Wie können wir ihm für seine liebende Güte danken?
1, 2. (a) Von welchem Wert ist unser Leben, doch was sagte David gemäß Psalm 63:3 darüber? (b) In welchem Sinne trifft dies zu? (Hiob 14:1, 2; Jak. 4:14).
KÖNNTE es etwas Wertvolleres geben als das Leben? Ohne das Leben würde uns alles, was wir besitzen, nichts nützen, und wir könnten uns daran nicht erfreuen. Behalten wir diese Tatsache im Sinn, wenn wir nun die folgenden Worte lesen, die der Psalmist David in einem Lied an Jehova Gott richtete: „Deine liebende Güte ist besser als Leben“ (Ps. 63:3).
2 David wollte damit sagen, daß er eher das Leben verlieren wollte als Jehovas Gunst. Er wußte, daß er alles, was er in der endlosen Zukunft besitzen oder woran er sich erfreuen würde, Jehova zu verdanken hätte. Er wußte auch, wie oft Jehova ihm Barmherzigkeit erwiesen und ihn loyal unterstützt hatte. Das waren alles Beweise der liebenden Güte Gottes, und diese liebende Güte war für David wichtiger als das vergängliche irdische Leben (1. Chron. 29:14, 15). Denkst du auch so? Ist die liebende Güte oder die loyale Liebe dessen, der uns ewiges Leben geben kann, nicht wertvoller als das vergängliche Leben, das heute blüht und morgen verwelkt ist?
3. Wie reagierte David auf Jehovas liebende Güte, und was können wir uns passenderweise fragen?
3 David erkannte aber nicht nur den Wert der liebenden Güte Jehovas und ließ es dabei bewenden. Das zeigt seine Reaktion, denn er sagte: „Deine liebende Güte ist besser als Leben, meine eigenen Lippen werden dich [deshalb] loben. So werde ich dich segnen zeit meines Lebens“ (Ps. 63:3, 4). Ja, seine tiefe Dankbarkeit für diese liebende Güte veranlaßte ihn, Gott zu preisen und ihm zu danken. Wie im vorangehenden Artikel gezeigt wurde, haben wir viele Gründe, Jehova für seine liebende Güte zu danken. Ihm zu danken und ihn zu preisen sollte daher in unserem Leben eine wichtige Rolle spielen. Ist das bei dir der Fall? Kommt es vor, daß ein oder mehrere Tage vergehen, ohne daß du an Jehova denkst oder von ihm sprichst? Oder redest du oft von ihm und rühmst und preist ihn wegen seiner Eigenschaften und seiner Taten? Findest du, daß du täglich die Geisteshaltung widerspiegelst, die in Psalm 107:21, 22 zum Ausdruck kommt?
4. Weshalb sollten wir die gute Botschaft verkündigen?
4 Eine Möglichkeit, Jehova für seine liebende Güte zu danken, besteht zweifellos darin, mit Menschen zu sprechen, die ihn noch nicht anbeten (Apg. 14:1-3; 20:24). Die gute Botschaft kann ihnen das Leben retten. Mit Recht freuen wir uns daher, die gute Botschaft weit und breit zu predigen (Röm. 10:9-15).
5. (a) Warum könnten wir geneigt sein, uns beim Zeugnisgeben auf negative Punkte zu konzentrieren? (b) Warum ist es dennoch angebracht, über einige dieser Punkte zu sprechen?
5 Wahre Christen wissen, daß das, was den meisten Menschen über Gott und die Bibel gesagt wird, Irrlehren sind, durch die die Lehren der Bibel falsch dargestellt werden. Wir könnten uns daher beim Zeugnisgeben unabsichtlich auf negative Punkte konzentrieren. Frage dich einmal, ob du beim Zeugnisgeben im allgemeinen über das sprichst, was die Bibel nicht lehrt: darüber, daß sie keinen dreieinigen Gott und keine Hölle lehrt, daß der Mensch keine unsterbliche Seele hat und daß die Erde nicht verbrannt wird (Joh. 14:28; Hes. 18:4; Pred. 9:5, 10; 1:4). Zugegeben, die Menschen, denen wir Zeugnis geben, müssen ihre falschen Ansichten korrigieren, und wenn wir sie auf Irrtümer aufmerksam machen, kann ihnen das helfen, den Unterschied zwischen der wahren Religion und der falschen zu erkennen. Wir sollten aber darauf achten, daß wir nicht fast nur über negative Punkte sprechen.
6. Warum sollte unsere öffentliche Erklärung viele positive Dinge einschließen?
6 Unsere „öffentliche Erklärung“ sollte viele positive Gedanken über Jehova einschließen, denn wir bringen ein „Schlachtopfer der Lobpreisung“ dar (Hebr. 13:15; vergleiche Psalm 107:21, 22). Wir können zum Beispiel hervorheben, wer Jehova IST. Wir können zeigen, daß ‘er allein der Höchste ist’ (Ps. 83:18). Wir können erklären, daß ihn und seinen Sohn richtig zu erkennen ewiges Leben mit sich bringen kann (Joh. 17:3). Wir können auch die Aufmerksamkeit auf einige seiner hervorragenden Eigenschaften lenken, die auf Menschen anziehend wirken können: auf seine Barmherzigkeit, seine unübertreffliche Weisheit, sein Verständnis, seine Freigebigkeit, seine Treue und gewiß auch auf seine liebende Güte (5. Mose 32:4; Jak. 1:17; Ps. 84:11).
7. Wie können wir Gottes liebende Güte besonders beleuchten, und was wird dadurch bewirkt?
7 Jeder von uns sollte seine „öffentliche Erklärung“ einmal prüfen, um festzustellen, wie er diese positiven Punkte noch besser hervorheben könnte. Wie könntest du zum Beispiel bei einem regulären Bibelstudium, das du mit deiner Familie oder mit jemand anders durchführst, Gottes liebende Güte besonders beleuchten? Du könntest bei der Besprechung einer biblischen Begebenheit oder eines Punktes, der mit Gottes Vorsatz in Verbindung steht, kurz erklären, was wir daraus über Gott lernen. Oder du könntest den Studierenden fragen, was er aus dem besprochenen Stoff über Jehova gelernt habe. Dadurch wird er Jehova näherkommen, ihn eher als eine Realität, als eine Person, erkennen, und dadurch wird in ihm der Wunsch geweckt, diesen wunderbaren Gott noch besser kennenzulernen und ihn zu preisen (Ps. 147:1, 11).
GOTT DANK SAGEN IN UNSEREN GESPRÄCHEN
8. Bei welchen anderen Gelegenheiten können wir Jehova für seine liebende Güte danken?
8 Über Jehova und seine liebende Güte zu sprechen sollte sich nicht nur auf Gelegenheiten beschränken, bei denen wir jemand über die biblischen Wahrheiten zu belehren suchen. Wie verhält es sich mit unseren alltäglichen Gesprächen? Jesus sagte: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Matth. 12:34). Wenn wir Gottes liebende Güte wirklich schätzen, sollte sich das in unseren alltäglichen Gesprächen zeigen. Bei dem Psalmisten war dies der Fall, denn er schrieb: „Es ist gut, Jehova Dank zu sagen und deinem Namen Melodien zu spielen, o Höchster, am Morgen deine liebende Güte kundzutun und deine Treue während der Nächte“ (Ps. 92:1, 2).
9. (a) Wie ist man im allgemeinen zu Gesprächen über Gott eingestellt? (b) Inwiefern steht dies im Gegensatz zu unserer Einstellung? (Ps. 107:31, 32).
9 Du hast vielleicht schon festgestellt, daß die meisten Leute, sogar Kirchgänger, die angeblich Gott anbeten, nicht gern von Gott und seinen Vorsätzen sprechen. Besonders ungern äußern sie sich über ihre persönliche Verbindung zu Gott; sie finden es primitiv oder peinlich, davon zu sprechen. Diese Tendenz mag zum Teil darauf zurückzuführen sein, daß sie tatsächlich keine persönliche Verbindung zu Gott haben. Da diese Abneigung ziemlich weit verbreitet ist, könnten wir uns einmal fragen: „Habe ich mich von der Abneigung der Welt, über eine persönliche Verbindung zu Gott zu sprechen, anstecken lassen, und vermeide ich es, durch meine Gespräche zu verraten, daß er in meinem Leben und in meinem Denken eine Rolle spielt?“ Jehova spielt tatsächlich eine Rolle in unserem Leben, und er sollte auch in unserem Denken eine Rolle spielen. Wir bitten ihn regelmäßig um seinen Segen und um seine Führung. Wir sollten daher nicht zögern, von ihm zu sprechen, ihn in unseren Gesprächen zu erwähnen und erkennen zu lassen, daß wir an seinen Taten und Vorsätzen interessiert sind.
10. Welchen biblischen Rat sollten wir beachten, wenn wir von Gott sprechen?
10 Natürlich sollten wir es vermeiden, einen selbstgerechten Eindruck zu erwecken. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Menschen merken, ob jemandes Religiosität nur Frömmelei oder Scheinfrömmigkeit ist. Jesus verurteilte die heuchlerischen geistlichen Führer der Juden, die nur fromm waren, um gesehen und gehört zu werden (Matth. 6:1-5). Die Bibel spornt uns dagegen an, Jehova ständig zu danken und ihn zu preisen. Deshalb sprechen wir von ihm, achten dabei aber auf den Rat aus Matthäus 6:1-5, nicht selbstgerecht zu erscheinen. Wir können unaufdringlich und doch mit Überzeugung von seinen Taten und Wegen sprechen und dabei auch erwähnen, wie er mit uns gehandelt hat oder in welchem Verhältnis wir zu ihm stehen.
11. Welche Gelegenheiten bieten sich uns, Gott gemäß Psalm 34:1 in unseren Gesprächen zu erwähnen?
11 Im Laufe des Tages sprichst du mit deinen Angehörigen, mit Glaubensbrüdern, Schulkameraden, Arbeitskollegen oder Nachbarn wahrscheinlich über vieles. Vielleicht bietet sich dir dabei die Gelegenheit, offen und ungezwungen über Gott zu reden. Sprichst du davon, daß du ans Meer oder in die Berge fahren möchtest, um dich zu erholen und dich an Jehovas Schöpfung zu erfreuen? Du schätzt doch die Schönheiten der Natur und die von Gottes Schöpfung ausströmende Ruhe. Warum also nicht darüber sprechen?
12. Wie können wir mit Menschen, die keine wahren Anbeter sind, über Gott sprechen?
12 Selbst wenn du dich mit einem Ungläubigen unterhältst, kannst du unter Umständen taktvoll von Gott sprechen, indem du zum Beispiel kurz erwähnst, daß du dich über die Werke deines Schöpfers freust (Apg. 4:24; 14:15). Niemand sollte überrascht sein, wenn du in einer allgemeinen Unterhaltung auf Gott zu sprechen kommst, denn ziehst du ihn nicht bei allem, was du tust oder nicht tust, in Betracht? Vielleicht unterhält sich jemand mit dir über deine Kinder und bemerkt, daß sie gut erzogen seien. Wie wäre es, wenn du in deiner Erwiderung kurz erwähntest, daß du Gott für seine Ratschläge dankbar bist, die es Eltern ermöglichen, auf diesem Gebiet weise zu handeln? (Ps. 19:7). Vielleicht spricht dich ein Arbeitskollege an, weil du einen Teil deines Urlaubs zum Besuch eines christlichen Kongresses benutzt, statt ihn vollständig „zu genießen“. Darauf könntest du ganz offen sagen, daß du gern mehr über die liebende Güte und den Willen deines Schöpfers erfahren möchtest (Ps. 100:3-5). Wir können nie wissen, ob sich solche kurzen Bemerkungen nicht günstig auswirken, ob nicht jemand, gestützt darauf, beginnt, über Gott nachzudenken. Wir erwähnen aber Gott nicht nur, weil wir dadurch unter Umständen jemandem helfen können. Wir sprechen von Gott und seinen Taten, weil dies in unserem Herzen und daher auch auf unserer Zunge ist (Ps. 45:1).
13. (a) Warum sollte es für uns noch selbstverständlicher sein, von Gott zu sprechen, wenn wir uns mit unseren Glaubensbrüdern unterhalten? (b) Welche Möglichkeiten, dies zu tun, haben wir?
13 Wenn wir — soweit Takt und Anstand es erlauben — schon im Gespräch mit Ungläubigen oft von Gott reden, wieviel eher sollten wir es dann im Gespräch mit Dienern Gottes tun! Es fällt uns leichter, mit unseren Glaubensbrüdern über unsere Tätigkeit, unsere Pläne oder unsere Eindrücke zu reden. Sollten wir also in solchen Gesprächen nicht auch gern von Gott und seinen Taten reden, wie es in Psalm 92:1, 2 gesagt wird? Vielleicht werden gewisse Arbeiten am Königreichssaal ausgeführt. Dabei könnte man seine Wertschätzung dafür äußern, daß Gott die Versammlung gesegnet hat. Angenommen, wir haben ein neues biblisches Lehrbuch erhalten. Wenn du ehrlich glaubst, daß es ein Beweis der liebenden Güte Jehovas ist, warum dann nicht davon sprechen? Enthält es interessante neue Erklärungen? Dann sprich freudig mit deinen Brüdern darüber, tue es aber mit Zurückhaltung, und vermeide es, selbstgerecht zu erscheinen. Wenn du in deinen Gesprächen mitunter auch geistige Dinge erwähnst, werden dadurch alle erbaut.
NACH GRÜNDEN ZUR DANKBARKEIT AUSSCHAU HALTEN
14. Welche Einstellung zu Gottes Güte sollten wir entwickeln?
14 Was wäre, wenn du aus einem Gefäß mit Sand, der mit einigen Eisenspänen vermischt ist, die Eisenspäne heraussuchen müßtest? Das wäre bestimmt schwierig. Doch mit einem Magneten könntest du sie leicht herauslesen. Ein Herz, das von Dankbarkeit gegenüber Jehova erfüllt ist, gleicht einem Magneten. Mit einem solchen Herzen können wir leicht täglich zahlreiche Beweise seiner Güte und Freigebigkeit herausfinden, die wertvoller sind als Eisen, ja sogar kostbarer als Gold. Wenn wir nach Beweisen der Güte Gottes Ausschau halten, wird es für uns leicht und selbstverständlich, ihn zu preisen und ihm dafür zu danken (Spr. 3:3, 4, 13-18).
15. Wofür können wir Jehova zum Beispiel danken? (Eph. 5:20).
15 Jehovas Schöpfung, die wir täglich sehen, ist voll von Dingen, die uns an seine gütigen Vorkehrungen für die Menschheit im allgemeinen erinnern. Vielleicht siehst du zwei Kätzchen im Gras spielen und mußt über ihre drolligen Possen heimlich lachen. Denkst du dabei an Jehova und daran, welche Freude er an seiner Schöpfung haben muß? Die Bibel bezeichnet ihn als einen „glücklichen Gott“ (1. Tim. 1:11). Wenn du also Kätzchen, Otter oder andere Tiere beim Spiel beobachtest, denkst du dann daran, daß Gott Sinn für Spaß und Humor hat? Und wie erfrischend schmeckt doch ein saftiger Apfel oder eine köstliche Melone an einem heißen Tag! (Ps. 145:8, 15-17). Oder denke an den herrlichen Duft bestimmter Blumen oder an den würzigen Geruch von neuem Heu oder frisch gemähtem Klee! Ist es nicht angebracht, Jehova zu danken, daß er diese wunderbaren Dinge gemacht und uns mit unseren Sinnen ausgestattet hat, so daß wir uns daran erfreuen können?
16. Was können wir bei anderen dadurch bewirken, daß wir Gottes Güte beachten und davon reden?
16 In einer Familie im Norden des Staates New York sagte der kleine vierjährige Sohn eines Tages während des Essens ganz spontan: „Mami, ist es nicht gut, daß Jehova uns das Gesicht vornhin gemacht hat, so daß wir essen können!“ Der Kleine sagte dies in seiner kindlichen Unwissenheit, aber er verriet dadurch, daß er es nicht als selbstverständlich hinnahm. Seine offene und aufrichtige Bemerkung regte alle Anwesenden an, über Jehova nachzudenken, und half ihnen, für seine Werke größere Wertschätzung zu empfinden. Unsere Äußerungen über Gottes liebende Güte, die er uns als seinen Dienern erweist, können das gleiche bewirken.
JEHOVA AUCH DURCH LIEDER UND GEBETE DANKEN
17, 18. (a) Wie benutzten die Israeliten Lieder, um Jehova Dank zu sagen? (b) Was taten Jesus und die Apostel gemäß Markus 14:26? (Apg. 16:25).
17 Wir können Jehova für seine liebende Güte auch durch das Singen von Liedern danken. Das Singen gehörte schon in ferner Vergangenheit zu der wahren Anbetung (2. Mose 15:1-21; Ps. 1 bis 150; 2. Chron. 29:27; Offb. 15:3, 4). Im Tempel in Jerusalem hatten bestimmte Leviten das Vorrecht, als Musiker oder als Sänger zu dienen. Interessant waren der Inhalt und der Zweck ihrer Lieder. Die Bibel sagt, daß sie dazu dienten, ‘Jehova, den Gott Israels, ins Gedächtnis zu rufen und ihm auch zu danken und ihn zu preisen’. Weshalb? Weil ‘seine unverdiente Güte bis auf unabsehbare Zeit währt’ (1. Chron. 16:4, 41, 42; 9:33).
18 Hast du schon je daran gedacht, daß Jesus und die Apostel auch sangen und daß sie es gern taten? Aus Markus 14:26 erfahren wir, daß sie in der Nacht, in der sie zum letzten Mal auf der Erde beisammen waren, Loblieder sangen. Gewöhnlich sangen die Juden während des Passahmahls die Psalmen 113 bis 118. Vermutlich sangen Jesus und die elf treuen Apostel nach dem Mahl den 118. Psalm, der mit den Worten beginnt und endet: „Danket Jehova, denn er ist gut; denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit.“
19. Wie sollten wir zu den Liedern eingestellt sein, die in der Versammlung gesungen werden? (Eph. 5:18, 19).
19 Auch heute haben Christen die Möglichkeit, Jehova durch Lieder zu lobpreisen und ihm für seine liebende Güte zu danken. Behältst du das im Sinn, wenn du in den Zusammenkünften der Zeugen Jehovas die sich auf biblische Themen stützenden Lieder mitsingst? Oder beschäftigst du dich während des Singens mit etwas anderem? Oder singst du zwar die Worte mit, bist aber mit deinen Gedanken ganz woanders? Das kann einem leicht passieren. Wir sollten aber diese christlichen Lieder als eine Möglichkeit betrachten, Jehova für seine liebende Güte zu danken.
20. (a) Welche Rolle sollte das Gebet bei unserer Danksagung für Gottes Güte spielen? (Kol. 1:9-12). (b) Inwiefern ist uns Daniel, gemäß Daniel 6:10, in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel?
20 Eine weitere Möglichkeit, Jehova für seine liebende Güte zu danken, ist das Gebet. Wahrscheinlich betest du regelmäßig. Könntest du aber Gott in deinen Gebeten noch mehr danken und ihn lobpreisen? Wir können leicht in die Gewohnheit verfallen, ihn lediglich um gewisse Dinge zu bitten, sei es für uns selbst, für unsere Angehörigen, für die Versammlung oder für andere. Bestimmt freust du dich, sofern du ein Vater bist, wenn deine Kinder dich um Rat und Hilfe bitten. Doch wie würde es dich berühren, wenn dein Kind sagen würde: „Vati, ich möchte dir sagen, wie sehr wir Kinder dich lieben. Du bist zwar streng, und wir respektieren dich deshalb, aber du zeigst uns auch, daß du uns liebst. Du bist unser bester Freund.“? Wenn du daran denkst, wie du dich über eine solch aufrichtige Äußerung freuen würdest, was meinst du, wie es Gott wohl berührt, wenn wir in unsere Gebete Danksagung und Lobpreis einschließen? Der Prophet Daniel gab uns hierin ein gutes Beispiel. Die Bibel erwähnt ausdrücklich, daß er Gott in seinen Gebeten Lobpreis darbrachte (Dan. 6:10).
21. Was, statt allgemeine Äußerungen, sollten wir in unseren Gebeten zum Ausdruck bringen?
21 Es ist auch gut, in unseren Gebeten direkt zu erwähnen, wie Gott uns Güte erwies. Hast du schon einmal gehört, wie ein Kind betete und Gott für das Schokoladeneis, das es bekam, für eine Bootsfahrt, die es machen durfte, oder für seine Schulferien dankte? Könnten wir nicht auch mehr auf Einzelheiten eingehen, anstatt Gott nur durch allgemeine Äußerungen zu danken? Hast du eine schöne Erfahrung im Predigtdienst gemacht? Dann bedanke dich bei Gott dafür! Wenn dir jemand ein Geschenk gemacht hat, dann bedankst du dich wahrscheinlich bei ihm dafür. Bedankst du dich aber auch bei dem, der alles gemacht hat? Oder hast du aus der Bibel herausgefunden, wie du ein schwerwiegendes Problem lösen könntest? Dann bedanke dich dafür im Gebet. Und wie wäre es, wenn du — sofern du das Vorrecht hast, andere im Gebet zu vertreten — gewisse Beweise des Segens Gottes, für die ihr alle dankbar seid, ausdrücklich erwähnen würdest? (Ps. 42:8).
22. Wie können wir, zusammenfassend gesagt, Jehova für seine liebende Güte danken, und welche Empfindungen bringen wir dadurch zum Ausdruck?
22 Es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß Gott uns als seinen ihm wohlgefälligen Dienern auf vielerlei Weise liebende Güte erweist. Das können wir tagtäglich beobachten, wenn wir aufmerksam sind (Ps. 107:43). Wir können uns alle dankbar erweisen, indem wir von unserem Gott reden. Wie und wann? Bei unserer Predigt- und Lehrtätigkeit, in Gesprächen mit unseren Glaubensbrüdern und mit Außenstehenden sowie in Liedern und im Gebet. Ja, während wir der Zeit entgegensehen, da die ganze Schöpfung vereint Jehova lobpreisen wird, wie das aus dem 150. Psalm hervorgeht, können wir persönlich jetzt schon einen vollen Anteil an dieser Lobpreisung haben. Wir bringen dadurch die gleichen Empfindungen zum Ausdruck wie David, der gemäß Psalm 59:16, 17 sagte: „Was aber mich betrifft, ich werde von deiner Stärke singen, und am Morgen werde ich deine liebende Güte freudig kundtun. ... O meine ‚Stärke‘, dir will ich Melodien spielen, denn Gott ist meine sichere Höhe, der Gott liebender Güte mir gegenüber.“