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Die geliebte Frau im HohenliedDer Wachtturm 1958 | 1. März
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ist so unnachgiebig wie der Scheol. Ihre Gluten sind wie Feuergluten, die Flamme Jahs. Selbst viele Wasser vermögen die Liebe nicht auszulöschen, noch können Ströme sie hinwegschwemmen. Wenn ein Mann [selbst König Salomo] alle wertvollen Dinge seines Hauses für die Liebe geben wollte — man würde sie bestimmt verschmähen.“ — Hohel. 8:6, 7, NW.
45. Was will ihr Freund, der Hirte, nun hören, und welches Verlangen nach ihm bringt sie zum Ausdruck?
45 Eine solch unüberwindliche Liebe sicherte ihr die Liebe des Hirten. Er möchte ihre Stimme hören, die aus einem treuen Herzen spricht: „Oh, die du in den Gärten wohnst; die Gefährten horchen auf deine Stimme. Laß sie mich hören.“ Nach dieser Einladung drückt sie den Wunsch aus, daß er eilends kommen und die Berge überspringen möge, die sie trennen, um sie auf die duftenden Berge, auf die herrlichen Höhen der Vereinigung mit ihm, zu versetzen. „Enteile, mein Geliebter, und sei gleich einer Gazelle oder einem Reh [dem Jungen der Hirsche, PB] auf den würzigen Bergen.“ — Hohel. 8:13, 14, NW.
46. Womit wurde die Sulamitin gekrönt, weil sie ihrem Geliebten treu geblieben war, und wofür wird der Überrest ebenfalls gekrönt werden, und wer wird an der mit Freude gekrönten Erfahrung teilhaben?
46 Wir sehen die Sulamitin, die Geliebte im Hohenliede des Königs Salomo, mit Freude gekrönt. Mit Freude gekrönt wird auch der verlobte Überrest werden, wenn er dem weltlichen Materialismus standhält und dem Hirten-Bräutigam treu bleibt. Alle „anderen Schafe“, die „Jungfrauen hinter ihr her, ihre Gefährtinnen“, werden an der Freude des treuen Überrests teilhaben. Jehova Gott sei Dank für dieses inspirierte Lied, das uns alle anspornt, die Lauterkeit in unserer Liebe zu seinem Rechten Hirten, zu Jesus Christus, zu bewahren!
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1958 | 1. März
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Fragen von Lesern
● Warum wird in 3. Mose 11:20-23 von Insekten gesprochen, die ‚auf allen vieren‘ gehen, wenn sie doch sechs Füße haben? — L. E., Vereinigte Staaten.
Wir lesen in 3. Mose 11:20, 21 (Me): „Alle kleinen geflügelten Tiere, [die auf vier Beinen gehen,] sollen euch ein Greuel sein. Nur diejenigen von allen geflügelten kleinen Tieren [Insekten, SB] dürft ihr essen, die auf vier Beinen gehen und oberhalb ihrer vier Beine noch ein Paar Springbeine haben, um mit ihnen auf der Erde zu hüpfen.“
Es wäre nicht vernünftig, anzunehmen, daß der Bibelschreiber nicht wußte, daß geflügelte Insekten sechs Beine haben. Er spricht von den Insekten, die „auf vier Beinen gehen“, und bezeichnet dann gewisse Arten dieser Kategorie näher, und jene, die er erwähnt, haben sechs Beine, von denen sie zwei als Springbeine benutzen. Ein jüdischer Kommentar gibt zu den Versen 20 und 23 folgende Erklärung: „auf allen vieren gehen. Diese Redewendung kann nicht so verstanden werden, daß die Insekten nur vier Beine hätten. Die Worte beziehen sich wahrscheinlich auf die Art, wie sie sich fortbewegen, und bedeuten: ‚die sich wie Vierfüßer fortbewegen‘ … 23. die vier Füße haben, d. h. ohne die ‚Springbeine‘.“
Es gibt geflügelte Insekten, wie Bienen, Fliegen und Wespen, die wie Vierfüßer auf allen vieren gehen. Unter diesen gibt es einige mit Springbeinen, die gegessen werden dürfen. Sie haben buchstäblich vier Füße, mit denen sie sich fortbewegen, und zwei, mit denen sie hüpfen. Die Bibel ist in der farbigen Sprache des gewöhnlichen Volkes geschrieben, und so muß berücksichtigt werden, daß gewisse Ausdrücke bildlich, also nicht streng buchstäblich, aufzufassen sind. Wir sprechen manchmal davon, daß jemand sich auf die Hinterbeine stellen und kämpfen mußte. Das meinen wir nicht buchstäblich, so als ob der Betreffende auch Vorderbeine habe und sonst auf allen vieren gehe. Wir leiten das Bild von den Vierfüßern ab, die sich beim Kampf auf die Hinterbeine stellen und mit ihren Vorderbeinen dreinschlagen, wie die Pferde, Hirsche oder Bären. Ähnlich bezieht sich die Bibel bildlich, nicht buchstäblich, auf geflügelte Insekten, die wie Vierfüßer auf allen vieren gehen.
● In Matthäus 19:23, 24 sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Wahrlich, ich sage euch, daß es schwerhalten wird für einen Reichen, in das Königreich der Himmel einzugehen. Wiederum sage ich euch: Es ist leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr hindurchzugehen.“ (NW) Muß diese Übersetzung nicht als unzulänglich bezeichnet werden, wenn man den kurzen Artikel in Betracht zieht, der in der Zeitschrift The American Mercury unter dem Titel „Wie es der Übersetzer ansieht“ erschienen ist? In diesem Artikel heißt es:
„Es ist leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen. Dieses Bibelwort ist schon millionenmal wiederholt worden, aber es handelt sich dabei um eine falsche Übersetzung des griechischen Urtextes. Der Gedanke, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgehen
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