Der göttliche Wille geschieht im Himmel und auf Erden
1. Was führte Jesus aus seiner Zimmermannswerkstatt heraus zu Johannes dem Täufer?
BIS ZUM Alter von dreißig Jahren war Jesus ein Zimmermann in der unscheinbaren Stadt Nazareth, die in der verachteten Provinz Galiläa lag. Rom beherrschte damals als die sechste Weltmacht die Erde. Was führte Jesus aus seiner Zimmermannswerkstatt und seiner Zurückgezogenheit heraus? Es war der Ruf Johannes‘ des Täufers: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ Später lehrte Jesus seine Jünger, zuerst nach dem Reiche Gottes zu trachten. Wie konnte er sich also an die Zimmermannsarbeit klammern, wenn den Interessen des Königreiches der Himmel, das heißt des Reiches Gottes, gedient werden mußte? Jüdische Leute bereuten ihre Sünden und ließen sich von Johannes taufen, und zwar als Vorbereitung auf dieses Königreich, um ihm statt des heidnischen Reiches Rom untertan zu sein. Was konnte denn Jesus davon abhalten, zu Johannes dem Täufer zu gehen und seine Stellungnahme für das Reich der Himmel, das Königreich Gottes, bekanntzugeben? Nicht Reue über begangene Sünden veranlaßte den Sohn Gottes, zu Johannes dem Täufer zu gehen, um sich taufen zu lassen. Sein feierlicher Entschluß, den Willen seines himmlischen Vaters zugunsten des größten Reiches im Universum zu tun, war das, was Jesus zu Johannes führte.
2. Was bekundete Jesus durch die Wassertaufe, und was war laut Jesaja 53:7-12 Jehovas Wille, ihn betreffend?
2 Indem sich Jesus von Johannes im Jordan taufen ließ, bekundete er nicht etwa, daß er es nötig hatte, sich mit Gottes Zehn Geboten und anderen durch Mose erlassenen Gesetzen in Einklang bringen zu lassen. Vielmehr tat Jesus dadurch den Eintritt in den Königreichsdienst kund. Diesen machte er von nun an zu seinem Lebenszweck. Allem Irdischen, das hinter ihm lag, starb er ab. Indem er kam, erfüllte sich die Prophezeiung von Psalm 40:7, 8 (NW): „Hier komme ich; in der Buchrolle steht über mich geschrieben. Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust gewesen.“ Gottes Willen war für ihn zum Teil in Jesaja 53:7-12 zum Ausdruck gebracht worden: „Er wurde … gleich dem Lamme, welches zur Schlachtung geführt wird … Wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe [Tod] getroffen. Und man hat sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt; aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tode, obwohl er kein Unrecht begangen hat, und kein Trug in seinem Munde gewesen ist. Doch Jehova gefiel es, ihn zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen … er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Übertreter Fürbitte getan.“
3. Wie veranlaßte Jehovas Handlungsregel Jesus, zu beweisen, daß er der „Niedrigste der Menschen“ war?
3 Jehovas Handlungsregel gegenüber Jesus lautete: „Der Ehre geht Demut voraus.“ (Spr. 18:12) Jesu Demut sollte durch vollkommenen Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes bewiesen werden. Daher: „Obgleich er ein Sohn war, lernte er den Gehorsam durch die Dinge, die er erlitt.“ Es war Gottes Wille, indem „er viele Söhne zur Herrlichkeit bringt, den Hauptvermittler ihrer Rettung durch Leiden vollkommen zu machen“. (Heb. 5:8; 2:10, NW) So zeigte Jesus, daß er der „Niedrigste der Menschen“ war, indem er sich ‚demütigte und gehorsam wurde, selbst bis zum Tode, ja bis zum Tode an einem Marterpfahl‘.
4. Welche Erhöhung folgte, nachdem sich Jesus gegenüber dem Willen seines himmlischen Vaters als der Untertänigste erwiesen hatte?
4 Gab es denn irgend jemand im ganzen Universum, der bereitwilliger gewesen wäre, den Willen des himmlischen Vaters untertan zu sein? Verdiente irgendeiner es eher, daß Gott ihm das Königreich gab? „Eben darum hat ihn Gott in eine übergeordnete Stellung erhoben und ihm huldvoll den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen steht, damit sich in dem Namen Jesu jedes Knie derer beuge, die im Himmel und die auf der Erde und die unter der Erde sind, und jede Zunge öffentlich bekenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ — Phil. 2:8-11, NW.
5. Weshalb haben politische Herrscher, besonders „christliche“, keinen Grund, Einspruch dagegen zu erheben, daß Jesus König geworden ist, und was zeigt, daß sie sein Gebet heuchlerisch beten?
5 Kein menschliches Geschöpf, selbst nicht der höchste Gewalthaber, hat daher guten Grund, Einwand dagegen zu erheben, daß dieser, der der „Niedrigste der Menschen“ war, in einer solch unvergleichlichen Weise über das Königreich der Menschen bestellt wurde. Keine Herrscher, besonders nicht jene, die sich zum Christentum bekennen, haben irgendwelche moralischen oder religiösen Gründe, um gegen einen solchen König zu kämpfen, wenn er die Herrschaft über die ganze Erde und ihre Völkerschaften übernimmt. Dennoch sagen sie durch ihre unvernünftige, tierische Handlungsweise seit dem Jahre 1914 bezüglich des „Niedrigsten der Menschen“ oder des von Gott selbst Erwählten fortgesetzt: „Wir wünschen nicht, daß dieser Mann unser König wird.“ (Luk. 19:14, NW) Sie handeln also heuchlerisch, wenn sie sich in ihre Kirchen begeben und wiederholt das Vaterunser beten: „Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf der Erde!“ — Matth. 6:9, 10, Me.
6. Wie geht aus Nebukadnezars Erklärung, die er abgab, nachdem die „sieben Zeiten“ des Unverstandes hinter ihm lagen, hervor, daß es solchen Herrschern nichts nützt, Einspruch zu erheben?
6 Es nützt ihnen wenig, wenn sie gegen den „Niedrigsten der Menschen“, der nun seine Königreichsmacht angetreten hat, Einspruch erheben und gegen ihn kämpfen. Man erinnere sich daran, was Nebukadnezar sagte, nachdem er seine „sieben Zeiten“ des Wahnsinns hinter sich hatte. Er pries Gott, den Höchsten, und sprach: „Alle Bewohner der Erde werden wie nichts geachtet, und nach seinem Willen tut er mit dem Heere des Himmels und mit den Bewohnern der Erde; und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du?“ In der Tat, was bedeuten denn alle Könige und Herrscher, die jetzt mit ihren Armeen für Harmagedon versammelt sind? Nichts im Vergleich zu ihm. Sogar mit dem „Heere des Himmels“ verfährt Jehova Gott, der Allerhöchste, nach seinem höchsten Willen.
7. Wie ist Jehova mit mächtigen Geistfürsten verfahren, und wie wurde das neugeborene Königreich instand gesetzt, Gottes Willen auszuführen?
7 Gottes Engel, der zu Daniel gesandt wurde, offenbarte, daß jede der sieben Weltmächte der Menschheitsgeschichte als unsichtbaren Gewalthaber einen Geistdämon oder „Fürsten“ gehabt hat. Über allen sieben Fürsten steht der „Herrscher der Dämonen“, Satan, der Teufel, „der Herrscher dieser Welt“. (Matth. 12:24; Joh. 12:31; 14:30, NW) Diese sieben Dämonen-„Fürsten“ und ihr Herrscher, Satan, haben weit mehr Macht inne als die Herrscher der Erde. Dennoch ist Gott mit allen diesen acht Geistgeschöpfen so verfahren, daß sein Wille im Himmel geschah. Während des Verlaufs aller sieben Weltmächte, beginnend mit dem alten Ägypten bis heute, hat Jehova nie zugelassen, daß die Geistfürsten störend dazwischentreten konnten, wenn er die Zeiten und Zeitpunkte änderte. Als im Jahre 1914 die „sieben Zeiten“, die den Nationen der Welt Satans eingeräumt waren, abliefen und nach Gottes Willen das Königreich des „Niedrigsten der Menschen“ aufgerichtet werden sollte, verfuhr Jehova mit dem Heer des Himmels gemäß seinem Willen. Der große, feuerfarbene Drache, Satan, der Teufel, machte sich zum Sprung bereit, um das Königreich gleich bei seiner Geburt zu verschlingen. Doch konnte er das Königreich mit seinen Klauen nicht erfassen. Gottes Wille geschah, und das Königreich wurde aus dem Bereich des Drachenschlundes entfernt und begann damit, den Willen Gottes auszuführen.
8. Wie geschah der Wille des himmlischen Vaters nach der Geburt des Königreiches unter den Heerscharen des Himmels?
8 Nach Gottes Willen sollte im Himmel sogleich der Krieg gegen den Drachen und seine Dämonenhorden ausbrechen. Diese kämpften gegen den Vollzug des Willens Gottes an, doch rannten sie dabei gleichsam mit dem Kopf gegen die Wand. Prophetisch den Krieg voraussehend, der im Jahre 1914 im Himmel begann, sagt der Apostel Johannes: „Auch wurde für sie keine Stätte mehr im Himmel gefunden. Hinabgeworfen also wurde der große Drache, die Urschlange, er, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; zur Erde wurde er hinabgeworfen, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen. Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: ‚Nun sind die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Autorität seines Christus gekommen.‘“ (Off. 12:3-10, NW) Somit geschah der Wille des himmlischen Vaters unter den Heerscharen des Himmels.
9, 10. (a) Welche Fragen stellen wir bezüglich der irdischen Weltmächte in Anbetracht der Tatsache, daß die Geistfürsten droben im Himmel kein Gelingen hatten? (b) Wie weit hat es Satan mit all seinem Widerstand gegen Gott gebracht, und warum führt Gott seit dem Jahre 1914 seinen Willen unter den Menschen in noch drastischerer Weise durch?
9 Satan, der Teufel, und seine Weltmacht-Fürsten sowie seine anderen Dämonenengel hatten kein Gelingen im Himmel. Wie könnten also die mächtige siebente Weltmacht und die furchteinflößende kommunistische Macht sowie alle anderen politischen Mächte der Menschen, die alle eine niedrigere Stellung als die Engel einnehmen, auf der Erde Gelingen haben? Wie könnten sie gegen den göttlichen Willen siegen, gemäß dem das Königreich, das durch Christus regiert wird, die ausschließliche Herrschaft über die Erde übernehmen und völlig davon Besitz ergreifen soll? Gott, der Höchste, war stets imstande, übermenschliche Engelgeschöpfe zu beherrschen und zu maßregeln. Er hat seine Stellung als Höchster und Allmächtiger beibehalten, auch unter Legionen feindlicher Engel, den Dämonen. Er duldete Satan, den Teufel, etwa 5938 Jahre im Himmel. In Anbetracht all seines teuflischen Widerstandes, den er während dieser ganzen Zeit leistete, fragen wir: Wie hoch und wie weit hat es der Teufel bis zu diesem Jahr 1959 gebracht? Hier unten auf der Erde, auf Gottes Fußschemel, ist er gelandet, denn seit dem Jahre 1914 ist er gewaltsam aus dem Himmel hinausgeworfen und auf die Erde verbannt worden.
10 Hier unten spornt er die Menschen, aus Wut über seine Demütigung, zu einem Wettlauf in den Weltraum an, um zu sehen, wie hoch sie steigen können, und zwar ohne Rücksicht auf den Willen Gottes, nur um selbstsüchtige Vorteile zu gewinnen. Der Teufel und seine Dämonen wirken hinter einer Wand, die undurchdringlicher ist als der Eiserne Vorhang. Wie toll treiben sie alle politischen Herrscher und ihre Heere in Verhältnisse hinein, in denen sie Jehova Gott widerstehen und dadurch für den Kampf von Harmagedon, den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, bereit sind. (Off. 16:14, 16, NW) Gott hat jedoch seit langem mächtige Engel und Dämonen im Zaume gehalten. Noch viel leichter kann er alle menschlichen Bewohner dieser Erde, seines Fußschemels, im Zaume halten. Er wird seinen Willen unter den Menschen weiterhin durchführen, und dies heute in noch drastischerer Weise, da seine „bestimmten Zeiten der Nationen“ abgelaufen sind und dem Königreiche seines Christus von Gott aus keine Zurückhaltung mehr auferlegt ist, die seinen Eingriff in das Treiben der heidnischen Weltmächte hindern würde.
AUS DEM LAMM WIRD EIN LÖWE
11. (a) Welche einfache biblische Wahrheit sollten die Nationen des Ost- und des Westblocks sowie des Blocks der Neutralen jetzt wissen? (b) Wenn die Nationen dagegen Einspruch erheben, daß sich Psalm 2:7-9 erfüllt, wozu werden sie dann den „Niedrigsten der Menschen“ veranlassen?
11 Ob die Nationen nun zum Ost- und zum Westblock oder zum Block der Neutralen gehören, sollten sie doch alle folgende einfache Bibelwahrheit wissen: Der Schöpfer und Besitzer der Erde hat die Erde nicht dem Kommunismus gegeben, und es ist zwecklos, daß der kommunistische Block weiterhin Pläne für eine erdenweite Herrschaft aushecke und sie auszuführen suche. Auch hat Gott, der Höchste, die Erde nicht einer demokratischen Herrschaft überlassen, einer Regierung der Erdbewohner durch Erdbewohner, die von ihm als ein Nichts betrachtet werden. Seit dem Jahre 1914 hat er die Erde der Theokratie verliehen, der Herrschaft Gottes, die durch Christus Jesus, nicht durch die Priester und Geistlichkeit der Christenheit, ausgeübt wird. Laut Psalm 2:7-9 hat Gott vor langer Zeit seinen himmlischen Sohn eingeladen, am Ende der „sieben Zeiten“, in denen Satan durch mächtige Reiche und Nationen auf Erden die Weltherrschaft ausüben würde, die ganze Erde von Gott für sich zu fordern. Laßt die siebente Weltmacht, das heißt den anglo-amerikanischen Zusammenschluß, laßt die achte Weltmacht, das heißt die Vereinten Nationen mit ihren über achtzig Mitgliedern, den kommunistischen, demokratischen und neutralen Ländern, laßt alle Nationen Einspruch erheben gegen Gottes Einladung, die er an Christus Jesus ergehen läßt, wenn sie das wollen. Laßt sie dagegen kämpfen, daß Christus Gottes Einladung annimmt und die Erde übernimmt. Wenn die Nationen der Welt unter den Dämonenfürsten und dem Hauptfürsten und dem Hauptdämon, Satan, in diesem Zeitalter der Kernwaffen, der ferngesteuerten Geschosse und der Weltraumfahrten einen Kampf haben wollen, wird der „Niedrigste der Menschen“, Jesus Christus, ihn aufnehmen.
12. Welchen Kampf hatte Jesus Christus im Jahre 1914 auszufechten, im Gegensatz zu der Rolle, die er vor 2900 Jahren auf Erden spielte, und welchen Ausgang nahm dieser Kampf?
12 Als er vor 1900 Jahren auf Erden weilte, war er als das Lamm Gottes arglos und anscheinend schutzlos und nicht auf Krieg eingestellt. Niemand auf Erden sah Jesus Christus in einem heftigen Streite. Während des ersten und des zweiten Weltkrieges kämpfte er nicht gegen Menschen, weder auf dieser noch auf jener Seite, ungeachtet, was die Geistlichkeit ihrer betreffenden Partei, ohne eine biblische Stütze zu besitzen, erzählt haben mag. Im Jahre 1914 hatte Jesus Christus einen größeren Kampf auszufechten als gegen den Kaiser Wilhelm von Deutschland oder gegen den Zar Nikolaus II. von Rußland. In dem Kriege, der 1914 im Himmel ausbrach, mußte er gegen ein Ungeheuer kämpfen, gegen den symbolischen Drachen, Satan, den Teufel, und seine Dämonenengel. Aber er warf sie auf die Erde herab.
13. (a) Werden die Menschen den „Niedrigsten der Menschen“ kämpfen sehen? (b) Wie wird er sich als König der Könige erweisen?
13 Keiner von uns, der damals auf Erden gelebt hat, konnte jenen unsichtbaren Kampf beobachten. Wir konnten mit eigenen Augen nur sehen, wie der erste Weltkrieg auf Erden tobte. Doch in der kommenden Schlacht von Harmagedon wird die ganze Menschheit Jesus Christus, den „Niedrigsten der Menschen“, tatsächlich in einer Kampfhandlung für Jehova Gott kämpfen sehen. Dann werden die großen Weltmächte und die anderen Nationen, ja alle Menschen, wissen, wie Jesus Christus wirklich kämpfen kann, ja wie er bis zum Siege gegen alles kämpft, was mit dem göttlichen Willen nicht übereinstimmt. Dann wird er sich nicht als das geschlachtete Lamm zeigen, sondern als der königliche ‚Löwe aus dem Stamme Juda‘, der große Löwe der Lobpreiser Jehovas. Vor der ganzen Menschheit wird er sich als der König der Könige erweisen, indem er den Sieg erringt, und Satans ganze Welt wird auf seinem Fußschemel zu Staub werden. — Joh. 1:29, 36; Off. 5:5, 12; 17:14; 19:11-21.
EIN VOLK FÜR GOTTES WILLEN
14. Wieso ist heute ein größerer Wechsel im Gange als zur Zeit Noahs, und wer ist das festentschlossene, standhafte Volk, das Jehova für diese Zeit voraussah?
14 Es ist nun an der Zeit, daß der Gott des Himmels ‚Zeiten und Zeitpunkte ändert und Könige absetzt und Könige einsetzt‘. (Dan. 2:19-21) Die Zeit ist da, in der die alte Welt beseitigt und die neue Welt unter dem „Niedrigsten der Menschen“, dem König der Könige, aufgerichtet werden soll. Selbst in den Tagen Noahs, die sich durch die weltweite Flut auszeichneten, sind Menschen nicht durch eine Zeitspanne größerer Änderungen hindurchgegangen, als es diejenige ist, die die heutige Generation erlebt. (Matth. 24:37-39) Inmitten all dieser Änderungen und Unruhen sah der Gott des Himmels ein standhaftes und festentschlossenes Volk voraus, das wußte, was es wollte. Ihr alle bildet dieses Volk, ihr, die ihr euch dem Gott des Himmels hingegeben habt und nichts anderes wünscht, als daß der Wille des himmlischen Vaters so auf Erden geschehe wie im Himmel. Ihr seid es, die aufrichtig darum beten, daß sein Königreich komme, und zwar als vollständige Erfüllung seines Königreichsbundes, den er mit Jesus Christus geschlossen hat. Ihr seid es, die diesen Königreichsbund unterstützen, ohne euch mit weltlichen Herrschern, auch nicht mit den totalitären, diktatorischen, kommunistischen Herrschern dieser Welt auf irgendwelche Kompromisse einzulassen.
15. Was sagte Jehovas Engel zu Daniel, indem er auf ein solch kompromißloses Volk hinwies?
15 Auf euch kompromißlose Menschen hinweisend, sagte Jehovas Engel zu Daniel: „Sie [die Politiker] werden … den verwüstenden Greuel aufstellen. Und diejenigen, welche gottlos handeln gegen den Bund, wird er [die diktatorisch herrschende Macht] durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; aber das Volk, welches seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und handeln [Taten vollbringen, SB]. Und die Verständigen des Volkes werden die Vielen unterweisen, aber sie werden fallen durch Schwert und Flamme, durch Gefangenschaft und Raub, eine Zeitlang. Und wenn sie fallen, wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden; und viele werden sich ihnen mit Heuchelei [Schmeichelei, RS] anschließen. Und von den Verständigen werden einige fallen, um sie zu läutern und zu reinigen und weiß zu machen bis zur Zeit des Endes; denn es verzieht sich noch bis zur bestimmten Zeit.“ — Dan. 11:31-35
16. Wie lehnt ihr, die ihr euch auf keine Kompromisse einlaßt, die Verletzung des Königreichsbundes Gottes vernünftigerweise ab, und wie habt ihr die Streitfrage „Entweder das wilde Friedens-Tier oder der Friedefürst“ gelöst?
16 Ihr, die ihr euren Gott kennt, werdet es ablehnen, seinen Bund für das Königreich zu verletzen. Ihr wißt, daß der Gott des Himmels dieses Königreich dem „Niedrigsten der Menschen“, Jesus Christus, gegeben hat. Ihr seid nicht dafür, daß irgendein anderer über das Königreich der Menschen gesetzt wird. Ihr wißt, daß Gott im voraus davor hat warnen lassen, daß es in dieser Zeitperiode des Weltwechsels Menschen geben werde, die Gottes Königreich verwerfen und statt des theokratischen Königreiches einer von Menschen unternommenen Sache zustimmen würden. Sie würden „den verwüstenden Greuel“ als Ersatz für das Königreich aufrichten, das dem Willen Gottes entspricht. Heute besteht dieses abscheuliche politische Götzenbild in den Vereinten Nationen, das mit der vollen Unterstützung der Geistlichkeit aufgestellt wurde; und die Menschen vergöttern es, indem sie ihm, als der letzten Hoffnung der Welt, mehr und mehr Macht übertragen. Sie wenden ihren Blick vom Königreiche Gottes ab, das weltweit bekanntgemacht wird, und beugen sich anbetend vor diesem politisch-religiösen Greuel, den Gottes Wort mit einem scharlachfarbenen wilden Tier, einem internationalen Friedens-Tier, vergleicht. Doch was euch betrifft: ihr lehnt es ab, an diesem internationalen Kult teilzunehmen und in bezug auf den Weltfrieden nach den Vereinten Nationen auszuschauen, weil durch diesen Kult der Königreichsbund verletzt wird, den Gott mit dem Friedefürsten geschlossen hat. Ihr wißt, daß die Streitfrage heißt: Entweder das wilde Friedens-Tier oder der Friedefürst! Ihr habt euch für den Friedefürsten, für Gottes gesalbten und herrschenden König, entschieden.
17. Wie habt ihr, die ihr auf keine Kompromisse eingeht, gezeigt, daß ihr euren Gott kennt, und wie seid ihr durch Verfolgung geprüft worden?
17 Ihr nehmt diese kompromißlose Haltung für das Königreich deshalb ein, weil ihr euren Gott kennt. Ihr wißt, daß er nicht irgendeine unkörperliche, kosmische Intelligenz ist, die die unbestimmte Bezeichnung Gott trägt, der ohne Vorhaben, ohne Geschichte, ohne Namen wäre. Euer Gott ist ein persönlicher Gott, dessen Namen ihr als Jehova kennt. Ihr wißt, daß ihr von ihm beauftragt worden seid, seine Zeugen zu sein und seinen heiligen Namen bekanntzumachen. Ihr habt Einsicht in geistige Dinge und erkennt, welche Hauptaufgabe euch Gott für diese kurze Zeitperiode, bevor das vollständige Ende über diese Welt kommt, zugewiesen hat. In Übereinstimmung mit eurem feierlichen Entschluß, den Willen Gottes zu tun, beteiligt ihr euch an einem biblischen Erziehungswerk, um viele im göttlichen Willen „zu unterweisen“, damit sie ihn tun und in Gottes neue Welt der Gerechtigkeit hineingerettet werden. Wegen dieses standhaften Laufes habt ihr viel Verfolgung erlitten. Ihr wurdet von diktatorischen Mächten durch Schwert und Flamme, Gefangenschaft und Raub gezwungen, ‚daherzustolpern‘, und zwar bis heute schon „viele Tage“. Einige aus unseren Reihen sind sogar so zum Stolpern gebracht worden, daß sie dem Tode anheimfielen. Dies hat als eine Prüfung unseres Glaubens an Gott, unserer Lauterkeit vor ihm und unserer Loyalität seinem Königreich gegenüber gedient, das wir allen Nationen, ehe ihr Ende kommt, zu einem letzten Zeugnis zu predigen beauftragt worden sind.
18. Zu welcher Läuterung und Reinigung hat diese Verfolgung geführt?
18 Wegen dieser Verfolgung, die vielen von uns auf so grausame Weise widerfahren ist, daß manche auf Grund ihres Glaubens selbst eines Märtyrertodes starben, wurden unsere Leute geläutert. Wir sind von aller Teilhaberschaft mit dieser Welt gereinigt und „weiß“ gemacht worden, was unsere Gerechtigkeit in Gottes Augen betrifft. Wir sind aber entschlossen, trotz dieser Verfolgung und Bedrückung auszuharren, weil wir Jehova Gott unsere ausschließliche Ergebenheit darbringen wollen, bis seine Zeit für das Ende der feindlichen Verfolger in Harmagedon da ist.
19. Womit haben sich uns, in Erfüllung der Prophezeiung des Engels, viele Personen angeschlossen, und wieso gehören auch Spione dazu?
19 In unserem biblischen Erziehungswerk, das wir in 175 Ländern, auf Inseln und in Territorien durchführen, haben wir viele Millionen Menschen von vielen Arten erreicht. Hunderttausende haben ein Verständnis des Wortes Gottes erlangt und sind auf die Verkündigung des Reiches Gottes eingegangen, indem sie sich — wie Jesus — Gott hingegeben haben, um seinen Willen zu tun. Doch stimmt es ebenfalls, daß ‚viele sich ihnen mit Schmeichelei anschließen‘. Diese vielen sind mit dem Volke, das seinen Gott kennt, persönlich bekannt geworden. Sie haben die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas aus der Nähe kennengelernt. Sie sprechen nur Gutes von der Reinheit der Organisation und der Liebe, die deren Glieder zu Gott und seinem Christus und zueinander bekunden. Sie bringen Bewunderung über unsere mutige Stellungnahme für die Grundsätze des Wortes Gottes zum Ausdruck. Sie verbinden sich mit uns durch ein Studium des Wortes Gottes, selbst in ihren Wohnungen und in unseren Königreichssälen. Wie vieles aber von all diesem ist kaum mehr als Schmeichelei? Reine Schmeichelei ist es, wenn Agenten des Feindes sich unter uns mischen, um uns auszuspähen und zu versuchen, die Organisation geistig zu untergraben und uns an diktatorische oder totalitäre Herrscher zu verraten, nachdem durch ihre Schmeicheleien einige von uns unachtsam geworden sind.
20. Zu welchem Punkt sollten ausgesprochene Bewunderer voranschreiten, damit ihre Worte nicht nur Schmeicheleien seien, und was sagen wir daher zu solchen?
20 Hauptsächlich Schmeichelei ist es auch, wenn ausgesprochene Bewunderer nichts tun, als nur Worte zu machen, wenn sie das Gott hingegebene Volk nicht nachahmen, indem sie sich nicht ebenfalls Gott hingeben und sich uns im Zeugnisgeben für das Königreich Gottes anschließen, auch wenn sie sich dadurch die Feindschaft der Welt sowie Leiden und Verfolgung zuziehen würden. In unserem biblischen Erziehungswerk und unserer Verkündigung der göttlichen Vorkehrung zur Rettung suchen wir nicht Schmeichelworte zu hören. Wir suchen nach den verlorenen Schafen Jehovas, des Großen Hirten, um sie in die Hürde unter seinen Rechten Hirten, Jesus Christus, zu bringen. Nicht gefällige Lobesworte von Schmeichlern, sondern die Einsammlung schafähnlicher Menschen in Gottes Hürde des Schutzes und der Rettung zeigt, daß unsere Arbeit Erfolg erzielt hat. Wenn sich schafähnliche Menschen, die Gott lieben, mit uns in der Gottesanbetung und im Gottesdienste verbinden, wobei sie gleichzeitig mit uns Leiden ertragen, so ist uns das eine wirkliche Hilfe, obwohl es klein ist im Vergleich zu der Hilfe, die Gott und Christus und die heiligen Engel uns gewähren. Allen Schmeichlern sagen wir: Schmeichelt nicht Geschöpfen, sondern zollt dem Schöpfer wahre Lobpreisung, werdet seine Gott hingegebenen Zeugen. Das ist es, was zur Rettung führt!
21, 22. (a) Was vereint uns in solch wunderbarer Weise? (b) Was beten wir gemeinsam in Übereinstimmung mit seinem kundgegebenen Willen?
21 Inmitten des anarchistischen Konfliktes, den der Gegensatz im Willen der Menschen heute auslöst, treten wir ausschließlich für den kundgegebenen Willen Gottes ein. Dieser göttliche Wille ist das, was uns in Herz und Sinn, in Wort und Tat so wunderbar vereint. Gemeinsam beten wir zu Gott: Dein Königreich komme und damit auch dessen siegreicher Angriff auf die ganze Organisation des Teufels in Harmagedon. Ja, möge sein vollkommener, gerechter und heiliger Wille, wie im Himmel, so auch auf dieser Erde, auf seinem Fußschemel, geschehen! Mögen die gesetzlosen Gegner seines Willens aus dem Dasein weggerafft werden! Mögen die treuen, liebreichen, gehorsamen Täter seines Willens seinen Sieg, seine Rechtfertigung gegenüber all seinen Feinden, in Harmagedon sehen, und mögen sie in die neue Welt der Gerechtigkeit, des Friedens, der Wahrheit und Heiligkeit eingehen. Möge die ganze Erde mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas so erfüllt werden, wie Wasser den Meeresgrund bedeckt.
22 Möge durch sein Königreich diese Erde gesegnet werden, damit das Paradies wiederhergestellt und die Erde, sein Fußschemel, in eine schöne Stätte umgewandelt wird, die dann vollkommenen, glücklichen Menschen, die im Bilde und Gleichnis des Schöpfers sein werden, eine ewige Heimat bietet. Möge sein gesalbter König an alle, die in den Gedächtnisgrüften ruhen, seinen Ruf ergehen lassen, damit sie ihn hören und hervorkommen zu einer Auferstehung, zu Gelegenheiten, die allen zuteil werden und deren sich alle immerdar im Paradies erfreuen werden, die seiner Königreichsherrschaft gehorchen. Mögen alle Gesetzlosen, wo immer sie sich befinden, vertilgt werden, alle aber, die Jehova lieben, ewiges Leben finden! Mögen alle Seine Werke an allen Orten seiner Herrschaft Jehova preisen. Ja, alles, was Odem hat, lobe Jehova, weil sein Wille geschieht!