„Dient Jehova mit Freuden“
„Glücklich ist das Volk, dessen Gott Jehova ist!“ — Ps. 144:15, NW.
1. Sind Jehovas Diener unglücklich?
„ENDLICH glücklich!“ Diese Inschrift (lateinisch Tandem felix) wollte ein schwedischer Staatsmann auf seinem Grabstein haben. Ungeachtet dessen, wie er diesen Spruch auffaßte, mag man sich fragen, ob er in seinem Leben wohl jemals glücklich war. Viele Menschen, sogar solche, die sich religiösen Werken widmeten, wurden in ihrem Leben oft enttäuscht und mögen bei ihrem Tod das Gefühl gehabt haben, nicht viel Gutes erreicht zu haben. Auf Personen, die Gott bis in den Tod treu dienen, trifft dies jedoch nicht zu. Durch ihre gottgefälligen Werke erwerben sie sich bei Jehova einen guten Namen, der dafür bürgt, daß sie von den Toten auferweckt werden. — Pred. 7:1; Joh. 5:28, 29; Apg. 24:15.
2. Wozu führt die Bewahrung der Lauterkeit gegenüber Jehova?
2 Herodot (ein griechischer Geschichtsschreiber aus dem 5. Jahrhundert v. u. Z.) sagte: „Ehe er [nämlich der anscheinend Glückliche] gestorben, soll man sich hüten, ihn glücklich zu nennen, sondern nur von ihm sagen, es gehe ihm gut.“ Es ist tatsächlich so, daß wir im Leben Gutes und Schlechtes erfahren. Doch die, die Gott wirklich lieben, werden ihm unter allen Umständen treu bleiben wie Hiob, der mutig sagte: „Bis ich verscheide, werde ich meine Unsträflichkeit nicht von mir weichen lassen.“ (Hiob 27:5) Hiob stand in Jehovas Gunst, bis er starb, und er wird in später geschriebenen Bibelbüchern lobend erwähnt. (Hiob 42:12; Hes. 14:14, 20; Jak. 5:11) Der Israelit David erklärte einmal: „Ich aber wandle in meiner Lauterkeit.“ (Ps. 26:11) Er war ein Mann, der dem Herzen Gottes angenehm war und der seine Lauterkeit bis zum Tode bewahrte. (Apg. 13:22, 23; Hebr. 11:32-34) Hiob und David werden während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi zu irdischem Leben auferweckt werden. (Offb. 20:11-14) Auch für heute lebende treue, gottesfürchtige Menschen, die ‘Jehova mit Freuden dienen’, werden sich die Dinge zum Guten wenden. — Ps. 100:2, NW.
3. Wodurch stärkt Jehova seine Diener, so daß sie sogar vor dem Tod nicht zurückschrecken? Führe Beispiele an, die dies bestätigen.
3 Durch seinen heiligen Geist oder seine wirksame Kraft ermutigt und stärkt Jehova seine Diener, so daß sie sogar vor dem Tod nicht zurückschrecken. (Phil. 4:13) Das bestätigen Briefe, die von Zeugen Jehovas in nationalsozialistischen Konzentrationslagern geschrieben worden sind. Ein junger Christ, der zum Tod durch Enthauptung verurteilt worden war, schrieb an seine Eltern:
„Es ist nun schon Mitternacht vorbei, und noch habe ich Zeit, zurückzutreten. Ach, könnte ich in dieser Welt nach der Verleugnung unseres Herrn noch einmal glücklich werden? Ich glaube nie. Aber so habt Ihr die Gewißheit, daß ich glücklich und in Frieden von dieser Welt scheide.“
Ein anderer Zeuge schrieb an seine Frau:
„Es ist heute meine letzte Nacht, nachdem ich mein Urteil verlesen bekommen habe und meine letzte Mahlzeit gegessen. So wird nun mein Leben erfüllt sein, wenn Du diesen Brief in Händen haben wirst ... wir wissen, daß dem Tode der Stachel und dem Grabe der Sieg genommen ist. Natürlich scheint das den meisten Menschen höchst töricht und lächerlich; aber das ist ja weniger wichtig. Es wird die Stunde kommen, da der Name des allmächtigen Gottes gerechtfertigt wird, und die Menschen werden es sehen ... Und so blicke ich nochmals in Deine klaren, strahlenden Augen und verscheuche den letzten Kummer aus Deinem Herzen. Hebe trotz des Schmerzes Dein Haupt empor und frohlocke, nicht über den Tod, sondern über das Leben, das Gott denen geben wird, die ihn lieben!“
Diese beiden und viele andere Zeugen Jehovas blieben Gott treu bis zu ihrer Hinrichtung durch die Nazis. Treue zu Jehova lohnt sich immer, ganz gleich, ob man bis zum Tod geprüft wird oder nicht. Wie es dagegen den Bösen ergeht, zeigen die folgenden Worte: „Wegen seiner Schlechtigkeit wird der Böse niedergestoßen werden, aber der Gerechte wird in seiner unversehrten Lauterkeit Zuflucht finden.“ — Spr. 14:32, NW.
WARUM WIR JEHOVA MIT FREUDEN DIENEN SOLLTEN
4. Warum haben Jehovas Diener Grund, glücklich zu sein?
4 Jehova verleiht seinen treuen Dienern also Kraft, wenn sie vom Tode bedroht sind, und hält ihnen die Auferstehung vor Augen. Es gibt aber noch viele weitere Gründe, warum gesagt werden kann: „Glücklich ist das Volk, dessen Gott Jehova ist!“ (Ps. 144:15, NW) Bestimmt ist es ein unschätzbares und mit vielen Freuden verbundenes Vorrecht, Jehova, ‘dem Höchsten über die ganze Erde’, zu dienen. (Ps. 83:18) Wer ihm dient, wird nicht bedrückt, „denn Gott ist Liebe“. (1. Joh. 4:8, Lu) Jehovas Zeugen haben wirklich Grund, sich zu freuen, denn sie sind in unserer unruhvollen Zeit mit „der guten Botschaft von der Herrlichkeit des glücklichen Gottes“ betraut worden. (1. Tim. 1:11) Es ist für sie auch beglückend zu wissen, daß sie durch ihren treuen Dienst das Herz Jehovas erfreuen können. — Spr. 27:11.
5. Was wissen Christen im Unterschied zu den meisten Menschen über die Zukunft, weshalb sie sich freuen können?
5 Überdies können Christen sich freuen, weil sie wissen, was die Zukunft bringt, während die meisten Menschen nur wenig oder gar nichts darüber wissen. Gott hat es ihnen in seiner Liebe durch Prophezeiungen in seinem Wort, der Bibel, und durch seinen Geist, der „alle Dinge [erforscht], selbst die tiefen Dinge Gottes“, geoffenbart. (1. Kor. 2:10) Demzufolge wissen Jehovas Zeugen, daß die letzten Tage dieses Systems der Dinge erreicht worden sind, und sie können ‘ihre Häupter emporheben, denn ihre Befreiung naht’. (Luk. 21:25-28; Matth. 24:3-14, 34; 2. Tim. 3:1-5) Folgende Worte nach Psalm 37:37, 38 werden in unserer Generation noch eine besondere Bedeutung erhalten: „Achte auf den Unsträflichen und sieh auf den Aufrichtigen; denn für den Mann des Friedens gibt es eine Zukunft. Die Übertreter aber werden vertilgt allesamt, es wird abgeschnitten die Zukunft der Gesetzlosen.“ Wer auf Jehova Gott vertraut und ihm mit Freuden dient, dem ist eine glückliche Zukunft sicher. Die Worte: „O Jehova der Heerscharen, glücklich ist der Mensch, der auf dich vertraut“ sind daher wirklich wahr. — Ps. 84:12, NW.
6. Warum ist es eine Freude, mit Christen verbunden zu sein?
6 Personen, die sich Jehova Gott hingegeben haben, können sich ferner freuen, weil sie die besten Freunde haben. Einige Christen mußten zwar Vater, Mutter oder andere Familienangehörige verlassen, weil diese ihnen wegen ihrer schriftgemäßen Handlungsweise große Schwierigkeiten machten. Dennoch sind diese Diener Gottes glücklich; sie haben die Erfüllung der Worte Christi selbst erlebt: „Niemand hat Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder um meinetwillen und um der guten Botschaft willen verlassen, der nicht jetzt, in dieser Zeitperiode, hundertfach empfängt: Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Felder, unter Verfolgungen, und in dem kommenden System der Dinge ewiges Leben.“ (Mark. 10:29, 30) Da sich treue Christen an das Wort Gottes halten, sind sie rechtschaffen und führen ein sittenreines Leben. (Röm. 12:2) Sie haben die alte Persönlichkeit abgestreift und die neue angezogen. (Kol. 3:8-11) Sie beweisen durch ihren Wandel, daß sie mit dem christlichen Apostel Petrus übereinstimmen, der sagte: „Es ist genug, daß ihr in der vergangenen Zeit den Willen der Nationen vollbracht habt, als ihr in Zügellosigkeiten dahinlebtet, in Lüsten, übermäßigem Weingenuß, Schwelgereien, Trinkgelagen und gesetzwidrigen Götzendienereien.“ (1. Petr. 4:3) Statt den Werken des gefallenen Fleisches zu frönen, bringen Christen die Früchte des heiligen Geistes Gottes hervor und befolgen den ernsten Rat: „Laßt uns auch weiterhin durch den Geist ordentlich wandeln.“ (Gal. 5:19-26) Welche Freude ist es doch, mit solchen Menschen verbunden zu sein!
7. (a) Warum kommt es unter Christen nicht vor, daß sie sich wegen unterschiedlicher ideologischer oder politischer Ansichten entzweien? (b) Wieso haben wahre Christen kein Rassenvorurteil?
7 In der Welt entzweien sich Freunde oft wegen unterschiedlicher ideologischer oder politischer Ansichten. Unter Personen, die ‘Jehova mit Freuden dienen’, kommt dies nicht vor. Sie bleiben in allen weltlichen Angelegenheiten neutral, denn sie halten sich an die Worte Jesu Christi: „Sie sind kein Teil der Welt, so wie ich kein Teil der Welt bin.“ (Joh. 17:16) Obwohl Christen sich den „obrigkeitlichen Gewalten“ bedingt unterordnen und „des Cäsars Dinge dem Cäsar“ zurückzahlen, geben sie „Gottes Dinge aber Gott“. (Röm. 13:1; Mark. 12:17) Wenn das, was Menschen verlangen, dem Willen Jehovas widerspricht, müssen sie „Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“. (Apg. 5:29) Darüber hinaus sind wahre Christen frei von den in der Welt herrschenden Vorurteilen, wie dem Rassenvorurteil, denn sie wissen, daß Jehova „aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen“ gemacht hat und daß „Gott nicht parteiisch ist, sondern daß ihm in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“. (Apg. 17:26; 10:34, 35) Mit Menschen verbunden zu sein, die solche schriftgemäßen Ansichten haben, ist wirklich eine Freude.
8. Aus welchem Grund kann jemand, dessen Wandel mit der Bibel übereinstimmt, sich freuen?
8 Jemand, dessen Wandel mit der Bibel übereinstimmt und Jehova wohlgefällt, hat Grund, sich zu freuen. Der christliche Apostel Paulus erklärte: „Ich [übe] mich in der Tat fortgesetzt, das Bewußtsein zu haben, daß ich keinen Verstoß gegen Gott und Menschen begehe.“ (Apg. 24:16) Heute handeln Christen genauso. Sie brauchen sich deshalb nicht vor der göttlichen Vergeltung zu fürchten, die an den willentlichen, reuelosen Sündern geübt wird. (Matth. 12:22-32; Hebr. 10:26-31) Darüber hinaus beachten Christen die Ermahnung in Sprüche 3:21-26 und erleben daher auch die Erfüllung der in diesen Worten gegebenen Zusicherung: „Bewahre klugen Rat [praktische Weisheit, NW] und Besonnenheit; so werden sie Leben sein für deine Seele und Anmut deinem Halse. Dann wirst du in Sicherheit deinen Weg gehen, und dein Fuß wird nicht anstoßen. Wenn du dich niederlegst, wirst du nicht erschrecken; und liegst du, so wird dein Schlaf süß sein. Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken, noch vor der Verwüstung der Gesetzlosen, wenn sie kommt; denn Jehova wird deine Zuversicht sein, und wird deinen Fuß vor dem Fange bewahren.“ Ja, solche Segnungen werden denen zuteil, die Jehova mit Freuden dienen!
9. Warum können Christen sich freuen, obwohl Babylon die Große noch besteht?
9 Der Christ hat aber noch eine andere bezeichnende Ursache, sich zu freuen. Babylon die Große, das weltumspannende Reich der falschen Religion, sitzt „auf vielen Wassern“, die „Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen“ bedeuten. Auf den Anbetern Jehovas „sitzt“ sie aber nicht, das heißt, sie übt ihren religiösen Einfluß und ihre Macht nicht auf sie aus. (Offb. 17:1, 15) Sie haben die aus dem Himmel ertönende Warnung beachtet und sind aus Babylon der Großen geflohen, denn sie wissen, daß sie bald vernichtet wird. (Offb. 18:4, 5, 8) Da sie nicht mehr in ihrer Gewalt sind, werden sie auch nicht mehr das Opfer ihrer unreinen falschen Religion. Sie kennen die Wahrheit und wissen, daß die Menschen nicht durch religiöse Irrlehren, sondern durch die Wahrheit frei gemacht werden. (Joh. 8:31, 32) Der Besitz dieser Freiheit ist für Christen ein weiterer Grund, sich zu freuen.
DER FREUDIGE DIENST VON ZEUGEN JEHOVAS DER ALTEN ZEIT
10. (a) Was hätte Moses erlangen können, wenn er für die Interessen der Ägypter eingetreten wäre? (b) Welche Segnungen wurden Moses zuteil, weil er Gott allem voranstellte?
10 In alter Zeit gab es Menschen, die ihr Leben lang Jehova treu dienten und sehr glücklich waren. Einer von ihnen war Moses. Stephanus sagte über die erste Zeit des Lebens Mose in Ägypten: „Als er aber ausgesetzt war, nahm ihn die Tochter Pharaos auf und zog ihn als ihren eigenen Sohn auf. Infolgedessen wurde Moses in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen. In der Tat, er war mächtig in seinen Worten und Taten.“ (Apg. 7:21, 22) Nach der Überlieferung führte Moses einmal einen erfolgreichen ägyptischen Kriegszug gegen die Äthiopier und kehrte als Sieger nach Ägypten zurück. (Jüdische Altertümer von Flavius Josephus, zweites Buch, 10. Kapitel) Das berichtet aber lediglich die Überlieferung. Die Bibel erwähnt nichts davon. Moses hätte als Heerführer oder Politiker zwar vielleicht zu Ehren kommen oder materielle Vorteile erlangen können, wenn er für die ägyptischen Interessen eingetreten wäre. Die Bibel berichtet über ihn jedoch: „Durch Glauben weigerte sich Moses, als er erwachsen war, der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden, und erwählte es sich, eher mit dem Volke Gottes übel behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben.“ Warum? „Weil er die Schmach des Christus [das Vorrecht, Gottes Gesalbter zu sein] für größeren Reichtum achtete als die Schätze Ägyptens; denn er hielt seinen Blick auf die Belohnung gerichtet.“ (Hebr. 11:24-26) Moses stellte Gott allem voran. Seine Treue wurde mit einem langen inhaltreichen Leben und dem Vorrecht belohnt, Jehovas Volk im Auftrage seines Gottes aus der ägyptischen Knechtschaft zu befreien. Moses hatte bei seinem Tod bestimmt nicht das Gefühl, sein Leben sei sinn- und zwecklos gewesen. Da er Jehova treu diente, wird er in der von der Bibel verheißenen neuen Ordnung auferweckt werden und unter Gottes messianischem Befreier, dem größeren Moses, Jesus Christus, einer der „Fürsten ... auf der ganzen Erde“ sein. — Ps. 45:16, Fußnote; 72:1, 4, 12-14.
11. Welche Entscheidung traf Ruth hinsichtlich ihrer Religion, und wieso wurde sie dadurch glücklich?
11 Die Moabitin Ruth traf hinsichtlich ihrer Religion die richtige Entscheidung und wurde dadurch glücklich. Während einer Hungersnot in den Tagen der Richter Israels ließen Elimelech von Bethlehem, seine Frau Noomi und ihre beiden Söhne sich in Moab nieder. Elimelech starb, und seine Söhne nahmen sich die Moabitinnen Orpa und Ruth zur Frau. Später starben diese Männer ebenfalls, und die drei Witwen blieben allein zurück. Nach einiger Zeit machten sie sich auf, nach Juda zurückzukehren. Als Noomi die beiden jungen Frauen eindringlich bat, zu ihrem Volk zurückzukehren, kehrte Orpa schließlich unter Tränen „zu ihrem Volke und zu ihren Göttern“ zurück. Ruth hingegen weigerte sich, ihre Schwiegermutter zu verlassen. Sie sagte: „Wohin du gehst, will ich gehen, und wo du weilst, will ich weilen; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“ (Ruth 1:1-16) Obwohl Ruth wahrscheinlich — zumindest in ihrer Kindheit — in der heidnischen Religion unterwiesen worden war, wollte sie den falschen Göttern nicht dienen. Noomis Gott, Jehova, sollte auch ihr Gott sein. Nach einiger Zeit wurde diese treue Moabitin die Frau des Boas und die Mutter Obeds, des Großvaters Davids. (Ruth 4:13-17) Und stell dir vor: Ruth erhielt das Vorrecht, eine Ahne Jesu, des Messias, zu werden! (Matth. 1:1-16) Wenn sie unter der Tausendjahrherrschaft Christi durch eine Auferstehung auf die Erde zurückkehren wird, wird sie sich bestimmt freuen, daß sie an ihren Worten: „Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott“ treu festgehalten hat.
12. Welchen Wechsel mußten einige, die mit dem Dämonenglauben verbunden waren, vornehmen, um Jehova zu dienen?
12 Einige haben sich sogar vom Dämonenglauben abgewandt, um Jehova mit Freuden zu dienen. Über die Predigttätigkeit des Apostels Paulus in Ephesus wird berichtet: „Viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und berichteten offen, was sie getan hatten. Ja, eine ganze Anzahl von denen, die magische Künste getrieben hatten, trugen ihre Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen. Und man berechnete ihren Gesamtwert und fand, daß sie fünfzigtausend Stück Silber wert waren. So wuchs das Wort Jehovas fortwährend mit Macht und gewann die Oberhand.“ (Apg. 19:18-20) Diener Jehovas dürfen mit Bräuchen, die mit Dämonismus verbunden sind, nichts zu tun haben, und Personen, die „Spiritismus ausüben“, gehören zu den Bösen, über die vorhergesagt wurde, daß ihr Teil „in dem See sein [wird], der mit Feuer und Schwefel brennt“, was den „zweiten Tod“ bedeutet, aus dem es keine Auferstehung gibt. (Offb. 21:8; 5. Mose 18:10-12; Jes. 8:19, 20) Stellen wir uns aber das neue, glückliche Leben vor, das für die Epheser begann, die sich vom Dämonenglauben abwandten, ihre Zauberbücher verbrannten und von da an ‘Jehova mit Freuden dienten’!
13. Was hatte der Wechsel, den einige Korinther in sittlicher Hinsicht vornahmen, für sie zur Folge?
13 Die alte Stadt Korinth in Griechenland wird als „eine berühmte und ausschweifende Stadt“ beschrieben, „in der sich die Laster des Ostens und des Westens begegneten“. Der christliche Apostel Paulus predigte im ersten Jahrhundert u. Z. in dieser Stadt und gründete dort eine Christenversammlung. (Apg. 18:1-11) Als er später an seine Glaubensbrüder in dieser Stadt schrieb, wies er darauf hin, daß Hurer, Götzendiener, Diebe, Trunkenbolde und dergleichen das Königreich Gottes nicht ererben würden. Dann fügte er hinzu: „Und doch waren das einige von euch. Aber ihr seid reingewaschen worden, aber ihr seid geheiligt worden, aber ihr seid gerechtgesprochen worden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und mit dem Geist unseres Gottes.“ (1. Kor. 6:9-11) Ja, Jehova hatte vielen von ihnen geholfen, sich in sittlicher Hinsicht gründlich zu ändern, und dadurch hatte für sie ein glückliches und gesünderes Leben begonnen. Des weiteren wurde allen, die bis zum Tod treu blieben, die Freude zuteil, zu unsterblichem Leben im Himmel auferweckt und mit Jesus Christus vereint zu werden. — 1. Kor. 15:42-57.
14. Welcher bezeichnende Wechsel war im Leben des Paulus eingetreten?
14 Auch im Leben des Apostels Paulus war ein Wechsel eingetreten. Als er die Nachfolger Christi noch fanatisch verfolgte, war er einmal nach Damaskus unterwegs, um dort gegen sie vorzugehen. Da erschien ihm der verherrlichte Jesus Christus und veranlaßte ihn, seinen Kampf einzustellen. Durch Gottes unverdiente Güte wurde der frühere Verfolger ein treuer Nachfolger Christi, der nun selbst verfolgt wurde, und „ein Apostel für die Nationen“. (Röm. 11:13; Apg. 9:1-20) Er litt vieles um Jesu willen. (2. Kor. 11:23-27; 12:10) Mit Gottes Hilfe änderte sich Saulus und diente Jehova mit Freuden. Er hat inzwischen mit anderen treuen gesalbten Christen die „Krone der Gerechtigkeit“ im Himmel erhalten. — 2. Tim. 4:6-8.
DER FREUDIGE DIENST VON ZEUGEN JEHOVAS DER NEUZEIT
15. Wie äußerte sich ein Christ, nachdem er im geistigen Kriegszug jahrzehntelang treu gedient hatte?
15 Jehovas Zeugen haben viele Gründe, sich zu freuen. Die verschiedensten Menschen haben in der Vergangenheit ihre Lebensweise geändert, um Jehova zu dienen. Es gibt heute noch viele, die dies tun, und bei einigen könnte man den Wechsel, den sie vornehmen, mit dem Wechsel vergleichen, den gewisse Personen in alter Zeit vornahmen, als sie für Jehova Stellung bezogen. Ein treuer Christ aus der heutigen Zeit, der lieber ein Soldat Christi (2. Tim. 2:3, 4) sein wollte, als eine militärische Laufbahn und materialistische Interessen in der Welt zu verfolgen, konnte nach jahrzehntelangem treuem Dienst im geistigen Kriegszug freudig sagen: „Ich bin glücklich, daß ich im Jahre 1964 mit einundsiebzig Jahren noch die Wachtturm-Bibelschule Gilead in Brooklyn besuchen konnte, um an der fortgeschrittenen theokratischen Schulung teilzunehmen. Ich bete darum, daß ‚Jehova, der Gott der Heerscharen‘ [Jer. 38:17], und sein ernannter oberster Befehlshaber, Christus Jesus, ihre geistigen Kämpfer stärken mögen, damit sie treu weiterkämpfen können bis zum endgültigen Sieg.“
16, 17. (a) Führe ein Beispiel für einen Wechsel von der falschen zur wahren Religion an. (b) Welchen Wechsel haben einige andere Personen vorgenommen, um ‘Jehova mit Freuden zu dienen’?
16 Tausende haben ihre Religion gewechselt wie Ruth; sie haben sich von der falschen Religion abgewandt und haben die wahre angenommen. Das bestätigt zum Beispiel folgender Bericht:
„Vor vielen Jahren glaubte eine junge in Deutschland geborene Protestantin, die viel in der Bibel las, sie könne den Armen und Bedürftigen besser dienen, wenn sie zum katholischen Glauben übertrete und Nonne werde. Das tat sie auch. Sie nahm den Schleier und trat in den Orden der Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu ein, deren Generaloberin ‚Mutter‘ Cabrini war. Diese Schwester wurde die Reisegefährtin der Cabrini und wurde später in den Rang einer Oberin erhoben. ... Sie kam nach Amerika und eröffnete mit ihrer Sekretärin, einer anderen Nonne, zusammen ein Waisenhaus in einem Vorort von New York. Sie bat Gott flehentlich, ihr die Wahrheit zu zeigen. Sie kaufte sich ein kleines Rundfunkgerät und hörte sich von da an verschiedene religiöse Programme an. Eines Tages stellte sie WBBR [die damalige Watch-Tower-Rundfunkstation] ein und hörte zu. Da drang eine Flut von Licht in ihr Herz und ihren Sinn. Sie hatte die Wahrheit gefunden! Sie bestellte Schriften und begann in ihrer Nonnenkleidung, ihren Nachbarn Zeugnis zu geben. Ihre Sekretärin nahm die Wahrheit ebenfalls an und begann, Zeugnis zu geben. Es dauerte nicht lange, und die beiden legten ihre Ordenstracht ab und kleideten sich in das Gewand der Lobpreisung des großen Gottes, Jehovas!“
17 Wie im alten Ephesus viele, die magische Künste getrieben hatten, diese aufgaben, um Christen zu werden, so haben auch heute einige okkulte Bräuche aufgegeben, um ‘Jehova mit Freuden zu dienen’. Andere mußten sich wie einige Korinther, die sich zum Christentum bekehrten, in sittlicher Hinsicht gründlich ändern. Wieder andere, die heute Jehova dienen, verfolgten die treuen Christen, wie Saulus von Tarsus es getan hatte, bevor er der Apostel Paulus wurde. Ein Christ, der von den Nazis verfolgt wurde, schilderte, wie Jehovas Zeugen in den Konzentrationslagern ihren Verfolgern freimütig und unerschrocken Zeugnis gaben, wodurch es zu einigen solcher Umwandlungen kam. Er berichtete:
„Durch diese furchtlose Predigttätigkeit und die Nächstenliebe kam in der Löwengrube manch einer zum Glauben. Hin und wieder kam es vor, daß in verschiedenen Lagern SS-Leute sich von ihrem den Nazis geleisteten Eid lossagten und sich zum Glauben an Jehova bekannten. Diese ‚Saulusse‘, unsere Verfolger, wurden ‚Paulusse‘, unsere Mitgefangenen!“
ZEIGE DEINE FREUDE IM DIENSTE JEHOVAS
18. Welche Vorrechte mögen einem zuteil werden, wenn man dem wahren Gott dient?
18 Es läßt sich nicht bestreiten: Moses wählte das richtige Treueverhältnis. Ruth traf hinsichtlich ihrer Religion die richtige Entscheidung. Die Bewohner der alten Stadt Ephesus, die ihre magischen Künste aufgaben und Christen wurden, handelten weise, ebenso die Korinther, die ihren Wandel änderten, um Diener Gottes zu werden. Bestimmt handelte auch Saulus von Tarsus weise und richtig, als er sein Leben in den Dienst Jehovas stellte und der christliche Apostel Paulus wurde. Ihnen und anderen Personen, die in jüngerer Zeit ähnlich handelten wie sie, wurde der Weg zu vielen Segnungen und zu dem unschätzbaren Vorrecht, Gott zu dienen, erschlossen. Vielleicht gehörst du bereits zu ihnen. Wenn nicht, dann hast du dich vielleicht jetzt entschlossen, fortan die wahre Gottesanbetung auszuüben und ‘Jehova mit Freuden zu dienen’. In diesem Falle kannst du erwarten, reich gesegnet zu werden, denn von Jehova wird gesagt: „Du tust deine Hand auf und sättigst alles Lebendige nach Begehr.“ (Ps. 145:16) Du magst zum Beispiel noch das freudige Vorrecht haben, anderen gutgesinnten Personen zu helfen, ihr Leben nach Gottes gerechten Grundsätzen auszurichten, indem du ihnen sein Wort predigst und sie darüber belehrst.
19, 20. (a) Führe Beispiele an, die zeigen, daß der Dienst Jehovas Segnungen und Freuden mit sich bringt. (b) Was ist erforderlich, um die volle Befriedigung zu haben und wirklich glücklich zu sein?
19 Treue christliche Diener Gottes werden nie mit Bedauern auf ein Leben zurückblicken, das sinnlos oder unbefriedigend war. Im Gegenteil. Ein Zeuge Jehovas, der Gott trotz Verfolgung jahrelang gedient hat und sehen konnte, daß seine Königreichspredigttätigkeit gesegnet wurde, fühlte sich veranlaßt, folgendes zu schreiben: „Welch ein beglückendes Gefühl, das alles miterlebt zu haben. Wie oft hatte ich die Hilfe und den Schutz Jehovas in einem außergewöhnlichen Maße verspüren dürfen. Wiederholt mußte ich dem Tod ins Auge blicken, aber mit dem Psalmisten kann ich sagen: ‚Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.‘ ... Fürwahr, Jehova segnet alle über Bitten und Verstehen, die seinem Ruf folgen und sich als seine Zeugen ganzherzig in seinen Dienst stellen.“ (Ps. 23:1) Im Alter von dreiundneunzig Jahren konnte ein anderer Zeuge Jehovas, der Gott jahrelang gedient hatte, sagen: „Dem Dienste Jehovas meine ganze Zeit zu widmen war für mich die größte Freude, und ich hoffe, ihn in Gemeinschaft mit Jesus Christus und seinen ‚Heiligen im Licht‘ [Kol. 1:12] bis in alle Ewigkeit fortzusetzen.“
20 So empfinden die, die ‘Jehova mit Freuden dienen’. (Ps. 100:2) Sie können ebenso zuversichtlich von Gott sprechen wie David, der sagte: „Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.“ (Ps. 16:11) Um aber die volle Befriedigung zu haben und um wirklich glücklich zu sein, muß man am Hause Gottes Gefallen finden.
[Bild auf Seite 458]
Wahre Christen wissen, daß Gott nicht parteiisch ist, sondern daß er „aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen“ gemacht hat.