Die Zeit, das neue Lied zu singen
1, 2. (a) Mit welchem Ziel vor Augen trat Jesus im Alter von dreißig Jahren seinen Dienst an? (b) Auf welche Weise wurde Jesus dann mehr als nur ein Mensch?
MIT dreißig Jahren erreichte Jesus in gottähnlicher Vollkommenheit das Mannesalter. Dann trat ein großer Wechsel in seinem Leben ein. Er verließ die Zimmermannsarbeit in Nazareth und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Seine Empfängnis im Schoße der Maria war ein Wunder von neuer Art gewesen, doch nun geschah etwas Neues, das noch großartiger war, etwas, wodurch er ein geistiges Leben beginnen sollte, in dem der Himmel, seine ursprüngliche Heimat, sein Ziel war.
2 Als Jesus aus dem Wasser, in dem er getauft worden war, heraustrat, „siehe!“, da „wurden die Himmel aufgetan, und er sah Gottes Geist wie eine Taube herabschweben und auf ihn kommen. Siehe! da kam auch eine Stimme aus den Himmeln, welche sprach: ‚Dies ist mein Sohn, der geliebte, den ich anerkannt habe.‘“ (Matth. 3:13-17, NW) Im Hörbereich Jesu und des Johannes sprach Gott vom Himmel her, um mitzuteilen, daß der getaufte Jesus sein Sohn sei. Dies zeigte an, daß Gott nun Jesus durch seine wirksame Kraft oder seinen Geist gezeugt hatte, damit er wieder ein geistiger Sohn Gottes werde, also mehr als nur ein menschlicher Sohn, wie es Adam im Edenparadies gewesen war. Dann salbte Gott Jesus mit seinem Geist zum rechtmäßigen Erben des Königs David, doch für die Einnahme eines Thrones, der höher stand und großartiger war als Davids Thron, nämlich für den Platz zur Rechten Gottes auf dessen himmlischen Throne. (Ps. 110:1, 2; Matth. 22:41-45; Heb. 10:12, 13) Obwohl Jesus noch dreieinhalb Jahre im Fleische auf Erden weilte, war er jetzt ein „neues Geschöpf“, ein gesalbter geistiger Sohn Gottes. — 2. Kor. 5:17, NW, Fußn.
3. Wie kam es, daß Jesus eine neue Botschaft predigte, und zu welcher schmerzlichen Erfüllung der Prophezeiung führte ihn dies?
3 Danach ging Jesus hin und verkündigte dem Volke, zu dem seine menschliche Mutter gehörte, also den Juden oder Israeliten, eine neue Botschaft. Es war die Botschaft einer neuen Regierung, die über die Menschheit herrschen soll. „Bereuet, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ Johannes der Täufer hatte schon während sechs Monate vor Jesus eine ähnliche Botschaft gepredigt, doch konnte Jesus sie nun predigen und ihr einen Sinn geben, den Johannes ihr nicht hatte geben können. Jesus predigte nämlich, daß das Königreich der Himmel nahe sei, weil er selbst als derjenige gegenwärtig war, den Jehova Gott für die Einnahme des himmlischen Thrones gesalbt hatte. Jesus sandte auch viele seiner Jünger aus, damit sie den Juden dieselbe Botschaft predigten. (Matth. 3:1, 2; 4:17; 10:1-7; Luk. 10:1-9, NW) Weil Jesus die königliche Botschaft predigte, kam es dazu, daß seine Ferse von der Schlange, von Satan, dem Teufel, und seinem Samen zermalmt wurde.
4. Warum waren die Jünger beim Tode Jesu bestürzt, doch was bewirkte dann Gott, was neu war?
4 Weil die Jünger glaubten, daß Jesus „der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“, und der „König Israels“ ist, waren sie sehr bestürzt, als er im Jahre 33 von seinen Feinden an einem Marterpfahl getötet wurde, statt daß man ihn zum König gekrönt und in Jerusalem auf den Thron erhoben hatte. (Matth. 16:16; Joh. 1:49) Sie verstanden damals Gottes Prophezeiung bezüglich des Samens des Weibes Gottes nicht, d. h., daß die Ferse des Samens zuerst zermalmt würde, bevor er als König herrschen und der Schlange den Kopf zermalmen könnte. Am dritten Tage nach Jesu Tod wirkte der himmlische Vater etwas Neues, das unsere Vorstellungskraft weit übertrifft wegen „der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke, mit der er im Falle des Christus gewirkt hat, als er ihn aus den Toten auferweckte und ihn den himmlischen Örtern zu seiner Rechten setzte, weit über jede Regierung und Autorität und Macht und Herrschaft, über jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem kommenden“. (Eph. 1:19-21, NW) Allerdings hatten Jehovas Propheten und auch Jesus selbst schon bewirkt, daß Tote auferstanden, aber nie hatte es eine Auferstehung gegeben, wie sie an dem verstorbenen Jesus geschehen war. (Heb. 11:35; Joh. 11:1-44) Weshalb nicht?
5. Wieso hatte es nie zuvor eine Auferstehung gleich der Auferstehung Jesu gegeben?
5 Durch jene früheren Auferstehungen waren Personen ins menschliche Leben zurückgekommen, die zufolge ihrer Unvollkommenheit und des auf ihnen lastenden Todesurteils später wieder starben. Gott, der Allmächtige, auferweckte seinen Sohn sogleich zu vollkommenem Leben im Himmel. Gott auferweckte Jesus nicht als Mensch, sondern als einen Geist. Jesus „wurde getötet im Fleische, aber lebendig gemacht im Geiste“. (1. Pet. 3:18) Gott erhob ihn zu unsterblichem Leben, so daß er dem Tode nicht mehr unterworfen, sondern mit Unsterblichkeit bekleidet ist. (Röm. 6:9, 10; 1. Kor. 15:42-54) Die Auferstehung Jesu bildete den Anfang der „ersten Auferstehung“. (Off. 20:6) Das war tatsächlich etwas Neues!
6. Weshalb also erschien eine neue unsterbliche Person im Himmel, und welche Wohltat wird Gläubigen auf Grund dessen zuteil, was er dort darbrachte?
6 Durch diese wunderbare Kundgebung der Allmacht Gottes erschien ein neuer Unsterblicher im Himmel. Jehova Gott ist unsterblich, da er ‚von unabsehbarer Zeit zu unabsehbarer Zeit‘ Gott ist. (Ps. 90:2, NW) Nun hatte er seinem stets treu gebliebenen einziggezeugten Sohn Jesus Christus einen unvergleichlichen Lohn, nämlich Unsterblichkeit und Unverweslichkeit, verliehen. Im Laufe der vierzig Tage nach seiner Auferstehung aus den Toten verkörperte sich Jesus und erschien seinen Jüngern. Dann fuhr er in den Himmel auf, erschien vor seinem himmlischen Vater und überreichte ihm den Wert seines menschlichen Opfers. Auf Grund seines Verdienstes können alle, die an die Vorkehrung glauben, welche Jehova durch seinen Sohn getroffen hat, die Vergebung ihrer Sünden empfangen, indem diese Sünden mit dem Blute des sündenlosen Lammes Gottes sozusagen weggewaschen werden.
7. Wofür wurde hier der Grund gelegt, und weshalb war die Zeit, sie hervorzubringen, gekommen?
7 Hier wurde der Grund für eine neue Nation gelegt. Mit Ausnahme eines Überrests gläubiger Juden verwarf das natürliche Volk Israel das Opfer und den Messiasdienst des Samens des Weibes Gottes. So zeigte die Nation Israel, daß sie es verdiente, von Gott verworfen zu werden. Kurz bevor Jesus als ein Zeuge Gottes, Jehovas, starb, erklärte er, daß Gott Israels Haus, dessen Tempel in Jerusalem, aufgegeben habe, weil die Tieropfer, die darin dargebracht wurden, von nun an vor Gott keinen Wert mehr hätten. Die Zeit war gekommen, da Gott ein geistiges Israel, seine neue Nation, hervorbringen wollte, gebildet aus Personen, die innerlich Juden und deren Herzen durch Gottes Geist beschnitten waren, ungeachtet was sie gemäß ihrem Äußeren zufolge ihrer natürlichen Geburt sein mochten.
8. Wie wurde die neue Nation hervorgebracht, in welchen königlichen Bund wurde sie aufgenommen, und warum müssen deren Glieder bis zum Tode treu sein?
8 Für diese neue Nation kam der Tag, da sie hervorgebracht werden sollte. Am Pfingsttage verfuhr Gott mit ihren ersten Gliedern so, wie er mit Jesus nach seiner Taufe im Jordan verfahren hatte. Durch Jesus, der zu seiner Rechten im Himmel saß, goß Jehova nun seinen Geist auf die 120 treuen Jünger aus, die in dem Obersaal eines Hauses in Jerusalem darauf gewartet hatten. So zeugte er sie zu seinen geistlichen Söhnen, zu einer heiligen Nation ‚neuer Geschöpfe‘, die unter Jesus Christus, ihrem Haupte, stehen. Mit diesem Geiste salbte er sie auch zu Predigern des Reiches Gottes und zu Jesu Miterben dieses himmlischen Reiches. Auf diese Weise wurden sie in den ‚Bund für das Königreich‘ aufgenommen. (Luk. 22:29, NW) Um sich einer Krone und eines Thrones in dieser himmlischen Herrschaft als würdig zu erweisen, mußten sie bis zu ihrem Tode im Fleische treu in Christi Fußstapfen wandeln, damit sie zu Gottes bestimmter Zeit an der „ersten Auferstehung“ teilhaben könnten, nämlich an unsterblichem Leben in Verbindung mit ihrem Haupte Jesus Christus. — Röm. 8:16, 17; Off. 2:10.
9. Was machte Gott durch Christus als Mittler mit ihnen, welchen großartigen Segen hat dies zur Folge, und wofür müssen sie das menschliche Leben opfern?
9 Da die alte Nation, das natürliche Israel, verworfen wurde, weil sie den Samen des Weibes Gottes nicht angenommen hatte, wurde der Bund oder die nationale Vereinbarung weggetan, die Jehova Gott mit ihnen durch den Propheten Mose als Mittler eingegangen war. Durch das menschliche Opfer des Sohnes Gottes wurde das Blut beschafft, das erforderlich war, um einen neuen Bund rechtsgültig zu machen oder in Kraft zu setzen, einen Bund, der auf neuen und besseren Verheißungen Gottes beruhte und Personen, die ihre Sünden bereuten, wirkliche Vergebung bringen konnte. (Heb. 8:7-13; 10:9-18) Daher schloß Jehova Gott nun mit der neuen Nation, dem geistlichen Israel, das er mit seinem Geiste gezeugt hatte, auf Grund des geopferten Christus, der als Mittler diente, einen neuen Bund. Gott nahm ferner die neue Nation in seinen Bund für das ewige Königreich auf, für das die Glieder dieser Nation ihr menschliches Leben für immer opfern müssen. — Luk. 12:32; 2. Tim. 2:11, 12.
10. Wie wies Petrus auf ihr königliches Amt hin, und auf welche Weise brachten sie daher die richtigen Früchte hervor?
10 Zu dieser neuen Nation, zu dem geistigen Israel, sagte Gott durch den Apostel Petrus: „Ihr seid ‚ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitztum, damit ihr die Vortrefflichkeiten dessen weithin verkündigt‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.“ (1. Pet. 2:9, NW) Dieser heiligen Nation wurde die Aufgabe übertragen, die Früchte des verheißenen Königreiches hervorzubringen. Um dies zu tun, zogen alle, die als Glieder der Nation gesalbt worden waren, hin, um das Königreich zu predigen. Das taten sie auf eine anscheinend neue Weise, indem sie von Haus zu Haus und nicht einfach öffentlich predigten.
WESHALB DIE ZEIT FÜR DAS NEUE LIED GEKOMMEN IST
11. Wer von Gottes heiliger Nation ist auf Erden noch übriggeblieben, und warum hat dieser nicht versucht, Mitglied der Vereinten Nationen von heute zu werden?
11 Gibt es heute, im zwanzigsten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung, auf Erden noch Personen, die zu dieser heiligen neuen Nation gehören? Ja, es gibt solche. Doch gibt es nur einen Überrest oder eine Anzahl Geistgesalbter, die noch auf Erden übriggeblieben sind und von Gott die Zusicherung haben, daß für sie ein Platz in dem himmlischen Königreiche aufbehalten worden ist. Doch obwohl sie den Überrest einer Nation, nämlich der neuen Nation des geistlichen Israel, bilden, finden wir, daß sie sich nicht den Vereinten Nationen als ein Mitglied dieser Organisation anschließen, so wie sich die vor kurzem gegründete Nation des neuzeitlichen Israel den Vereinten Nationen angeschlossen hat. Die 81 Glieder der Vereinten Nationen zeigen vielmehr, daß sie die heilige neue Nation nicht in ihren Reihen wünschen, wenn auch der Überrest der unter Christus stehenden Nation Jehovas sich nie um die Mitgliedschaft beworben hat. Die Vereinten Nationen gehören zu dieser alten Welt, die in kurzem ein unheilvolles Ende nehmen wird. Der Überrest des geistigen Israel gehört zu der neuen Welt, deren Grundlage der himmlische König Jesus Christus ist. Die alte Welt wird bestimmt in unseren Tagen vergehen. Die neue dagegen wird bestimmt ewig bestehen.
12. Weshalb sollte man heute nicht mit dieser unglücklichen alten Welt trauern?
12 Das Jahr 1914 liegt bereits vierundvierzig Jahre hinter uns. Seit jener Zeit haben sich die Sorgen und Schwierigkeiten in dieser alten Welt gemehrt. Sollen wir heute in Anbetracht dieser Tatsache mit dieser alten Welt trauern? Nein, wir sollen vielmehr das Gegenteil tun. Was denn? Ein neues Lied anstimmen! Dem furchtbaren Tage, der vor der Menschheit liegt, entgegensehend, fordert Gott, der Urheber der Tonkunst, einen gewaltigen Chor, der die ganze Erde umfaßt, auf zu singen, wenn er sagt: „Singet Jehova ein neues Lied, singet Jehova, ganze Erde [ihr Erdbewohner]! Singet Jehova, preist (segnet) seinen Namen. Tag für Tag erzählt die gute Botschaft der von ihm bewirkten Rettung!“ — Ps. 96:1, 2, NW.
13. Welche Fragen werden mit Bezug auf das Leitmotiv eines neuen Liedes gestellt, und was wußten die Königreichsverkündiger nicht, als sie während all der Jahrhunderte predigten?
13 Wie aber können Menschen guten Willens, von denen schon die himmlischen Heerscharen bei Jesu Geburt vor neunzehnhundert Jahren gesungen haben, Jehova ein neues Lied singen? Was ist daran neu? Wo finden wir das neue Leitmotiv? In den Tagen, in denen Jesus Christus auf Erden weilte, also vor neunzehnhundert Jahren, wurde die aufregende Botschaft „Das Königreich der Himmel hat sich genaht“ landauf, landab unter den Israeliten verkündigt. Als der zum König der Könige gesalbte Same des Weibes Gottes als ein Geistgeschöpf auferstanden und wieder in den Himmel eingegangen war, da gehorchten seine gesalbten Nachfolger auf Erden seinem Gebot und predigten weit und breit Gottes Königreich, wobei sie alle Nationen zu erreichen suchten. (Matth. 28:19, 20; Apg. 20:25) Den Zeitpunkt, an dem dieses Königreich in den Himmeln zur Geburt gebracht und die Herrschaft über die ganze Erde und all ihre Völker übernehmen würde, kannten die Königreichsverkündiger damals noch nicht. — Off. 12:1-10.
14, 15. (a) Warum mangelt es heute diesbezüglich nicht an Erkenntnis? (b) Wann begannen die vorausgesagten Zeichen in Erscheinung zu treten, und wie wurde das Jahr viele Jahre im voraus berechnet?
14 Wir aber kennen ihn jetzt! Jawohl, wir kennen ihn, doch nicht auf Grund menschlichen Wissens oder der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts, die keine Kenntnis nimmt vom verheißenen Königreiche Gottes. Jehova Gott hat uns die Beweise kundgetan. Wie könnten wir sonst etwas von der Geburt einer göttlichen Regierung im Himmel wissen? Weniger als zwei Monate vor der Himmelfahrt Jesu Christi, bei welcher ein Engel den zuschauenden Jüngern sagte, daß er wiederkommen werde, hatte er selbst eine Prophezeiung über das Ende dieser alten Welt ausgesprochen. Darin hatte er seine Nachfolger von den Zeichen unterrichtet, die in unseren Tagen in Erscheinung treten würden und durch die die Menschen guten Willens wüßten, daß er sein himmlisches Königreich empfangen und inmitten seiner Feinde zu herrschen begonnen haben würde. Indem sie diese offenkundigen Zeichen in Erscheinung treten sähen, sowohl durch die biblischen Offenbarungen als auch auf Grund der Ereignisse in dieser alten Welt, sollten sie wissen, daß das Königreich in den Himmeln geboren und er selbst auf den Thron gekommen und gekrönt worden sei.
15 Wer an diesen Dingen zweifelt, braucht nur Matthäus, Kapitel 24 und 25, Markus, Kapitel 13, Lukas, Kapitel 21, sowie Offenbarung, Kapitel 6, zu lesen, und er kann sich auf diese Weise selbst davon unterrichten, daß diese Zeichen im Jahre 1914 in Erscheinung zu treten begannen, daß also diese alte Welt seither ihrer katastrophalen Zerstörung in der vorausgesagten ‚Schlacht von Harmagedon‘ entgegengeht. (Off. 16:14, 16) Anhand des in der Heiligen Schrift enthaltenen Zeitplans und der feststehenden Daten der Weltgeschichte wurden schon im Jahre 1877 Zeitberechnungen angestellt und von dem Erforscher der Bibel veröffentlicht, der der erste Redakteur des Wachtturms wurde. Das folgenschwere Jahr, auf das die Aufmerksamkeit durch diese gebetsvoll angestellten Berechnungen gelenkt wurde, war das Jahr des ersten Weltkrieges, ja, das Jahr 1914. Dieses Jahr wurde in Druckschriften angekündigt, was nicht bestritten werden kann!
16. Wieso wurde vom Jahre 1914 an ein Wechsel in der Botschaft notwendig, und was also ist zum Singen vorgesehen worden?
16 Vor diesem unvergeßlichen Jahre verkündigten die gesalbten Christen die gute Botschaft von Gottes kommendem Königreiche. Seit jenem Jahr hat Gott das Leitmotiv für ein neues Lied gegeben. Denn im Jahre 1914 brachte der himmlische Vater, der Ursprung der theokratischen Herrschaft, dieses glorreiche Königreich zur Geburt, indem er den Samen seines Weibes, nämlich den Erben des Bundes, der mit David für das ewige Königreich geschlossen worden war, inthronisierte und krönte. Das war in der Tat etwas Neues. Durch die Geburt dieser messianischen Regierung wurde eine neue herrschende Organisation für das ganze Universum, für Engel wie Menschen, in Tätigkeit gesetzt. Dadurch kam die Kapitale der universellen Organisation Jehovas ins Dasein, und alle heiligen Engel und alle Menschen guten Willens müssen sich in Einklang mit Gottes Befehl vor ihr beugen. Nie zuvor hatte es im Universum etwas Derartiges gegeben. Das war für das ganze Universum eine gute Botschaft. Somit war vom Jahre 1914 an die gute Botschaft eines kommenden Reiches Gottes alt und unzeitgemäß geworden. Die Botschaft, die die mit Gottes Geist gesalbten Christen zu predigen haben, muß fortan die Botschaft eines gekommenen Königreiches Gottes sein. Es muß die Botschaft eines bereits geborenen Reiches Gottes sein, das in den Himmeln aufgerichtet und inmitten aller seiner Feinde im Himmel und auf Erden in Tätigkeit ist. Hier hatte man das entzückende Thema für ein Jehova gewidmetes neues Lied, denn Jehova hatte alle beglückenden Einzelheiten, die man besingen soll, ausgearbeitet und vorausgesagt.
17, 18. In welcher Weise sagte Jesus voraus, daß seine gesalbten Nachfolger dieses neue Lied singen würden, und von wem wird es gesungen, wie von Millionen Menschen zugegeben werden muß?
17 Jesus sagte in seiner eigenen Prophezeiung voraus, daß seine gesalbten Nachfolger diese neue Lied singen müßten und auch singen würden. Nachdem er den ersten Weltkrieg und dazu die Hungersnöte, Seuchen, Erdbeben sowie die religiöse Verfolgung als Anzeichen für den Beginn des Endes dieses alten Systems der Dinge erwähnt hatte, sagte er: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Wird denn heute, da wir seit dem Jahre 1914 in der Zeit des Endes leben, die gute Botschaft vom neugeborenen Königreich auf der ganzen bewohnten Erde, also auch im kommunistischen Rußland und in seinen Satellitenstaaten, gepredigt?
18 Die Hunderte von Millionen Menschen auf dem ganzen Erdenrund, die von der Königreichsbotschaft öffentlich und auch von Haus zu Haus erreicht werden, können nicht anders als mit Ja antworten! Doch von wem werden sie, wie die Tatsachen es zeigen, erreicht? Von Jehovas Zeugen der Gegenwart! In ihrer Mitte befindet sich ein Überrest Gott völlig hingegebener gesalbter Christen, Erben des himmlischen Königreiches, doch um diesen scharen sich jetzt auch Hunderttausende weiterer Menschen guten Willens.
19. Wer war gemäß der Prophezeiung der erste, der das Lied gesungen hat, doch wer schließt sich ihnen im Singen in großer Zahl an?
19 Sie alle gehorchen dem Gebot Gottes: „Singet Jehova ein neues Lied!“ Wie es in den Worten von Offenbarung 14:1-5 vorausgesagt worden ist, sollte dieser Überrest der 144 000 Erben des himmlischen Königreiches der erste sein, der das „neue Lied“ kennenlernen und singen würde. Doch bereits ist das „neue Lied“, das mit unbiblischen Traditionen bricht, auch bei Hunderttausenden begeisterter Zuhörer populär geworden, und diese Menschen guten Willens stimmen in allen Nationen in das Lied „Jehova selbst ist König geworden“ ein. (Ps. 96:10, NW) Seit dem Jahre 1914 herrscht Jehova auch über unsere Erde, und zwar tut er dies durch seinen bevollmächtigten, auf den Thron erhobenen König Jesus Christus.
20. Welches andere neue Ereignis, das nach der Geburt des Königreiches eintrat, störte den Frieden im Himmel, und wovon handelt deshalb das neue Lied ebenfalls?
20 Die Zeit kommt nun eilends näher, da der regierende Same des Weibes Gottes Satan, dem Teufel, der großen Schlange, den Kopf zermalmen wird und mit ihm auch all seinem teuflischen Samen im Himmel und auf Erden. Vor diesem großartigen Höhepunkt, an dem die Bosheit aus dem Himmel und von der Erde verdrängt wird, doch unmittelbar nachdem das Königreich in den Himmeln geboren wurde, also zu der Zeit, da der erste Weltkrieg auf Erden tobte, hat etwas Neues den Frieden im Himmel gestört. Das prophetische Bild dieses ungewöhnlichen Ereignisses unterrichtet uns davon: „Krieg brach aus im Himmel.“ Dieser Krieg tobte zwischen dem neueingesetzten König, den seine heiligen Engel unterstützten, und dem großen Drachen, der Urschlange, Satan, dem Teufel, den seine unheiligen Engel, sein Dämonensame, unterstützten. Schließlich konnten die siegreichen Engel, die unter dem König der Könige kämpften, die Worte singen: „Nun sind die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Autorität seines Christus gekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeworfen worden … Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr in ihnen wohnt! Wehe der Erde und dem Meere, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß ihm eine kurze Frist verbleibt.“ (Off. 12:7-12, NW) Die große Schlange und ihr Dämonensame toben vor Zorn, weil sie wissen, daß die Zeit jetzt nur noch sehr kurz ist, bevor der siegreiche Same des Weibes Gottes im universellen Krieg von Harmagedon der Schlange den Kopf zertreten wird. Das neue Lied berichtet von diesem ‚Krieg im Himmel‘ und dem Sieg, den Christus darin erringt.
21. Welchem Ereignis blicken alle Sänger entgegen, was ebenfalls zum Leitmotiv des neuen Liedes gehört?
21 Satans alte Himmel und seine Dämonengeister sind am Verschwinden. Bald wird die Menschheit ihre bedrückende, demoralisierende Macht nicht mehr spüren müssen. Die neuen Himmel, bestehend aus Jesus Christus und seinen treuen Nachfolgern, die sich ihm nun in der „ersten Auferstehung“ angeschlossen haben, herrschen, doch halten sie sich noch davon zurück, seine Feinde zu vernichten, bis alle Menschen guten Willens an der Seite der gesalbten Überrestsänger in den großartigen, das neue Lied singenden Chor versammelt sein werden. Sie alle blicken begierig der nahen Zeit entgegen, in der auf den Trümmern dieser alten Welt eine neue Welt aufgerichtet sein wird. Sie denken dabei an die Worte des Apostels Petrus: „Indem ihr erwartet und fest im Sinn behaltet die Gegenwart des Tages Jehovas, durch den die Himmel im Feuer aufgelöst und die Elemente in Gluthitze zerschmelzen werden. Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ (2. Pet. 3:12, 13, NW) Die kommende Welt der gerechten neuen Himmel und einer neuen Erde gehört ebenfalls zum Leitmotiv des „neuen Liedes“ das Jehova gewidmet ist.
22. Welche Stelle in dem neuen Lied, die während mehr als viertausend Jahre nicht hätte gesungen werden können, ist seit den frühen Tagen des Jahres 1918 gesungen worden?
22 Doch horch! Ist dir eine Stelle in diesem so ganz andersartigen Liede aufgefallen? Welche denn? Nun, etwas, das in früheren Generationen, wenigstens viertausendzweihundert Jahre lang, nicht gesungen werden konnte, etwas, das man erst seit der im Jahre 1914 erfolgten Geburt des Königreiches zu predigen und zu hören begann. Es ist etwas, das Jehovas gesalbter Überrest den Menschen guten Willens seit den frühen Tagen des Jahres 1918 zu singen begann. Es bewirkte, daß unzählige Millionen Menschen ungläubig darüber lachten. Doch hat es Menschen guten Willens, deren Herz krank war, aufgeheitert und in eine erwartungsvolle, frohe Stimmung versetzt, und bald werden sie die Verwirklichung ihrer Erwartung erleben. Es ist die geoffenbarte biblische Tatsache, daß eine große Menge jetzt lebender Menschen guten Willens von unbekannter Zahl nie sterben wird. Es mag sein, daß diese ungezählte große Menge noch so zunimmt, daß Millionen jetzt Lebender dazu gehören werden. Später, nämlich zu der Zeit, da sich jene völlig offenbar machen, die schließlich auf der Seite des Königreiches Gottes auf dem Schlachtfeld von Harmagedon Stellung genommen haben werden, werden wir es bestimmter wissen.
23, 24. Welche Worte Jesu zeigen, wie wichtig es ist, daß Menschen dieser Generation sich daran erinnern, daß Noah die Flut überlebte?
23 Warum aber erweckt das neue Lied in den Herzen der Menschen guten Willens die Hoffnung, auf dieser Erde weiterzuleben, ohne sterben zu müssen? Nun, erinnern wir uns an die geschichtliche Tatsache, daß Noah und die Seinen in der Arche das Ende der ehemaligen gottlosen Welt überlebten und danach der menschlichen Familie in der gegenwärtigen Welt einen neuen Anfang gaben? Es ist wichtig, daß sich Menschen der heutigen Generation, die seit dem Jahre 1914 leben, dieses Wunder, das Gott in alter Zeit wirkte, in den Sinn zurückrufen. Weshalb? Weil laut Matthäus 24:32-42 (NW) Jesus in seiner Prophezeiung über das Ende dieser Welt und über sein eigenes Kommen in das Königreich folgende Worte äußerte:
24 „Wenn ihr alle diese Dinge seht, dann erkennt, daß er nahe vor den Türen steht. Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis sich alles ereignet hat. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden keinesfalls vergehen. Von jenem Tage und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern allein der Vater. Denn gleichwie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein. Denn wie die Leute es in jenen Tagen vor der Flut hielten: sie aßen und tranken, heirateten und wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen davon keine Notiz, bis die Flut kam und sie alle wegfegte: so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein … Bleibt also wachsam, denn ihr wißt nicht, an welchem Tage euer Meister kommt.“
25. Weshalb werden Glieder der heutigen Generation die Gelegenheit haben, das Ende der Welt zu überleben, und welche Hoffnung hat der gesalbte Überrest?
25 Die Ereignisse unserer Tage beobachtend, haben wir die Anzeichen gesehen, die Jesus prophezeit und von denen er gesagt hatte, sie würden die Zeit des Endes dieser Welt seit dem Jahre 1914 kennzeichnen. Wir wissen, daß die heutige Generation die Generation ist, die sehen kann, wie sich viele dieser vorausgesagten Dinge ereignen. Unsere Generation muß daher die Generation sein, die sehen wird, wie in Erfüllung der Worte Jesu alles geschehen wird. Folglich ist sie die Generation, die das Ende dieser alten Welt erleben wird, gleichwie die Generation in den Tagen Noahs ihr Ende erlebte. Wie Noah und die mit der Familie Noahs und den Tieren beladene Arche das Ende jener sintflutlichen Welt überlebten, so werden in Erfüllung dieses prophetischen Dramas eine Anzahl Zeugen Jehovas die Zerstörung der gegenwärtigen alten Welt überleben. Personen, die diese Generation überleben, werden in Gottes Welt, die aus neuen Himmeln und einer neuen Erde besteht, eingehen. Der gesalbte Überrest hofft, ein Teil der neuen Himmel zu werden, indem er bis zum Tode treu bleibt und dann, wie die anderen Glieder der 144 000 Königreichserben, an der „ersten Auferstehung“ teilhat.
26. Auf welche Weise wird es für die anderen Überlebenden möglich sein, weiterzuleben, ohne je sterben zu müssen?
26 Die anderen Überlebenden aber, Menschen guten Willens, hoffen, die irdische Gesellschaft der neuen Welt zu bilden. Wenn sie danach Jehova Gott immerdar Anbetung zollen und dem Königreiche Christi Gehorsam darbringen, werden sie sich als würdig erweisen, Gottes Gabe des ewigen Lebens durch Christus Jesus, unseren Herrn, zu empfangen. Demzufolge werden solche treuen Menschen, die den universellen Krieg von Harmagedon überleben, nie von der Erde wegsterben, sondern werden unter der Herrschaft des Reiches Gottes immerdar das neue Paradies auf Erden bewohnen. Welche Freude wird ihnen dann zuteil werden, wenn sie Personen, die der regierende König aus den Gedächtnisgrüften herausruft und auferstehen läßt, willkommen heißen dürfen! — Joh. 5:28, 29.
27. Warum haben wir allen Grund, an die in dem neuen Lied erwähnten Dinge zu glauben, und auf welche Weise werden wir Jehova im Hinblick auf das Lied noch wohlgefälliger sein?
27 Haben wir etwa keinen Grund, an all die großartigen Dinge zu glauben, die in diesem neuen, Jehova gewidmeten Lied enthalten sind? Doch; in Anbetracht seines Wortes und der Erfüllung seiner Prophezeiungen haben wir wirklich Anlaß, an das neue Lied zu glauben. Über Jehova Gott wird uns gesagt: „Und der auf dem Throne saß, sprach: ‚Siehe! ich mache alle Dinge neu.‘ Auch sagt er: ‚Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.‘“ (Off. 21:5, NW) Wir sind ihm wohlgefällig und finden seine Anerkennung, wenn wir an das neue, von ihm verfaßte Lied glauben, und wir werden ihm noch wohlgefälliger sein, wenn wir unseren Glauben, unsere Überzeugung, dadurch beweisen, daß wir all die großartigen Dinge kennenlernen, die im neuen Lied enthalten sind, und es dann selbst singen, damit alle, ja auch Er, es hören können.
28. Was bewirkt unser Gehorsam gegenüber dem göttlichen Gebot, zu singen?
28 „Singet Jehova ein neues Lied!“ — dieser göttliche Befehl ergeht heute an uns. Glücklich sind wir, wenn wir gehorchen und es aus Liebe und ohne Furcht singen. Es wird unsere eigene Errettung bedeuten und die Errettung der Menschen guten Willens, die uns hören und sich uns zur Ehre Gottes, Jehovas, und seines verheißenen Samens, des Königs der neuen Welt, im Singen anschließen.