Träger des furchteinflößenden Namens
„Alle Völker der Erde werden sehen, daß du nach dem Namen Jehovas genannt bist, und werden sich vor dir fürchten.“ — 5. Mose 28:10.
1, 2. (a) Welche Fragen entstehen, wenn es zu entscheiden gilt, ob die Furcht vor einem Namen gerechtfertigt ist? (b) Wann ist es gerechtfertigt, einen Namen, nach dem ein Volk genannt wird, zu fürchten, und wozu führt diese Furcht?
FURCHT vor einem Namen, weil ein Volk nach diesem Namen genannt wird oder weil er mit diesem Volk verbunden ist? Ist eine solche Furcht gerechtfertigt? Das hängt davon ab, was den Namen berühmt machte oder wodurch er bekannt wurde. Wird er beachtet und geschätzt, weil seine Träger ihm Ehre machen oder ihn in ein vorteilhaftes Licht stellen? Tragen sie dazu bei, daß der Name hochgeachtet wird, oder bewirken sie, daß er geringgeachtet wird? Welche Beachtung verdient der Name selbst?
2 Es mag zwar ein großes Vorurteil gegen den Namen herrschen; ehrt aber das Volk, das nach ihm genannt wird, den Namen selbst, und wird er durch dasselbe ebenfalls geehrt? Handelt der Eigentümer des Namens mit diesem Volke so, daß sein Name dadurch höher geachtet und Ehrfurcht vor ihm erweckt wird? Wenn das Volk, das nach dem Namen genannt wird, dem Namen Ehre macht und der Eigentümer des Namens dieses Volk dazu gebraucht, ihn zu verherrlichen und vor Schimpf und Schande zu bewahren, dann ist es tatsächlich angebracht, daß die Nationen, die dieses Namensvolk beobachten, den Namen fürchten. Diese Furcht der Nationen führt dann auch zu bestimmten Ergebnissen.
3, 4. (a) Wer war bis vor neunzehnhundert Jahren das Volk, das den furchteinflößenden Namen trug? (b) In welchen Bund ließ Mose dieses Volk treten, und was würde nach seinen Worten die Folge sein, wenn es auf Gottes Wegen wandeln würde?
3 Wer ist dieses Volk, das nach einem Namen genannt wird, den zu fürchten die Nationen veranlaßt werden? Es ist ein Volk, das nach dem Namen Gottes, des Schöpfers des Himmels und der Erde, genannt wird. Gibt es heute ein solches Volk? Wir wissen, daß von ferner Vergangenheit an bis vor neunzehnhundert Jahren ein solches Volk auf Erden war. Nachdem es eine Nation geworden war, lagerte es vierzig Jahre später in den Ebenen Moabs, im heutigen Jordanien. Ein Gesetzgeber, der heute noch in der ganzen Welt hoch geachtet ist, war damals sein sichtbarer Führer. Es war der Prophet Mose, durch den Gott dem Volke Moses die bekannten Zehn Gebote gab. Dieses Volk sollte nun bald westwärts über den Jordan ziehen und mit Gottes Hilfe das ihm verheißene Land in Besitz nehmen. Damit es ihm dort wohl ergehe, sollte es die Zehn Gebote und auch all die anderen Gebote Gottes halten, die auf den Zehn Geboten beruhten. Kurz vor seinem Tod hielt Mose mehrere Abschiedsreden, in denen er das Volk daran erinnerte, dies zu tun. Er ließ es in einen Bund treten, durch den dieses Volk, das Gottes Namen trug, gelobte, Gott in dem neuen Land treu zu sein.
4 Im Laufe seiner Rede, in der er dem Volk diesen Bund oder diesen feierlichen Vertrag mit Gott bekanntmachte, sagte der Prophet Mose:
„Schweige und höre, Israel! An diesem Tage bist du Jehova, deinem Gott, zum Volke geworden. Und es wird geschehen, wenn du der Stimme Jehovas, deines Gottes, fleißig gehorchst, daß du darauf achtest, zu tun alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird Jehova, dein Gott, dich zur höchsten über alle Nationen der Erde machen … Jehova wird dich als ein heiliges Volk für sich bestätigen, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote Jehovas, deines Gottes, beobachtest und auf seinen Wegen wandelst; und alle Völker der Erde werden sehen, daß du nach dem Namen Jehovas genannt bist, und werden sich vor dir fürchten.“ — 5. Mose 27:9; 28:1-10.
5. (a) Wovor warnte Mose die Israeliten, und was beweist das, was die Geschichte der vergangenen neunzehnhundert Jahre über die Juden berichtet? (b) Wann bot sich ihnen als Nation die größte Gelegenheit, und weshalb?
5 Das war für das Volk Israel damals, vor dreitausendvierhundert Jahren, eine wunderbare Gelegenheit und ein Vorrecht, aber niemand wird bestreiten wollen, daß es seinen Verpflichtungen nicht nachkam. In derselben Abschiedsansprache sagte Mose den Israeliten, welche Flüche Jehova über sie bringen würde, wenn sie seiner Stimme nicht gehorchen und seine Gebote nicht halten würden. (5. Mose 28:16-68) Was die Geschichte der vergangenen neunzehnhundert Jahre über die Juden berichtet, beweist offensichtlich, daß die Flüche Jehovas Gottes über sie kamen, weil sie ihm nicht gehorchten. Sie haben ihm keine Ehre gemacht. Sie haben seinen Namen nicht erhöht und sind daher nicht mehr sein Namensvolk. Zu Beginn unserer Zeitrechnung bot sich den Israeliten als Nation die größte Gelegenheit, aber nur ein kleiner Überrest von ihnen nahm sie wahr. Das geschah, als ein großer Lehrer, Prophet und Wundertäter, ein Größerer als Mose, im Namen Jehovas zu ihnen kam. Er war mit Gottes heiligem Geist gesalbt, und man nannte ihn deshalb Christus, wogegen sein persönlicher Name Jesus war, was „Jehova ist Rettung“ bedeutet.
6. Was unternahmen die religiösen Führer und das Volk zur Passahzeit des Jahres 33 gegen Jesus, und was geschah im Jahre 66 und danach mit der Nation?
6 Als er einige Tage vor dem jüdischen Passah des Jahres 33 auf einem Esel in Jerusalem einzog, wurde er von einer jüdischen Volksmenge als König, als königlicher Erbe des berühmten Königs David von Jerusalem willkommen geheißen. Aber am Passahtag selbst lieferten die jüdischen Religionsführer Jesus dem römischen Statthalter von Judäa aus. Sie weigerten sich, ihn als Gottes verheißenen König anzuerkennen, und schrieen: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!“ (Matth. 27:24, 25) „Wir haben keinen König außer dem Cäsar.“ (Joh. 19:15, NW) Noch an demselben Tag wurde Jesus Christus außerhalb Jerusalems von römischen Soldaten an einen Pfahl geschlagen, wo er eines schmachvollen Todes starb, und man setzte ihn in einer nahegelegenen Gruft bei. Dreiunddreißig Jahre später lehnten sich die Juden gegen den von ihnen auserkorenen König, den Cäsar, auf, was zur Folge hatte, daß im Jahre 70 ihre Hauptstadt, Jerusalem, und deren Tempel der Anbetung zerstört und sie selbst in alle Welt vertrieben wurden. Seither sind sie offensichtlich von den Flüchen getroffen worden, die der Prophet Mose vorhergesagt hatte.
7. Was geschah mit Jesu Jüngern bei dessen Gefangennahme, und was erlebten sie während der darauffolgenden zweiundvierzig Tage?
7 Nach dem Verrat und der Gefangennahme Jesu Christi wurden seine Jünger zerstreut, Aber am dritten Tag nach seinem Tod und seinem Begräbnis versammelten sie sich wieder und scharten sich erneut um ihren Meister, Jesus Christus. An jenem Tag hatte der allmächtige Gott, Jehova, seinen himmlischen Sohn nämlich von den Toten auferweckt. Jesus Christus, von den Toten zurückgekehrt, erschien seinen Jüngern mehrmals aus der unsichtbaren Welt, denn er war als ein Geist auferweckt worden. So kam es, daß der auferstandene Jesus Christus während der darauffolgenden vierzig Tage mit diesen Zeugen seiner Auferstehung hin und wieder in aller Stille zusammenkam. Schließlich nahm er von ihnen Abschied und verschwand vor ihren Augen, um in den Himmel zurückzukehren und dort vor seinem himmlischen Vater zu erscheinen.
8, 9. (a) Was taten die Jünger während der nächsten zehn Tage, und was geschah dann? (b) Was erfüllte sich damals gemäß den Worten des Petrus?
8 Zehn Tage blieben sie in Jerusalem beisammen und erwarteten die Erfüllung der Worte Jesu, die er vor seiner Himmelfahrt zu ihnen gesprochen und durch die er ihnen Gottes heiligen Geist zu geben verheißen hatte. Dann kam das Fest der Wochen oder, wie die Juden es nannten, Schabuoth oder Pfingsten. Der heilige Geist kam auf die kleine Versammlung der 120 Jünger Jesu. Durch ein Wunder begannen sie in fremden Sprachen zu sprechen, die sie nie gelernt hatten, und die herrlichen Dinge Gottes zu prophezeien oder öffentlich kundzutun. Auf niemanden von den übrigen Juden im Tempel zu Jerusalem oder anderswo im Land wurde der heilige Geist Jehovas durch den Herrn Jesus Christus ausgegossen. Tausende von ihnen strömten zusammen, um Zeugen dieses wunderbaren Schauspiels zu werden und zu hören, was diese Jünger Jesu Christi in all den fremden Sprachen zu sagen hatten. Was war geschehen? Simon Petrus, einer der Jünger, stand als erster auf, um es ihnen zu sagen. Die in Joel 2:28-32 aufgezeichnete Prophezeiung hatte sich zu erfüllen begonnen. Deshalb sagte Petrus:
9 „Gerade dies wurde durch den Propheten Joel gesagt: ‚„Und in den letzten Tagen“, spricht Gott, „werde ich etwas von meinem Geiste auf jede Art von Fleisch ausgießen, und eure Söhne und eure Töchter werden prophezeien, und eure jungen Männer werden Visionen haben, und eure alten Männer werden Träume träumen, und selbst auf meine Sklaven und auf meine Sklavinnen werde ich in jenen Tagen etwas von meinem Geiste ausgießen, und sie werden prophezeien … und jeder, der den Namen Jehovas anrufen wird, wird errettet werden.“‘“ — Apg. 2:16-21, NW.
10. (a) Wie erklärte Petrus die Ausgießung des Geistes auf die Jünger Jesu? (b) Was zu tun, drang er in seine Zuhörer?
10 Dann erklärte ihnen Petrus, daß Jesus Christus am Passah, zweiundfünfzig Tage vorher, an den Pfahl geschlagen, begraben, danach von den Toten auferweckt und in den Himmel aufgenommen worden sei, um zur Rechten Gottes zu sitzen, wodurch sich die Prophezeiung des Königs David erfüllt habe. Durch diesen Herrn Jesus Christus habe Gott diesen heiligen Geist auf seine treuen Nachfolger auf Erden ausgegossen. Tausende von reuigen Zuhörern fragten, was sie tun müßten. Und Petrus erwiderte: „Tut Buße [bereut, NW], und ein jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch ist die Verheißung und euren Kindern und allen, die in der Ferne sind, so viele irgend der Herr [Jehova], unser Gott, herzurufen wird.“ Dann drang Petrus in sie mit den Worten: „Laßt euch retten von diesem verkehrten Geschlecht!“ — Apg. 2:22-40.
11, 12. (a) Was wollte Petrus mit dem Ausdruck „verkehrtes Geschlecht“ sagen, um zu zeigen, was jene tun müßten, die gerettet werden wollten, und welche Stellung die Nation nun einnahm? (b) Was schrieb Petrus später den Gläubigen, wodurch er bestätigte, daß Gott nun eine neue Nation hatte?
11 Unter dem Einfluß des durch Christus wirkenden Geistes Gottes nannte Petrus jene Generation der Juden, die Jesus Christus verworfen hatte, ein „verkehrtes Geschlecht“. Um der Vernichtung zu entgehen, sollten sich die schuldigen Juden von jenem verkehrten Geschlecht retten lassen, sie sollten sich von ihm abwenden. Sie waren nicht mehr Gottes auserwähltes Volk, das Volk für seinen Namen, das Volk, das nach seinem Namen genannt war. Nun bildeten jene Menschen sein anerkanntes Volk, seine Sklaven und seine Sklavinnen, die er durch die Ausgießung seines Geistes gekennzeichnet hatte, nämlich die ihm hingegebenen, getauften Nachfolger seines Sohnes Jesus Christus, des Herrn. Sie waren Gottes neue Nation, eine geistige Nation geworden. Wie denn? Dadurch, daß sie alle Teilhaber desselben heiligen Geistes Gottes wurden. Diese gläubigen Juden waren Glieder des früheren Volkes gewesen, das Gott für seinen Namen auserwählt hatte. Durch ihren Glauben an Jesus, den Christus, blieben sie weiterhin Glieder des Volkes für seinen Namen, das nun aber eine neue, geistige Nation, das „Israel Gottes“ war. (Gal. 6:16) Diesen Gedanken bestätigend, schrieb Petrus ihnen einige Zeit später folgendes:
12 „Ihr seid ‚ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitztum, damit ihr die Vortrefflichkeiten dessen weithin verkündigt‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Denn einst wart ihr nicht ein Volk, seid jetzt aber Gottes Volk.“ — 1. Pet. 2:9, 10; 1:1, 2, NW.
13. Welchen Schriftbeweis haben wir dafür, daß die Ausgießung des Geistes andauerte und auch Nichtjuden daran teilhatten?
13 Die durch Joel geäußerte Prophezeiung Jehovas über die Ausgießung seines heiligen Geistes erfüllte sich an jenem Pfingsttag jedoch nicht vollends. Ihre Erfüllung dauerte an. Etwa dreieinhalb Jahre später betrat Petrus unter der Leitung eines Engels Gottes zum erstenmal ein heidnisches (nichtjüdisches) Haus in Cäsarea, etwa achtzig Kilometer nordwestlich von Jerusalem, und predigte dem unbeschnittenen italischen Hauptmann Kornelius und seinen Angehörigen und Freunden. Sie nahmen alle die Botschaft von Jesus Christus dem Sohne Gottes, an. Dann wurde der heilige Geist auf sie ausgegossen, und auch sie prophezeiten in fremden Sprachen. Sie wurden deshalb im Namen Jesu Christi getauft. (Apg. 10:1-48) Von da an wurde die Botschaft der Rettung auch unbeschnittenen Nichtjuden oder Heiden gebracht.
14, 15. (a) Was wurden diese gläubigen, getauften Nichtjuden, und als was erkannten sie die Apostel und die älteren Männer in Jerusalem an? (b) Welche Prophezeiung führte Jakobus an, um zu bestätigen, daß dies richtig war?
14 Auch sie erhielten den heiligen Geist, wenn sie glaubten und ihren Glauben durch die Taufe symbolisierten, obwohl sie nicht beschnitten waren wie die fleischlichen Juden. Sie wurden geistige Juden und brauchten nicht beschnitten zu werden, da sie durch die reinigende Macht des Glaubens an ihren Herzen beschnitten wurden. Sie wurden ebenfalls Glieder des auserwählten Geschlechts Gottes, seiner heiligen Nation, seines Volkes zum besonderen Besitztum, seines Volkes für seinen Namen. Das kann nicht bestritten werden, es ist die Wahrheit. Ungefähr im Jahre 49 fand in Jerusalem eine Konferenz statt, auf der Petrus und andere Apostel sowie andere ältere christliche Männer diese unbeschnittenen, nichtjüdischen, getauften Gläubigen als Glieder des Volkes, das sich Gott für seinen Namen auserwählt hatte, anerkannten. Höre, was Jakobus dort sagte:
15 „Brüder, höret mich. Symeon [Petrus] hat ausführlich erzählt, wie Gott zum erstenmal seine Aufmerksamkeit den [unbeschnittenen] Nationen zuwandte, um aus ihnen [was?] ein Volk für seinen Namen zu nehmen. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, gleichwie geschrieben steht: ‚Nach diesen Dingen werde ich zurückkehren und Davids königlichen Palast, der zerfallen ist, wieder aufbauen, und ich werde seine Trümmer wieder aufbauen und ihn wieder aufrichten, [warum?] damit der Überrest der Menschen [der gläubige jüdische Überrest] ernstlich Jehova suche, zusammen [mit wem?] mit den Leuten aus allen Nationen, Leuten, die nach meinem Namen genannt sind, spricht Jehova, der diese Dinge tut.‘“ — Apg. 15:13-17, NW.
16. (a) Nach wessen Namen wurden jene gläubigen Nichtjuden genannt? (b) Was bildeten sie also zusammen mit den gläubigen Juden?
16 Ein Volk für wessen Namen wurden jene gläubigen „Leute aus allen Nationen“ und die gläubigen Juden? Nicht für den Namen Jesu, sondern für den Namen Gottes, den Namen Jehovas. Die Prophezeiung, die der Jünger Jakobus aus Amos 9:11, 12 anführte, lautet: „All die Nationen …, über welche mein Name genannt werden wird, spricht Jehova, der dieses tut.“ Diese geistige Nation, bestehend aus jüdischen und nichtjüdischen im Namen Jesu Christi getauften Gläubigen, ist also das Volk, das nach dem Namen Jehovas genannt ist. Die ungläubigen fleischlichen Juden oder Israeliten sind nicht das Volk für Jehovas Namen und sind es auch in den vergangenen neunzehnhundert Jahren nicht gewesen. Jehova hat nicht zwei Völker oder zwei Nationen. Er hat nur e i n Volk, e i n e geistige Nation, und diese besteht aus den gläubigen, getauften und mit dem Geist gesalbten Nachfolgern des Herrn Jesus Christus. (Eph. 2:11-22) Sie sind Jehovas Volk, seine gesalbten Zeugen, wie Jesus Christus ein Zeuge war, als er auf Erden weilte.
DEN NAMEN AN DEN STIRNEN GESCHRIEBEN TRAGEN
17. (a) Wie lange hat sich die Prophezeiung in Joel 2:28, 29 erfüllt? (b) Hat Jehova heute ein Volk auf Erden, und wenn ja, wer bildet dieses Volk?
17 Joels Prophezeiung von der Ausgießung des heiligen Geistes und der Ausspruch des Propheten Amos, daß Leute aus allen Nationen Jehova suchen würden, haben sich jedoch bis in unsere Zeit im zwanzigsten Jahrhundert erfüllt. Alle Glieder der wahren christlichen Versammlung Gott hingegebener, getaufter Nachfolger Jesu Christi — von ihrem ersten Glied zu der Zeit der Apostel bis zu ihrem letzten in unserer Zeit — hatten und haben noch an der Ausgießung oder Salbung des Geistes teil. Und solange dem geistigen „Israel Gottes“ irgendwelche Glieder hinzugefügt werden, wird sich Joels Prophezeiung von der Ausgießung des Geistes weiter erfüllen. Auch ihre Auswirkungen sind zu hören und zu sehen. Jehova Gott hat heute also ein Volk auf Erden, das nach seinem Namen genannt ist, „ein Volk für seinen Namen“, das mit seinem Geist gesalbt ist. Es ist nur ein Überrest seiner gesalbten „heiligen Nation“, die im Laufe der vergangenen neunzehnhundert Jahre gebildet worden ist.
18. Wie zeigte Jesus, gemäß den Worten in Offenbarung 14:1, daß die christliche Versammlung nach dem Namen Gottes genannt würde?
18 Daß die christliche Versammlung nach Gottes Namen genannt werden sollte, bestätigte Jesus Christus selbst. In dem letzten Buch der Bibel werden wir durch ihn wiederholt auf diese Tatsache hingewiesen. In Offenbarung 14:1 wird er, mit seiner Versammlung der 144 000 auf dem himmlischen Berg Zion stehend, dargestellt. Der Apostel Johannes beschreibt diese Vision in folgenden Worten: „Und ich sah: und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzig tausend, welche seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen.“ Der Name des Vaters Jesu ist Jehova. Dieser Name, der gleichsam an die Stirnen seiner erlösten Nachfolger geschrieben ist, soll zeigen, wem sie gehören, wessen Volk und wessen Diener sie sind, wessen besonderes Besitztum sie sind, nämlich, daß sie Jehova gehören. Jesus Christus sagte, daß sein Vater diese 144 000 ihm gegeben habe, und deshalb tragen sie auch den Namen Christi an ihren Stirnen — der symbolischen Stelle zur Kennzeichnung. — Joh. 17:9-12.
19. Welchen Namen sollten, gemäß Offenbarung 3:12, ihre Glieder an den Stirnen geschrieben tragen?
19 In Offenbarung 3:12 lesen wir, daß der verherrlichte Jesus Christus sagte: „Wer überwindet, den werde ich zu einer Säule machen in dem Tempel meines Gottes, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.“ Demnach werden die treuen Nachfolger, die „überwinden“, zu einem Teil des geistigen Tempels Gottes, dessen Grundeckstein Jesus Christus selbst ist. Sie tragen den Namen des Gottes Jesu, den Namen Jehovas, an ihren Stirnen. Ein anderer Name läßt erkennen, daß sie zu dem neuen Jerusalem gehören, das im Himmel ist, und ein weiterer zeigt, daß sie Jesus Christus gehören, der nun in einem neuen Verhältnis zu seinem Gott und Vater steht. — Eph. 2:20-22.
20. Was wird über sie in Offenbarung 22:3-5 gesagt, und woran ist zu erkennen, daß sie in alle Ewigkeit Gott gehören?
20 Im letzten Kapitel der Bibel, in Offenbarung 22:1-5, beschreibt der Apostel Johannes zuerst den Strom des Wassers des Lebens und die Fruchtbäume, die dessen Ufer säumten, und sagt dann: „Und keinerlei Fluch wird mehr sein; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr [der Stadt] sein; und seine Knechte werden ihm dienen, und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und Nacht wird nicht mehr sein und kein Bedürfnis nach einer Lampe und dem Lichte der Sonne, denn der Herr [Jehova], Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Diese treuen Erben des Königreiches Gottes stehen nicht unter einem Fluch Gottes wie die untreuen oder die Scheinchristen. Sie dienen Jehova Gott unerschütterlich als ihm ergebene Sklaven und bleiben „ein Volk für seinen Namen“. Aus diesem Grund werden sie von ihm anerkannt und sehen so gleichsam sein Angesicht. Sie tragen seinen heiligen Namen an ihren Stirnen, um zu zeigen, daß sie in alle Ewigkeit ihm gehören.
21. Was müssen wir also in bezug auf den Namen, den wahre Christen tragen, zugeben?
21 Wenn wir ehrlich sind, werden wir zugeben müssen, daß es nicht weniger als recht ist, daß die wahren Christen, die wahren Nachfolger Jesu Christi, nach dem Namen Jehovas genannt sind. Sie sind ein Volk, das nicht für den Namen Christi auserwählt wurde, sondern für den Namen seines Gottes und Vaters, Jehovas. Jeder sogenannte Christ innerhalb der Christenheit, der nicht nach dem Namen Jehovas genannt sein und nicht zu dem „Volk für seinen Namen“ gehören will, ist in Wirklichkeit kein Christ.
22. (a) Wieso gehörte Jesus selbst zu Gottes „Volk für seinen Namen“? (b) Wieso beweisen sogenannte Christen in dieser Hinsicht, daß sie Scheinchristen sind?
22 Selbst Jesus Christus, der Führer der wahren Christen, gehörte zu dem „Volk für seinen Namen“, da er von Geburt Jude und beschnitten war. Der Name Gottes war mit seinem persönlichen Namen verbunden, denn „Jesus“ ist eine Abkürzung von „Jehova ist Rettung“. Folglich beweisen die Hunderte von Millionen sogenannter Christen in der Christenheit, die nicht wollen, daß der Name Jehovas gleichsam an ihren Stirnen geschrieben steht, daß sie nur angebliche oder Scheinchristen sind. Sie sind nie aus den Nationen dieser Welt herausgenommen und von dieser Welt abgesondert worden, um, wie Jakobus es sagte, „ein Volk für seinen Namen“ zu sein.
DEN NAMEN BEKENNEN
23. (a) Was mußten die Glieder des Überrests tun, bevor sie den Namen „Jehovas Zeugen“ annehmen konnten? (b) Welche Zeit war — wie sie damals erkannten — für Gott nun gekommen, und was bekannten sie daher?
23 Im Jahre 1931 nahm ein treuer Überrest Gott hingegebener, getaufter Christen, die nicht zu den Sekten der Christenheit gehörten, den Namen „Jehovas Zeugen“ an, um sich dadurch zu kennzeichnen. Das war nicht etwas, was mit der Bibel oder mit der christlichen Wahrheit in Widerspruch gewesen wäre. Um diese ehrenhafte Bezeichnung jedoch mit Recht annehmen zu dürfen, mußten sie zuerst beweisen, daß sie — wie einst Jesus Christus — wirklich öffentlich Zeugen Jehovas waren. Bewiesen sie das? Jawohl, nämlich in Verbindung mit der Watch Tower Bible & Tract Society, und zwar besonders seit 1926. In jenem Jahr erschien in der Zeitschrift Der Wachtturm und Verkünder der Gegenwart Christi, dem offiziellen Organ der Gesellschaft, in der Ausgabe vom 1. Februar der Hauptartikel unter dem herausfordernden Titel „Wer wird Jehova ehren?“. Sie erkannten damals, daß für Jehova die Zeit gekommen war, sich einen Namen zu machen, wie er es in den Tagen der alten Propheten getan hatte. Sie beschlossen deshalb damals, den Namen Jehovas wie nie zuvor zu ehren und bekanntzumachen. Sie bekannten öffentlich — so, als trügen sie seinen Namen an ihren Stirnen geschrieben —, daß sie Jehova gehörten, dem sie sich durch Christus völlig hingegeben hatten, und daß sie somit seine Zeugen waren.
24. Auf welche Bibelstelle lenkte Gott ihre Aufmerksamkeit besonders?
24 Unter diesen Umständen lenkte Gott durch seinen heiligen Geist ihre Aufmerksamkeit auf seine Prophezeiung, die wir in Jesaja 43:10-12 (Fußnote) lesen: „Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und mein Knecht, den ich erwählt habe: damit ihr erkennet und mir glaubet und einsehet, daß ich derselbe bin. Vor mir ward kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein. Ich, ich bin Jehova, und außer mir ist kein Retter. Ich habe verkündigt und gerettet und vernehmen lassen, und kein fremder Gott war unter euch; und ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und ich bin Gott.“
25. Wann nahmen sie den Namen an, und was erkannten sie dadurch Gott gegenüber an?
25 Demgemäß bekannte sich dieser Überrest Gott hingegebener, getaufter und gesalbter Christen zu seiner Verantwortung der ganzen Welt gegenüber, indem er den biblischen Namen „Jehovas Zeugen“ annahm. Die Glieder dieses Überrests erkannten auch Gott gegenüber an, daß die angeführten prophetischen Worte: „Ihr seid meine Zeugen“, „mein Knecht“, an sie gerichtet waren.
26, 27. (a) Wurden die Gläubigen schon immer Christen genannt, und wie oft erscheint diese Bezeichnung in der Bibel? (b) Wieso war diese Bezeichnung damals angebracht, was ist aber mit dem Namen seither geschehen?
26 Dadurch unterschieden sie sich von allen sich Christen nennenden Sektierern der Christenheit. Beachten wir auch, daß der Name „Christ“ heute kein so besonderer Name mehr ist wie vor neunzehnhundert Jahren. Nach Apostelgeschichte 11:26 wurden die Jünger damals „zuerst in Antiochien [Syrien] Christen genannt“. Das war ungefähr im Jahre 50. Demnach wurden die Jünger Jesu Christi in den Jahren 33 bis 50 nicht als Christen oder Messianisten bezeichnet. Das Wort „Christ“ erscheint übrigens nur dreimal in der ganzen Bibel. — Apg. 11:26; 26:28; 1. Pet. 4:16.
27 Warum nannte man sie denn Christen (nach dem Griechischen) oder Messianisten (nach dem Hebräischen)? Um sie von den fleischlichen Juden oder Israeliten, die den Herrn Jesus als Messias oder Christus verworfen hatten, zu unterscheiden. Die Römer verwechselten die Christen auch mit den Juden, weil sie ebenfalls die jüdische Bibel hatten und ihr Führer, Jesus Christus, von Geburt Jude, Israelit oder Hebräer gewesen war. Der Name „Christ“ diente damals also dazu, die wahren Nachfolger Christi von den Juden zu unterscheiden. Heute dagegen, neunzehnhundert Jahre später, gibt es Hunderte von Millionen religiöser Leute, die sich Christen nennen. Sie haben aber den Namen „Christ“ stinkend gemacht sowohl bei den heidnischen oder nichtchristlichen Nationen als auch bei den Atheisten innerhalb der Christenheit.
28. Als was sollten Christen nach den Worten des Petrus nicht leiden, doch was stellen wir heute in der Christenheit fest?
28 Vor neunzehnhundert Jahren, als das Christentum noch unverdorben war, konnte der Apostel Petrus den Nachfolgern Christi folgendes schreiben: „Daß doch niemand von euch leide als Mörder oder Dieb oder Übeltäter, oder als einer, der sich in fremde Sachen mischt; wenn aber als Christ, so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen.“ (1. Pet. 4:15, 16) Heute sind die Gefängnisse und Strafanstalten der Christenheit jedoch voll von Leuten, die sich Christen nennen und die gerade das sind, was Christen nach den Worten des Apostels Petrus niemals sein sollten, nämlich Mörder, Diebe, Übeltäter oder solche, die sich in fremde Sachen mischen.
29. Was beweist die Geschichte der Christenheit, und wie hat sich das auf den Namen „Christ“ ausgewirkt?
29 Die Geschichte der Christenheit — der katholischen und der protestantischen — seit den Tagen Kaiser Konstantins des Großen ist nicht besonders ruhmvoll gewesen. Der Name „Christ“ hat daher bei unterrichteten Heiden einen bitteren Beigeschmack. Die Christen sind dafür bekannt, aus rein diplomatischen und politischen Gründen zwei Atombomben auf die nichtchristlichen Städte Hiroschima und Nagasaki (Japan) abgeworfen und dadurch in wenigen Sekunden 156 000 japanische Zivilisten getötet zu haben.
30. Welche Frage entsteht in bezug auf Nationen, die sich christlich nennen, und was schrieb ein Rubrikjournalist vor einiger Zeit unter der Überschrift „Was steckt hinter einem Namen?“?
30 Die Christenheit besteht aus Nationen, die vorgeben, christlich zu sein. Hat aber nach der Bibel eine politische Nation dieser Welt überhaupt das Recht, sich christlich zu nennen? In der Victoria Times (Kanada) vom 11. Januar 1960 sagte der Rubrikjournalist B. A. Tobin unter der Überschrift „Was steckt hinter einem Namen?“ folgendes:
… unsere Religionen, der Grund, weshalb wir überhaupt auf der Erde sind — die Aufschriften, mit denen wir diese Dinge bequemlichkeitshalber stets versehen, werden ziemlich kritisch betrachtet, um festzustellen, ob der Inhalt auch der Aufschrift entspricht. Und dabei kommt man auf einige unangenehme Gedanken.
Es gibt zum Beispiel Leute, die fragen, ob ein Land ein „christliches Land“ genannt werden dürfe, wenn nur ein kleiner Bruchteil seiner Bürger wirklich an die Lehren dieser Religion glaube.
H. L. Mencken [ein amerikanischer Schriftsteller und Kritiker, zugleich Redakteur der Zeitschrift American Mercury] schrieb einmal, daß die Christenheit der Teil der Welt sei, „in dem jemand, der aufsteht und sagt, er sei ein Christ, von seinen Zuhörern ausgelacht wird“.
Das war vor dreißig Jahren. Heute wären sie nicht einmal genügend daran interessiert, zu lachen.
31. Welcher Faktor veranlaßte unter anderem den Überrest, den Namen anzunehmen, und wo findet man diesen heute sogar?
31 Die Christenheit, die vor dem Richterstuhl Jehovas Gottes steht, ist zu verurteilen, weil sie die größte Schmach auf den Namen des Sohnes Gottes, Jesu Christi, gebracht hat. Schon allein deswegen wollen sich wahre, Gott hingegebene Christen von den Namenchristen unterscheiden. Wie denn? Durch den Namen des Vaters Christi. Sie bekennen deshalb vor der Christenheit und vor aller Welt, daß sie nach ihm, dessen Name Jehova ist, genannt und auch seine Zeugen sind wie einst Jesus Christus. Bevor Jehovas neuzeitliche Zeugen 1931 diesen biblischen Namen annahmen, hatten ihnen ihre Feinde in der Christenheit — katholische und protestantische — alle möglichen Spott- und Schimpfnamen gegeben. Das war ein wesentlicher Faktor, der sie veranlaßte, einen biblischen Namen anzunehmen, dessen sie sich nicht zu schämen brauchten und der sie von Scheinchristen unterschied. Dieser Name erscheint heute sogar in Wörterbüchern und Nachschlagewerken.