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Fragen von LesernDer Wachtturm 1963 | 15. November
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In vielen Wörterbüchern werden die Magier als eine Priesterkaste bei den alten Medern und Persern beschrieben. Das Imperial Dictionary unterrichtet uns eingehend über den Ursprung der Magier:
„Nach Herodot waren die Magier ein medischer Stamm, der sich besonders der Traumdeutung widmete und mit der Ausübung der heiligen Riten betraut war. Sie waren, kurz gesagt, die Gelehrten und Priester, die wie man glaubte, die Macht besaßen, aus Büchern und aus der Beobachtung der Sterne die Zukunft vorherzusagen. Sie waren deshalb sehr einflußreich. Man unternahm sozusagen nichts von Bedeutung, ohne sie vorher zu befragen. Ob es bei den Babyloniern eine einheimische Klasse gab, die die gleichen Wissenschaften und die gleichen Künste betrieb, oder ob sich der medische Stamm bei ihnen einfach einbürgerte, ist nicht erwiesen. Eines steht jedoch fest: Es gab in Babylon eine unter dem Namen Magier bekannte Klasse, die die gleiche Stellung einnahm wie bei den Persern. Ja, sie scheinen dort so sehr zu Hause gewesen zu sein, daß das Wort ‚Chaldäer‘ bei den Griechen und Römern fast die gleiche Bedeutung annahm wie das Wort ‚Magus‘. Auch in der Heiligen Schrift wird auf die große Bedeutung hingewiesen, die die Babylonier den Geheimwissenschaften und sogenannten übernatürlichen Kräften der Magier beimaßen. Spätere Forschungen haben sogar ergeben, daß eher Babylon das Zentrum der vollentfalteten Magie war als Medien und Persien. ‚Ursprünglich wurden die medischen Priester nicht als Magier bezeichnet ... Sie erhielten den Namen Magier von den Chaldäern, und das erklärt auch, weshalb Herodot die Magier als einen medischen Stamm bezeichnet.‘“
Das Wort magos kann allerdings auch „orientalischer Gelehrter“ bedeuten. Welche Art von Gelehrsamkeit machte denn die Magier so berühmt? Waren sie Gelehrte im heutigen Sinne? Kaum. Es scheint vielmehr, daß sie sich größtenteils mit Zauberei und Astrologie befaßten. Der Prophet Jesaja sagte über Babylon und seine Magier: „Tritt doch her mit deiner Beschwörung, mit all deiner Zauberei, womit du dich abgemüht hast von Jugend an! Vielleicht kannst du doch helfen und jagst jemand einen Schrecken ein. Ach, du hast dich abgequält mit all deinen Ratgebern! Sie mögen nun herzutreten! Laß sie doch herankommen und dich erretten, die Himmelsvermesser und die Sternengucker, die dir jeden Neumond ankündigen, was er dir in Zukunft bringen soll!“ — Jes. 47:12, 13, Br.
Es ist daher nicht von ungefähr, daß die Leser des Matthäusevangeliums schon in ferner Vergangenheit unter dem in Matthäus 2:1 erscheinenden Wort magos „Astrologen“ verstanden, so auch Justinus, Origenes und Tertullian. Tertullian schrieb zum Beispiel: „Die enge Verbindung zwischen Magie und Astrologie ist uns bekannt. Die Sterndeuter waren somit die ersten ..., die ihm [Jesus] ‚Geschenke‘ brachten.“ (The Ante-Nicene Fathers, Band 3, S. 65) Der Ausdruck „Magier“ wurde „im Osten eine allgemeine Bezeichnung für Astrologen“. — The New Funk & Wagnalls Encyclopedia, Band 22, Seite 8076.
Bei den in Matthäus erwähnten „Magiern“ oder „Weisen“ handelt es sich somit höchst wahrscheinlich um Astrologen. Folgten sie nicht einem Licht am Himmel, das einem sich fortbewegenden Stern glich? (Matth. 2:2) Das ist ein überzeugender indirekter Beweis dafür, daß die Magier Astrologen waren. Ludwig Albrecht gibt in seinem Neuen Testament das fragliche Wort in Matthäus 2:1 mit „Sterndeuter“ wieder und sagt in einer Fußnote unter anderem folgendes dazu: „So hießen bei den Babyloniern die Priester und Gelehrten, die sich besonders mit Sternkunde und Sterndeuterei beschäftigten..“ Außer der Neuen-Welt-Übersetzung geben übrigens noch drei andere moderne englische Übersetzungen das Wort magos in Matthäus 2:1 mit „Astrologen“ wieder: An American Translation, The New English Bible und The New Testament in Modern English von J. B. Phillips.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1963 | 15. November
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
„Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ (Joh. 17:3, NW) Wie die buchstäbliche Speise uns stärkt und unser gegenwärtiges Leben erhält, so ist auch die geistige Speise oder die Erkenntnis aus dem Worte Gottes notwendig, damit wir geistig gesund bleiben und ewiges Leben erlangen. Durch ein tägliches Studium des Wortes Gottes lernen wir, was wir tun müssen, um mit Gott und unseren Mitmenschen in Frieden leben zu können. Wir lernen ferner, daß die Rechtfertigung des Namens Gottes, Jehovas, von größter Wichtigkeit ist. Nicht umsonst lehrte Jesus seine Nachfolger beten: „Dein Name werde geheiligt.“ (Matth. 6:9) Jehovas Zeugen waren von jeher bemüht, den Namen Jehovas zu ehren. Aber im November werden sie es ganz besonders tun durch die Verbreitung des neuen Buches „Dein Name werde geheiligt“, das sie zusammen mit einer Broschüre gegen einen Beitrag von 2 DM (Österreich S 13; Schweiz 2.50 Fr.; Luxemburg 25 lfrs) abgeben.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
8. Dezember: Das Wort des Lebens studieren. Seite 680.
15. Dezember: Lerne besser studieren! Seite 686.
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