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Babylons Sturz — ein Wendepunkt in der GeschichteDer Wachtturm 1965 | 15. Juni
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klären. Man nimmt jedoch stark an, daß es sich dabei um Gubaru, den Obersten des Kores, handelte.e
Jehova teilte das Königreich Babylon und gab es den Medern und Persern, wie er es durch die Handschrift an der Wand des königlichen Palastes Belsazars angekündigt hatte, denn Darius, der Meder, regierte zuerst. Gottes unfehlbares Wort spricht von ihm als König und berichtet, es habe diesem gefallen, „hundertundzwanzig Satrapen zu bestellen, die im ganzen Königreich sein sollten“. (Dan. 6:2, 3) Daniel spricht (9:1) von dem „ersten Jahre Darius’, des Sohnes Ahasveros’, aus dem Samen der Meder, welcher über das Reich der Chaldäer König geworden war“. Seine Herrschaft war von kurzer Dauer. Kores, der Perser, legte sich den Titel König von Babylon, „König der Länder“, zu. Babylons Thron war somit geteilt und zuerst den Medern und dann den Persern gegeben worden. Eine Zeitlang regierte Kores von Babylon aus, das er gestürzt, aber nicht zerstört hatte.
Der Sturz Babylons bedeutete somit das Ende der dritten Weltmacht in der biblischen Geschichte. Die vierte Weltmacht, Medo-Persien, trat auf den Plan. Medo-Persien war die Weltmacht, die in zwei Visionen Daniels, des Propheten, der unter Belsazars Herrschaft lebte, Babylon ablöste. — Siehe Daniel 7:5 und 8:3, 4, 20.
Der Sturz Babylons war für die wahre Anbetung und für Gottes auserwähltes Volk von größter Bedeutung, denn die Juden wurden von Kores freigelassen, damit sie nach Jerusalem zurückkehren und den Tempel wieder aufbauen konnten. Mit dem Sturz Babylons ist aber noch eine weitere, größere Bedeutung verbunden. Er schattete den Sturz Groß-Babylons vor, das durch die falsche Religion viele Menschen gefangenhält und Bedrückung und Elend über sie gebracht hat. Es ist gut, Näheres über den Sturz des alten Babylon und die damit verbundenen Prophezeiungen zu wissen, denn das wird uns helfen, für immer aus Babylon der Großen hinauszugehen und am Leben zu bleiben.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1965 | 15. Juni
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Fragen von Lesern
● Warum mußte sich nach dem mosaischen Gesetz die Hand der Zeugen zuerst gegen einen zum Tode Verurteilten erheben? Enthält dieses Gesetz einen Grundsatz, der auch heute anwendbar ist?
Über Personen, die beim Volk Israel zum Tode verurteilt wurden, lesen wir in 5. Mose 17:5-7 (Me) folgendes: „[Du sollst] ... sie zu Tode steinigen. Auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin soll ein solcher, der sterben muß, den Tod erleiden ... Die Hand des Zeugen soll die erste sein, die sich zu seiner Tötung erhebt, danach die Hand des ganzen übrigen Volkes: so sollst du das Böse aus deiner Mitte beseitigen!“
Nicht nur die Richter und älteren Männer des Volkes Israel waren verpflichtet, das Böse zu beseitigen, sondern alle Israeliten mußten eifrig für die wahre Anbetung eintreten, mußten streng darauf achten, daß der Name Gottes nicht geschmäht wurde und die Organisation rein erhalten blieb, damit das Volk einer Verurteilung zufolge der Gemeinschaftsverantwortung entging. Die Zeugen mußten ihren Eifer dadurch beweisen, daß sie bei der Vollstreckung des Urteils führend vorangingen. Diesen Eifer bewiesen zum Beispiel die Leviten, als sie gegen ihre israelitischen Brüder vorgingen, die am Sinai das goldene Kalb angebetet hatten, und auch Pinehas, der Levit, der den Simeoniter Simri damals umbrachte, als 24 000 Israeliten wegen der Unsittlichkeit, der sie in Verbindung mit dem Baal-Peor verfallen waren, sterben mußten. (2. Mose 32:25-29; 4. Mose 25:6-9) Eltern, die einen widerspenstigen, unverbesserlichen Sohn hatten, mußten diesen vor die Richter bringen. Sie durften ihn nicht vor der Todesstrafe schützen. Wer ein falscher Prophet oder abtrünnig wurde, durfte nicht verschont werden, selbst wenn es sich dabei um den eigenen Sohn oder die eigene Tochter handelte, denn die Liebe und die Treue zu Jehova Gott und seiner Organisation mußten sogar über die engsten Familienbande gestellt werden. — 5. Mose 21:18-21; 13:6-11.
Es ging dabei aber noch um einen anderen Grundsatz. Als Zeuge vor Gericht gegen jemand aufzutreten war noch lange nicht das gleiche, wie das Urteil zu vollstrecken, das heißt das Blut des Angeklagten zu
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