Er leitet alles vollkommen
Wirst auch du dich von ihm leiten lassen?
DIE Sonne, die der Erde Wärme spendet, ist nur einer der Milliarden von Sternen, aus denen unsere Milchstraße besteht. Unsere Milchstraße ist nur eines der Milliarden Sternsysteme, die es im Weltall gibt. Diese Billionen von Sternen rasen durch das Weltall, aber jeder Stern auf der ihm zugewiesenen Bahn und indem er einen exakten Zeitplan einhält. Werden sie vom Menschen geleitet? Kann er sie leiten? Nein. Auf diese Tatsache machte Jehova Gott Hiob aufmerksam, indem er ihm die Frage stellte: „Kannst du das Masaroth-Sternbild zu seiner bestimmten Zeit herausführen? Und was das Asch-Sternbild samt seinen Söhnen betrifft, kannst du sie leiten?“ (Hiob 38:32).
Die Zugvögel legen auf ihren Wanderungen Tausende von Kilometern zurück. Sie fliegen Tag und Nacht ohne Landkarte und ohne Kompaß, benutzen eine ihnen bis dahin unbekannte Route, gelangen aber sicher und rechtzeitig an ihr Ziel. Werden sie vom Menschen geleitet? Kann er sie leiten? Nein. Auch diesbezüglich stellte Gott Hiob eine Frage: „Ist es zufolge deines Verstandes, daß sich der Falke emporschwingt, daß er seine Flügel zum Südwind hin ausbreitet?“ (Hiob 39:26).
Jehova leitet die Sterne durch das Bewegungs- und das Gravitationsgesetz. Der Mensch hat keinen Einfluß auf ihre Bewegungen. Jehova leitet die Zugvögel durch eine instinktive Weisheit, mit der er sie ausgestattet hat (Sprüche 30:24). Der Mensch kann die Zugvögel nicht leiten. Er findet nicht einmal seinen eigenen Weg. Ein Blick auf die Weltverhältnisse beweist das. „Es steht nicht bei dem Manne, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“, schrieb der Prophet Jeremia (Jeremia 10:23). Die Sterne bewegen sich nach den Gesetzen Gottes. Die Zugvögel folgen seiner Leitung. Aber der Mensch läßt sich nicht von der Richtschnur leiten, die er ihm gegeben hat. Treffend sagt Gottes Wort: „Alle Zugvögel halten sich an die Zeiten, die ich ihnen bestimmt habe: der Storch, die Taube, die Schwalbe, die Drossel. Nur mein Volk hält sich nicht an die Ordnungen, die ich ihm gegeben habe“ (Jeremia 8:7, Die Bibel in heutigem Deutsch).
Gott, der die Sterne durch Naturgesetze leitet und die Vögel durch Instinkt, vermag auch den Menschen vollkommen zu leiten, und zwar durch sein Wort. Mit Recht sagte der inspirierte Psalmist: „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß und ein Licht für meinen Pfad“ (Psalm 119:105).
Das Wort Gottes gibt zum Beispiel in Ehefragen vorzügliche Anleitung. Es fordert Sittenreinheit: „Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten“ (Hebräer 13:4). Eheleute sollen sich lieben und respektvoll miteinander umgehen: „Jeder einzelne von euch [liebe] seine Frau so wie sich selbst; andererseits sollte die Frau tiefen Respekt vor ihrem Mann haben“ (Epheser 5:33). In 1. Korinther 13:4-8 kann man nachlesen, was für eine Liebe es sein sollte: „Die Liebe ist langmütig und gütig. Die Liebe ist nicht eifersüchtig, sie prahlt nicht, bläht sich nicht auf, benimmt sich nicht unanständig, blickt nicht nach ihren eigenen Interessen aus, läßt sich nicht aufreizen. Sie rechnet das Böse nicht an. Sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit, sondern freut sich mit der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles. Die Liebe versagt nie.“ Eine Ehe, die auf einer solchen Liebe aufgebaut ist, wird nicht scheitern.
Das Wort Gottes gibt auch in Fragen der Kindererziehung vorzügliche Anleitung. „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in Gemeinschaft mit dem Herrn, denn das ist gerecht ... Und ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Epheser 6:1-4). Es empfiehlt den Eltern, darauf zu achten, daß das Gespräch mit den Kindern nicht abreißt, besonders das Gespräch über religiöse Angelegenheiten: „Du sollst sie [die Gebote Gottes] deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Wege gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ (5. Mose 6:7).
Ferner gibt es allen, die mit Regierungsaufgaben betraut sind, Anleitung. So mußte der König von Israel eine Abschrift des Gesetzes Gottes anfertigen. Das Gebot lautete: „Er soll es ständig bei sich haben, und er soll darin lesen alle Tage seines Lebens, damit er Jehova, seinen Gott, fürchten lerne, um alle Worte dieses Gesetzes und diese Bestimmungen zu halten, indem er sie tut, damit sich sein Herz nicht über seine Brüder erhebe und damit er von dem Gebot nicht zur Rechten oder zur Linken abweiche.“ Für die Regenten gab es keine Sonderrechte. Auch war es ihnen verboten, Bestechungsgeschenke anzunehmen: „Du sollst nicht parteiisch sein oder eine Bestechung annehmen, denn die Bestechung blendet die Augen der Weisen und verdreht die Worte der Gerechten. Der Gerechtigkeit — der Gerechtigkeit solltest du nachjagen“ (5. Mose 17:19, 20; 16:19, 20). Der Zustand des Volkes verrät, ob seine Machthaber gut sind oder nicht. „Wenn Menschen an die Macht kommen, die Gott gehorchen, dann freuen sich die Leute. Wenn einer regiert, der Gott mißachtet, seufzen sie“ (Sprüche 29:2, Die Bibel in heutigem Deutsch).
Die Bibel gibt noch auf vielen weiteren Gebieten Anleitung. Zum Beispiel enthält sie auch Richtlinien in bezug auf das Essen, weniger in bezug auf das, was man essen darf, als in bezug darauf, wieviel man essen darf, und untersagt das Schlemmen. Dasselbe trifft auf das Trinken alkoholischer Getränke zu. Würde man den Rat der Bibel befolgen, gäbe es auch viel weniger Zank, sagt sie doch, daß eine milde Antwort den Grimm abwendet. Viel Böses würde im Keim erstickt, wenn man ihren Rat befolgen und Böses nicht mit Bösem vergelten, sondern das Böse mit dem Guten besiegen würde. Außerdem verbietet sie etwas, was den zwischenmenschlichen Beziehungen so gefährlich werden kann — zu klatschen und sich in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen. Ein Befolgen ihrer Ratschläge würde Klassenunterschiede und Rassenvorurteile — Schandflecke für die heutige Menschheit — beseitigen, denn sie sagt, daß wir alle aus e i n e m Menschen gemacht sind, daß Gott nicht parteiisch ist und — in bezug auf sein Königreich —: „Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist weder Mann noch Weib; denn ihr alle seid e i n e r in Gemeinschaft mit Christus Jesus“ (Galater 3:28; Sprüche 15:1; 23:21; Römer 12:17, 21; 1. Timotheus 5:13; Jakobus 2:4; Apostelgeschichte 10:34; 17:26).
Christus Jesus faßte die Grundsätze des Wortes Gottes, die uns als Anleitung dienen sollten, schlicht und einfach wie folgt zusammen: „‚Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.‘ Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite, ihm gleiche, ist dieses: ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘“ Und in der Bergpredigt stellte er einen Grundsatz auf, der als die Goldene Regel bekannt wurde: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun; in der Tat, das ist es, was das ,Gesetz‘ und die ,Propheten‘ bedeuten“ (Matthäus 22:37-39; 7:12).
Sind diese Grundsätze brauchbare Richtlinien? Gewiß, denn es hat sich als unzweckmäßig erwiesen, ihnen entgegenzuhandeln. Allerdings ist es dem unvollkommenen Menschen nicht möglich, sich stets in vollkommener Weise an die göttlichen Richtlinien zu halten; würde man sich indessen aufrichtig bemühen, so könnte das meiste, was die Menschheit plagt, ausgeschaltet werden. Diese Erfahrung haben nicht nur heute viele gemacht, sondern auch die ersten Christen: „Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei Männern liegen, noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben. Und doch waren das einige von euch. Aber ihr seid reingewaschen worden“ (1. Korinther 6:9-11). Auf der paradiesischen neuen Erde unter Gottes Königreich werden sich alle, die dann leben, in vollkommener Weise an die göttlichen Richtlinien halten.
Das Königreich wird eine Regierung von Gott, durch Gott und für Gottes Anbeter sein; es wird bestehen, solange die Sonne scheint, und unter ihm wird Fülle von Frieden sein, solange es den Mond gibt. Der König, Christus Jesus, wird zuvor unter vielen Völkern Recht gesprochen und starke Nationen „gescholten“ haben, und die Schwerter werden zu Pflugscharen und die Speere zu Winzermessern umgeschmiedet worden sein. Nation wird nicht mehr gegen Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen. Dieses Königreich wird ein ewiges Königreich sein, und seine Herrschaft wird durch alle Generationen hindurch bestehen. Der König wird seine Hand öffnen und das Begehren alles Lebenden sättigen, weil dann alles, was atmet, Jehova Gott, den Schöpfer, preisen wird. Er wird die Menschen heilen und jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. In dieser gesegneten neuen Ordnung wird niemand mehr Verderben anrichten, und nichts wird mehr schmerzen, weil die früheren Dinge — die heutige alte Welt — vergangen und vergessen sein werden, denn Jehova wird alles neu gemacht haben (Psalm 72:7; 145:13; 150:6; Jesaja 2:4; 11:6-9; Offenbarung 21:3-5).
Möchtest du so sicher in ein irdisches Paradies, in dem die Menschen ewig leben können, geleitet werden wie die Sterne auf ihrer Bahn? Dann laß dich von dem Einen leiten, der sie leitet. Möchtest du so sicher geleitet werden wie die Zugvögel auf ihren Wanderungen? Das ist möglich. Laß dich von dem Einen leiten, der sie leitet. Möchtest du bei den Vorbereitungen, die du triffst, um den sinnbildlichen Winter von Harmagedon überleben zu können, so sicher geleitet werden wie die Tiere bei den Vorbereitungen für ihre buchstäbliche Überwinterung? Das ist ganz einfach. Laß dich von dem Einen leiten, der sie leitet. Derjenige, der sie leitet, leitet alles vollkommen, absolut erfolgreich. Er kann auch dich erfolgreich leiten. Laß dich daher in diesen schwierigen letzten Tagen des alten Systems der Dinge von Jehova Gott und von seinem Wort, der Bibel, leiten.
[Herausgestellter Text auf Seite 14]
Billionen von Sternen rasen durch das Weltall, jeder Stern auf der ihm zugewiesenen Bahn, auch halten sie einen exakten Zeitplan ein. Vermag der Mensch sie zu leiten? Nein.
[Herausgestellter Text auf Seite 14]
Der Mensch findet nicht einmal seinen eigenen Weg. Ein Blick auf die Weltverhältnisse beweist das.
[Herausgestellter Text auf Seite 15]
Möchtest du so sicher in ein irdisches Paradies, in dem die Menschen ewig leben können, geleitet werden wie die Sterne auf ihrer Bahn und die Zugvögel auf ihren Wanderungen? Dann laß dich von dem Einen leiten, der sie leitet.
[Bild auf Seite 13]
Die Zugvögel legen auf ihren Wanderungen Tausende von Kilometern zurück. Sie fliegen Tag und Nacht ohne Landkarte und ohne Kompaß, gelangen aber dennoch an ihr Ziel. Vermag der Mensch sie zu leiten? Nein.