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Nichtchristliche Zeugen des ChristentumsDer Wachtturm 1952 | 1. August
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sogar „eine Art von Gebet an Christus als zu einer Gottheit richteten“, aber seit einiger Zeit behaupten sie nun nicht mehr, Christen zu sein. — Harvard Klassiker (engl.), Band 9, S. 425-428.
Plinius wollte wissen, ob Trajan diese Methoden und Taktiken gutheisse. Als Antwort lobte der Kaiser den Plinius bezüglich der Art und Weise, wie er die Sache behandelte. „Du hast bei den Untersuchungen über die, die dir als Christen angezeigt worden sind, ganz den rechten Weg eingeschlagen“, schrieb Trajan. Trajans Neffe, der ihm als Kaiser folgte (117-138 n. Chr.), erklärte in einem Schreiben an den Prokonsul von Asien über Christen: „Wenn also in Anklagen von dieser Art das Volk der Provinz irgend etwas wider die Christen klar und bestimmt behaupten kann, um den Pall vor Gericht zu ziehen, nur dazu lass sie Zuflucht nehmen und nicht zu inoffiziellen Anklagen und bloss lautem Geschrei.“ — Ap. Euseb. Hist. Eccles., iv. 9.
ANDERE GEGNER TRETEN ALS ZEUGEN AUF
Der griechische Rhetoriker namens Luzian, der gegen Ende der Herrschaft Trajans geboren wurde, griff die Lehren der Christen an und machte ihre Form der Anbetung lächerlich. Indem Luzian über den Tod des Peregrinus Proteus, eines berühmten Zynikers, an Cronius schreibt, sagt er unter anderem, dass die Christen „von ihm [Christus] als von einem Gott redeten und ihn für einen Gesetzgeber hielten und ihn mit dem Titel Meister ehrten. Daher beten sie immer noch diesen grossen Mann an, der in Palästina gekreuzigt [an eine crux simplex geschlagen] wurde, weil er diese neue Religion in die Welt einführte.“
Origenes, einer der berühmtesten „Kirchenväter“ (185-254 n. Chr.), hat das Zeugnis mehrerer weiterer Nichtchristen aus alter Zeit aufbewahrt, z. B. eines griechischen Philosophen namens Numenius, der in der letzten Hälfte des zweiten Jahrhunderts lebte. Origenes sagt von ihm, er „zitiere ein Bruchstück aus der Geschichte Jesu Christi, wovon er die verborgene Deutung suche“. (McClintock & Strong, Cyclopedia [engl.] Bd. 7, S. 225) Origenes sagt auch von Phlegon, der um die Mitte des zweiten Jahrhunderts lebte, er habe die Erfüllung gewisser Prophezeiungen erwähnt, die sich auf Christus bezögen. — Contra. Cels. lib. ii., § 14.
Celsus, ein fanatischer Feind des Christentums, der etwa 130 Jahre nach dem Tod Jesu lebte, machte viele Zitate aus den Christlichen Griechischen Schriften und erklärte: „Wir entnehmen diese Dinge euern Schriften, um euch mit euern eigenen Waffen zu verwunden.“ Die Originalschriften des Celsus gingen verloren, aber Origenes hat uns nahezu 80 seiner Anführungen aus der Heiligen Schrift aufbewahrt. Celsus sagt, Jesus sei als das Wort Gottes dargestellt und der Sohn Gottes genannt worden, sei aus Nazareth gewesen, der Sohn eines Zimmermanns, und habe behauptet, dass seine Empfängnis durch ein Wunder erfolgt sei. Celsus spielt darauf an, dass Jesus nach Ägypten hinab geführt worden sei, erwähnt seine Taufe im Jordan, die Stimme, die erklärt habe, er sei Gottes Sohn, die Versuchungen in der Wüste, die Wahl der 12 Apostel. Er gibt zu, dass Jesus grosse Wunder gewirkt, Volksmengen gespeist, blinde Augen geöffnet, die Lahmen geheilt, die Kranken gesund gemacht, die Toten auferweckt habe. Er bezieht sich auch auf manche Lehrpunkte in den Lehren Christi. Und am Ende erwähnt er den Verrat durch Judas, die Verleugnung durch Petrus, die Geisselung, Krönung und den Spott, womit Jesus überhäuft wurde, wie auch die Finsternis und das Erdbeben, das beim Tode Jesu eintrat und dann die nachfolgende Auferstehung. So bewies dieser heidnische Schreiber unabsichtlich, dass diese Dinge niedergeschrieben und von den Christen zu jener Zeit allgemein geglaubt wurden. — Mitchells Kritisches Handbuch des griechischen Neuen Testamentes (engl.).
Ein weiterer nichtchristlicher Zeuge wird jetzt als Zeuge aufgerufen, der berühmte jüdische Historiker Flavius Josephus. Eine Stelle in seinem Buche Jüdische Altertümer (18. Buch, 3. Kap., § 3) lautet, wenn auch als unecht angefochten, so doch nicht widerlegt: „Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger ihm nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorherverkündigt hatten. Und noch bis auf den heutigen Tag [ums Jahr 93 n. Chr.] besteht das Volk der Christen, die sich nach ihm nennen, fort.“ Wiederum sagt Josephus (20. Buch. 9. Kap., § 1), wie der Hohepriester Ananus den ‚Sanhedrin der Richter versammelte und den Bruder von Jesus, der Christus genannt wurde, vor sie führte, dessen Name Jakobus war‘.
So bestätigt das Zeugnis vieler Zeugen die Tatsache, dass das Christentum keine Erfindung aus neuerer Zeit ist, sondern in der alten Weltgeschichte tiefe Wurzeln hat. Mögen daher alle Ungläubigen, die sich einbilden, die Bibel habe keine beweisbaren Tatsachen als Grundlage, ihre falschen Ideen und irrigen Begriffe fallen lassen und die Bibel richtig als das einschätzen, was sie ist: Jehovas Wort der Wahrheit, das unanfechtbare, unzerstörbare! Die Tage der Menschen sind wie Gras, aber „das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit“. — Joh. 17:17; Ps. 103:15; Jes. 40:8; 1. Pet. 1:25.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1952 | 1. August
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Fragen von Lesern
● Auf Seite 280 des Buches „Dies bedeutet ewiges Leben“ (engl.) wird gesagt: „Ausserhalb Edens lastete Gottes Fluch auf der Erde bis zur Flut; doch alle Anstrengungen zur Kultivierung des Bodens, die der Mensch seither gemacht hat, haben verfehlt, die jetzt weit und breit bevölkerte Erde in ein Paradies umzuwandeln.“ Bedeutet dies, dass die Erde jetzt nicht unter dem Fluche steht, der zur Zeit der Austreibung Adams aus Eden ausgesprochen wurde? — U. L., Kan.
Ja, das ist der Punkt, der hervorgehoben wird. Als Gott Adam aus Eden austrieb, sagte er: „Weil du auf die Stimme deines Weibes gehört und gegessen hast von dem Baume, von dem ich dir geboten und gesprochen habe: Du sollst nicht davon essen, — so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen; mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens; und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes [wilde Pflanzen, AÜ] essen. Im Schweisse deines Angesichts wirst du dein Brot essen.“ (1. Mose 3:17-19) Jahrhunderte später säuberte die Flut der Tage Noahs die Erde von Bosheit und liess nur Personen übrig, die in Gottes Augen gerecht erachtet wurden und der wahren Anbetung ergeben waren. Jehova gab ihnen einen guten Anfang, erliess den Befehl, sich zu mehren und die Erde zu füllen von neuem und unterstellte der Macht des Menschen das Tier- und Pflanzenreich, ohne dass ein störender Fluch auf der Erde gelegen hätte: „Nicht mehr will ich hinfort den Erdboden verfluchen um des Menschen willen.“ Es sei jedoch bemerkt, dass der Auftrag, sich die Erde untertan zu machen, der an Adam ergangen war, nicht in dem an Noah erteilten enthalten war, was anzeigt, dass er nicht durch das blosse Aufheben des Fluches erfüllt wurde. — 1. Mose 1:28; 6:17; 8:21; 9:1-17.
Nur einige wenige Jahrhunderte später wurde ein Teil der Erde wegen seiner üppigen Schönheit mit Eden verglichen: „Und Lot hob seine Augen auf und sah die ganze Ebene des Jordan, dass sie ganz bewässert war (bevor Jehova Sodom und Gomorra zerstört hatte), gleich dem Garten Jehovas.“ (1. Mose 13:10) Auch tönt der folgende Bericht der Kundschafter des Verheissenen Landes nicht nach einer verfluchten Erde, welche nur wilde Pflanzen als Nahrung hervorgebracht hätte: „Und sie kamen bis in das Tal Eskol und schnitten daselbst eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweien an einer Stange, auch Granatäpfel und Feigen.“ Als die Kundschafter diese Frucht der Israeliten-Gemeinde später darreichten, sagten sie über das Land: „Wirklich, es fliesst von Milch und Honig, und dies ist seine Frucht.“ (4. Mose 13:23-27) Bestimmt beschrieb Mose nicht eine verfluchte Erde, als er folgende Worte glühender Schilderung des Verheissenen Landes gebrauchte, dessen Fürsorger der Herr war:
„Denn Jehova, dein Gott, bringt dich in
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