergänze.‘“ (1. Mose 2:18-20, NW) Wie tat dies Jehova Gott?
16 Man könnte sagen, er führte die erste schmerzlose Operation aus. „Darum ließ Jehova Gott einen tiefen Schlaf über den Menschen kommen, und während er schlief, nahm er eine von seinen Rippen und verschloß dann das Fleisch über ihrer Stelle. Und Jehova Gott ging daran, aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, ein Weib zu bilden und sie zu dem Menschen zu bringen.“ Der Mensch war hochbeglückt, als er sie aus der Hand seines himmlischen Vaters empfing, und er gab ihr einen Namen, der zeigte, daß sie ein Teil seiner selbst war. „Dann sprach der Mensch: ‚Diese ist endlich Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleische. Diese wird Männin [oder Isch·scha‘] heißen, denn vom Manne [oder Isch] wurde diese genommen.‘“ (1. Mose 2:21-23, NW) Gott hatte nun die weiblichen Merkmale von Adam weggenommen und sie in dieses Weib oder Isch·scha‘ gelegt. So hatte er die menschlichen Geschlechter geschaffen. In dem väterlichen Segen, den er ihnen nun als einem verheirateten Paare gab, bestimmte er ihnen die Arbeit, zu deren gemeinsamer Fortführung er sie ermächtigte. Darüber lesen wir: „Und Gott ging daran, den Menschen zu schaffen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Weib schuf er sie. Sodann segnete Gott sie, und Gott sprach zu ihnen: ‚Seid fruchtbar, werdet viele und füllt die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch untertan die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und jedes lebendige Geschöpf, das auf der Erde kriecht.‘“ „Dies ist das Buch der Geschichte Adams. An dem Tage, da Gott Adam schuf, machte er ihn im Gleichnis Gottes. Als Mann und Weib schuf er sie. Dann segnete er sie und gab ihnen den Namen Mensch an dem Tage, da sie geschaffen wurden.“ (1. Mose 1:27, 28; 5:1, 2, NW) Somit ist die menschliche Ehe eine göttliche Einrichtung und sollte als heilig betrachtet werden.
17. Warum schuf Gott durch die Art, wie er Eva ins Dasein brachte, kein prophetisches Bild von Christus und seiner Braut?
17 Schattete Jehova Gott etwas Künftiges vor, etwas, das 4000 Jahre später geschehen sollte, als er Adam in einen tiefen Schlaf fallen ließ und eine seiner Rippen entfernte, um sie als Grundstoff bei der Bildung des Weibes Adams zu benutzen? Nein. Er schattete nicht vor, daß sein Sohn Jesus Christus der einzige andere Adam, „der letzte Adam“, werden würde, der als menschliches Opfer für seine „Braut“, die Versammlung seiner 144 000 Nachfolger, in den Todesschlaf fallen würde, und daß der allmächtige Gott ihn aus diesem tiefen Todesschlaf auferwecken und ihm dann seine geistige „Braut“, seine treue Versammlung, in himmlischer Herrlichkeit darstellen würde. (1. Kor. 15:45; Eph. 5:25-27; Off. 21:2, 9) Hätte Gott dies getan, so würde dies bedeutet haben, daß er in Adams Zukunft hineingespäht und die Macht, Dinge vorauszusehen, angewandt hätte, um vorauszusehen, daß Adam durch das Essen vom verbotenen Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sündigen würde. Auf diese Weise hätte Gott vorherbestimmt, daß Adam sein Gesetz bräche und unter das Todesurteil käme und daß Jesus Christus als ein entsprechendes Lösegeld sterben müßte, um seine 144 000 Nachfolger aus den Nachkommen Adams zu retten, damit sie eine Brautorganisation, Jesu Christi Weib im Himmel, werden würden. Wenn Jehova Gott Adams sündige Tat zuvorbestimmt hätte, so hätte er sich für dessen Sünde verantwortlich gemacht; doch ist Gott für keine Sünde verantwortlich und ist nicht verpflichtet, ein Sühnopfer dafür darzubringen.
18. Was wurde durch Evas Erschaffung auf Erden nachgeahmt?
18 Anstatt etwas durch die Art und Weise, in der er Eva schuf, vorzuschatten oder vorherzubestimmen, ahmte Jehova Gott sein eigenes, großes himmlisches Muster auf irdischer Stufe nach. Wie Eva von Adam genommen wurde und wirklich Gebein von seinem Gebein und Fleisch von seinem Fleisch war, so wurde Jehovas Universalorganisation, seine himmlische, weibesgleiche Organisation, von ihm selbst genommen. Die Schöpfung kam von ihm selbst, ohne ihm Schmerzen zu verursachen; sie begann mit seinem Wort, seinem einziggezeugten Sohn und schloß schließlich alle seine heiligen Engel im Himmel ein. Diese heilige Organisation, die sie alle einschließt, nahm er sich als sein „Weib“, „seine Vermählte“, von der er sich niemals scheiden wird, denn sie wird sich nie von ihm abwenden, und wenn selbst ein Teufel auf den Plan träte.
19. (a) Welche Tatsachen und Schrifttexte weisen auf die enge Verbindung eines Ehemannes mit seiner Frau hin? (b) Und wo ist daher sein rechtmäßiger Platz?
19 Da die erste Frau vom ersten Manne genommen und nicht als eine besondere Schöpfung gebildet wurde, war nicht nur sie e i n Fleisch mit ihm, sondern auch die gesamte menschliche Familie, die aus ihnen hervorging, ist e i n Fleisch. Demzufolge wurde die Frau die engste Verwandte ihres Mannes auf Erden. Aus diesem Grunde sollte er auch fest zu ihr halten. Gott gab bekannt, daß diese Bande zwischen Ehemann und Ehefrau die engste Verwandtschaft zwischen zwei Menschen auf Erden sind, eine noch engere, als es die Verwandtschaft eines Sohnes mit seinem Vater und seiner Mutter ist. Daher sollte der Mann bei der einen Person bleiben, mit der er am engsten verbunden wäre, bei seinem Weibe. Nachdem Gott Mann und Weib in Eden durch die Ehe vereint hatte, sagte er: „Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und er muß sich zu seiner Ehefrau halten, und sie sollen e i n Fleisch werden.“ (1. Mose 2:24, NW) Tausende von Jahren später wollten gewisse Menschen, die sich selbst weise dünkten, diesen echten Bericht über die vorbildliche menschliche Ehe im Edenparadiese beiseiteschieben, aber der Sohn Gottes sprach zu ihnen: „Habt ihr nicht gelesen, daß der, welcher sie schuf, sie am Anfang als Mann und Weib schuf und sprach: ‚Aus diesem Grunde wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und die zwei werden e i n Fleisch sein‘? So daß sie nicht länger zwei, sondern e i n Fleisch sind. Was also Gott zusammengejocht hat, soll kein Mensch trennen.“ (Matth. 19:4-6, NW) Der christliche Apostel Paulus trug das Seinige zur Stütze der Echtheit dieses Eheberichts bei, indem er in seiner Beweisführung daraus zitierte und sagte: „Denn, ‚die zwei‘, sagt er, ‚werden e i n Fleisch sein‘.“ (1. Kor. 6:16, NW) Der Platz eines verheirateten Mannes sollte daher weder bei seinem Papa und seiner Mama sein noch bei seinen Kollegen, seinem Männerverein oder Klub, sondern bei dem ihm am nächsten stehenden Partner, nämlich bei seiner Frau. Er sollte zu seiner Frau halten und sie nicht zu ihrem Vater, der sie ihm gegeben hat, zurückschicken. Er sollte keinem gestatten, sich zwischen ihn und sie zu stellen.
20. (a) Was beabsichtigte Gott nicht, und welchen Zweck verfolgte er durch die Erschaffung Evas? (b) Weshalb wären aus der Ehe Adams und Evas keine mißgestalteten oder unausgeglichenen Kinder hervorgegangen?
20 Als Gott die männlichen und die weiblichen Merkmale oder Eigenschaften, die bei Adam ursprünglich in Ausgeglichenheit vereint vorhanden waren, auf die beiden Geschlechter verteilte, wollte er nicht einen Kampf zwischen den Geschlechtern im Edenparadiese heraufbeschwören. Er wollte die Geschlechter nicht zu einer konkurrierenden Koexistenz veranlassen. Obwohl die weiblichen Eigenschaften Adam, dem Manne, genommen und seinem Weibe einverleibt wurden, blieb er vollkommen. Er war immer noch Gottes Bild und Gleichnis. Eva, in der die weiblichen Merkmale vorherrschten, war ebenfalls vollkommen, aber sie war e i n Fleisch mit Adam. E i n Fleisch verletzt sich nicht selbst; es kämpft nicht gegen sich selbst. Gemäß dem Gesetz Gottes, Jehovas, des großen Organisators, vereinigen sich die Lebenszellen des Fleisches in verschiedenen Organen und Geweben. So sollte es auch mit den beiden Geschlechtern sein, denn sie sind in Wirklichkeit nur e i n Fleisch. Sie sollten einander ergänzen, der eine sollte den anderen mit dem versorgen, dessen er sich bedürftig fühlt, und umgekehrt. Gott bildete die beiden Geschlechter so, daß sie ihr größtes Glück und ihre Zufriedenheit darin fänden, miteinander den vollkommenen Willen ihres himmlischen Vaters zu tun. Der Ehe zwischen Adam und einem Weibe, das von seinem eigenen Gebein und Fleisch war, sollten nicht seltsame Kinder entsprießen, die in irgendeiner Beziehung unausgeglichen wären und ungewöhnliche Eigenheiten oder Mißgestaltungen aufwiesen. Beide, Mann und Weib, waren vollkommen. Vollkommenheit vereint mit Vollkommenheit ergibt — Vollkommenheit. Wenn ein vollkommener Sohn Adams und Evas eine ihrer vollkommenen Töchter heiratete, mußte ein vollkommenes Kind hervorkommen.
21. Auf welche Weise sollte die Frau eine Gehilfin und Ergänzung sein, und warum bot Adam nun ein Bild der Ausgeglichenheit?
21 Daß dies Gottes Wille war, als er Adam „teilte“ und so das männliche und das weibliche Geschlecht schuf, bestätigte Gott zu der Zeit, als er ein Weib für Adam zu bilden begann. Gott sprach: „Ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihn ergänze.“ Gott sagte nicht, daß er Adam einen Chef oder ein Haupt geben werde. Adam besaß bereits ein Haupt. Gott, sein Schöpfer, war sein Haupt. Ein anderes brauchte er nicht. Eine Ergänzung ist nicht ein Haupt. Im Hebräischen oder in der Sprache, in der Gottes Schöpfungsbericht aufgezeichnet ist, bedeutet das Wort für ‚Ergänzung‘ das, was sich vor jemandem oder in seinem Blickfeld befindet, als ob es ihm gegenüberstände. Es ist nicht etwas, was in Opposition zu ihm steht, sondern ist ein Gegenstück, etwas, was zu ihm paßt, ihm richtig entspricht und einen schönen Ausgleich schafft. Die Frau, und nicht ein weibliches Tier, war für Adam die entsprechende Partnerin und somit seine Ergänzung, besonders weil sie die körperlichen Organe besaß, durch die sie die Mutter seiner Kinder werden konnte. (3. Mose 18:23) Sie konnte die Eizellen erzeugen, aus denen die Körper seiner Kinder gebildet würden. Als Haupt des Ehepaares konnte aber nur er den Lebenssamen weitergeben, der in ihren Eizellen Leben erweckte. Er war der erste, der menschliches Leben empfing, und sein Weib empfing Leben, indem sie aus seiner Rippe gemacht wurde, und es war angebracht, daß er nun seinen Kindern das Leben vermittelte. Der Mann hatte seine Funktion, und die Frau hatte ihre Funktion und war ihm untergeordnet und von ihm abhängig. Somit sollte sie dem Willen Gottes gemäß die „Gehilfin“ ihres Mannes sein, und eine Gehilfin ist kein Chef, Diktator oder Kommandant. Eine Gehilfin nimmt Anordnungen entgegen und arbeitet mit dem zusammen, der ihre Hilfe annimmt. Das Weib konnte Adam nun die erforderliche Hilfe bieten beim Ausführen des Gebotes, das Gott ihnen gegeben hatte, nämlich viele zu werden und die Erde mit einem vollkommenen Menschengeschlecht zu füllen. Wenn Adam in Eden neben dem edlen Löwen und seiner Löwin oder neben irgendeinem Tierpärchen stand, bot er nicht mehr einen einseitigen, unvollständigen Anblick; denn nun stand seine vollkommene Gefährtin, seine weibliche Ergänzung und Gehilfin neben ihm. Alles paßte zueinander. Der Anblick war lieblich. Dies war gut in den Augen des Schöpfers.
22. (a) Wann begannen Adams eheliche Beziehungen mit seinem Weibe, und was zeigt dies hinsichtlich der Zeit, da die erste Ehe geschlossen wurde? (b) Wie verhielten sie sich gegeneinander zu der Zeit, da sie noch vollkommen waren?
22 Als Jehova Gott dem erwachten Mann in Eden dieses vollkommene Weib gab, sie beide segnete und sie über ihre gemeinsamen Pflichten unterrichtete, war ihre Ehe geschlossen. Zu ihrer Eheschließung war nicht erst körperliche, geschlechtliche Vereinigung erforderlich. Wenn zuerst diese Geschlechtsverbindung notwendig gewesen wäre, um die Ehe zu einer wirklichen, einer gültigen und bindenden zu machen, dann wären Adam und sein Weib in Eden niemals verheiratet gewesen. Erst als sich dieses Paar einige Zeit später außerhalb Edens befand, wird von ihm gesagt: „Jetzt hatte Adam Verkehr mit Eva, seinem Weibe, und sie wurde schwanger. Und zur entsprechenden Zeit gebar sie Kain.“ (1. Mose 4:1, NW) Adam und Eva wußten, daß der Zweck der Geschlechtsverbindung das Hervorbringen von Kindern war. In ihrer Vollkommenheit vollkommene Selbstbeherrschung übend und sich ihrer Nacktheit nicht schämend, noch beim Anblick des unbekleideten Körpers des anderen in Leidenschaft entbrennend, hielten sie sich, während sie in Eden weilten, davon zurück, sich geschlechtlich zu vereinigen und Kinder zu zeugen. Trotzdem waren sie richtig verheiratet und waren verpflichtet, in Liebe und Treue zusammenzuhalten. Jehova Gott, der Urheber der Ehe, hatte sie zusammengejocht. Kein Geschöpf konnte sie mit Recht trennen.