Die Wahrheit haben, die zu ewigem Leben führt
„Wenn ihr in meinem Worte bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ — Joh. 8:31, 32.
1. Was können denkende Menschen im Hinblick auf das gegenwärtige System der Dinge in der heutigen Zeit immer besser erkennen?
SO DEUTLICH wie in unserer Zeit konnte man noch nie erkennen, daß das gegenwärtige System der Dinge vor dem Zusammenbruch steht. Die Beweise für seinen Verfall häufen sich von Tag zu Tag. Die Menschen sehen, wie nach und nach alle ihre Hoffnungen auf die Beseitigung der schlimmen Zustände zunichte werden. Was die Bibel über unser Zeitalter vorhersagte, bewahrheitet sich: „In den letzten Tagen [werden] kritische Zeiten da sein ..., mit denen man schwer fertig wird.“ (2. Tim. 3:1) Auch was Jesus Christus über unsere Tage vorhersagte, erfüllt sich: „Auf der Erde [wird es] Angst und Bangen [geben] unter den Nationen, die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen.“ — Luk. 21:25, 26.
2. (a) Mit wem könnten aufrichtiggesinnte Menschen heute verglichen werden? (b) Was geschah damals mit denen, die das „Zeichen“ empfangen hatten, und was mit denen, die es nicht empfangen hatten?
2 Jehova Gott hat dem gegenwärtigen System der Dinge lange genug Gelegenheit gegeben, sich voll zu entfalten, und heute ist das Wesen dieses Systems nicht zu verkennen. Ehrlichgesinnte Menschen sind über die heutigen Zustände aufrichtig empört. Sie gleichen in dieser Hinsicht den Menschen, die der Prophet Hesekiel in einer Vision sah, die er von Jerusalem vor dessen Zerstörung im Jahre 607 v. u. Z. hatte. In dieser Vision sagte Jehova zu einem Mann, der ein Schreibzeug hatte: „Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und mache ein Zeichen an die Stirnen der Leute, welche seufzen und jammern über all die Greuel, die in ihrer Mitte geschehen.“ (Hes. 9:4) Zu einigen Männern mit Zerstörungswerkzeugen sagte dann Jehova: „Gehet hinter ihm her durch die Stadt und schlaget; euer Auge schone nicht, und erbarmet euch nicht. Mordet bis zur Vertilgung Greise, Jünglinge und Jungfrauen und Kinder und Weiber! aber nahet euch niemand, an welchem das Zeichen ist.“ (Hes. 9:5, 6) Dieses Zeichen bedeutete Leben, als die Vernichtung kam.
3. (a) Welches Werk, durch das Menschen „gezeichnet“ werden, ist heute im Gange? (b) Unter welcher Voraussetzung wird jemand mit dem Zeichen versehen, das ewiges Leben verbürgt?
3 Heute, in diesen „letzten Tagen“, wird ebenfalls ein Werk durchgeführt, durch das Menschen „gezeichnet“ oder kenntlich gemacht werden. Jesus sagte voraus: „Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen, wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.“ (Matth. 25:31-33) Die zur Linken „werden in die ewige Abschneidung weggehen“, die zur Rechten, auf der Seite der Gunst, „in das ewige Leben“. (Matth. 25:34, 41, 46) Welche Art von Menschen wird mit dem Zeichen versehen, das ewiges Leben verbürgt? In 1. Johannes 2:17 lesen wir: „Die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar.“ Demnach werden also die Menschen verschont und mit ewigem Leben belohnt, die den Willen Gottes tun. Und wie können sie die Wahrheit über den Willen Gottes erfahren?
4. Warum war Jesus so fest davon überzeugt, daß er die Wahrheit hatte?
4 Jesus kannte die Wahrheit über Gottes Willen. Er war fest davon überzeugt, daß das, was er lehrte, die Wahrheit war. Warum war er so sicher? Über seine Nachfolger sagte er zu seinem himmlischen Vater: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben ... Heilige sie durch die Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.“ (Joh. 17:14, 17) Er sagte ferner: „Ich [tue] nichts aus eigenem Antrieb ...; sondern so wie der Vater mich gelehrt hat, rede ich diese Dinge. Und der mich gesandt hat, ist mit mir, er hat mich nicht mir selbst überlassen, weil ich allezeit das tue, was ihm wohlgefällig ist.“ (Joh 8:28, 29) Bevor Jesus ein Mensch wurde, war er schon unendlich lange mit seinem himmlischen Vater zusammen. Darum konnte er, als er auf Erden war, über den Willen und das Vorhaben des Schöpfers die Wahrheit sagen. (Joh. 1:14, 18; 16:28) Außerdem machte er während seines ganzen irdischen Dienstes von den Hebräischen Schriften Gebrauch, die damals bereits vorhanden waren und die Gottes Gedanken enthielten. Als Jesus daher Gottes Wort als die Wahrheit bezeichnete, meinte er damit nicht nur die Hebräischen Schriften, sondern auch das, was er zufolge seines vertrauten Verhältnisses zu Jehova von ihm direkt erfahren hatte.
5. Wie können wir Gottes Willen kennenlernen, und wie werden wir als solche kenntlich gemacht, die Überleben werden?
5 Wenn Jesus daher etwas sagte, war es die Wahrheit, denn er äußerte Gottes Gedanken. Es hatte noch nie einen Menschen auf Erden gegeben, der die Wahrheit über Jehova so gut kannte wie er. Die wahrheitsgemäßen Lehren Jesu und die seiner treuen Nachfolger sind in der Bibel niedergelegt worden. Jehova sorgte dafür, daß alles, was seine Diener wissen müssen, aufgezeichnet wurde. Heute verfügen alle, die den aufrichtigen Wunsch haben, die Wahrheit über Gottes Willen kennenzulernen und ihn zu tun, um ewiges Leben zu erlangen, über das ganze inspirierte geschriebene Wort Gottes, das ihnen als Richtschnur dient. (2. Tim. 3:16, 17) Die Wahrheiten des Wortes Gottes helfen ihnen, die christliche Persönlichkeit zu entwickeln, die sie als solche kenntlich macht, die überleben werden. — Röm. 12:2; Kol. 3:10.
GEBRAUCHT, UM DIE WAHRHEIT AUSZUTEILEN
6. (a) Wen gebrauchte Gott nach dem Tode Jesu, um die Wahrheit auszuteilen? (b) Wie gab Jehova zu erkennen, wen er gebrauchen würde?
6 Jesus zeigte, wer gebraucht würde, um der Menschheit die Wahrheit nach seinem Tod auszuteilen. Nein, nicht die heuchlerischen geistlichen Führer der damaligen Zeit sollten es sein, sondern jene bescheidenen Menschen, die ihm nachgefolgt waren. Sie taten den Willen Gottes. Zu ihnen sagte Jesus: „Ich habe euch noch vieles zu sagen, aber ihr vermögt es jetzt nicht zu tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten, denn er wird nicht aus eigenem Antrieb reden, sondern was er hört, wird er reden, und er wird euch die kommenden Dinge verkünden.“ (Joh. 16:12, 13) Jesus sprach hier von dem machtvollen heiligen Geist, der seinen treuen Nachfolgern bei der Gründung der Christenversammlung helfen und sie auf dem Weg der Wahrheit leiten würde. Zu Pfingsten goß Jehova diesen Geist auf die Nachfolger Jesu aus und zeigte dadurch, daß er fortan sie gebrauchen würde, um der Menschheit die Wahrheit auszuteilen (Apg. 2:1-4, 14-18) Gott hatte sich von dem jüdischen Religionssystem abgewandt. (Matth. 23:38) Es war genauso gekommen, wie Jesus es zu den geistlichen Führern der Juden gesagt hatte: „Das Königreich Gottes wird von euch genommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte hervorbringt.“ — Matth. 21:43.
7. Was benötigt man unbedingt, um die Wahrheit zu verstehen?
7 Später sagte der Apostel Paulus: „Wir reden Gottes Weisheit in einem heiligen Geheimnis, die verborgene Weisheit, die Gott vor den Systemen der Dinge zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat. Diese Weisheit hat keiner der Herrscher dieses Systems der Dinge kennengelernt, denn wenn sie sie erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht an den Pfahl gebracht, sondern, wie geschrieben steht: ,Dinge, die das Auge nicht gesehen und das Ohr nicht gehört noch im Herzen eines Menschen aufgekommen sind, die hat Gott denen bereitet, die ihn lieben.‘ Denn uns hat Gott sie durch seinen Geist geoffenbart, denn der Geist erforscht alle Dinge, selbst die tiefen Dinge Gottes.“ — 1. Kor. 2:7-10.
8. Wer darf erwarten, von Gottes Geist auf dem Weg der Wahrheit geleitet zu werden?
8 Wer wird aber vor allem durch Gottes Geist auf dem Weg der Wahrheit geleitet? Petrus und die anderen Apostel sagten vor dem jüdischen Sanhedrin: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg. 5:29) Was dürfen die, die Gott, dem Herrscher, gehorchen, dafür erwarten? Die Apostel sagten: „Wir sind Zeugen dieser Dinge, und desgleichen ist es der heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm als dem Herrscher gehorchen.“ (Apg. 5:32) Ja, die, die Gottes Willen tun, die ihm, „dem Herrscher“, in allem „gehorchen“, dürfen erwarten, seinen Geist zu empfangen. Dieser Geist wird sie so leiten, daß sie das, was Gott sie wissen lassen will, richtig verstehen.
DAS SAMMELN DER DIENER GOTTES
9. Welche endgültige Trennung der Diener Gottes findet statt?
9 Nach dem Tode der Apostel und anderer geistig reifer Männer des ersten Jahrhunderts begann die Christenversammlung von „Unkraut“ überwuchert zu werden. Es handelte sich dabei um Männer, die wohl vorgaben Gott zu dienen, die ihm, dem Herrscher, aber nicht richtig gehorchten. Jesus hatte das Aufkommen dieser unkrautähnlichen Scheinchristen unter den weizenähnlichen wahren Christen und auch das Endergebnis vorausgesagt mit den Worten: „‚Laßt beides zusammen wachsen bis zur Ernte; und zur Erntezeit will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen, dann geht und sammelt den Weizen in mein Vorratshaus.‘ ... so wird es beim Abschluß des Systems der Dinge sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Königreich alle Dinge herauslesen, die Anlaß zum Straucheln geben, und Personen, die gesetzlos handeln, und sie werden sie in den Feuerofen werfen.“ — Matth. 13:30, 40-42.
10. Welche Verantwortung sollte Gottes Dienern in den „letzten Tagen“ übertragen werden?
10 Die offensichtliche Erfüllung biblischer Prophezeiungen deutet an, daß Gottes Königreich im Jahre 1914 u. Z. im Himmel aufgerichtet worden ist. Damals begannen für Satans System der Dinge die „letzten Tage“. (2. Tim. 3:1-5) Nun sollten noch die letzten Diener Gottes zur Rechten Christi, zur Seite der Gunst, zusammengebracht werden. Dann sollte ihnen eine große Verantwortung auferlegt werden, denn Jesus hatte vorhergesagt: „Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei seiner Ankunft also tun findet. Wahrlich ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen.“ (Matth. 24:45-47) Demnach sollten nach der Aufrichtung des Königreiches Gottes die Menschen, die Gott, dem Herrscher, gehorchen würden, mit der Überwachung aller Königreichsinteressen unter der Leitung Christi Jesu und seiner himmlischen Heerscharen betraut werden. Sie, die mit „Weizen“ verglichen werden, würde Gott gebrauchen, um seine Wahrheiten allen auszuteilen, die sie annehmen würden. Diese würden dann deutlich zu erkennen sein und von denen, die mit „Unkraut“ oder „Böcken“ verglichen werden, abgesondert.
11. Wer bildet Gottes treuen Sklaven heute, und aufgrund welcher Tatsache kann dies gesagt werden?
11 Wer bildet den „treuen und verständigen Sklaven“? Der Überrest gesalbter treuer Diener Jehovas. Wieso kann so bestimmt gesagt werden, sie würden von Gott gebraucht, um denen, die „seufzen und jammern über all die Greuel, die in ihrer Mitte [in der religiösen Welt] geschehen, die Wahrheit auszuteilen? Jesus zeigte, wie man erkennen kann, wer die Wahrheit hat. Er sagte: „Jeder gute Baum [bringt] vortreffliche Frucht hervor, aber jeder faule Baum bringt wertlose Frucht hervor, ein guter Baum kann nicht wertlose Frucht tragen, noch kann ein fauler Baum vortreffliche Frucht hervorbringen. Jeder Baum, der nicht vortreffliche Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ihr werdet also diese Menschen wirklich an ihren Früchten erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: ,Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“ (Matth. 7:17-21) Die, die Gott gebraucht, müssen Personen sein, die seinen Willen tun, die ihm in allem gehorchen.
„LIEBE UNTER EUCH“
12. (a) Welche wichtige Frucht muß von denen, die die Wahrheit haben, hervorgebracht werden? (b) Wird sie von den Kirchen der Christenheit hervorgebracht?
12 Welches sind einige der wichtigsten Merkmale, an denen man Personen erkennt, die Gottes Willen tun? Welche „Früchte“ müssen sie hervorbringen? Jesus sagte über das wichtigste dieser Merkmale: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt.“ (Joh. 13:35) Diese christliche Liebe muß unter denen, die die Wahrheit haben, zu beobachten sein. Personen, die diese Liebe nicht haben, können unmöglich die Wahrheit haben. Bringen denn die Kirchensysteme der Christenheit diese Frucht hervor? Wie haben sie sich in Zeiten, in denen der Glaube an Gott geprüft wurde, zum Beispiel in Kriegszeiten, verhalten? Es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß sie diese Forderung nicht erfüllt, sondern ihre Nachfolger aufgefordert haben, gegeneinander zu kämpfen. Über die größte Kirche der Christenheit berichtete zum Beispiel die New York Times vom 29. Dezember 1966: „Traditionsgemäß unterstützen Katholiken die Kriegsanstrengungen ihrer Nation und überlassen die moralische Verantwortung für die Führung der Kriege der weltlichen Obrigkeit. ... In der Vergangenheit hat der katholische Klerus eines Landes die Kriege seiner Nation fast immer unterstützt, indem er die Truppen segnete und Gebete um Sieg darbrachte, während auf der anderen Seite eine andere Gruppe von Bischöfen öffentlich um den gegenteiligen Ausgang des Krieges betete.“ Bezeichnend ist noch folgende Bemerkung in dem Bericht: „Der Widerspruch zwischen dem Geist des Christentums und der Art der Kriegführung, der durch theologische Spitzfindigkeiten oft als unbedeutend hingestellt wurde, tritt für viele immer deutlicher zutage, da die Waffen zusehends brutaler werden.“
13. Wie zeigt Gottes Wort deutlich, wer zu den Kindern Gottes gehört und wer nicht?
13 Gottes Wort der Wahrheit läßt den Unterschied deutlich erkennen: „Hieran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels erkennbar: Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, stammt nicht von Gott, noch jener, der seinen Bruder nicht liebt. Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, daß wir einander lieben sollen, nicht wie Kain, der aus dem stammte, welcher böse ist, und seinen Bruder hinschlachtete.“ (1. Joh. 3:10-12) Personen, die Gott, dem Herrscher, nicht gehorchen und ‘ihre Brüder hinschlachten’, können unmöglich die Wahrheit haben. Nur die, die Gott, dem Herrscher, unter allen Umständen gehorchen und es ablehnen, sich an einem solchen gegenseitigen Hinschlachten zu beteiligen, geben sich als Personen zu erkennen, die die Wahrheit haben.
14. Wer übt heute tatsächlich wahre, christliche Liebe?
14 Die Angehörigen welcher Gruppe gehorchen Gott, dem Herrscher, in dieser bedeutenden Frage wirklich, ganz gleich, in welchem Land sie leben? Im redaktionellen Teil der in Sacramento (Kalifornien) erscheinenden Zeitung Union vom 9. Juli 1965 konnte man lesen: „Es sei nur noch erwähnt, daß alles Blutvergießen und aller Haß ein Ende hätten, würde die ganze Welt nach dem Glauben der Zeugen Jehovas leben; dann würde die Liebe als König herrschen.“ Ja, das Band echter, christlicher Liebe, das die mehr als eine Million Zeugen Jehovas in der ganzen Welt miteinander verbindet, beweist, daß sie wirklich das Merkmal wahrer Christen aufweisen. Sie lieben ihre christlichen Brüder und Schwestern so, wie Gott es verlangt. Ganz gleich, in welchem Land sie leben, lehnen sie es ab, sich an den Kriegen der Nationen zu beteiligen, denn das würde bedeuten, daß sie sich gegenseitig „hinschlachten“ müßten.
15. Was mußten Gottes Diener erdulden, weil sie echte, christliche Liebe bewiesen?
15 Jehovas Zeugen lassen sich lieber verfolgen, als daß sie Gott, dem Herrscher, ungehorsam werden. In Deutschland wurden in den Konzentrationslagern viele hingerichtet, weil sie Gottes Gesetz über die Liebe gehorchten und sich weigerten, an dem Blutbad teilzunehmen, das durch die Nazi-Regierung ausgelöst worden war. In Sowjetrußland wurden sie aus dem gleichen Grund in sibirische Zwangsarbeitslager gesandt. In den Vereinigten Staaten erhalten sie mitunter heute noch Gefängnisstrafen bis zu fünf Jahren, weil sie Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen und wahre, christliche Liebe bekunden! Ähnlich werden sie in vielen anderen Ländern verfolgt. Dessenungeachtet fahren Jehovas Zeugen aber fort, ‘Gott, dem Herrscher, mehr zu gehorchen als den Menschen’. Was dürfen sie daher von ihm mit Recht erwarten? ‘Den heiligen Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm als dem Herrscher gehorchen.’
ANDERE MERKMALE
16, 17. (a) Wie müssen die, die die Wahrheit haben, zur Bibel eingestellt sein? (b) Vergleiche die Einstellung, die die Geistlichkeit zur Bibel hat, mit der Einstellung, die Jehovas Zeugen dazu haben?
16 Ein weiteres Merkmal, das Personen aufweisen, die die Wahrheit haben, ist Achtung vor Gottes Wort, der Bibel. Jesus gab uns in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel. Er betrachtete die damals vorhandenen heiligen Schriften als Gottes inspiriertes Wort. Er zitierte häufig daraus und empfahl sie seinen Nachfolgern. (Matth. 19:4-6; Luk. 24:44, 45) Er verwässerte die heiligen Schriften nie, noch spottete er darüber. Können wir das aber heute von den Geistlichen der Christenheit sagen? Fördern sie die Achtung vor Gottes Wort, und verteidigen sie es seinen Feinden gegenüber? Empfehlen sie den Menschen, sich an den biblischen Sittenmaßstab zu halten? Nein, sie kritisieren die Bibel und sagen, gewisse Teile ihres Inhalts seien Legenden. Immer mehr Geistliche setzen sich über die moralischen Grundsätze der Bibel hinweg und entschuldigen oder befürworten sogar voreheliche Geschlechtsbeziehungen, Ehebruch, Homosexualität und Gewalt. Statt die Bibel deren Feinden gegenüber zu verteidigen, sind sie selbst zu deren Feinden geworden!
17 Daß die Geistlichkeit der Christenheit keine Achtung vor Gottes Wort hat und ihre Gläubigen nicht darüber belehrt, findet man bestätigt, wenn man Personen, die in die Kirche gehen, darum bittet, Gottes Vorhaben und seine Forderungen anhand ihrer eigenen Bibel zu erklären. Nur wenige sind dazu in der Lage, was zeigt, daß sie nicht über Gottes Wort belehrt werden. In der Zeitschrift Reader’s Digest vom Mai 1966 wurde folgendes gesagt: „Heute handeln viele der höchsten Kirchenführer, besonders der sogenannten Großkirchen, den Gläubigen gegenüber in doppelter Hinsicht treulos: Sie erliegen dem Trend, die Bibel nicht mehr als unfehlbares Wort Gottes anzuerkennen, und sie streben danach, die Haupttätigkeit der Kirche von dem religiösen auf das weltliche Gebiet zu verlagern.“ Von Jehovas Zeugen dagegen wurde in der französischen Zeitung France-Soir vom 6. August 1969 gesagt: „Die Lehren der Zeugen Jehovas sind auf die Bibel gegründet.“ Und die in England erscheinende Zeitschrift Weekly News vom 27. September 1969 schrieb: „Das eigentliche Geheimnis des Erfolges der Zeugen ist wahrscheinlich ihre ausgezeichnete Bibelkenntnis; sie können jede Frage überzeugend mit einem Bibelzitat beantworten.“ Ja, Jehovas Zeugen erkennen die ganze Bibel als das Wort Gottes an. Sie lehren die biblischen Wahrheiten uneingeschränkt und unterrichten einen jeden über diese Wahrheiten, der sie kennenlernen möchte. Das zeigt sich darin, daß sie in mehr als 200 Ländern jede Woche weit über eine Million Bibelstudien bei solchen Menschen durchführen. Das ist das größte Heimbibelstudienprogramm, das zur Zeit durchgeführt wird, ja das größte, das je in der Welt durchgeführt wurde!
18. Wie können Gottes Diener in Verbindung mit seinem Namen erkannt werden?
18 Jesus betete: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.“ (Matth. 6:9) Er betete ferner: „Ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben.“ (Joh. 17:26) Die wahren Diener Gottes sollten aus den Nationen herausgerufen werden, um „ein Volk für seinen Namen“ zu werden. (Apg. 15:14) Der Name Gottes, in deutsch Jehova, wird in der Bibel Tausende von Malen erwähnt. Wen hast du aber diesen Namen schon nennen hören? Du weißt, daß du ihn wahrscheinlich nie gehört hättest, wenn Jehovas Zeugen ihn nicht gebrauchen würden, weil er in den Kirchen der Christenheit selten erwähnt wird. Nur Jehovas Zeugen machen heute bekannt, „daß du allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste bist über die ganze Erde“. — Ps. 83:18.
19. Wer bewahrt sich „von der Welt ohne Flecken“?
19 Personen, die als wahre Christen zu erkennen sind, müssen sich „von der Welt ohne Flecken“ bewahren. (Jak. 1:27) Gottes Wort sagt warnend: „Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar.“ (Jak. 4:4) Der Grund hierfür liegt offensichtlich darin, daß Satan, der Teufel, der „Herrscher dieser Welt“ ist, der „Gott dieses Systems der Dinge“. (Joh. 12:31; 2. Kor. 4:4) Die Geistlichkeit hat immer wieder die Kriege dieser Welt unterstützt und sich an deren politischen Machenschaften beteiligt. Sie ist unverkennbar ein Teil dieser Welt. Wie verhält es sich aber mit Jehovas Zeugen? In der Zeitung Chicago Today vom 18. Oktober 1969 stand folgendes: „Ihr Glaube verlangt von ihnen, daß sie sich von der politischen Gesellschaft, in der sie leben, völlig getrennt halten.“ Da Jehovas Zeugen Gott gehorchen, sind sie kein Teil dieser Welt.
20. Welche Botschaft müssen die verkündigen, die Gott, dem Herrscher, gehorchen?
20 Ein weiteres besonderes Merkmal ist die Erfüllung der Worte, die den Höhepunkt der Prophezeiung Jesu über die „letzten Tage“ bilden: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14) Dieses Königreich war das Thema der Lehre Jesu. (Matth. 4:17) Er lehrte seine Nachfolger beten: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ (Matth. 6:10) Von diesem Königreich hatte der Prophet Daniel Jahrhunderte vorher gesprochen, als er sagte: „Es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen.“ (Dan. 2:44) Wer lehrt heute, daß das Königreich Gottes die einzige Hoffnung für die Menschheit ist? Wer lehrt, daß Gott durch diese himmlische Regierung allem Bösen ein Ende machen und alle gehorsamen Menschen mit Frieden und ewigem Leben segnen wird? Die Geistlichkeit spricht kaum noch davon. Jehovas Zeugen dagegen haben in den mehr als neunzig Jahren ihres Bestehens in der Neuzeit Jehovas Königreich nachdrücklich als die einzige Hoffnung der Menschheit verkündigt. Das bestätigt auch der Hinweis auf dem Titelblatt des Wachtturms.
21. Gebraucht Jehova die heutigen Kirchensysteme? Begründe deine Antwort.
21 Schon aus dieser kurzen Betrachtung einiger der Früchte, die von denen hervorgebracht werden müssen, die Gott gebraucht, um die Wahrheit auszuteilen, geht unzweideutig hervor, daß Jehova die Kirchensysteme dieser Welt nicht gebraucht. Sie befinden sich in einem Zustand der Verwirrung und des Verfalls, und „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens“. (1. Kor. 14:33) Immer mehr aufrichtige Menschen erkennen, daß die Geistlichkeit der Christenheit nicht die Wahrheit hat und daß Gott sie nicht gebraucht. Im Gegenteil, es zeigt sich je länger, je mehr, daß sie in Wirklichkeit das neuzeitliche Gegenstück der geistlichen Führer ist, zu denen Jesus sagte: „Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun. ... Wie kommt es, daß ihr mir nicht glaubt, wenn ich die Wahrheit rede? Wer aus Gott ist, hört auf die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht zu, weil ihr nicht aus Gott seid.“ — Joh. 8:44-47.
22. Welche weitere Möglichkeit gibt es, festzustellen, wen Jehova heute gebraucht, um die Wahrheit auszuteilen?
22 Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, festzustellen, wen Jehova heute gebraucht. Die Prophezeiungen der Bibel, die vorausgeschriebene Geschichte sind, stammen von Gott. (2. Petr. 1:20, 21) Er kann künftige Verhältnisse genau voraussehen und seine Diener darüber auf dem laufenden halten. Jehova ist „der Eine, der von Anfang an den Ausgang kundtut und von alters her die Dinge, die nicht getan worden sind“. (Jes. 46:10, NW) Diese Dinge hat Jehova denen kundgetan, die ihm, dem Herrscher, gehorchen: „Der Herr, Jehova, tut nichts, es sei denn, daß er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart habe.“ (Amos 3:7) Wer ist in unserem Jahrhundert stets richtig über die Zukunft orientiert gewesen? Die Geistlichkeit? Die Staatsmänner? Die Wirtschaftspolitiker? Oder die Zeugen Jehovas? Der folgende Artikel behandelt diese Frage.
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Im Jahre 1970 wurden in den Königreichssälen der Zeugen Jehovas in der ganzen Welt 1 103 567 biblische Vorträge gehalten, zu denen die Öffentlichkeit eingeladen wurde.
Jehovas Zeugen nutzen jede Gelegenheit aus, um mit anderen über biblische Wahrheiten zu sprechen, wie diese Hausfrau mit dem Briefträger. Ihre biblischen Schriften sind in 165 Sprachen erhältlich.
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Im Jahre 1970 führten Jehovas Zeugen regelmäßig 1 146 378 Heimbibelstudien bei Angehörigen der verschiedensten Nationen durch.
In 206 Ländern belehren Jehovas christliche Zeugen die Menschen über die Wahrheiten in Gottes Wort der Bibel.