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Schätzt du den „treuen und verständigen Sklaven“?Der Wachtturm 1981 | 1. März
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Schätzt du den „treuen und verständigen Sklaven“?
„WER ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave?“ Mit dieser Frage leitete Jesus Christus ein Gleichnis von prophetischer Bedeutung ein. Dieses Gleichnis bildet einen Teil des „Zeichens“, das er für den „Abschluß des Systems der Dinge“, die Zeit, in der wir jetzt leben, vorhersagte (Matth. 24:3). Nachdem Jesus seine Jünger aufgefordert hatte, beharrlich zu wachen, sagte er zu ihnen:
„Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei seiner Ankunft so tuend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen“ (Matth. 24:42-47).
Wer ist dieser „Sklave“, und wer sind die „Hausknechte“? Was ist mit der „Habe“ gemeint? Das sind keine rein theoretischen Fragen. Den „treuen und verständigen Sklaven“ richtig zu erkennen und mit ihm zusammenzuarbeiten bringt viele geistige Segnungen mit sich.
„WER IST IN WIRKLICHKEIT DER TREUE UND VERSTÄNDIGE SKLAVE?“
Von einigen wird behauptet, der „Sklave“ stelle einen Seelsorger oder sein Amt dar, das ihn verpflichte, sich um die geistigen Bedürfnisse der Gemeinde zu kümmern. Mit dem Kommen des „Herrn“ soll entweder die Wiederkunft Christi oder der Tod des Seelsorgers gemeint sein. Seelsorger sollten daher durch das Gleichnis veranlaßt werden, sich gut um das, was ihnen anvertraut ist, zu kümmern.
Jehovas Zeugen glauben, daß sich dieses Gleichnis auf die eine wahre Versammlung der gesalbten Nachfolger Jesu bezieht. Von Pfingsten 33 u. Z. an hat diese sklavenähnliche Versammlung in den vergangenen 1 900 Jahren ihren Gliedern geistige Speise ausgeteilt und hat sich dabei als treu und verständig erwiesen. Besonders seit der Zeit der Wiederkunft oder Gegenwart Christi ist dieser „Sklave“ deutlich zu erkennen. Er ist an seiner Wachsamkeit und daran zu erkennen, daß er als „treuer und verständiger Sklave“ für die geistige Speise sorgt, die von allen in der Christenversammlung benötigt wird. Dieser „Sklave“ oder die geistgesalbte Versammlung ist in der Tat der von Gott anerkannte Kanal, der in der „Zeit des Endes“ sein Königreich auf der Erde vertritt (Dan. 12:4). Nach dem Verständnis der Zeugen Jehovas besteht der „Sklave“ aus der Gruppe der gesalbten Christen auf der Erde, die in den seit Pfingsten bis heute vergangenen 1 900 Jahren gelebt haben. Die „Hausknechte“ sind daher diese Nachfolger Christi als Einzelpersonen.
Einige Leser mögen diese Ansicht als etwas sektiererisch betrachten oder dagegen Einspruch erheben, daß der „Sklave“ und die „Hausknechte“ ein und dieselbe Klasse darstellen sollen: einmal als Personengruppe und einmal als Einzelpersonen. Sie mögen einwenden, daß sich nicht alle gesalbten Jünger Christi an der Zubereitung der geistigen Speise beteiligen, weshalb der „Sklave“ wahrscheinlich nur die Führenden veranschauliche und die „Hausknechte“ diejenigen, denen sie in der Versammlung dienen.
Es ist sinnlos, das Gleichnis mit aller Gewalt auf eine bestimmte Weise deuten zu wollen. Sich selbst zu täuschen bringt nichts ein und kann sich auf unseren Glauben nachteilig auswirken. Wir müssen das Gleichnis anhand der Bibel zu verstehen suchen. Und was stellen wir fest, wenn wir dies tun? Daß dieser „Sklave“ ein Diener oder Knecht des Herrn Christus Jesus und seines Vaters Jehova ist. (Vergleiche Matthäus 10:24, 25.) Ein Knecht kann auch eine Personengruppe sein. In der Vergangenheit war die ganze Nation Israel Jehovas Knecht oder Sklave. Er sagte zu den Israeliten: „Du aber, o Israel, bist mein Knecht“ (Jes. 41:8, 9; 44:21). Dieser eine Knecht bestand aus Einzelpersonen, wie das aus Jesaja 43:10 hervorgeht, wo gesagt wird: „‚Ihr seid meine Zeugen [Plural]‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚ja, mein Knecht [Singular], den ich erwählt habe, damit ihr erkennen und an mich glauben ... mögt.‘“ Die damaligen Israeliten waren Jehovas „besonderes Eigentum“, eine „heilige Nation“ (2. Mose 19:5, 6). Obgleich nicht jeder einzelne an der Verwaltung der Angelegenheiten des Volkes beteiligt war, bildeten sie doch alle das eine Volk, Gottes „Knecht“. Nur einige waren am Schreiben oder Abschreiben der heiligen Schriften beteiligt, und doch konnte der Apostel Paulus vom Volk Israel sagen: „Ihnen [wurden] die heiligen Aussprüche Gottes anvertraut“ (Röm. 3:1, 2). Ihnen gehörten die Bündnisse, das Gesetz und die Verheißungen (Röm. 9:3-5). Somit bildete die Nation als Ganzes Jehovas „Knecht“, der aber aus Einzelpersonen, seinen „Zeugen“, bestand.
Als Jesus auf der Erde war, sagte er zu den geistlichen Führern Israels: „Das Königreich Gottes wird von euch genommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte hervorbringt“ (Matth. 21:43). Diese „Nation“, die die Königreichsfrüchte hervorbringt, muß die weitverbreitete wahre Christenversammlung sein, über die Petrus schrieb: „[Ihr] seid ‚... eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz, damit ihr die Vorzüglichkeiten‘ dessen [Gottes] ‚weit und breit verkündet‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat. Denn einst wart ihr kein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk“ (1. Petr. 2:9, 10). Diese Versammlung wird auch „Israel Gottes“ und „Haus Gottes“ genannt (Gal. 6:16; 1. Tim. 3:15). Die einzelnen Glieder der Versammlung werden „Hausgenossen Gottes“ genannt (Eph. 2:19). Die „treue“ Ausübung des „Verwalteramtes“ unter diesen Hausgenossen schließt das Austeilen biblischer Wahrheiten als geeignete „Speise“ für die Gläubigen ein (1. Kor. 3:2-5; 4:1, 2). Interessanterweise wird der ‘treue Sklave’ in Lukas 12:42-48 als „Verwalter“ bezeichnet.
Während die treuen Apostel Jesu noch auf der Erde lebten, waren sie besonders für die biblische Belehrung der „Hausgenossen Gottes“ verantwortlich. Männer, die als „Hirten“ der „Herde“ eingesetzt worden waren, und andere hatten ähnliche Aufgaben zu erfüllen. Der Apostel Petrus zeigt, daß diese Verwaltung göttlicher Wahrheiten eigentlich allen „Auserwählten“ übertragen worden war. Daher leistete jedes Glied der Versammlung einen Beitrag zur Auferbauung des Leibes (Eph. 4:11-16; 1. Petr. 1:1, 2; 4:10, 11; 5:1-3). Die Feststellung, daß Gottes „Knecht“, dessen Herr Jesus ist, aus allen gesalbten Nachfolgern Christi Jesu besteht, beruht also offensichtlich auf der Bibel. Von diesem Knecht oder „Sklaven“ als Personengruppe werden somit alle Glieder der Versammlung, das heißt die „Hausgenossen“ oder „Hausknechte“, mit geistiger Speise versorgt. Sie sind als einzelne die Empfänger dieser Speise (1. Kor. 12:12, 19-27; Hebr. 3:5, 6; 5:11-14).
DER ‘TREUE SKLAVE’ NICHT MEHR DEUTLICH ERKENNBAR
In den Jahrhunderten, die vergingen, bis der Herr, bekleidet mit Königsmacht, zurückkehrte, war die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ nicht mehr deutlich zu erkennen. Die Apostel warnten vor einem großen Abfall, der nach ihrem Tod eintreten und bis zur Gegenwart Christi andauern werde (2. Thess. 2:1-12; Apg. 20:29, 30; 1. Joh. 2:18, 22; 4:2, 3). Auch Jesus wies in seinem Gleichnis vom „Weizen und Unkraut“ auf eine solche Entwicklung hin. Nach diesem Gleichnis wurde vortrefflicher Samen, Weizen, auf ein „Feld“, das die Welt darstellt, gesät. Der „Weizen“ sind die „Söhne des Königreiches“ oder die wahren gesalbten Jünger Jesu Christi. Von einem „Feind“ (dem Teufel) wurde jedoch gesagt, er werde „Unkraut“ („die Söhne dessen, der böse ist“, oder falsche Christen) unter den „Weizen“ säen, und beides sollte zusammen wachsen bis zur „Ernte“ oder bis zum „Abschluß des Systems der Dinge“ (Matth. 13:24-30, 36-43).
Der Abfall trat ein, als man begann, heidnische Philosophien und falsche Lehren anzunehmen. Die abtrünnige Versammlung wurde immer mehr zu einem Teil der Welt, indem sie ihre Lehren, Bräuche und Ansichten übernahm. Jesus hatte vorhergesagt, daß der „Weizen“ und das „Unkraut“ zusammen wachsen würden bis zur „Ernte“ oder bis zum „Abschluß des Systems der Dinge“. Dann würde der „Weizen“ (die wahren Christen) vom „Unkraut“ (den falschen Christen) getrennt, und die wahren Christen würden ihr geistiges Licht leuchten lassen (Matth. 13:30, 39-43). Demnach würde die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ erst zur Zeit der Wiederkunft Christi Jesu wieder deutlich zu erkennen sein.
Zu dieser Zeit würden Jesu treue Jünger deutlich hervortreten. Da sie in geistiger Hinsicht gut genährt wären, würde ihr Zustand mit der Prophezeiung Daniels übereinstimmen, der vorhersagte, daß in der „Zeit des Endes“ diejenigen, die Einsicht hätten, leuchten würden wie die Sterne, daß ihre Erkenntnis und ihr Verständnis der Heiligen Schrift zunehmen werde und sie viele zur Gerechtigkeit führen würden (Dan. 12:3, 4, 9, 10). Das deutet darauf hin, daß die Versammlung der gesalbten Jünger Christi — die, die Einsicht hätten — wachsam sein, die Rückkehr des Herrn erwarten und bei seiner Rückkehr damit beschäftigt sein würde, treu für die geistige Speise zur rechten Zeit zu sorgen (Matth. 24:43-46).
DER ‘TREUE SKLAVE’ AN SEINER TÄTIGKEIT ZU ERKENNEN
Wenngleich das „Unkraut“ im Laufe der Jahrhunderte den religiösen Sektor der Welt beherrschte, so war doch etwas „Weizen“ damit beschäftigt, den „Hausknechten“ geistige Speise auszuteilen. Anfang der 1870er Jahre war eine Gruppe aufrichtiger Bibelforscher in geistiger Hinsicht gut genug genährt, um die Wiederkunft des Herrn zu erwarten und die Notwendigkeit zu erkennen, sich durch ein gründliches Bibelstudium darauf vorzubereiten. Durch ihr unsektiererisches Erforschen der Bibel erlangten sie eine Fülle von Erkenntnis.
In jenen Jahren waren die Kirchen der Christenheit an Überlieferungen, Dogmen und Zeremonien gebunden, die aus der Zeit des großen Abfalls stammten. Sie klammerten sich an falsche Lehren wie die von der Dreieinigkeit, der Unsterblichkeit der Seele und dem Höllenfeuer. Sie bildeten auch einen Teil der Welt. Zweifel an der Bibel drangen in ihre Theologieseminare ein. Darwins Evolutionstheorie wurde gegen den biblischen Schöpfungsbericht ausgespielt, die angewandte Psychologie verwarf die Lehre von der Erbsünde und der Notwendigkeit eines Lösegeldes, und die Bibelkritik griff die göttliche Urheberschaft der Heiligen Schrift an.
Mitten in diesem Wirrwarr traten die Bibelforscher (wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden) mutig für die Lehren der Bibel ein. Sie hielten an der biblischen Lehre fest, daß es nur einen allmächtigen Gott und Schöpfer gibt, Jehova, und daß Christus Jesus sein einziggezeugter Sohn (seine erste Schöpfung) ist, den er auf die Erde sandte, damit er sein Leben als Lösegeld für die sündige Menschheit opfere. Sie nahmen den Kampf zur Verteidigung der Bibel auf, die sie vollständig als Gottes unfehlbares, inspiriertes Wort anerkannten. Sie veröffentlichten auch die Ergebnisse ihres Bibelstudiums als „Speise zur rechten Zeit“ und gaben so diesen wichtigen Aufschluß an alle weiter, die den Wunsch hatten, sich auf die Wiederkunft des Herrn vorzubereiten. Die Bibelforscher machten die wahre christliche Lehre bekannt, daß die Menschenseele sterblich und die Auferstehung die Hoffnung für die Verstorbenen ist. Sie wiesen darauf hin, daß das Lösegeld Christi nicht nur dem Zweck dient, den 144 000 die Möglichkeit zu geben, von der Erde erlöst zu werden und als Miterben Christi im Himmel zu sein, sondern daß dadurch auch den übrigen Nachkommen Adams die Gelegenheit geboten wird, unter der Herrschaft des tausendjährigen Königreiches ewiges Leben auf der Erde zu erlangen. Sie verkündigten der Welt ferner, daß im Jahre 1914 die „bestimmten Zeiten der Nationen“ enden würden (Luk. 21:24). Diese glaubensstärkende Wiederherstellung biblischer Wahrheiten und der Ansporn zur Wachsamkeit im Hinblick auf die Gegenwart Christi Jesu bewirkten, daß eine Versammlung gesalbter Jünger, die offensichtlich geistig gut genährt waren, zusammengebracht und organisiert wurde.
EINE ÜBERWÄLTIGENDE LEGITIMATION
Der „treue und verständige Sklave“ verfügt über eine Fülle von Legitimationsausweisen. In der nachstehenden Liste wird ein Teil der biblischen und prophetischen Bezeichnungen aufgeführt, die sich seit 1919 auf den Überrest der gesalbten Nachfolger Jesu Christi beziehen oder durch die er dargestellt wird:
1. Noahs Frau, 1. Mose 7:7; 2. Engel, die zu Lot gesandt wurden, 1. Mose 19:15; 3. Rebekka, 1. Mose 24:64; 4. Joseph und Benjamin, 1. Mose 45:14; 5. zurückgelassene Ähren, 3. Mose 19:9; 6. zwei Kundschafter bei Rahab, Josua 2:4; 7. Barak, Ri. 4:14; 8. Jephtha, Ri. 11:34; 9. Noomi und Ruth, Ruth 2:2; 10. Davids israelitische Kämpfer, 2. Sam. 18:1; 11. Jehu, 2. Kö. 10:11, 15; 12. Mordechai und Esther Esth. 4:13; 13. Hiob, Hiob 42:10, 13; 14. des Königs Tochter, Ps. 45:13; 15. die Loyalgesinnten, Ps. 50:5; 16. die vertraute Gruppe, Ps. 89:7; 17. Schear-Jaschub, Jes. 7:3; 18. das Licht der Nationen, Jes. 60:3; 19. große Bäume der Gerechtigkeit, Jes. 61:3; 20. Diener unseres Gottes, Jes. 61:6; 21. Traube bewahrt, Jes. 65:8; 22. Knechte mit einem anderen Namen genannt, Jes. 65:15; 23. Menschen, die vor Gottes Wort zittern, Jes. 66:5; 24. neue Nation geboren, Jes. 66:8; 25. Jeremia, Jer. 1:10; 26. Jehovas Volk im neuen Bund, Jer. 31:33; 27. Mann mit Linnen bekleidet, Hes. 9:2; 28. Bewohner des Mittelpunkts der Erde, Hes. 38:12; 29. Bäume am Fluß, Hes. 47:7; 30. Fischer, Hes. 47:10; 31. das Heer der Himmel, Dan. 8:10; 32. Heiligtum wiederhergestellt (gereinigt), Dan. 8:14; 33. die, die Einsicht haben Dan. 11:33; 34. alles Fleisch, das den Geist empfängt, Joel 2:28; 35. Jona, Jona 3:1-3; 36. Jehovas Augapfel, Sach. 2:8; 37. Josua, der Hohepriester, Sach. 3:3, 4; 38. ein Jude, Sach. 8:23; 39. Söhne Levis, Mal. 3:3; 40. Weizen, Matth. 13:25; 41. Söhne des Königreiches, Matth. 13:38; 42. Arbeiter für den Weinberg, Matth. 20:1; 43. die zum Hochzeitsfest Geladenen, Matth. 22:3-14; 44. Auserwählte, Matth. 24:22; 45. Adler, Matth. 24:28; 46. treuer und verständiger Sklave, Matth. 24:45; 47. verständige Jungfrauen, Matth. 25:2; 48. Brüder des Königs, Matth. 25:40; 49. kleine Herde der Schafe, Luk. 12:32; 50. älterer Bruder des verlorenen Sohnes, Luk. 15:25; 51. der Bettler Lazarus, Luk. 16:20; 52. Zweige am Weinstock, Joh. 15:4; 53. die Hütte Davids, Apg. 15:16; 54. Miterben Christi, Röm. 8:17; 55. der Überrest Röm. 11:5; 56. Zweige am Ölbaum, Röm. 11:24; 57. die Heiligen, 1. Kor. 6:2; Offb. 16:6; 58. Tempel, 1. Kor. 6:19; 59. neue Schöpfung, 2. Kor. 5:17; 60. Gesandte für Christus 2. Kor. 5:20; 61. Versammlung Gottes, Gal. 1:13; 62. Teil des Samens Abrahams, Gal. 3:29; 63. Israel Gottes, Gal. 6:16; 64. Leib Christi, Eph. 1:22, 23; 65. Soldaten Christi Jesu, 2. Tim. 2:3; 66. das von Christus gebaute Haus, Hebr. 3:6; 67. heilige Priesterschaft, 1. Petr. 2:5; 68. heilige Nation, 1. Petr. 2:9; 69. Bruderschaft, 1. Petr. 2:17; 70. sieben Versammlungen, Offb. 1:20; 71. vierundzwanzig ältere Personen, Offb. 4:4; 72. geistiges Israel, Offb. 7:4; 73. Heuschrecken, Offb. 9:3; 74. zwei Zeugen, Offb. 11:3; 75. zwei Ölbäume, Offb. 11:4; 76. Same des Weibes, Offb. 12:17; 77. Bäume des Lebens, Offb. 22:2; 78. Braut Christi, Offb. 22:17; 19:7; 79. Jehovas Zeugen, Jes. 43:10.
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Der ‘treue Sklave’ gibt „Speise zur rechten Zeit“Der Wachtturm 1981 | 1. März
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Der ‘treue Sklave’ gibt „Speise zur rechten Zeit“
NACH dem Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) unterstützten die Kirchen der Christenheit den Völkerbund und forderten alle „Christen“ auf, dasselbe zu tun. Die Bibelforscher dagegen wiesen stets darauf hin, daß das Königreich die einzige Hoffnung der Menschheit sei, während es sich beim Völkerbund nur um einen menschlichen Notbehelf handle, der zum Untergang verurteilt sei.
Die Kirchen der Christenheit haben sich vom Geist der Welt infizieren lassen, von ihrem materialistischen Denken, ihren evolutionistischen Auffassungen, ihrer Bibelkritik und ihren Philosophien, die die Wahrhaftigkeit der Bibel leugnen. Die meisten von ihnen haben sich auch mit der Unmoral in der Welt abgefunden, sie haben nichts gegen Hurerei, Ehebruch und Homosexualität, obschon das alles zur Zerrüttung von Ehe und Familie führt, zur Jugend- und Erwachsenenkriminalität, zur Ausbreitung der Geschlechtskrankheiten und zum Anstieg von Gewalttaten. Die Kirchen mischen sich in die Angelegenheiten der Welt ein, stützen in gewissen Ländern die Diktatur, und in anderen helfen sie den Terroristen oder fördern sie ungesetzliche Umtriebe.
MIT GUTER GEISTIGER SPEISE ERNÄHRT
Die weltweite Versammlung der Zeugen Jehovas jedoch hält sich weiterhin treu an die Lehren der Bibel. Sie richtet sich nach den sauberen, den keuschen sittlichen Normen aus, die mit der Weisheit von oben im Einklang sind. Die Zeugen haben eine hohe Achtung vor der Einrichtung der Ehe und der Familie, sie bemühen sich, die Früchte des Geistes zu entwickeln, und stehen in einem engen Verhältnis zu Gott (Gal. 5:22-26; Jak. 3:17, 18). Mit Hilfe der vorliegenden Zeitschrift und anderer ähnlicher biblischer Studienhilfsmittel sowie durch ein persönliches Bibelstudium und die Teilnahme an den Zusammenkünften der Versammlung stärken sie ihren Glauben und erwerben sich eine genaue Erkenntnis. Weil sie dem Königreich Gottes voll vertrauen, verhalten sie sich in kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen weltlichen Nationen völlig neutral, ordnen sich den „obrigkeitlichen Gewalten“ unter, wie es sich gehört, und zahlen „Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott“ (Matth. 22:21; Apg. 5:29; Röm. 13:1-10).
WARUM WIRD DAS VERSTÄNDNIS GELEGENTLICH KORRIGIERT?
Der eine oder andere mag jetzt fragen: „Wenn Jehovas Zeugen ,Speise zur rechten Zeit‘ erhalten, warum haben sich dann ihre Auffassungen über gewisse Lehren von Zeit zu Zeit geändert?“ Darauf antwortet die Bibel: „Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist“ (Spr. 4:18). Dem „treuen und verständigen Sklaven“ ergeht es wie der Versammlung im ersten Jahrhundert, die auch nur „teilweise“ erkannte. Viele der biblischen Dinge wird man erst vollständig verstehen, wenn das, was Gott vorhat, vollständig ausgeführt sein wird (1. Kor. 13:9-12). Der „Sklave“ ist nicht von Gott inspiriert, sondern fährt fort, die Heilige Schrift zu durchforschen und die Weltereignisse sowie die Situation des Volkes Gottes sorgfältig zu studieren, um zu einem Verständnis der Erfüllung biblischer Prophezeiungen zu gelangen. Zufolge menschlicher Unzulänglichkeiten kann es gelegentlich vorkommen, daß er etwas nur teilweise oder unrichtig versteht, so daß später eine Korrektur erforderlich wird.
Aber das bedeutet nicht, daß der „Sklave“ erst Erklärungen veröffentlichen darf, wenn das endgültige, vollständige Verständnis vorhanden ist. Die Jünger Christi konnten ursprünglich nicht begreifen, daß das Königreich himmlisch sein würde, aber Jesus wußte, daß sie unter dem Einfluß des heiligen Geistes in der Erkenntnis wachsen würden, und zögerte deshalb nicht, sie als seine Zeugen auszusenden (Apg. 1:6-8; Joh. 14:25, 26). Ein charakteristisches Merkmal der Klasse des ‘treuen Sklaven’ ist seine geistige Wachsamkeit, verbunden mit großem Respekt vor Gottes Wort (Matth. 24:43, 44). Diese Klasse ist so demütig und lernbereit, daß sie, wenn eine Berichtigung notwendig wird, es einsieht und sie vornimmt — ein Beweis ihrer Treue gegenüber Jehova und seinem Wort.
„ÜBER SEINE GANZE HABE“
Jesus sagte, wenn es sich zeige, daß der „Sklave“ den „Hausknechten“ ihre „Speise zur rechten Zeit“ gebe, werde er ihn „über seine ganze Habe“ setzen (Matth. 24:45-47). Diese zusätzliche Aufgabe sollte umfassender sein als die Beschaffung der geistigen Speise für die gesalbten Jünger. Sie sollte darin bestehen, den Nationen das göttliche Gericht anzukündigen sowie als Gottes Werkzeug beim Einsammeln der „großen Volksmenge“, bestehend aus Männern und Frauen aller Nationen, zu dienen und sie mit der Versammlung in Verbindung zu bringen. Dadurch, daß diese „anderen Schafe“ zusammengebracht und mit geistiger Speise versorgt werden, wird in ihnen die Hoffnung geweckt, einmal ewig auf der Erde zu leben (Jes. 2:1-4; Sach. 8:23; Matth. 25:31-46; Joh. 10:16; Offb. 7:9-17).
EIN „ÜBELGESINNTER SKLAVE“
In Matthäus 24:48-51 ist von einem „übelgesinnten Sklaven“ die Rede. Das bedeutet nicht, daß der ‘treue Sklave’ untreu wird, so daß er nicht mehr für die „Hausknechte“ sorgt. Doch die Möglichkeit besteht, daß einzelne von der „Sklaven“-Klasse die Rückkehr des Herrn in Frage stellen. Dadurch, daß sie in ihrem Herzen sagen: „Mein Herr bleibt noch aus“, hören sie auf, wachsam zu sein. So öffnen sie dem Abfall von der Gesamtheit der christlichen Lehre Tür und Tor, ja sie mögen sogar ihre früheren „Mitsklaven“ angreifen. Die Personen, die abfallen, arbeiten zwar nicht als eine organisierte Gruppe zusammen, bilden aber dennoch eine Klasse von Untreuen.a
SICH MIT JEHOVAS GUTGENÄHRTEN DIENERN FREUEN
Während die verschiedenen Kirchen der Christenheit weiterhin geistig Hunger leiden, ist die weltweite Versammlung von Jehovas gesalbten Zeugen samt ihren Gefährten, den „anderen Schafen“, geistig gut genährt und hat Freude (Jes. 65:13-16). Die „Sklaven“-Klasse ist weiterhin daran zu erkennen, daß sie für geistige Speise sorgt und somit eine geistig gut genährte weltweite Versammlung vorhanden ist. Ferner ist der „Sklave“ daran zu erkennen, daß er die gleichen Auffassungen und Standpunkte vertritt wie Jehovas treue Diener der vorchristlichen und der frühchristlichen Zeit.
Es sind Auffassungen und Standpunkte wie zum Beispiel, daß man Jehova völlig vertraut und sich ganz auf ihn stützt (Spr. 3:5-7); daß man die ganze Bibel als Wahrheit anerkennt, als die von Gott inspirierte Richtschnur für den Menschen (Ps. 119:160; Röm. 15:4; 1. Thess. 2:13; 2. Tim. 3:16, 17; 2. Petr. 1:20, 21); daß man demütig in den Fußstapfen Jesu Christi wandelt, auch wenn es bedeutet, sich selbst zu verleugnen und Verfolgung auf sich zu nehmen, daß man dabei aber die Freude nicht verliert (1. Petr. 2:21; Matth. 16:24); daß Gottes Diener nicht selbstsicher sein dürfen, sondern belehrbar sein und unablässig suchen müssen (Ps. 25:9; Matth. 7:7); daß das Volk Jehovas ihm eifrig dienen muß, indem es predigt und Jünger macht (Luk. 13:24; Matth. 24:14; 28:19, 20); und daß man zuerst nach dem Königreich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten sollte (Matth. 6:33, 34).
Das sind nur einige der biblischen Auffassungen, die die heutige wahre Versammlung des Volkes Jehovas kenntlich machen. Sie liefern aber auch die Grundlage für den Rat, den wir allen unseren Lesern geben möchten, nämlich sich unbedingt einer Versammlung der Zeugen Jehovas anzuschließen und weiterhin die Bibel anhand des Wachtturms sowie anderer zur Verfügung stehender Wachtturm-Schriften zu studieren und alles sorgfältig mit der Heiligen Schrift zu vergleichen (Apg. 17:11). Das wird bedeuten, mit „Speise zur rechten Zeit“ geistig gut genährt zu werden und das Glück des „treuen und verständigen Sklaven“ in einem für Jehova annehmbaren heiligen Dienst zu teilen.
[Fußnote]
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1981 | 1. März
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Fragen von Lesern
● Sollte man zwischen dem Königreich Gottes und dem Königreich Christi einen Unterschied machen? Und wie kommt es, daß Jesu Herrschaft ein Ende hat, „wenn er seinem Gott und Vater das Königreich übergibt“, da doch der Apostel Petrus von dem ‘ewigen Königreich unseres Herrn und Retters Jesus Christus’ sprach? (1. Kor. 15:24; 2. Petr. 1:11).
Jesus lehrte seine Nachfolger, auf folgende Weise zu beten: „Dein [des Vaters] Königreich komme“ (Matth. 6:9, 10). Das Königreich gehört also Jehova. Er, der „König der Ewigkeit“, hat jedoch für eine begrenzte Zeit und zu einem besonderen Zweck seinem einziggezeugten Sohn die Regierungsverantwortung übertragen. Während dieser bestimmten Zeit sollte Jesus stellvertretend für seinen Vater herrschen, der ihn von seiner Rechten aussenden würde (1. Tim. 1:17; Ps. 110:1, 2; Dan. 4:17).
Da der Geistsohn, der der Teufel wurde, und das erste Menschenpaar auf der Erde gegen Jehova rebelliert hatten, traf Gott Vorkehrungen für eine neue Ausdrucksform seiner Herrschaft, und zwar durch den „Samen“ der Verheißung (1. Mose 3:15; Eph. 1:8-12). Jesus sagte an seinem Todestag zu seinen Jüngern: „Ich mache einen Bund mit euch, so, wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich, damit ihr an meinem Tisch in meinem Königreich eßt und trinkt.“ Der Vater würde jedoch diejenigen, die mit Jesus regieren würden, auswählen und ihnen ihren Platz in der Königreichsregierung zuweisen (Matth. 20:23; Luk. 12:32; 22:29, 30; Röm. 8:16, 17).
Da Jesus — und mit ihm den 144 000 Mitkönigen — diese Herrschaftsgewalt erteilt wurde, kann man mit Recht sagen, daß er ein Königreich hat, das messianische Königreich. Daniel sah in einer Vision die damals noch zukünftige Einsetzung Jesu und der „Heiligen“ in ihr Amt. Er sagte: „Er erlangte Zutritt zu dem Alten an Tagen [Jehova], und man brachte ihn nahe heran, ja vor Ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Würde und Königtum gegeben, damit die Völker, Völkerschaften und Sprachen alle ihm dienen sollten. Seine Herrschaft ist eine auf unabsehbare Zeit dauernde Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königreich eines, das nicht zugrunde gerichtet werden wird. ... Und das Königreich und die Herrschaft und die Größe der Königreiche unter allen Himmeln wurden dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben“ (Dan. 7:13, 14, 27).
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